„World Unseen“ begeisterte ein vielfältiges Publikum und setzt neue Massstäbe für barrierefreie Kunst

Wallisellen, 26. November 2024 – Die inklusive Fotografieausstellung „World Unseen“ schloss am 20. November 2024 nach fünf Tagen voller positiver Resonanz und einem breiten Publikum ihre Tore im Folium auf dem Sihlcity-Areal in Zürich.

Auch für die Kleinsten waren die detailreichen Relieftexturen ein besonderes Sinneserlebnis.

Besuchende erkundeten die Umgebung mit Dunkelbrillen und einem Langstock, um die Herausforderungen sehbeeinträchtigter Menschen besser nachzuvollziehen.

Besucher:innen hörten sich die emotionalen Audiobeschreibungen an und tauchten in die Geschichten hinter den Bildern ein, um ein tieferes Verständnis für die Kunstwerke zu entwickeln.

Die Gegenüberstellung der Fotografien mit simulierten Sehbeeinträchtigungen bot einen eindrucksvollen Sensibilisierungseffekt.

Die Ausstellung „World Unseen“ zog eine beeindruckend grosse Zahl an Besucher:innen an: Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Herkunft – sowohl sehend als auch sehbeeinträchtigt – erlebten die Werke international renommierter Fotograf:innen in einer einzigartigen fühl- und hörbaren Form. Auch zahlreiche Schulklassen schätzten die Möglichkeit, auf wirkungsvolle und emotionale Weise Einblicke in die Themen Sehbeeinträchtigung und Barrierefreiheit zu gewinnen und ein tieferes Bewusstsein für die Bedeutung von Inklusion zu entwickeln.

Die Schule Adelboden hat im Rahmen ihrer Klassenfahrt die «World Unseen»-Ausstellung mit 22 Schuler:innen im Alter von 9-12 Jahren und ihren beiden Lehrpersonen besucht. Die Kinder erfreuten sich an den Reliefdrucken, Audiobeschreibungen und erprobten mit Langstöcken und Dunkelbrillen ihre Umgebung.

Das innovative Konzept von „World Unseen“, eine erlebbare Kombination aus Reliefdruck, Brailleschrift und eindrucksvollen Audiobeschreibungen, schuf ein neuartiges multisensorisches Kunsterlebnis. Dieses wurde speziell darauf ausgelegt, den Bedürfnissen sehbeeinträchtigter und blinder Menschen gerecht zu werden, und eröffnete zugleich sehenden Besucher:innen neue Perspektiven.

Ein Perspektivenwechsel mit nachhaltiger Wirkung

Sehende Besucher:innen hatten die Möglichkeit, die Herausforderungen sehbeeinträchtigter Menschen dank verschiedener Simulationsangebote eindrucksvoll nachzuvollziehen und die Bedeutung und Notwendigkeit eines barrierefreien Zugangs zu Kunst und Kultur zu erkennen.

Simulationsbrillen und direkte Gegenüberstellung der Fotografien in ihrer Originalform sowie mit simulierten Sehbeeinträchtigungen – wie etwa dem Grünen Star – boten einen eindrücklichen Perspektivenwechsel. Zudem standen Hilfsmittel für sehbeeinträchtigte Menschen, wie weisse Langstöcke, Farberkennungs- und Lichtmessgeräte zur intensiven Erprobung bereit. Viele erkundeten ihre Umgebung mit Dunkelbrillen und weissen Langstöcken und schärften so ihre anderen Sinne.

Feedback zur Ausstellung

Die Ausstellung hinterliess bei vielen Besucher:innen einen bleibenden Eindruck, der ihnen eine völlig neue Perspektive auf die Welt der Sehbeeinträchtigungen ermöglichte. Sie beschrieben „World Unseen“ als „bereichernd, zutiefst berührend und zugleich herausfordernd“. Die Kombination aus detailreichen Relieffotografien und einfühlsamen Audiobeschreibungen wurde vielfach als «neue Dimension der Bildbetrachtung» gewürdigt.

Einige Stimmen unser Besucher:innen:

„Die Relieffotografien waren in Kombination mit den Brailleschrift-Beschreibungen beeindruckend. Es ist grossartig, Kunst berühren zu können. Ich hoffe, dass es in Zukunft noch mehr solcher inklusiven Kunstangebote gibt.“
Heidi Peyer, 62 Jahre, von Geburt an sehbeeinträchtigt, Klientin SZBLIND

„Die Ausstellung war sehr ungewöhnlich und eindrücklich für mich und hilft mir, blinde und sehbeeinträchtigte Menschen besser zu verstehen. Ich weiss nun, dass ich ihnen offen begegnen und etwas mehr Rücksicht nehmen muss.“
Samori Stein, Schulkind 3. Klasse

„Die Ausstellung bot eine kreative und neuartige Kombination aus Kunst, Fotografie, Geschichten, Schicksalen, Emotionen, Perspektivwechsel, Bildung, Inklusion und Sensibilisierung. Ich betrachte Bilder nun mit ganz anderen Augen und Gedanken."
Roland Giger, 40 Jahre, Unternehmensberater

„Die World Unseen-Ausstellung war für mich als sehbeeinträchtigte Person eine bereichernde Erfahrung. Die Navilense-App und die präzisen Audiobeschreibungen ermöglichten es mir, die Bilder in meiner Fantasie zu visualisieren. Besonders beeindruckt war ich von der zugänglichen Gestaltung, wie dem Brailletext. Mein Dank gilt allen, die mit ihrem Engagement helfen, die Dunkelheit der Unwissenheit zu erhellen und die Schönheit des Ungesehenen sichtbar zu machen."
Bernarda Brunovic, 31 Jahre, Sängerin & Songwriterin, M.Th. & Phil., blind

Ein starkes Zeichen für barrierefreie Kunst

Canon Schweiz hat in Kooperation mit dem SZBLIND (Schweizerischer Zentralverein für das Blindenwesen) und mit Unterstützung des Schweizerischen Blindenbundes mit „World Unseen“ ein wichtiges Zeichen für Inklusion und Empathie im Kunst- und Kulturbereich gesetzt und die Öffentlichkeit für das Thema Sehbeeinträchtigung sensibilisiert. Die Ausstellung bewies, dass barrierefreie Kunst sowohl sehbeeinträchtigten Menschen als auch sehenden Besucher:innen neue Horizonte eröffnet und das gegenseitige Verständnis fördert. Angesichts der herausragenden Resonanz wird über eine Fortsetzung der Ausstellung an weiteren Standorten nachgedacht, um möglichst vielen Menschen dieses eindrucksvolle Erlebnis zugänglich zu machen.

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