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Festhalten der wichtigsten Momente im Sport
Marc Aspland, Fotograf bei der Sunday Times, erklärt seinen Ansatz für fesselnde Bilder.
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Am 3. November 2016, fünf Tage vor der US-Präsidentschaftswahl, nahm Reise- und Politikfotograf Alan Mozes an einer Wahlveranstaltung an der Florida International University in Miami teil. Präsident Barack Obama hielt eine leidenschaftliche Rede vor einem Publikum von Tausenden von Studenten. Mozes war in die Menge auf der rechten Seite der Bühne. Als er ein niedliches Baby sah, stellte er sich daneben und forderte sein Glück heraus.
Er hoffte, dass Obama sich in seine Richtung bewegen, das Baby sehen, und die Masse ihm nicht in die Quere kommen würde. Das war zumindest die perfekte Aufnahme des Präsidenten mit dem Kind, die der Fotograf sich in seinen Gedanken ausmalte. „Ich habe wirklich alles auf eine Karte gesetzt“, sagt Mozes. Die Menschenmenge war so dicht, dass er seine Position nicht mehr hätte ändern können, wenn Obama die Richtung wechselte.
Leider gelang ihm die Aufnahme nicht. Aber dafür, räumt Mozes ein, nahm er mit seiner Canon EOS 5D Mark III und dem Canon EF 24-105mm f/4L IS USM Objektiv einen noch besseren Schnappschuss auf. Als er das Foto gerade aufnehmen wollte, trat ihm eine Frau ins Bild. „Sie hat mir einen Gefallen getan“, sagt er, „weil eine anonyme Babyhand und das Gesicht des mächtigsten Mannes der Welt so viel interessanter ist als alles, was ich je hätte aufnehmen können. Es richtet die Aufmerksamkeit direkt auf den Präsidenten und seinen Charakter – seine aufrichtige Art, auf die Menschen in der Masse zuzugehen.“
ALS WÜRDE MAN BEI 500 KM/H AUF EINEN ZUG AUFSPRINGEN
Mozes' Weg zu dieser Aufnahme begann während des vorangegangenen US-Präsidentschaftswahlkampfs 2012. Zuvor war Mozes ein reiner Hobbyfotograf. Er wollte sich an Obamas Kampagne um eine zweite Amtszeit beteiligen. Dazu war er bereit, Umschläge zu füllen, zu telefonieren, was immer eben anfiel. Ein Freund in Washington DC verschaffte ihm einen Platz bei der Wahlkampftour, die in Nevada auf Hochtouren lief. „Es ist als würde man bei 500 km/h auf einen Zug aufspringen“, sagt Mozes. „Damals arbeitete ich mit richtig mieser Ausrüstung. Aber innerhalb von 48 Stunden, an die ich mich kaum erinnere, war ich plötzlich aufnahmeberechtigt und gehörte zur nationalen Presse“.
Als Mozes sich der Wahlkampftour 2016 anschloss, nahm er seine Canon EOS 5D Mark III und eine Reihe von Objektiven mit. Er erhielt „freien Zugang“ zu allen grossen Namen auf der Seite Hillary Clintons, einschliesslich Präsident Obama. Die Tage waren lang, oft von 5 Uhr morgens bis Mitternacht. Und wenn ein Redner von der Bühne trat, geriet die Menge in Bewegung, sodass Mozes gezwungen war, „Aufnahmen im Guerilla-Stil“ zu machen. Es gab keinen Platz für Ein- oder Dreibeinstative, und seine Objektivauswahl war von entscheidender Bedeutung. Mozes wollte Ausrüstung, die ihm maximale Flexibilität bot, aber dennoch gestattete, die intimen Momente zu erfassen, die er so liebt.
Das Canon EF 24-105mm f/4L IS USM entwickelte sich zu seinem bevorzugten Objektiv. „Es besteht aus grossartigem Glas, das gestochen scharfe Bilder bei minimaler Verzerrung aufnimmt. Und für diese Art von Aufnahmen opferte ich zwar einen Teil der Schärfentiefe, wurde dafür aber mit Flexibilität und der Möglichkeit, auf Anhieb das richtige Bild zu schiessen, belohnt.“
Seine Canon EF 50mm f/1.8 STM und Canon EF 85mm f/1.8 USM Objektive nutzt er für Porträts. Letzteres kam bei der Aufnahme von Elmira Gilbert zum Einsatz, einer 101 Jahre alten Frau, die er bei der Wahlveranstaltung Hillary Clintons am Palm Beach State College in Lake Worth, Florida kennenlernte. Dort hatte er mehr Zugang, Zeit und Raum für die Komposition seiner Aufnahme, sodass er eine feste Brennweite nutzen konnte. Damit gelang ihm eine natürliche Perspektive, Hintergrundunschärfe und ein gestochen scharfer Fokus, der die Details in ihrem Gesicht betonte.
Mozes nutzte auch das Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM Objektiv, weil es „sehr schnell und natürlich hervorragend geeignet ist, wenn man nicht zu nah ran kann oder will, und zudem über eine hervorragende Bildstabilisierung verfügt.“ Dieses Objektiv kam zum Einsatz, wenn er weiter von der Action entfernt war und die Menschenmassen nicht zu beengend waren, wie bei Hillary Clintons regennasser Rede in Pembroke Pines, Florida. Auch für Gruppenaufnahmen eignete es sich gut: „Mit einem grossartigen Teleobjektiv wie dem Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM konnte ich Bilder aufnehmen, ohne dass mein Motiv mich sieht.“
Die intimen Schwarzweiss-Nahaufnahmen von Obama an der Florida International University machte er mit einem Canon EF 24-105mm f/4L IS USM Objektiv bei 1/200 und f/5.6. „Mit diesen Einstellungen war ich eigentlich immer auf der sicheren Seite und konnte trotzdem einen konsistenten Fokus erreichen“, sagt Mozes. Die Umgebungsbeleuchtung war schlecht, sobald Obama sich vom Podium in Richtung der Menge begab, und er nutzte sein Canon Speedlite 600EX II-RT nicht. Aber das machte nichts. „Die Qualität der Bilder mit der Canon EOS 5D Mark III bei ISO 2000 ist fantastisch“, sagt der Fotografen bezüglich des mangelnden Bildrauschens. Er führte vorab ein paar Tests durch, schätzte ab, wo Obama sich befinden würde, und behielt dann diese Einstellungen durchgehend bei – was nicht lange dauerte: „Ich begann diese Bildreihe um 23:59 Uhr und war bis 00:02 Uhr damit durch.“
Bei seinen Aufnahmen an der Florida International University teilte Mozes seine Arbeiten in zwei Bereiche: Aufnahmen für die Kampagne, d. h. in Farbe, mit Weitwinkel, geeignet für soziale Medien, und intimere, persönlichere Aufnahmen: „Echte Schnappschüsse, die etwas Unerwartetes und Aufschlussreiches enthalten ... einen ehrlichen Moment, der nicht gestellt oder geplant ist.“ Mit der Aufnahme von Obama und dem Baby ist ihm genau das gelungen.
Weitere Informationen zum neuesten Modell der Canon 5D-Serie finden Sie auf der Produktseite zur Canon EOS 5D Mark IV.
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