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10 Tipps zum Geschäftsausbau mit Social Media

Canon Ambassador Muhammed Muheisen explaining how his camera works to a group of Afghan children.
Aufnahmen hinter den Kulissen kommen in sozialen Medien häufig gut an. Canon Botschafter Muhammed Muheisen, der bereits 678.000 Follower auf Instagram hat, ist hier im Bild zu sehen, wie er die Funktion seiner Kamera einer Gruppe junger afghanischer Flüchtlinge am Stadtrand von Islamabad, Pakistan erklärt. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark II (inzwischen ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS 5D Mark IV) mit einem Canon EF50mm f/1.4 USM Objektiv, Verschlusszeit 1/3.200 Sek., Blende 1:2,0 und ISO 50. © Muhammed Muheisen

Für Fotografen von heute spielen die sozialen Medien für ihre Arbeit zunehmend an Bedeutung, da sie damit ihre Arbeiten neuen Zielgruppen und Kunden weltweit vorstellen können. Von Live-Videointerviews bis hin zum Aufbau von Online-Communities für gemeinnützige Projekte haben sich die Profile von Fotografen weit über perfekte Bilder hinweg entwickelt.

„Soziale Medien entsprechen den aktuellen Gegebenheiten und bieten die Möglichkeit, die Welt auf dem Laufenden zu halten“, erklärt der zweimalige Pulitzer-Preisträger und National Geographic-Fotograf Muhammed Muheisen. „Es ist dein Tagebuch und dein Portfolio“. Muhammed nutzt seine sozialen Kanäle, um auf die Folgen von Konflikten – von Palästina bis Syrien – aufmerksam zu machen und so einen echten Wandel zu bewirken.

Soziale Medien sind für die Hochzeitsfotografin Marina Karpiy ein ebenso wertvolles Instrument. Lauf eigenen Angaben verbringt sie täglich zwei Stunden damit, ihre Arbeiten online bekannt zu machen. Derweil experimentiert die Hochzeitsfotografin, Fotojournalistin und regelmässige Mitarbeiterin der New York Times Tasneem Alsultan, die sich auf Beiträge über geschlechtsspezifische und soziale Probleme in ihrer Heimat Saudi-Arabien und dem Nahen Osten konzentriert hat, mit neuen Online-Formaten, um sich besser mit ihrer beträchtlichen Anhängerschaft austauschen zu können.

Hier erteilen Muheisen, Karpiy und Alsultan Ratschläge für die Nutzung sozialer Kanäle zum Ausbau der Fotografie und des Geschäftes.

The Treasury façade, also known as Al-Khazneh, in the ancient city of Petra, Jordan.
Muhammeds Post von der Fassade der Schatzkammer, auch als Al-Khazneh bekannt, in der antiken Stadt Petra erhielt unglaubliche 42.400 Likes auf Instagram. „Die meisten Menschen bringen Petra und besonders die Schatzkammer mit Filmen wie Indiana Jones in Verbindung“, erklärt er. „Viele Menschen waren auch schon dort und teilen ihre Erfahrungen durch Kommentare und Interaktionen mit anderen“. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit einem Canon EF35mm f/1.4 L II USM Objektiv, Verschlusszeit 1/2.500 Sek., Blende 1:2,2 und ISO 50. © Muhammed Muheisen
A full moon rising above the Acropolis of Athens, Greece.
Das vor kurzem von Muhammed erneut eingestellte Bild vom Aufgang eines Vollmondes über der Akropolis von Athen erhielt, ähnlich wie die Einstellung seines ursprünglichen Beitrags, über 35.500 Likes auf Instagram. „Es gibt einem ein gutes Gefühl, mitunter Momente der Schönheit unserer Welt auf seinem Konto zu veröffentlichen“, sagt er. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit einem Canon EF 400mm f/2.8L IS II USM Blende (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon Ef400mm f/2.8L IS III USM) mit einer Verschlusszeit von 1/40 Sek., Blende 1:4,5 und ISO 100. © Muhammed Muheisen
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1. Stell dir deinen Feed wie einen Newswire vor

„Social Media ist sehr schnell“, sagt Muheisen. „Vergleichbar mit einem Zug, auf den man aufspringt oder dem man ständig hinterher läuft. Das perfekte Medium, um mitzuteilen, was ich gerade tue, warum ich es tue und wo ich gerade bin. Wenn ich es als professioneller Fotograf richtig einsetze, funktioniert es wie ein Newswire.“

