FILMEN

Keine Angst vor Fachjargon: 32 Begriffe als Einstiegshilfe für Videoneulinge

Du möchtest von Einzelbildern auf Videos umsteigen? In unserem Profi-Videoglossar erklären wir alle wichtigen Begriffe von Canon Log bis Wide DR.
Die Canon EOS C500 Mark II, an einer Drohne befestigt.

Filmemacher Brett Danton verwendete die Canon EOS C500 Mark II bei seinem Werbedreh für den Autoriesen Jaguar. Er befestigte die Kamera an einem „Russian Arm“ und sogar an einer Drohne, was ihr Einiges abverlangte. Hier erfährst du alles über den Dreh. © Brett Danton

Immer mehr Fotografen nehmen zusätzlich Videos auf oder werden von ihren Kunden gebeten, Videoservices in ihr Repertoire aufzunehmen. Die gute Nachricht ist: Wenn du eine professionelle Kamera von Canon nutzt, hältst du bereits ein Videoproduktionssystem der Weltklasse in den Händen. Aber die richtige Ausrüstung ist nur der Anfang. Es gibt eine ganze Reihe spezieller Videobegriffe, die du dir aneignen musst.

Um dich dabei zu unterstützen, haben wir dieses praktische Glossar mit speziellen Videobegriffen zusammengestellt. Hier findest du Erklärungen zu 32 wichtigen Begriffen und Konzepten, die dir beim Fotografieren nicht begegnen oder die in der Welt der Videoproduktion eine andere Bedeutung oder spezielle Anwendung haben, von Codecs bis zu T-Stops, von Cinema RAW Light bis zu Wide DR. So kannst du Verwirrungen vorbeugen, damit auch du im Handumdrehen ein echter Meister des Videofachs wirst.

4K

Ein 4K-Bild weist horizontal ca. 4.000 Pixel auf. Diese Auflösung gilt als neuer Standard, aber es gibt einen Haken: 4K ist nicht gleich 4K. 4K UHD (Ultra High Definition) verfügt über eine Auflösung von 3.840 x 2.160, was einem Seitenverhältnis von 16:9 wie bei HDTV entspricht. Dies ist der gängigste 4K-Typ. 4K DCI, manchmal auch als Cinema 4K bezeichnet, hat hingegen ein Format von 17:9 mit einer Auflösung von 4.096 x 2.160. Es ist meist in professionellen Cinema-Kameras zu finden, wie der Canon EOS C500 Mark II, EOS C300 Mark III und EOS C200. Zum Vergleich: 2K hat ein Format von 17:9 mit 2.048 x 1.080, während 8K einem Format von 16:9 mit 8.192 x 4.320, also doppelt so viel wie 4K DCI in jeder Dimension, entspricht.

8K-Workflow

Die Canon EOS R5 und die EOS R5 C unterstützen interne 8K-Videoaufnahmen, indem sie die gesamte Breite ihrer Vollformatsensoren nutzen. Mit der vierfachen Auflösung von 4K-Videos erfasst 8K ein hohes Datenvolumen, das kreative Möglichkeiten in der Postproduktion eröffnet. Die in 8K-Aufnahmen zusätzlich erfassten Informationen können für VFX Artists nützlich sein, die den zusätzlichen Raum und die Präzision auf Pixelebene brauchen. Mit einem 8K-Master bist du zudem ein Stück weit für die Zukunft gerüstet.

Die native Bearbeitung in 8K sorgt für einen geradlinigeren Workflow, stellt jedoch besondere Ansprüche an Computerhardware, Speicherplatz und Videobearbeitungssoftware. Ein 8K-Eingang bedeutet aber nicht zwingend auch eine 8K-Ausgabe. Die 8K-Videofunktionen der EOS R5 und EOS R5 C liefern auch bei 4K-Workflows zahlreiche Vorteile. Dazu gehört die Möglichkeit, während der Bearbeitung ein 4K-Bild aus dem 8K-Material schneiden zu können. Zudem können nachträglich per Software Zoom-, Schwenk- und Stabilisierungsvorgänge am 8K-Material durchgeführt werden. Darüber hinaus ermöglichen beide 8K-Kameras ein Oversampling des Videos von 8K, um ein 4K-Bild zu erhalten, das im Vergleich zu nativen 4K-Aufnahmen deutlich detailreicher ist.

Ein Videograf verwendet eine Canon EOS R5 C Videokamera, um einen Läufer mit der felsigen Küste und dunklen Wolken im Hintergrund auf einer Klippe zu filmen.

Die EOS R5 C ist eine echte Hybridkamera. Genau wie die EOS R5 kann sie Einzelbilder mit 45 MP aufnehmen und verfügt darüber hinaus über professionelle Videofunktionen, darunter Cinema RAW Light, Timecode und Dual Base ISO, um die Empfindlichkeit zu erhöhen und Rauschen zu minimieren.

Anamorph

Dies ist ein klassisches Format in der Filmbranche, bei dem Filmmaterial oder ein Sensorsignal in Standardgrösse absichtlich verzerrt wird, um ein Breitbild zu erreichen. Möglich wird dies mit einem anamorphotischen Objektiv an der Kamera. Das Bild wird dann horizontal mit einem Faktor von 2 oder 1,8 gestreckt, um es zu korrigieren. Zu den klassischen Merkmalen anamorphotischer Objektive gehören ein ovales Bokeh und lange, horizontale Lichtspiegelungen.

