Canon EOS 5DS R
Der Vollformat-CMOS-Sensor mit 50,6 Megapixeln in dieser DSLR ist in der Lage, ein enormes Detailniveau aufzunehmen. Der extrem hochauflösende Sensor ermöglicht Bildausschnitte selbst kleiner Bereiche mit scharfer Bildqualität.
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Calvin Hollywood arbeitete als Ausbilder bei der deutschen Luftwaffe, bis er sich für einen Karrierewechsel entschied. „Es gibt ein Video auf YouTube“, sagt Hollywood, „wo ich in Uniform in der Küche sitzt und sage: ‚In fünf Jahren möchte ich ein professioneller Fotograf sein. Wenn du dieses Video in fünf Jahren siehst, habe ich es geschafft.‘“ Bevor er sich versah, wurde er zur Online-Fotoretusche-Sensation. Menschen auf der ganzen Welt wollten wissen, wie sie diesen „Calvin“-Look erreichen können.
Ein Freund brachte Hollywood die Fotobearbeitung im Jahr 2005 näher. Und sie gefiel ihm. Das Problem war nur, dass er keine Fotos zum Bearbeiten hatte. Er begann daher, seine eigenen aufzunehmen – nur, damit er sie retuschieren konnte. Er nahm einfach alles auf, von Autos und Wolken bis zu seinen eigenen Füssen. Die Bearbeitung von Fotos nahm schnell sein Leben in Beschlag. Er unterrichtete sich selbst vor YouTube-Tutorials, las Bücher und durchsuchte Foren nach Retuschierungstipps.
Nach einiger Zeit änderten sich seine Interessen, und er begann, sich selbst weniger als Retuscheur, sondern eher als Fotograf zu betrachten. „Ich sah, dass es einen Markt für mich als professionellen Fotografen und Retuscheur in Kombination gab. Als Künstler war daher die Fotografie mein erstes Ziel.
Mein Fotografiestil war sehr speziell. In Deutschland war dieser Stil nicht sehr bekannt, aber es gab einen Punkt, an dem ich sagte: ‚Hey, ich kann kreativ sein.‘ Und das war der Anfang von allem.“ Hollywood schafft Looks, die sowohl illustriert als auch stilisiert wirken. Seine Arbeit kombiniert das Beste der modernen Retuschierkunst mit traditioneller Fotografie.
Wir haben Hollywood gebeten, uns die Methoden und Motive hinter seinen Bildern zu erläutern.
Wo finden Sie Ihre Inspiration?
„Ich finde Ideen für Bilder in Filmen und in der Musik. Ich lasse mich auch stark von anderen Fotografen inspirieren. In der Regel schaffe ich ein endgültiges Bild in meinem Kopf und notiere mir alles, was ich brauche, um es in die Tat umzusetzen. Dann suche ich mir ein Team und lege los.“
Was ist Ihr bevorzugtes Thema?
„Ich bevorzuge Porträtaufnahmen, weil ich die Kommunikation mit den Menschen liebe. Ich liebe es, interessante Leute kennenzulernen – ich lerne immer viel von meinen Motiven.“
Wie lange dauert es, bis Sie ein Projekt abgeschlossen haben?
„Manchmal fotografiere ich Werbeaufnahmen oder grosse Kampagnen, an denen ich mehrere Tage retuschiere. In den letzten Jahren hatte ich nicht so viele derartige Aufträge, vielleicht fünf oder sechs Mal im Jahr. Meistens nehme ich Porträts von Künstlern, Fitnessjüngern und Sportlern auf, deren Bilder mitunter viel Zeit für die Nachbearbeitung in Anspruch nehmen können. Meistens brauche ich jedoch nicht mehr als 30 bis 45 Minuten pro Bild. Ich bin sehr schnell. Meine 30 Minuten sind daher vielleicht für andere Personen 90 Minuten. Mein Workflow beginnt immer mit der RAW-Konvertierung. Dann behebe ich Probleme, füge einen ‚Look‘ hinzu, und schon bin ich fertig.“
Wie komponieren Sie Ihre Aufnahmen?
„Das Wichtigste ist, die Aufnahme mit der Kamera richtig zu machen. Ich versuche, mit der Kamera und dem Licht alles zu tun, was ich tun kann – was ich nicht tun kann, füge ich dann beim Retuschieren hinzu. In meinen Anfangstagen war es das genaue Gegenteil, aber jetzt bin ich mehr Fotograf als Retuscheur. Wenn ich zusammengesetzte Bilder und Fotomanipulationen aufnehme, muss ich jedes einzelne Bild mit derselben Beleuchtung und derselben Perspektive aufnehmen. Dann füge ich alles zusammen. Geht es nur um eine Aufnahme, versuche ich, den richtigen Ort, die richtige Beleuchtung, die richtigen Lichtmodifikatoren und die richtige Zeit für die Aufnahme zu finden.“
Welche Ausrüstung und Einstellungen verwenden Sie?