Im Gegensatz zum Newswire eines Nachrichtensenders, der Bilder mit Redaktionen, Agenturen und Kollegen teilt, gibt er jedoch über seine Feeds auf Social Media Einblicke in sein Leben und seine Arbeit weltweit. Dieses visuelle Tagebuch ermöglicht es ihm, neue Zielgruppen zu erreichen – muss aber dafür auch fortwährend gepflegt werden. „Ich halte es immer auf dem Laufenden“, fügt Muheisen hinzu. „Ich sorge stets für aktuelle Beiträge mit Bildern und Berichten.“

2. Investiere Zeit und Mühe

Die Aufrechterhaltung einer starken Online-Präsenz erfordert intensive Arbeit. Karpiy arbeitet täglich mindestens zwei Stunden in den sozialen Medien, wo sie mehr als 57.000 Follower auf Instagram und mehr als 18.000 auf Facebook hat.

„Ich investiere kein Geld, sondern Arbeit, um die Inhalte nützlich und interessant zu gestalten“, bemerkt sie. Mit dieser Strategie erziele ich wirtschaftliche Vorteile. „Die meisten Kunden habe ich auf Instagram gewonnen. Zu meiner Zielgruppe zählen Menschen meiner Generation mit Familie und Kindern sowie Kunden, die mir treu bleiben. Meine Follower kommen auch aus dem Ausland – sie verfolgen meine Reisen, um mich irgendwo zu treffen und ein Fotoshooting anzufragen.“

A black-and-white portrait of a woman crying, her face in her hands.
Nastia, eines von Marinas Motiven, weinte als sie ihre Porträts auf dem Kameramonitor sah – und dieses emotionale Bild erhielt mehr als 5.000 Likes auf Instagram. „Mir war klar, dass ich diesen Moment als besondere Belohnung für meine Arbeit festhalten müsste", erklärt Marina. Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon RF50mm F1.2L USM Objektiv, Verschlusszeit von 1/320 Sek., Blende 1:1,4 und ISO 100. © Marina Karpiy
A self-portrait of Marina Karpiy wearing a white jacket.
Beiträge mit Aufnahmen von der Person hinter der Kamera kommen in sozialen Medien häufig gut an. Marina hat bereits eine Reihe von Selbstporträts neben einem Video von ihren Vorbereitungen hinter der Kamera, wie sie ihr Telefon als Fernauslöser mit ihrer Canon EOS R verbindet, auf Instagram eingestellt. Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon RF 50mm F1.2L USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/4.000 Sek., Blende 1:1,8 und ISO 100. © Marina Karpiy

3. Trete vor die Kamera

Während Muheisen sich normalerweise nicht auf seinen Beiträgen zeigt und lieber seine Aufnahmen als sein eigenes Gesicht postet, wurde ein Selfie hinter den Kulissen, das er in Jordaniens alter Stadt Petra aufnahm, mit 128.000 Aufrufen zu einem seiner besten Beiträge auf Instagram. „Die Leute möchten die Person hinter der Kamera kennen“, sagt er. „Wir nennen sie ‚Follower‘, aber manche Menschen betrachten uns eher als Bekannte. Daher ist es wichtig, die Menschen hin und wieder persönlich anzusprechen, um sie daran zu erinnern, dass hinter der Kamera ein Mensch steht.“

A screen capture of 100 images by Canon Ambassador Clive Booth.

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4. Passe dich mit innovativem Content an veränderte Marktbedingungen an

Alsultan arbeitet in der Regel im Freien an dokumentarischen Aufnahmen mit ihrer Canon EOS 5D Mark IV und dem Canon EF35mm f/1,4 L USM Objektiv (mittlerweile ersetzt durch das Canon EF35mm f/1.4L II USM). Anders als die meisten Menschen, die jetzt aufgrund der COVID-19-Pandemie an ihre Wohnung gebunden sind, hat sie jetzt mit der Aufnahme von Live-IGTV-Interviews für ihre 166.000 Follower begonnen.