Farbtiefe

Dies bezeichnet die Anzahl der Bits digitaler Daten, die zur Speicherung der Tonwert- oder Farbinformationen eines Pixels genutzt werden. Je mehr Bits, desto mehr Farbstufen oder Tonabstufungen werden aufgezeichnet. Einige Kameras nehmen mit 8 Bit auf, was 256 Schattierungen für jeden Farbkanal entspricht. 10-Bit-Dateien bieten hingegen 1.024 Schattierungen pro Kanal, während 12 Bit 4.096 Schattierungen pro Kanal liefern. Die Canon EOS C500 Mark II kann beispielsweise 4K im 12-Bit-Cinema RAW-Format aufnehmen. Eine höhere Farbtiefe bedeutet in der Regel mehr Farbtondetails, was weichere Bildabstufungen und genauere Anpassungen bei der Nachbearbeitung ermöglicht. Mit der Bitanzahl steigt jedoch auch die Dateigrösse.

Canon 709

Dieses Bildprofil soll kinoreife Bilder direkt aus der Kamera heraus erzeugen und kann über ein Firmware-Update dem Menü „Benutzerdefinierte Bilddatei“ der Canon XF605, der EOS R5 C und der EOS C70 hinzugefügt werden. Canon 709 sorgt kameraintern für ein leicht erhöhtes Kontrast- und Sättigungslevel sowie einen weichen Helligkeitsabfall und ist daher eine tolle Option für kinoreife Aufnahmen ohne Color Grading.

Canon Log

Fotografen nehmen oft im RAW-Format auf, um maximale Flexibilität bei der Nachbearbeitung zu erhalten. RAW-Videodateien können jedoch sehr gross und unhandlich sein. Die Lösung besteht darin, mit einer logarithmischen Gammakurve aufzunehmen, wie Canon Log. So können mehr Details in den Schatten eingefangen werden, ohne Informationen in den hellen Bereichen einzubüssen. Canon Log erweitert den Dynamikumfang des Bilds, erfordert jedoch ein Color Grading oder eine Lookup-Tabelle (LUT), um die natürliche Helligkeit und Farbe wiederherzustellen.

Derzeit gibt es drei Canon Log-Gammakurven, die jeweils einen unterschiedlichen Grad der Dynamikumfangerweiterung bieten. Bei der Canon EOS C200 können sowohl das ursprüngliche Canon Log als auch das neueste Canon Log 3 in der Kamera angewendet werden. Canon Log 3 bietet die günstigste Mischung aus Dynamikumfang und Farbkorrektur sowie eine ähnliche Schattendarstellung wie das ursprüngliche Canon Log, allerdings mit 14 Blendenstufen an Dynamikumfang. Auf der Canon EOS C300 Mark III und der EOS C70, die mit Dual Gain Output-Sensoren (DGO) ausgestattet sind, liefert Canon Log 2 hingegen einen maximalen Dynamikumfang mit über 16 Blendenstufen.

Ein Techniker mit weissen Handschuhen reinigt den Sensor einer Canon Kamera.

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Cinema RAW Light

Mit RAW-Videodateien profitieren Produktionen von maximaler Flexibilität bei der Nachbearbeitung, jedoch fallen die Datenraten von RAW deutlich höher als bei standardmässigen komprimierten Formaten aus. Das Cinema RAW Light-Format von Canon schafft Abhilfe durch eine erhebliche Reduzierung der Dateigrösse, ohne Abstriche bei der Bildqualität. Es kommt bei der EOS C500 Mark II, der EOS C300 Mark III, der EOS C200 der EOS R5 C und derEOS C70 (über ein Firmware-Update) zum Einsatz und liefert die bestmögliche Bildqualität in einer Datei, die nur etwa ein Drittel bis zu einem Fünftel so gross ist wie eine standardmässige Cinema RAW-Datei. Drei Cinema RAW Light-Optionen – Light (LT), Standard (ST) und High Quality (HQ) – wurden mit der EOS R5 C und der EOS C70 eingeführt und ermöglichen noch flexiblere Workflows.

Der Kameramann Ivan D‘Antonio filmt mit der Canon EOS R5 mit einem Filter auf dem Objektiv.

Ivan D'Antonio gehörte zu den Ersten, die die innovative Vollformat-Systemkamera Canon EOS R5 ausprobieren konnten. Ihre interne RAW-Aufzeichnung mit 8K hat ihn nicht nur tief beeindruckt, sondern ermöglichte ihm auch, genau den gewünschten Look zu erzielen. Hier erfährst du mehr über den Dreh. © Ivan D'Antonio

CFast™ 2.0

CFast™ 2.0-Speicherkarten wurden speziell für Videoaufnahmen in Full HD und 4K für die Sende- und Kinobranche entwickelt. Sie zeichnen sich durch eine sehr hohe Lese- und Schreibgeschwindigkeit aus, was den Workflow bei der Postproduktion effizienter und die Erfassung in der Kamera so schnell wie möglich gestaltet. Obwohl ihre Grösse mit CF-Speicherkarten vergleichbar ist, benötigen sie einen speziellen Kartenleser. Diese kleinen und zuverlässigen Karten eignen sich auch ideal für raue Bedingungen und liefern selbst bei sehr hohen und extrem niedrigen Temperaturen eine gute Leistung. Viele Canon Kameras nutzen die CFast™ 2.0-Technologie, darunter die EOS C700 FF und der kompakte Canon XC15 Camcorder.

