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Das aktuelle PUBLISHER-Cover ist etwas für das Auge – und den Kopf: Ein farbenfrohes und gleichzeitig nicht einfach zu erfassendes Werk, das Parallelen in die Vergangenheit, die Gegenwart und die unmittelbare Zukunft schlägt. Patrick Schenk
Hach, die guten, alten Zeiten: Ein aus den 80er-Jahren bestens bekanntes «Relikt», das sich aber noch immer (fast) ungebrochener Beliebtheit erfreut, ziert das Cover der PUBLISHER-Ausgabe 6-22. Zu erkennen ist – dafür wirst du absichtlich ein wenig Konzentration aufbringen müssen – der König der Knobelspiele, der Rubik’s Cube. Gestaltet hat den Umschlag der aktuellen Ausgabe Smilla Wittwer, Studentin an der Schule für Gestaltung Bern und Biel. Der Druck des Covers erfolgte auf einer Canon imagePRESS V1000.
Ein Zustand vollkommener Trance, der die ganze Welt um dich verstummen lässt und die Konzentration bewusst nur auf die vor dir liegende Aufgabe lenkt: Fokus – also mit aller Kraft eine Angelegenheit in den Mittelpunkt stellen – war das Thema der inzwischen achten Iteration des Canon Graphic Arts Award, den Canon gemeinsam mit der Schule für Gestaltung Bern und Biel und dem PUBLISHER (als Medienpartner) veranstaltete. Durchgesetzt hatte sich nach reiflicher Prüfung durch die fünfköpfige Jury schliesslich das Rubik’s Cube-Exponat von Smilla Wittwer.
Mit ihrem Siegerwerk wollte Wittwer getreu der Zielvorgabe «darstellen, wenn man mental fokussiert ist – und der Rubik’s Cube hat sich dafür gut geeignet». Neben dem Foto vom farbenfrohen Zauberwürfel ist auf dem Siegerumschlag auch ein Bild einer künstlerischen Vektorform mit von der Partie, das mit dem Cube-Foto via Maskierung verschmilzt und den klaren Blick auf den Rubik’s Cube in voller Absicht ein wenig trübt: Das mit Fokus in Verbindung gebrachte Hauptmotiv kann wie einleitend erwähnt nur vollständig erkannt werden, wenn man sich kurz konzentriert – eine raffinierte Umsetzung des Award-Leitthemas, das so gleich doppelt auf dem PUBLISHER-Cover vertreten ist.
Dieses gekonnte Jonglieren mit Unklarheit und Fokus ist auch für Daniel Peter, der mit den Lernenden im 2. Lehrjahr während der Blockwoche am PUBLISHER-Cover gearbeitet hatte, einer der Hauptgründe für den Triumph von Wittwers Exponat: «Unschärfe und Schärfe verschmelzen in spielerischen Formen. Die Farbigkeit und die einfache Formgebung lassen das Objekt, den Rubik's Cube, gut erkennen. Und doch ist nicht ganz klar, wie und wo dieser im Raum steht und was im Vorder- oder Hintergrund platziert ist.» Auch Andrea Aebersold, die das 3. Lehrjahr Grafikerausbildung – und darunter Gewinnerin Smilla Wittwer – betreut hat, pflichtet Peter bei: «Das Spiel mit der Wahrnehmung macht die Gestaltung spannend.»
Smilla Wittwer, bei der dbyd-Agentur in Wabern in Grafikerausbildung, konnte mit dem etwas verworrenen Zauberwürfel, der übrigens in 43 252 003 274 489 856 000 Varianten gedreht werden kann, also auf jeden Fall ein begeisterndes Cover zaubern. Das ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, wie eng die Zeit für die Konzeption und Umsetzung des Umschlagsentwurfs bemessen war: Anders als die zweite Klasse, die im Rahmen einer Blockwoche am Projekt werkeln konnte, hatten Smilla und ihre Kollegen nur wenige Unterrichtslektionen während des laufenden Semesters und einige Stunden im Lehrbetrieb zur Verfügung. Der Rest war in der Freizeit zu erledigen. «Die Herausforderung war, in einer relativ knappen Zeit und mit wenig Austauschmöglichkeiten – die Lernenden sind einen Tag pro Woche an der Berufsfachschule – ein spannendes, thematisch stimmiges Cover zu gestalten», weiss Aebersold, die im gleichen Zug das Arbeitsethos der Preisträgerin hervorhebt: «Interessant war vor allem zu sehen, dass Smilla Wittwer die Weiterentwicklung und Ausarbeitung selbständig und professionell angegangen ist.»
Mit dem knapp befüllten Zeitkonto und den limitierten Möglichkeiten zum Gedankenaustausch waren aber auch diese schlussendlich gut gemeisterten Teilschritte für Wittwer kein Zuckerschlecken: Im Gegensatz zur natürlich gedeihenden Ideenfindung stellte sich etwa die Kreation einer «komplementären, aber nicht zu banalen» Rückseite sowie das Herausarbeiten der künstlerischen Vektorgrafik, die dem Zauberwürfel den Fokus wegschnappt, eine Hürde dar.
Apropos Hürden und verlorener Fokus: Das Coversujet fasst mit seiner «unkonzentrierten» Machart auch ein gesellschaftliches Problem auf. Immer mehr Menschen klagen über Zerstreutheit, Konzentrationsschwierigkeiten, geistige Abwesenheit oder Unaufmerksamkeit. Gloria Mark, Informatik-Professor an der University of California in Irvine hat beispielsweise wissenschaftlich beobachtet, wie lange ein Erwachsener im Büro durchschnittlich fokussiert an einer Tätigkeit sitzt: drei Minuten. Und so verleiht der Zauberwürfel – ein doch schon fast 50 Jahre altes Knobelspiel – dem vor dir liegenden PUBLISHER-Umschlag auch eine aktuelle, nachdenkliche Note.
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