„Ich werde nicht für Aufnahmen in Saudi Arabien engagiert“, erzählt sie. „Ich bin Dokumentarfotografin und befasse mich immer mit den Dingen, die vor mir passieren. Sie bestimmen, wohin die Geschichte sich entwickelt. Im Moment kann ich das nicht tun, aber ich möchte mir ein gewisses Wertgefühl erhalten und betrachte diese Interviews als Therapie. Ich glaube, dass jetzt jeder seinen Weg finden muss, um die momentane Situation zu meistern.“

Alsultan hat sich an Redakteure, Fotografen und Filmemacher gewandt, um einstündige, inspirierende Konversationen auf Instagram Live zu erstellen, die sie dann auf 15-minütige Videos für IGTV gekürzt hat. Ihr erstes Interview mit dem britischen Filmemacher Josh Alott, der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten an Corona erkrankt war, erhielt 23.400 Aufrufe. Seitdem hat sie noch die Fotojournalistin Smita Sharma und die stellvertretende Fotodirektorin des Wall Street Journal, Meghan Petersen, interviewt.

A Saudi horseman in Taif, Saudia Arabia, leading a pony by his side.
„Im März fuhr ich an diesem Mann in Taif, Saudi-Arabien, vorbei", sagt Tasneem. „Ich erinnere mich noch daran wie ich dachte, dass wir alle soziale Wesen sind und wie er wohl allein und nur mit seinen Tieren als Gesellschaft wochenlang überleben könne". Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit einem Canon EF 70-200mm f/2.8 L IS III USM Objektiv bei 102 mm, 1/1000 Sek., Blende 1:4,5 und ISO250. © Tasneem Alsultan

5. Interagieren statt lediglich Beiträge einstellen

Muheisens Instagram-Account mit mehr als 678.000 Followern ist nicht seine einzige Erfolgsgeschichte in den sozialen Medien. Er gründete auch Everyday Refugees, eine gemeinnützige Stiftung mit 179.000 Followern auf Instagram. Seit über einem Jahrzehnt dokumentiert er bereits die Flüchtlingskrise im Nahen Osten, Asien und Europa, und die Interaktion mit seinem Publikum hat entscheidend dazu beigetragen, dass er jetzt seine Arbeit einem breiteren Publikum zugänglich machen kann.

„Es liegt an uns, wie wir diese Plattformen nutzen“, erklärt er. „Ich habe mit null Followern angefangen. Das war bei Everyday Refugees genau so. Alles dreht sich um Interaktion. Man muss sich mit den Menschen, die einem folgen, auseinandersetzen; es ist eine Gemeinschaft, und die Menschen möchten auf dem Laufenden gehalten werden und am Geschehen teilhaben.“

6. Bringe eine persönliche Note ein

Karpiy bezeichnet Instagram als ihr Tagebuch, macht aber keine Aufnahmen speziell für soziale Medien, abgesehen von vertikalen Bildern für Instagram-Berichte und der Auswahl von 4x5-Frames für Beiträge. Fotos und Videos, die ihren eigenen Stil mit Momenten aus dem echten Leben verbinden, kommen am besten an.

„Meine Familie, persönliche Geschichten über Reisen und Berichte über das Leben in Georgien erzielen die meisten Interaktionen“, sagt Karpiy, die seit 14 Jahren als professionelle Fotografin tätig ist. „Instagram erzählt meine Lebensgeschichte. Die Familie kommt an erster Stelle, also stelle ich gerne Fotos von ihr ein. Ein Fotograf ist nicht nur ein Profi, sondern auch jemand, der eigene Interessen hat. Die Kunden kommen nicht nur zu mir, weil ich talentiert bin, sondern weil sie mich auch offline erleben möchten.“

A woman dressed in traditional wedding attire at a henna ceremony.
Alsultans Aufnahme einer Henna-Zeremonie während einer traditionellen Hochzeitsfeier erwies sich mit über 2.000 Likes auf Instagram als beliebter Beitrag. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS R mit einem Canon EF 50mm f/1.2L USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/125 Sek., Blende 1:1,8 und ISO 3200. © Tasneem Alsultan

7. Setze auf Qualität anstatt auf Quantität

„Eine hohe Zahl von Followern ist nicht das Wichtigste“, sagt Tasneem. „In den sozialen Netzwerken kann man an einem Tag ganz oben liegen und am nächsten Tag bedeutungslos sein. Die Konsistenz und den Inhalt kann man steuern, nämlich mit Beiträgen, die Menschen dazu ermutigen, Fragen zu stellen, ihre Meinung zu ändern und Vorurteile abzubauen.“

