Bildqualität, Details und Belichtungsspielraum
Der extrem empfindliche Vollformat-CMOS-Sensor mit 20,2 Megapixeln wurde von Canon entwickelt und gebaut und zeichnet sich durch sein extrem geringes Bildrauschen bei besonders hohen und niedrigen ISO-Werten aus. Für diesen aussergewöhnlichen Sensor kommen lückenlos angeordnete Mikrolinsen zum Einsatz, die in allen Aufnahmesituationen eine exzellente Bildqualität ermöglichen. Bei lückenlosen Linsen geht zwischen den einzelnen Pixeln kein Licht verloren, da das gesamte einfallende Licht auf die darunter liegenden Pixel gelenkt wird. So wird die Lichtaufnahme und das Signal-Rausch-Verhältnis verbessert.
Durch die Erhöhung der Pixelanzahl im Vergleich zur EOS-1D X, bietet die EOS-1D X Mark II mit ihrem 20,2-Megapixel-Sensor noch mehr Möglichkeiten zum Bildzuschnitt bei Erhaltung der aussergewöhnlichen Detailschärfe. Gleichzeitig bietet der erhöhte Belichtungsspielraum die Möglichkeit zur Über-/Unterbelichtung einer Szene, ohne dass dabei nennenswert Details verloren gehen.
Die ursprüngliche EOS-1D X enthielt bei ihrer Produkteinführung Funktionen für periphere Helligkeitskorrektur und chromatische Aberrationskorrektur. Eine weitere Funktion zur Verzeichnungskorrektur wurde mit der EOS 7D Mark II eingeführt. Die EOS-1D X Mark II entwickelt diese kamerainternen Verarbeitungsoptionen weiter und enthält zudem eine neue Funktion zur Beugungskorrektur, die während der Aufnahme auf JPEG-Bilder angewendet wird. Mit dieser Funktion können Fotografen mit kleineren Blendenöffnungen arbeiten, ohne Bildqualität durch Beugungslinien einzubüssen.
In der Vergangenheit war es erforderlich, Objektivkorrekturdaten mit Hilfe von EOS Utility1 zu registrieren. In der EOS-1D X Mark II sind die Daten zur peripheren Helligkeitskorrektur, chromatischen Aberrationskorrektur und zur Verzeichnungskorrektur bereits in die Kamera2 integriert. Somit müssen Objektivabberationen bei JPEG-Bildern nicht mehr per Computer entfernt werden. Diese Funktion nimmt auch Daten aus allen künftigen Objektiven auf, die über integrierte Daten zur Aberrationskorrektur verfügen. Dadurch ist es nicht mehr nötig, Daten mit Hilfe von EOS Utility zu registrieren.
1 Zur Beugungskorrektur sind keine Objektivkorrekturdaten erforderlich
2 Bestimmte Objektive verfügen nicht über Daten zur Objektivaberrationskorrektur
Seit Einführung der EOS-1D X, bietet die Digital Photo Professional Software von Canon Lösungen zur digitalen Korrektur verschiedener Objektiv- und Bildverzeichnungen. Bei der EOS-1D X Mark II sind diese Funktionen bereits kameraintern mit der Funktion zur digitalen Objektivkorrektur verfügbar.
Ein Digital Lens Optimizer (DLO) imitiert die Eigenschaften des jeweiligen Objektivs. Eine Reihe von komplexen mathematischen Funktionen repliziert exakt jeden Punkt des Lichtflusses durch den optischen Pfad. Anhand dieser Informationen korrigiert DLO eine Reihe von typischen Bildfehlern und Detailverlusten, die durch einen Tiefpassfilter bedingt sein können. Bei jeder Aufnahme wird eine Umkehrfunktion angewendet, die die Aufnahme für das menschliche Auge realistischer erscheinen lässt. Das führt zu detailreichen, hochwertigen Aufnahmen und gibt dem Fotografen die Möglichkeit, mit besonders kleinen oder grossen Blendenöffnungen zu arbeiten ohne sich dabei um Verzeichnungen sorgen zu müssen.
Beim Fotografieren im JPEG-Format wird diese Aberrationskorrektur direkt während der Aufnahme eingesetzt, während sie im RAW-Format erst bei der kamerainternen Bildverarbeitung angewendet wird.
Der Bildstil „Feindetails“, der mit EOS 5DS und EOS 5DS R eingeführt wurde, ist auch bei der EOS-1D X Mark II zu finden, um die Details der vom 20,2-Megapixel-Sensor der Kamera festgehaltenen Bildinformation zu steigern. In dieser Einstellung werden zur noch besseren Hervorhebung von Details die Farbabstufungen priorisiert. Der Bildstil Feindetails ist für die sofortige Verwendung der Aufnahme ohne Nachbearbeitung gedacht.
„Feindetails“ kann mit drei Schärfeparametern angepasst werden, was eine bessere Steuerung der Bildschärfe von JPEG-Dateien kameraintern ermöglicht. Diese Parameter sind vergleichbar mit der Option „Unscharf maskieren“ von Adobe Photoshop und der Canon DPP Software.
Der Regler „Stärke“ verändert die Schärfung in den Bildecken. Über den Regler „Feinheit“ wird die Grösse der nachzuschärfenden Objekte festgelegt: Je weiter er nach links bewegt wird, umso kleiner sind die Details, die schärfer gestellt werden. Der „Schwellenwert“-Regler setzt fest, wie viel Kontrast in den Bildbereichen sein muss, bevor der Bereich als Kante erkannt und nachgeschärft wird. Bei niedriger Einstellung werden selbst schwächste Kanten nachgeschärft.
Die EOS-1D X Mark II bietet eine Auswahl an Einstellungen des automatischen Weissabgleichs (AWB) bei Kunstlicht: „Priorität Umgebung“ zielt darauf ab, die meist warmen Farbtöne einer künstlichen Lichtquelle beizubehalten, um – ähnlich wie die AWB Einstellung anderer EOS Kameras – die Atmosphäre einer Szene möglichst genau wiederzugeben. „Priorität Weiss“ hingegen eliminiert diese Farbtöne weitestgehend und führt soweit möglich zu Aufnahmen mit eher neutralen Farben.