Codec

Ein Codec ist eine Software zur Codierung und Decodierung von Videodateien bei der Aufnahme und Wiedergabe. Beliebte Aufnahmeformate sind z. B. XF-AVC, HEVC/H.265, MJPEG, MPEG-4 AVC/H.264 und AVCHD. Einige Codecs, wie der XF-AVC-Codec, der bei der Canon EOS C300 Mark III und dem Canon XA65 Camcorder verwendet wird, liefern eine herausragende Bildqualität mit einer angemessenen Dateigrösse. Andere, wie der High Efficiency Video Codec HEVC/H.265, bieten eine noch effizientere Datenkomprimierung.

Apple ProRes ist ein weiterer gängiger Codec, der für eine hochwertige, leistungsstarke Bearbeitung ausgelegt ist. Canon Cinema RAW Light kann mithilfe der Canon RAW Development Software auf einem Mac ganz einfach in ProRes transkodiert werden. Zudem unterstützen ausgewählte Kameras Apple ProRes RAW, darunter die EOS R5 C und die EOS R5, wenn ein kompatibler externer Recorder mit dem HDMI-Ausgang der Kamera verbunden wird. ProRes RAW vereint die geringe Dateigrösse und die Leistungsfähigkeit von ProRes mit der Flexibilität von RAW. Durch den Download des Canon Plug-ins 1.0 für ProRes RAW können kamerainterne Eigenschaften wie ISO, benutzerdefinierter Weissabgleich und Rauschunterdrückung dann in Final Cut Pro angepasst werden.

Colour Grading

Bei der Bearbeitung von Videos besteht der erste Schritt für naturnahe Farben darin, sie zu korrigieren. Dieser Vorgang stellt sicher, dass das Bildmaterial genauso aussieht, wie es das menschliche Auge wahrnimmt. Anschliessend folgt das Colour Grading, bei dem die Ästhetik des Films angepasst wird, um einen bestimmten Farbton bzw. eine bestimmte Stimmung zu erzielen. Wenn eine Produktion mit einer logarithmischen Kurve aufgenommen wurde, wie z. B. Canon Log, bildet das Colour Grading einen wesentlichen Bestandteil des Workflows. Andernfalls kann sie optional erfolgen und wird in der Regel angewendet, um Videos einen cooleren, kinoähnlichen Look zu verleihen. Insbesondere bei Dokumentationen fällt das Colour Grading oft weg, um die Aufnahmen roh und ungestellt wirken zu lassen.

Die Abenteurerin Laura Bingham und ihre Begleiter paddeln mit ihrem Einbaum unter einem niedrig hängenden Baum hindurch.

Filmemacher Peiman Zekavat filmte seine Dokumentation über die weltweit erste Expedition im Dschungel entlang des Flusses Essequibo in Guyana und wieder zurück zu seiner Mündung mit einer Canon EOS C300 Mark II und einer Canon EOS 5D Mark IV. Hier erfährst du mehr über diese atemberaubende Expedition. © Peiman Zekavat

DGO (Dual Gain Output)

Die EOS C300 Mark III und die EOS C70 verfügen über einen Super 35mm-Sensor mit DGO (Dual Gain Output), der jedes Pixel mit zwei unterschiedlichen Verstärkungsstufen ausliest: einer hohen und einer niedrigen. Diese beiden Stufen werden dann zu einem einzelnen Bild zusammengefügt. Die Auslesung mit höherer Verstärkung ist optimiert, sodass in dunklen Bereichen saubere Details erfasst werden können, während die Auslesung mit niedrigerer Verstärkung für die Erfassung von Details in helleren Bereichen optimiert ist. Indem sie kombiniert werden, werden die Details in den dunkleren und in den helleren Bereichen beibehalten und optimiert, sodass die Kamera einen beeindruckenden höheren Dynamikumfang mit über 16 Stufen erzielt.

Der Filmemacher Michael Zomer in einem Wald mit einer Canon Kamera, die er auf seiner Schulter balanciert.

9 Fehler beim Filmen – und wie man sie vermeidet

Die Filmemacher Roberto Palozzi, Michael Zomer und Juan Luis Cabellos sprechen über die Fehler, die sie zu Beginn ihrer Karriere gemacht haben, und erklären, wie du sie vermeiden kannst.

