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Frauen in der Fotografie: Hannah Peters am Spielfeldrand mit der Canon EOS-1D X Mark II

A gymnast holding a ball appearing headless
Hannah Peters fotografierte die zypriotische Kunstturnerin Viktoria Skittidi mit einem Ball in einem günstigen Moment und schuf so ein skurriles Bild. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II mit einem Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM Objektiv bei einer Verschlusszeit von 1/2656 Sek., Blende 1:2,8 und ISO 4000. © Hannah Peters/Getty Images

Bei der Sportfotografie dreht sich, wie beim Sport selbst, alles um Geschwindigkeit. Für Hannah Peters bedeutet das, die perfekte Aufnahme als Erste einzufangen und abzuschicken. Das gehört zu ihrem Alltag. „Nach dem 100-m-Finale bei den Olympischen Spielen waren die Bilder nach 14 oder 15 Sekunden schon veröffentlicht. Es ist verrückt. Die Fotos gehen direkt von der Kamera an einen Redakteur und ruck, zuck sie veröffentlicht. Der Wettbewerb ist stark und der Druck hoch. Schnelligkeit ist hier entscheidend.“

Als eine der wenigen Vollzeit-Sportfotografinnen Neuseelands arbeitet Peters für Getty Images und wohnt in Auckland. Sie reiste nach Peking, Athen, Sotschi, London und Vancouver, um die Olympischen und Paralympischen Spiele zu fotografieren, macht aber auch Aufnahmen zu Hause. Im Rahmen unserer Serie über Frauen in der Fotografie erzählt Peters uns von ihrer beruflichen Laufbahn und ihren Anfängen.

Two wrestlers in a ring, one jumping over another
James Shaw kämpft während eines professionellen Wrestling-Matches gegen Liam Fury. Timing, eine kurze Verschlusszeit und eine Position direkt am Ring waren wichtige Komponenten bei der Aufnahme dieses Spektakels. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II mit einem Canon EF 16-35mm f/2.8L III USM Objektiv bei einer Verschlusszeit von 1/1328 Sek., Blende 1:2,8 und ISO 4000. © Hannah Peters/Getty Images
Christian Ziegler’s

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„Ich war nie Sportlerin oder dergleichen, aber ich habe mich schon immer für Sport interessiert, Sport verfolgt und Sport geliebt. Sportfotografie, Fotografie an sich und das richtige Bild zu bekommen sind meine Leidenschaften. Es gibt mir einen Kick, bei Sportveranstaltungen dabei zu sein und nur einen Sekundenbruchteil Zeit zu haben, um die Aufnahme zu bekommen. Das ist pures Adrenalin, es ist aufregend.“

Peters‘ Fotokarriere begann, als sie „17 Jahre und ein echter Geek“ war, wie sie sich selbst beschreibt. Als sie den Chef einer Sportagentur traf (während sie ihre Schuluniform trug), tat er ihre Schulprojekte mit einer Handbewegung ab und sagte ihr, sie solle am Wochenende hinausgehen und sportliche Aktivitäten fotografieren. „Fotografiere alles, was du finden kannst“, sagte er. Und das tat sie auch.

„Ich hatte eine Kamera mit einem sehr kleinen Objektiv, nichts Bedeutendes. Zu meinem Glück fand gerade ein Marathon statt. Ich stand also an der Strasse und fotografierte alle, die an mir vorbeiliefen. Am Montag brachte ich ihm dem Film. Später fand ich heraus, dass er vier oder fünf weiteren Personen aufgetragen hatte, zu fotografieren, und dass ich als Einzige mit Fotos zurückgekehrt war. Ich glaube, darum habe ich den Job bekommen. Ich habe haufenweise Negative sortiert und Tausende von Fotos täglich durchgeschaut. So habe ich dazugelernt. Ich wurde einfach ins kalte Wasser geworfen.“ Nach einigen Jahren bei der Agentur war Peters als Freiberuflerin tätig und landete schliesslich bei Getty, wo sie heute noch arbeitet.

Two rugby players head to head
Ein Maori-Krieger präsentiert Rory Best des Rugby-Teams „British and Irish Lions“ den Taiha (eine traditionelle Maori-Waffe) für die Begegnung. Rugby spielt eine grosse Rolle in Peters‘ Karriere bei Getty in Neuseeland. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II mit einem Canon EF 16-35mm f/2.8L III USM Objektiv bei einer Verschlusszeit von 1/1328 Sek., Blende 1:3,2 und ISO 3200. © Hannah Peters/Getty Images