8. Erkenne den Wert der Authentizität

Karpiy, die eine Canon EOS R und eine Canon EOS 5D Mark IV besitzt, veröffentlicht häufig Bilder von Szenen hinter den Kulissen bei Fotoshootings und gewährt so dem Betrachter einen Einblick in die Produktionsabläufe. Über die WLAN-Funktion und die Möglichkeit der direkten Dateifreigabe mit ihren Kameras kann sie die Bilder sofort veröffentlichen. Sie ist auch der Überzeugung, dass dies zu einem authentischen Image online beiträgt und den kommerziellen Erfolg begünstigt, da Anbieter von Markenprodukten sehen, wie sie mit ihren Besuchern wirklich interagiert.

Dies hat sich als ein wichtiger Faktor für den Ausgleich zwischen Branding und ihrer persönlichen Arbeit erwiesen. „Ich bin auch Bloggerin für Kunden wie Nestlé und Lego, was sich ideal ergänzt. Als Fotografin kann ich Aufnahmen von Kindern machen, wie sie das Produkt konsumieren“, ergänzt sie.

A 21-month-old Afghan refugee sleeping under a mosquito net.
Anna Rahmoni, ein 21 Monate altes afghanisches Flüchtlingskind, schläft unter einem Moskitonetz in einem Flüchtlingslager nördlich von Athen, Griechenland. „Seit mehr als zehn Jahren dokumentiere ich die globale Flüchtlingskrise, und viele Menschen haben sich deshalb meine Beiträge angesehen“, erklärt Muheisen. „Diese Aufnahme von Anna ist voller Emotionen. Ich versuche immer, nähere Angaben wie Namen, Alter und Hintergrundinformationen bereitzustellen, damit der Betrachter eine Beziehung zu der abgebildeten Person herstellen kann.“ © Muhammed Muheisen
A black-and-white portrait shot of a father and son embracing.
Diese Aufnahme wurde zusammen mit einer Reihe von Aufnahmen als Rückblick auf die Fotoarchive von Karpiy eingestellt. „Alle Menschen sind schön, ob gross oder klein“, bemerkt sie. Wir halten uns gegenseitig, das Leben geht weiter und wir schaffen es.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon RF 50mm F1.2L USM mit einer Verschlusszeit von 1/1.000 Sek., Blende 1:1,8 und ISO 2000. © Marina Karpiy

9. Nutze die populärsten Plattformen

Alle drei Fotografen sind der Meinung, dass Instagram derzeit die leistungsstärkste Plattform für Hersteller von Bildmaterial ist. „Auf meine Beiträge auf Facebook erhalte ich kaum einmal ein Like“, sagt Alsultan. „Ich glaube, dass es am Algorithmus liegt. Deshalb habe ich es vor ein paar Jahren auf Facebook aufgegeben. Instagram ist zugänglich, und die Redakteure können meine Arbeit sehen.“

„Es scheint, als ob die Leute nach und nach zu Instagram wechselten“, fügt Karpiy hinzu, die nicht regelmässig mit Hashtags auf der Website interagiert, aber der Meinung ist, dass Beiträge am Abend mehr Aufmerksamkeit erhalten. Muheisen veröffentlicht Tweets und nutzt weiterhin Facebook, aber weniger als zuvor. „Ich bin der Meinung, dass Instagram ‚meine Plattform‘ ist, weil es hier um Bildmaterial geht“, sagt er. „Ich bin ein Fotograf und betrachte es als meine Aufgabe, meine Bilder weltweit zu teilen.“

10. Vernetze dich, um dich zu verbessern

Einer der grössten Vorteile der sozialen Netzwerke besteht in der Möglichkeit, sich mit Menschen zu vernetzen, die man vermutlich offline nie erreicht hätte. Bei Muheisen hat dies zum Erfolg mit Everyday Refugees geführt. „Vor den sozialen Medien konzentrierte sich meine Arbeit auf die News-Community“, sagt er. „Wenn ich Aufnahmen machte, wurden sie von meinen Kollegen gesehen – jetzt teile ich meine Beiträge weltweit. Hinter diesen Accounts stehen Entscheidungsträger – Menschen, die etwas bewirken können. Wir haben eine Stiftung aufgebaut, die Tausenden von Menschen hilft. Ist das nicht grossartig? Dies wäre vor den sozialen Medien viel schwieriger gewesen.“

Verfasst von Lorna Dockerill


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