Dual Pixel CMOS AF

Dieses sensorbasierte Autofokussystem ermöglicht eine schnelle Autofokuserfassung und eine fliessende, hochleistungsfähige Fokusnachführung für Filme. Es kommt in allen Canon Cinema EOS Kameras zum Einsatz und ist mit mehr als 100 Canon RF, RF-S, EF und EF-S Objektiven kompatibel. Diese von Canon entwickelte Technologie eignet sich ideal zum Erstellen von professionell aussehenden „Pull-Fokus“-Effekten und erlaubt sogar, ein auf die Kamera zukommendes Motiv vor einer attraktiven Hintergrundunschärfe im Fokus zu halten. Da er auf einer Phasenerkennung beruht, ist der Dual Pixel CMOS AF in der Regel schneller als ein Autofokus mit Kontrasterkennung, bei dem Lichtsensoren hinter dem Objektiv den höchsten Kontrast messen, was der maximalen Schärfe entspricht.

Dual Pixel Fokus-Assistent

Selbst bei Verwendung von Objektiven mit manuellem Fokus oder AF-Objektiven im manuellen Modus können Kameras mit der Dual Pixel CMOS AF-Technologie visuell bestätigen, dass sich ein Motiv im Fokus befindet. Diese Technologie, die mit Objektiven mit EF und RF Bajonett genutzt werden kann, wurde erstmals bei Canon Cinema EOS Kameras eingeführt und blendet im Sucher ein Symbol ein, das dem Bediener zeigt, in welche Richtung er den Fokusring drehen muss, um einen genauen Fokus zu erzielen.

Externer Recorder

Da sie über extrem hohe Datenanforderungen verfügen, profitieren Videos oft von externen Videorecordern, d. h. separaten Geräten, die den Videostream anzeigen und aufzeichnen können. Die meisten Kameras, die ein unbearbeitetes Videosignal über ihren HDMI-Anschluss (oder SDI-Out-Anschluss, falls verfügbar) zur Aufnahme senden können, übertragen unkomprimierte Signale, sodass das auf dem externen Recorder aufgezeichnete Bildmaterial eine höhere Qualität als die in der Kamera gespeicherten Daten aufweist.

Filmemacher Olivier Sarbil steht mit einer EOS C300 Mark II Kamera vor einem Panzer in Mossul, Irak.

Als sich der französische Filmemacher Olivier Sarbil in Mosul unter irakische Spezialeinsatzkräfte mischte, musste er seine Ausrüstung auf ein Minimum reduzieren. Erfahre hier, wie Solo-Videofilmer wie Sarbil mit Cinema EOS-, Spiegelreflex- und Vollformat-Systemkameras von Canon ihre Vision umsetzen. © Alvaro Canovas

Gesichtserkennung

Nahezu alle Canon Cinema EOS und EOS R System Kameras können ein oder gleich mehrere menschliche Gesichter erkennen und als Fokuspunkte festlegen. Wenn sich mehrere Personen in einem Bild befinden, wird eine Person als Hauptmotiv gewählt. Du kannst aber jederzeit eine andere Person auswählen. Die Kamera führt das Hauptmotiv nach, selbst wenn es sich bewegt. Im Untermenü für den Gesichts-AF auf Cinema EOS und bestimmten fortschrittlicheren EOS R System Kameras sind weitere Optionen verfügbar, z. B. kannst du zwischen „Nur Gesicht“ und „Gesichts-Priorität“ wählen. Im Modus „Nur Gesicht“ wird der AF auf die Bereiche beschränkt, die als menschliches Gesicht erkannt wurden. Im Modus „Gesichts-Priorität“ hingegen wechselt die Kamera zum AF-Rahmen, wenn sich das Motiv aus dem Bild bewegt oder nicht erkannt wird, sodass der Autofokus trotzdem genutzt werden kann.

Die EOS C70 und die EOS R5 C sind mit EOS iTR AF X von Canon ausgestattet, einem fortschrittlichen Tracking- and Erkennungssystem, das auf Deep-Learning-KI basiert. Dieses System ist so clever, dass es nicht nur menschliche Gesichter erkennt, sondern auch Köpfe. So bleibt der Fokus auch dann erhalten, wenn sich das Motiv umdreht und von der Kamera weg bewegt.

Fokus Peaking

Hierbei handelt es sich um eine visuelle Hilfe im Sucher oder auf dem Monitor, die anzeigt, welche Bereiche des Bilds scharfgestellt sind. In der Theorie entspricht der fokussierte Bereich dem Bereich mit dem höchsten Kontrast, weshalb der Kontrast im Bild ausgewertet wird und die entsprechenden Bereiche hell auf dem Display hervorgehoben werden. Du kannst beobachten, wie sich die hervorgehobenen Bereiche der Szene ändern, während du den Fokus verschiebst. Canon Cinema EOS Kameras haben die Funktion, ebenso EOS R System Kameras wie die Canon EOS R5, die EOS R6 Mark II und die EOS R3.