„Ich habe eine Canon EOS 5D Mark IV, eine EOS 5DS R, eine Canon EOS-1D X und eine EOS-1D X Mark II. Ich verwende die Canon EOS 5DS R für Bilder mit hoher Auflösung und die Canon EOS 5D Mark IV für alle anderen Bilder und Filme, weil ich auch Filme und Videos aufzeichne. Ich habe keine typischen Aufnahmeeinstellungen – das hängt vom Bild ab. Ich hasse es, manuell zu fokussieren, deshalb verwende ich den Autofokus. Ich habe meine eigenen Bildstileinstellungen, weil ich die beste Bildschärfe im Bild erreichen möchte. Wenn ich im RAW-Format fotografiere, ist das Bild, das ich in der Kamera sehe, ein JPEG-Bild, das den Bildstil enthält.“
Wie richten Sie Ihren Bildstil ein?
„Ich verwende einen Bildstil mit maximaler Schärfe, einem etwas geringeren Kontrast und einer geringen Sättigung. Ich möchte so viele Details wie möglich in den Schatten und Highlights bei maximaler Schärfe erhalten. Dann kann ich sehen, was später beim Retuschieren möglich ist. Wenn ich das nicht tue, also wenn ich die Schärfe nicht erhöhe bzw. keinen Bildstil mit maximaler Schärfe verwende, muss ich raten, ob die Aufnahme optimal ist oder ich sie später korrigieren muss.“
Wie richten Sie Ihre Beleuchtung ein?
„Ich habe verschiedene Arten von Beleuchtungs-Setups. Das hängt von meinem Hintergrund und dem Zweck des Bildes ab. Mein Favorit ist jedoch ein Setup mit drei Lichtern: zwei Lichtleisten von hinten und ein weiches Hauptlicht von vorn und oben. So erreiche ich diesen rauen, ungewöhnlichen Look – meinen ganz eigenen Stil, der die Aufnahme eher wie ein Gemälde, eine Grafik oder ein 3D-Bild wirken lässt.“
Was bewundern Sie am meisten an Fotobearbeitungssoftware?
„Mein Lieblingsaspekt ist, dass ich Bilder aufnehmen kann, die über die normale Realität hinausgehen. Ich kann mehr in das Bild legen, als mit Fotografie alleine möglich ist. Ich kann Fotos in Kunst verwandeln und einen bestimmten Look kreieren. Ich glaube nicht, dass es noch viel Spielraum für Verbesserungen bei der Bildbearbeitung gibt. Ich glaube, in der Zukunft geht es eher darum, mehr mit nur einem Klick zu erreichen. Ich interessiere mich mehr dafür, Dinge auf einfachere Art zu tun, wie Bilder aus dem Hintergrund zu extrahieren oder Dergleichen.“
Was ist Ihr Geheimnis für ein erfolgreiches Bild?
„Das hängt davon ab. Manchmal ist es die Geschichte hinter dem Bild. In meinen Anfangstagen habe ich eine Menge Bilder mit einer zugrunde liegenden Geschichte aufgenommen. Wenn ich heute Porträtaufnahmen mache, dann stelle ich mir vor, wie sich die Leute fragen: ‚Wie hat er das gemacht? Wie hat er diese Beleuchtung erreicht? Wie funktioniert das?‘ Ich will, dass die Leute den Unterschied zwischen meinen Porträts und den Porträts anderer Fotografen erkennen.“
Was ist der beste Ratschlag, den Sie erhalten haben?
„Man muss viele, viele Bilder aufnehmen. Also nimm deine Kamera immer mit und fotografiere alles, was dir vor die Linse kommt: deine Füsse, die Wolken, einfach alles. Und lösche diese Bilder nicht. Prüfe alle Bilder später, um herauszufinden, was du besser machen kannst.“
Welche Tipps würden Sie einem Fotografen geben, der Bilder wie Ihre aufnehmen möchte?
„Konzentriere dich nicht auf das Retuschieren. Mein typischer Stil sieht retuschiert aus, aber das Wichtigste ist, die Beleuchtung richtig hinzubekommen. Versuche, dich auf das Motiv zu konzentrieren: die Models, die Kleidung, dann die Beleuchtung und ganz zuletzt die Retusche. Das ist für meine Art von Fotografie sehr wichtig.“
Woran arbeiten Sie als nächstes?
„Ich habe vor, in nächster Zeit mehr Porträts aufzunehmen. Ich liebe es, Sportler und Künstler zu fotografieren – ganz gleich, ob Musiker oder Zauberer. Mir gefällt es, Menschen zu inspirieren. Ich würde auch gerne mehr unbezahlte Arbeiten anfertigen. Als Profi vergisst man oft, Zeit mit unbezahlten Arbeiten zu verbringen. Aber wir haben alle mit unbezahlten Arbeiten für uns und für das Portfolio begonnen. Die meisten Profis haben einfach nicht die Zeit dafür, aber es ist sehr wichtig.“
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Die Ausrüstung, die Profis für ihre Fotos verwenden
Der Vollformat-CMOS-Sensor mit 50,6 Megapixeln in dieser DSLR ist in der Lage, ein enormes Detailniveau aufzunehmen. Der extrem hochauflösende Sensor ermöglicht Bildausschnitte selbst kleiner Bereiche mit scharfer Bildqualität.
Kurze Telebrennweite, hohe Lichtstärke und schneller Autofokus: Mit diesen Attributen empfiehlt sich dieses Objektiv für jeden Porträtfotografen.
Dieses Standard-Zoomobjektiv bringt Sie bei Foto- und Videoaufnahmen weiter. Es eignet sich hervorragend für Aufnahme mit aussergewöhnlicher Bildqualität über einen erweiterten Zoombereich hinweg und ist trotzdem ein leichter Begleiter auf Reisen.
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