Die Spielzüge vorausahnen

Rugby – und besonders die neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft „All Blacks“ – spielen in Peters‘ Arbeitsleben eine grosse Rolle. „Wir [Getty] sind die offiziellen Fotografen der All Blacks, sodass wir an zahlreichen Trainingseinheiten in der Mitte der Woche teilnehmen. Wir lernen die Züge der Verteidigung gleichzeitig mit den Spielern kennen, damit wir ein bisschen verstehen, was sie während eines Spiels tun werden. Die All Blacks sind Superstars, aber man kann gut mit ihnen arbeiten. Ich nehme jedes Jahr viele Porträts mit ihnen auf, und wir fotografieren alles Mögliche hinter den Kulissen. Sie sind alle sehr professionell, und es ist wirklich ein reibungsloses Unterfangen.“

Es gibt nur wenige Sportarten, über die Peters nicht berichtet hat. Eine besondere Begeisterung hegt sie für das Fotografieren der Paralympischen Spiele. „Ich wurde mit dem neuseeländischen Team nach Athen geschickt, wo ich mit den Athleten zusammengearbeitet und eine Beziehung zu ihnen aufgebaut habe. Dann ging ich mit ihnen nach Peking und nach Vancouver, Sotschi und London. Ich habe die Athleten sehr gut kennengelernt. Sie sind einfach atemberaubend und liefern mir die unglaublichsten Bilder. Wo immer ich hinsehe, finde ich eine Gelegenheit für ein tolles Foto.“

„Die Paralympischen Spiele sind im Vergleich zu den Olympischen Spielen eher entspannt, was die Arbeitsbedingungen als Fotograf erleichtert. Die Teilnehmer möchten gerne fotografiert werden. Sie wissen es zu schätzen, dass man da ist, und sie geniessen den Medienrummel, was für eine nette Atmosphäre sorgt.“

Front-on mono photo of a paralympic swimmer doing breaststroke
Die paralympische Athletin Sophie Pascoe aus Neuseeland tritt beim 100-m-Brutschwimmen der Frauen in der Klasse SB9 an. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X mit einem Canon EF 400mm f/2.8L IS II USM Objektiv bei einer Verschlusszeit von 1/1600 Sek., Blende 1:2,8 und ISO 1250. © Hannah Peters/Getty Images

Fotos von unterwegs einreichen

Die Berichterstattung über ein Sportereignis kann stark unterschiedliche Formen annehmen. Mal ist man alleine unterwegs, mal arbeitet man in einem grossen Team. „Wenn ich alleine bei einem Spiel bin, laufe ich an der Seitenlinie entlang und muss immer vorausahnen, wo ich mich aufstellen sollte. Wenn eine Mannschaft angreift, muss ich ihr vorauseilen, also rase ich 80 Minuten lang hin und her. Ich muss auch verschiedene Winkel berücksichtigen: Möchte ich von oben herab fotografieren oder die Sache dieses Mal etwas anders angehen? Wenn wir jedoch in einem Team zusammenarbeiten, hat jeder eine bestimmte Rolle. Dann dreht sich alles um eine gute Kommunikation und darum, immer zu wissen, wo die anderen sind.“

„Die Olympischen Spiele sind einfach das ultimative Erlebnis. Bei Getty arbeitet man in einem riesigen Team von etwa 45 Fotografen. Ich mag diesen ganzen Trubel. Ein grosser Teil meiner Arbeit besteht darin, meine Fotos von unterwegs einzureichen. Wir haben Live-Redakteure auf der ganzen Welt und senden Fotos per Fernzugriff über unsere Kameras an sie. Wir fügen während der Aufnahmen Tags und Sprach-Tags hinzu, also müssen wir unser Motiv gut kennen, damit wir sie entsprechend markieren können. Im Sprach-Tag sage ich oft ‚Vertikal zuschneiden‘ oder ‚Den Mann auf der rechten Seite herausschneiden, um den Schwerpunkt auf die Hauptaufnahme zu legen‘.“

Damit Peters bei ihren Aufnahmen von Events flexibel bleibt, hat sie drei Canon EOS-1D X Mark II Gehäuse mit einer Vielzahl von Objektiven dabei. Für Sportaufnahmen nutzt sie meistens das Canon EF 400mm f/2.8L IS II USM und das Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM. „Die Canon EOS-1D X Mark II macht bei meiner Arbeit einen starken Unterschied, vor allem in einem dunklen Stadion oder bei schlechten Lichtverhältnissen. Ich kann damit einen hohen ISO-Wert ohne Qualitätseinbussen einstellen, sodass ich wesentlich mehr nutzbare Bilder von einem Ereignis erhalte.“

„Ich liebe zudem das Canon EF 85mm f/1.2L II USM für Porträts. Es ist schnell und scharf und kann eine gewöhnliche Situation in einen besonderen Moment verwandeln.“

A fencing match, one player kneeling victorious
Andrea Baldini (rechts) aus Italien feiert seinen Sieg über Yuki Ota aus Japan bei einem Fechtkampf. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X mit einem Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM Objektiv bei einer Verschlusszeit von 1/800 Sek., Blende 1:3,2 und ISO 1250. © Hannah Peters/Getty Images