Bildfrequenz

Dies ist die Frequenz, mit der Videobilder erfasst werden. Sie wird in Bildern pro Sekunde (Frames per Second bzw. fps) ausgedrückt. Zu den typischen Bildfrequenzen zählen 24 fps für Kinoaufnahmen, 25 oder 30 fps für Sendeaufnahmen (je nach Land bzw. Region) und 50 oder 60 fps für TV-Aufnahmen (je nach Land bzw. Region; 25/50 fps werden in PAL-Regionen verwendet, in NTSC-Regionen 30/60 fps). Bei der Bearbeitung mit einer Zeitleiste von 25 oder 30 Bildern kann mit 50/60 fps aufgenommenes Videomaterial auf eine Zeitlupe mit halber Geschwindigkeit verlangsamt werden. Einige Kameras bieten höhere Bildfrequenzen von 120 oder 180 fps, die für Super-Zeitlupenaufnahmen verlangsamt werden können. Sowohl die Canon EOS C300 Mark III als auch die EOS C70 können in 4K mit 120 fps ohne Bildzuschnitt filmen.

Kameramann Steve Holleran filmt mit seiner Canon EOS C300 Mark III auf dem Flügel eines Flugzeugs.

Kameramann Steve Holleran filmte als Erster mit der Canon EOS C300 Mark III und prüfte sie beim Dreh eines Kurzfilms auf einem Flugzeugfriedhof in der Mojave-Wüste unter rauen Bedingungen auf Herz und Nieren. Hier erfährst du alles über seinen Dreh. © Steve Holleran

Gain

Während die meisten Fotografen in ISO-Werten denken und einige Cinema-Kameras auch die Möglichkeit bieten, ISO-Einstellungen zu verwenden, ist traditionellen Filmemachern die Signalverstärkung eher ein Begriff. Sie bezieht sich auf die Beziehung zwischen dem Eingangssignal und dem Ausgabesignal eines elektronischen Systems. Eine höhere Signalverstärkung verstärkt das Signal, was zu einer besseren Helligkeit und höheren Kontrasten führt. Eine geringere Signalverstärkung lässt das Bild dunkler wirken und verringern den Kontrast. Eine Anpassung der Signalverstärkung wirkt sich also auf die Lichtempfindlichkeit des Sensors aus, ganz wie bei ISO. Siehe auch DGO.

HD

Das grundlegende HD-Format, auch „720p“ genannt, verfügt über ein Seitenverhältnis von 16:9 mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln. 1080p wird als „Full HD“ bezeichnet und weist eine Auflösung von 1.920 Linien horizontal und 1.080 Linien vertikal auf, also ebenfalls 16:9. Das „p“ in 720p und 1080p steht für „Progressive“. Das bedeutet, dass die Daten in jedem Bild enthalten sind. Damit unterscheidet es sich vom „Interlaced“-Format (i), bei dem die Bilddaten in abwechselnden Linien zwischen zwei Bildern aufgeteilt werden. Interlaced-Videos benötigen weniger Speicherplatz als im „Progressive“-Format aufgenommene Videos.

HDMI

HDMI steht für „High-Definition Multimedia Interface“ und ist die gängigste Verbindungart für die Übertragung von HD-Video und digitalem Audio zwischen Geräten, z. B. zwischen einer Kamera und einem Recorder. Die Canon EOS C300 Mark III und die EOS C70 verfügen beispielsweise über einen Typ A HDMI-Anschluss mit voller Grösse. Andere Kameras, wie die Canon EOS R5 und der Canon XA60 Camcorder, sind mit einem kompakteren Micro-HDMI-Anschluss ausgestattet.

Diagramm des Dual Pixel CMOS AF-Systems in EOS R System Kameras.

Dank der Canon Dual Pixel CMOS AF-Technologie kann jedes Pixel im Sensor sowohl für die Bildgebung als auch für den AF verwendet werden. So wird die Schärfe über das gesamte Bild hinweg gewährleistet und eine erstaunliche Anzahl wählbarer AF-Messfelder auf Kameras des Canon EOS R Systems angeboten. Erfahre mehr über das EOS R System.

High Dynamic Range

Die meisten Standard-Computerbildschirme und TV-Bildschirme können den vollständigen Helligkeitsumfang von den Schatten bis zu den Highlights, den ein Kamerasensor einfängt, nicht darstellen. Aus diesem Grund erfassen viele Kameras Bildmaterial mit einem standardmässigen Dynamikumfang, da die finale Ausgabe auf einem Monitor oder Fernseher mit einem Standard-Dynamikumfang im gängigen Rec.709- oder BT.709-8-Bit-Farbraum betrachtet wird. HDR-Bildschirme verfügen jedoch über einen höheren Umfang (10 Bit oder 12 Bit) und können daher den grösseren Farbumfang von Videokameras mit PQ- oder Hybrid Log Gamma-Einstellungen im BT.2020-Farbraum anzeigen. HDR-Aufnahmen sind auf Kameras wie der Canon EOS C300 Mark III, der EOS C500 Mark II, der EOS C70 und der EOS R5 möglich.

Nicht alle Objektive können in dunklen und hellen Bereichen den Detailgrad erzielen, der für HDR-Produktionen erforderlich ist. Die Cinema Festbrennweiten und Flex Zoomobjektive von Canon sind jedoch genau darauf ausgelegt. Die Canon CN-R Festbrennweiten sind beispielsweise sehr leistungsstark in puncto HDR und 8K und kombinieren herausragende Klarheit mit minimalem Fokus-Breathing sowie einer authentischen Wiedergabe von warmen Farben und Hauttönen. So lassen sich kinoreife Ergebnisse erzielen.

Bildstabilisator

Canon bietet inzwischen gleich drei Technologien zur Bildstabilisierung. Die erste ist ein objektivbasiertes System, das unerwünschte Bewegungen oder Verwacklungen ausgleicht. Dies geschieht, indem das System im Canon Objektiv die Bewegung anhand von Gyrosensoren analysiert und dann zu einer beweglichen optischen Linse im Objektiv wechselt, um die Bewegungen auszugleichen und den Lichtpfad zu korrigieren, damit das Bild auf dem Sensor statisch bleibt. Ob ein Canon Objektiv über einen Bildstabilisator verfügt, erkennst du an der Bezeichnung „IS“ in seinem Namen. Die Canon EOS C500 Mark II, die EOS C300 Mark III, die EOS R5 C und die EOS C70 verfügen darüber hinaus über eine elektronische Bildstabilisierung im Kameragehäuse, die eine Verwacklungskorrektur mit 5 Achsen unterstützt. Selbst bei Verwendung von Objektiven ohne elektronische Kommunikation zur Kamera, kann der Electronic IS durch manuelle Eingabe der Brennweite verwendet werden. Und schliesslich bietet eine Reihe von EOS R System Kameras eine kamerainterne Bildstabilisierung (IBIS), darunter die EOS R5, die EOS R6 Mark II und die EOS R3. Alle drei Technologien zur Bildstabilisierung können bei diesen Kameras gleichzeitig aktiviert werden, um eine Gimbal-ähnliche Stabilität zu erlangen.

Der professionelle Kitesurfer Kevin Langeree steht neben seinem Board, während die Polarlichter am Himmel zu sehen sind.

Kameramann Michael Zomer hat schon auf der ganzen Welt Extremsportereignisse im Bild festgehalten. Doch selbst er kam beim Filmen des Profi-Kitesurfers Kevin Langeree mit der Canon EOS C200 unter den gefährlichen Bedingungen der Barentssee am Nordkap in Norwegen, dem nördlichsten Punkt Europas, an seine Grenzen. Hier erfährst du mehr über diesen schwierigen Dreh in der Arktis. © Humberto Tan

Livestreaming

Das Livestreaming ist heutzutage ein wesentlicher Bestandteil moderner Videoproduktionen und kann verschiedenste Formen annehmen – von einfachen Vlogging-Setups mit nur einer Kamera bis hin zu komplexeren Livestreams mit mehreren Kameras für Vorlesungen an Universitäten oder Gottesdienste. Zudem gibt es unterschiedliche Livestreaming-Workflows, wobei das grundlegende Setup immer eine Kamera, ein Mikrofon, einen Computer und einen Hardware- oder Software-Encoder erfordert, um das Video in ein streamingfähiges Format umzuwandeln. Zur Veröffentlichung bedarf es einer Streaming-Plattform, über die du dein Video übertragen darfst, und einer stabilen Internetverbindung.

Zum Livestreamen können alle Arten von Kameras verwendet werden, doch ein professioneller Camcorder bietet sich als flexible All-in-one-Lösung an. Er umfasst einen integrierten optischen Zooms, XLR-Anschlüsse für professionelles Audio, Netzstromversorgung und eine Reihe von Verbindungsoptionen. Camcorder wie der Canon XA75 und der XA70 verfügen nicht nur über einen HDMI-Ausgang, sondern auch über einen robusteren SDI-Out-Anschluss sowie einen USB-C-Anschluss, der UVC (USB Video Class) unterstützt. Dadurch funktioniert die Kamera mit der gängigsten Streamingsoftware, ohne dass zusätzliche Treiber gebraucht werden.

Kameras wie der Canon XF605 Camcorder und die Canon CR-N500 PTZ Kamera verfügen zudem über einen integrierten Ethernet-Anschluss für IP-Streaming. Wenn die Kamera mit einem Local Area Network (lokalen Netzwerk, LAN) verbunden und eine IP-basierte Livestreaming-Softwarelösung verwendet wird, können hochwertige Videos effizienter und über grössere Entfernungen hinweg mithilfe von mehr Kameras und weniger Kabeln gestreamt werden. Letztlich bestimmt die Streaming-Bitrate die Qualität deines Livestreams. Sie wird für gewöhnlich in Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ausgedrückt und gibt an, wie viele Bits an Informationen pro Sekunde an die Streaming-Plattform gesendet werden. Die Videoauflösung, Bildfrequenz und Upload-Geschwindigkeit wirken sich auf die Bitrate aus. Verschiedene Streaming-Plattformen können ausserdem unterschiedliche Bitrate-Empfehlungen haben.

Zur Bereitstellung eines kodierten Livestreams gibt es verschiedene Methoden, darunter Real-Time Messaging Protocol (RTMP) und Secure Reliable Transport (SRT) Protocol. RTMP ist ein etabliertes Protokoll, das hochwertige Streams mit geringer Latenz ermöglicht. Die Latenz ist die Verzögerung zwischen dem Moment der Aufnahme und dem Moment, in dem das Publikum die Aufnahme im Stream sieht. Eine hohe Latenz kann zwar problematisch sein, wenn du mit den Zuschauern interagierst, aber eine geringe Latenz kann zu verstärktem Buffering bei der Wiedergabe führen. SRT ist ein beliebtes neues Streaming-Protokoll, das eine stabile, erstklassige Verbindung bereitstellt und gleichzeitig weniger Datenübertragungen als RTMP erfordert.