„Wir sind alle auf das Gleiche aus“

Peters berücksichtigt ihren Sonderstatus aus Frau selten bei ihrer Arbeit, obwohl es nur wenige Frauen in der Sportfotografie gibt. „Ich glaube nicht, dass das Geschlecht eine Rolle spielt. Ich denke, dass man sich in der Anfangsphase wie jeder andere auch Respekt durch die eigene Arbeit verdienen muss. Ich bin ebenso wettbewerbsfähig wie der Mann neben mir. Wir sind alle auf das Gleiche aus.“

„Neuseeland ist ziemlich locker. Wir kennen uns hier alle. Ich treffe bei jedem Spiel die gleichen Leute, und Feindseligkeit spürt man hier nicht. Wenn ich an einem internationalen Event teilnehme und es dort mehr Frauen gibt, denke ich kurz: ‚Oh, super, ich bin nicht die Einzige.‘ Es fällt mir also auf, aber es ist nichts, was mich lange beschäftigt.“

Vor Kurzem brachte Peters jedoch ihr erstes Kind zur Welt, was zwangsläufig bedeutete, dass sie sich eine Weile vom Spielfeld verabschieden musste. „Ein Kind zu bekommen war für meinen Ehemann und mich eine grosse Entscheidung, da es bedeutete, dass ich die Olympischen Spiele in Rio verpassen würde. Ich nahm mir neun Monate frei, was in meiner Branche eine sehr lange Zeit ist. Ich bin die ganze Liste an Zweifeln durchgegangen: ‚Werde ich danach wieder einsteigen? Wenn werde ich zurückkommen, und bin ich dann noch die Gleiche? Wird jemand meinen Platz einnehmen, während ich weg bin?‘ Ich fand ich es ziemlich schwer, mein Selbstvertrauen zurückzugewinnen und einen guten Ausgleich zwischen Arbeit und Familie zu finden. Es gibt keine echten Richtlinien, weil es nicht viele Sportfotografinnen in der Branche gibt, sodass ich keine echten Vergleichswerte hatte.“

„Mein Chef ist aber sehr verständnisvoll. Er sagt: ‚Die Olympischen Spiele kommen immer wieder‘, und er hat recht. Ich habe festgestellt, dass ein Baby heutzutage nicht mehr das Ende der Karriere bedeutet. Man braucht einfach Unterstützung und muss es einfach machen.“

Hannah Peters ist nicht aufzuhalten. Behalte bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 die Seitenlinien im Auge – dort kannst du sie hin- und herlaufen sehen.

Verfasst von Lottie Davies


Hannah Peters‘ Ausrüstung

Die Ausrüstung, die Profis für ihre Fotos verwenden

Photographer Hannah Peters holds a Canon camera as she stands in a rugby stadium, fireworks in the background.

Kamera

Canon EOS-1D X Mark II

Die Canon EOS-1D X Mark II verfügt über einen hochempfindlichen Vollformat-CMOS-Sensor mit 20,2 Megapixeln, ein erweitertes 61-Punkt-Dual Pixel-AF-System und ermöglicht Videoaufnahmen in 4K – somit bietet sie konkurrenzlose Leistung.

Objektive

Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM

Dieses zuverlässige Telezoomobjektiv verfügt über ein robustes Design, einen Bildstabilisator mit vier Stufen, der sich hervorragend für Freihandaufnahmen bei schwachem Licht eignet, und UD-Linsenelemente (Ultra-low Dispersion), die für hohen Kontrast und natürliche Farben sorgen.

Canon EF 400mm 1:2,8L IS II USM

Extrem leistungsstarkes Superteleobjektiv der professionellen Canon L Serie mit Bildstabilisator für bis zu 4 Stufen längere Verschlusszeiten und 3 Modi. Das robuste EF 400mm f/2.8L IS II USM erzielt eine hohe Bildqualität in einem robusten Design und eignet sich ideal für die Sport- und Tierfotografie.

Canon EF 85mm f/1.2L II USM

Kleines Profi-Teleobjektiv konzipiert für den Low-Light-Einsatz und für Situationen, in denen eine extrem geringe Schärfentiefe erforderlich ist. Perfekt für die kreative Porträtfotografie.

Zubehör

Canon Speedlite 600EX-RT

Leistungsstarkes Blitzgerät für die Nutzung als Master oder Slave Integrierte funk-ferngesteuerte Blitzauslösung aus einem Umkreis von bis zu 30 Metern.

Canon WFT-E8

Der WFT-E8 ermöglicht die schnelle WLAN-Anbindung mit IEEE 802.11ac Kompatibilität, erweiterte FTP-Übertragungsoptionen und fernbediente Aufnahmen – kurzum zahlreiche Zusatzfunktionen, mit denen Sie die Möglichkeiten Ihrer EOS-1D X Mark II voll ausnutzen können.

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