LUT

Eine LUT (Lookup-Tabelle) ist eine mathematische Formel, mit der sich die Farbe von Bildern oder Filmmaterial ändern lässt. LUTs können sowohl für technische als auch für kreative Zwecke eingesetzt werden, darunter zur Log-Umwandlung. Sie sind eine beliebte Methode für ein schnelles Grading von Videos nach der Farbkorrektur, um einen bestimmten Look zu erzielen. Es stehen verschiedene LUT zum Download zur Verfügung, die zahlreiche Kino-Looks in Produktionsumgebungen wie DaVinci Resolve, Final Cut Pro X und Adobe Premiere Pro CC erreichen können. Einige Monitore unterstützen ebenfalls LUT, sodass du schon während dem Filmen sehen kannst, wie das finale Material aussehen wird, sobald die LUT angewendet wurde.

Oversampling

Viele aktuelle Kameras mit hoher Auflösung verfügen über schnelle Prozessoren und können Einzelbilder in hoher Qualität sowie 4K-Videos einfangen. Ein 4K-Video ist im Grunde eine Abfolge von Bildern mit 8 Megapixeln, die mit einer Frequenz von 24 bis 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen wurde. Die leistungsstärksten Fotokameras nehmen das Bild eines grösseren Sensors in voller Auflösung und erzeugen daraus sich bewegende Bilder mit 8 Megapixeln, statt einfach einen Bereich mit 8 Megapixeln vom Sensor auszulesen. Diese Technik wird als „Oversampling“ bezeichnet. Sie schöpft die volle Auflösung der Kamera aus und schraubt sie auf 4K bzw. die gewünschte Aufnahmeauflösung herunter. Videomaterial mit Oversampling macht sich die zusätzliche verfügbare Auflösung des Sensors zu Nutze, um sowohl die Bildschärfe als auch die Qualität bei einer Ausgabe mit geringerer Auflösung zu verbessern.

Zwei Filmemacher blicken auf einen Bildschirm oben auf einer Canon Videokamera mit langem Objektiv.

„Woman“ – der Nachfolger der epischen Dokumentation „Human“ des berühmten französischen Filmemachers Yann Arthus-Bertrand – dreht sich um persönliche Interviews, die auf der ganzen Welt gedreht wurden, in Kombination mit Aussenaufnahmen des Interview-Ortes als Kontext. Erfahre, wie das Team von „Woman“ seine Interviews umgesetzte und die technischen und erzählerischen Herausforderungen beim Filmen und in der Postproduktion meisterte. © Marco Strullu

Bildprofile

Auf Cinema EOS Kameras stehen dir verschiedene Bildprofile zur Auswahl. Diese vorab gespeicherten Konfigurationen können beispielsweise Canon Log 2 und 3, HDR und Wide DR umfassen, aber auch vom Benutzer angepasst werden. Darüber hinaus kannst du Farbräume wie BT.2020 oder Cinema Gamut auswählen und eine Feinabstimmung des Bilds durchführen, darunter im Hinblick auf Kontrast, Schärfe, Hautton und Rauschreduzierung. Dir steht auch eine Farbmatrix zur Verfügung, mit der du Aufnahmen, die mit unterschiedlichen Kameras entstanden sind, besser aufeinander abstimmen kannst. Siehe auch Canon 709.

Super 35mm

Super 35 ist seit Jahrzehnten das standardmässige Kinoformat. Es bietet einen grösseren Bildausschnitt als das herkömmliche 35mm-Filmmaterial, da der Bereich auf dem Filmstreifen genutzt wird, auf dem normalerweise die Tonspur liegt. Digitale Super 35-Kameras wie die EOS C70 und die EOS C300 Mark III verfügen über Sensoren, die etwa der Bildgrösse von Super 35 entsprechen. Sie sind etwas kleiner als die Vollformatsensoren in der EOS R5 C und der EOS C500 Mark II, was in einem Crop-Faktor von ca. 1.5x im Vergleich zum Vollformat resultiert – ein 50mm Objektiv auf einer Super 35-Kamera erzeugt also ein ähnliches Bild wie ein 75mm Objektiv auf einer Vollformat-Kamera. Die Wahl zwischen Vollformat- und 35mm-Sensor hängt von der gewünschten Optik ab. Super 35 wird gern von Filmemachern verwendet, da sie ein gutes Gleichgewicht zwischen Bildqualität und Vielseitigkeit ermöglicht. Mit Super 35 lassen sich kompaktere Bilder aufnehmen, was nützlich ist, wenn du physisch nicht näher an ein Motiv herankommst. Die erhöhte Schärfentiefe, die sich durch Aufnahmen aus grösserer Entfernung oder mit weiteren Objektiven im Vergleich zum Vollformat ergibt, kann für bestimmte Projekte vorteilhaft sein. Vollformat-Kameras bieten Aufnahmen mit einem praktischen Super 35 Crop-Modus.

Verschlusswinkel

Für Fotografen ist es nichts Ungewöhnliches, die Belichtung zu steuern, indem sie die Verschlusszeit ändern. Traditionelle Filmkameras verfügen jedoch nicht über Verschlussvorhangmechanismen, sondern über einen Umlaufverschluss, sodass die Belichtungszeit basierend auf dem Verschlusswinkel bestimmt wird. Wenn der Film also mit einem Standardwert von 24 Bildern pro Sekunde vorwärts bewegt wird, belichtet eine Blendeneinstellung von 180 Grad (halbkreisförmig) jedes Bild mit der Hälfte der Zeit, also 1/48 Sek. So entsteht ein natürlicher Look. Daher gibt die sogenannte „180-Grad-Regel“ vor, dass die Verschlusszeit auf das Doppelte der Bildfrequenz eingestellt werden sollte. Eine Änderung des Verschlusswinkels verändert aber nicht nur die Belichtung, sondern auch die Ästhetik des Bildmaterials. Ein berühmtes Beispiel ist die Brückenkopf-Szene in „Der Soldat James Ryan“. Sie wurde mit einem schmaleren Verschlusswinkel aufgenommen, um einen Effekt von altem Nachrichtenmaterial zu erschaffen. Um also einen natürlichen Look zu erhalten, der nicht befremdlich wirkt, halten sich Kameraleute in der Regel an die 180-Grad-Regel und wählen eine Verschlusszeit, die dem Doppelten der Bildfrequenz entspricht.

Ein Kletterer hängt von der Steilklippe des El Capitan im Yosemite-Nationalpark und hält ein Sicherheitsseil, während ein anderer ungesichert über ihm klettert.

Die Kameras und Objektive von Canon wurden für alle fünf Dokumentationen verwendet, die bei der Oscar-Verleihung 2019 nominiert wurden, darunter auch für den Gewinner „Free Solo“. Erfahre, warum sich die Kameraleute für Canon Ausrüstung entschieden haben. © Jimmy Chin Productions

T-Stop

T-Stops oder Transmission-Stops kommen bei Cinema Objektiven zum Einsatz und ermöglichen eine genauere Bestimmung der Belichtung als F-Stops. Der T-Stop ist ein F-Stop, der um die Menge an Licht korrigiert wurde, das vom Objektiv reflektiert oder absorbiert wird. Der F-Stop ist also ein theoretischer Wert, während der T-Stop ein tatsächlicher getesteter Wert ist.

Virtuelle Produktion

Diese Produktionsmethode kombiniert Live-Action-Filmaufnahmen mit digitalen Echtzeitelementen, um kamerainterne visuelle Effekte zu erschaffen. Modernste virtuelle Produktionen nutzen eine fotorealistische virtuelle Umgebung, die mithilfe einer 3D-Game-Engine erstellt und dann auf einer LED-Wand hinter dem physischen Set dargestellt wird.

Ein Kamera-Trackingsystem nutzt die Positionsdaten der Kamera und die optischen Informationen des Objektivs, um sicherzustellen, dass das „Frustum“ – der Bereich im Hintergrund, den die Kamera erfasst – fehlerfrei gemäss der Kameraperspektive und aktuellen Brennweite des Objektivs wiedergegeben wird. Canon Flex Zoomobjektive sind perfekt für virtuelle Produktionen, da sie mit der Cooke /i Technology und ZEISS eXtended Data-Objektivkommunikationsprotokollen auf PL Bajonetten kompatibel sind und einen 4-poligen LEMO-Anschluss für zusätzliche Metadatenunterstützung bieten.

Der Parallax-Effekt, der durch die Synchronisation der physischen und virtuellen Kamera entsteht, ist unglaublich mitreissend. Die LED-Panels im „äusseren Frustum“ – dem Bereich ausserhalb des Gesichtsfelds der Kamera – können eine dynamische Beleuchtung bereitstellen, was den Effekt weiter optimiert.

Waveforms

Während viele Fotografen Histogramme nutzen, um die Helligkeit von Bildern grafisch darzustellen, verwenden Filmemacher meist Waveforms. Im Gegensatz zu einem Histogramm erzeugt eine Waveform eine abstrakte Version des Bilds. Sie kann wie das Bild auch von links nach rechts gelesen werden, sodass sich die Helligkeit in bestimmten Bereichen des Bilds leicht ablesen lässt. Zudem verlassen sich Filmemacher auch auf Vektorskope, die sechs Farbziele anzeigen, anhand derer die Farben innerhalb des Films abgeglichen werden können.

Wide DR

Mit der Wide DR Gamma-Einstellung kann eine Kamera einen breiteren Dynamikumfang als bei herkömmlichen auf BT.709 basierenden Gammas erfassen. Dieses Profil liegt zwischen BT.709 und den deutlich flacheren Log-Profilen. Bei der Aufnahme mit einem Log-Profil ist im Anschluss ein Grading des Videomaterials erforderlich. Wide DR erfasst jedoch einen grösseren Dynamikumfang vom Sensor und kann daher ohne Grading genutzt werden. Die Cinema EOS Kameras von Canon bieten Wide DR.

Adam Duckworth, Marcus Hawkins

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