VERANSTALTUNGEN

Bekanntgabe der Gewinnerin des Canon Female Photojournalist Award 2018

A well-dressed young woman with a large handbag stands facing the camera wearing a VR headset and earphones, completely absorbed, while everyone else in the room is facing the opposite direction.
Bei einer Happy-Hour-Veranstaltung „setzte eine Frau ihre VR-Brille auf. Dann hielt ein Mitarbeiter der Firma spontan eine kleine Ansprache im anderen Zimmer“, erinnert sich Fotografin Laura Morton. „Alle drehten sich um, um die Ansprache zu hören, aber niemand tippte dieser Frau auf die Schulter, um ihr Bescheid zu geben. So blieb sie ganz in ihrer eigenen Welt versunken.“ Aufgenommen auf einer Canon EOS-1D X mit einem Canon EF 24mm f/1.4L II USM Objektiv. © Laura Morton

Laura Morton, eine freiberufliche Dokumentarfotografin aus San Francisco, USA, wurde zur Gewinnerin des Canon Female Photojournalist Award 2018 gekürt.

Der Preis wird bereits das 18. Jahr in Folge verliehen. Er umfasst eine Förderung in Höhe von 8.000 Euro für ein neues Projekt, das auf dem Festival für Fotojournalismus 2019 Visa pour l'Image präsentiert wird.

Die vorherigen Gewinnerinnen beschäftigten sich mit Themen wie ehemalige FARC-Guerillakämpferinnen in Kolumbien, Segregation und Unterdrückung paschtunischer Frauen in Pakistan und Überlebende sexueller Gewalt im US-Militär. Doch das Gewinnerthema von Laura, „University Avenue“, ist etwas anders.

A young man wearing glasses, a casual shirt and jeans sits in a garden chair on a flat rooftop working at a laptop computer. The rooftops of suburban San Francisco are behind.
Ein junger Programmierer arbeitet auf dem Dach eines Hauses, das er sich in San Francisco mit rund 45 Menschen teilt. Zuvor war es ein Hotel mit Einzelzimmern, das mehrere Jahre lang leer stand, bis die Wohngemeinschaft einzog. Darunter sind viele Jungunternehmer. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark III mit einem Canon EF 50mm f/1.2L USM Objektiv. © Laura Morton
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Ihr neues Projekt ist nach der Strasse benannt, die als Bruchlinie zwischen zwei sehr verschiedenen Welten in ihrer Heimatstadt fungiert. „Die University Avenue beginnt an der Elite-Universität Stanford, führt durch die makellos gepflegte Innenstadt von Palo Alto, vorbei an den Villen der Führungskräfte von Technologieunternehmen, und kreuzt dann den Highway 101“, erklärt sie.

„Danach sieht es gleich ganz anders aus. Die Strasse führt weiter durch das Herz von East Palo Alto, vorbei an kleinen Wohnhäusern, Unternehmen und Gemeindeorganisationen, und endet an der San Francisco Bay, direkt neben dem Facebook-Campus. Ich habe das Leben der Menschen dokumentiert, die entlang dieser Strasse leben und arbeiten, um dem Problem der Einkommensschere ein menschliches Antlitz zu geben. Ich wollte zeigen, wie eine Gruppe zurückgelassen wird, obwohl sie von so viel Wohlstand umgeben ist.“

Den Zahlen zur Ungleichheit kann man sich nicht entziehen: Laut Regierungsstatistiken liegt das Pro-Kopf-Einkommen in Palo Alto bei 77.419 US-Dollar, während es in East Palo Alto bei nur 18.675 US-Dollar liegt. „Palo Alto ist eine der reichsten Städte des Landes“, merkt Laura an. „Hier wohnen der CEO von Apple und Mark Zuckerberg. Doch auf der anderen Seite der Autobahn leben 18% der Menschen unterhalb der Armutsgrenze.“

„Mir kam die Idee, als ich eines Tages auf dem Highway 101 aus dem Silicon Valley zurückfuhr“, erinnert sich Laura. „Auf dem Schild für die Ausfahrt auf die University Avenue steht, dass Palo Alto in der einen und East Palo Alto in der anderen Richtung liegt. Diese beiden Städte, die direkt nebeneinander liegen, sind wirtschaftlich völlig verschieden. Ich stellte fest, dass dies ein guter Ansatz wäre, um die Einkommensungleichheit klar und deutlich zu machen.“

Three casually dressed young men stand holding drinks and cigarettes in the backyard of a fraternity house, with assorted garden chairs, discarded carboard, an old mattress and other objects strewn around.
Jungunternehmer aus Frankreich machen eine Pause im Hinterhof eines Verbindungshauses in San Francisco, wo sie übernachtet haben. Um Geld zu sparen, hat einer von ihnen – wie viele andere – den Sommer mit Couchsurfing verbracht, statt eine eigene Wohnung zu mieten. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X. © Laura Morton

Das neue Projekt war eine logische Fortsetzung von Lauras vorheriger preisgekrönter Serie „Wild West Tech“, gefördert durch ein Stipendium der Magnum Foundation. Thema war hierbei die Kultur der Technologiebranche in San Francisco und im Silicon Valley.

„Bei diesem Projekt wollte ich das Phänomen dokumentieren, das ich als modernen Goldrausch bezeichne“, sagt Laura.

„Menschen aus der ganzen Welt kommen ohne Geld, aber mit einer Idee im Kopf hierher. Sie leben ihren Traum einige Monate lang und geben dann auf. Ich fotografierte zum Beispiel einige Männer, die den ganzen Sommer couchsurften, während sie an ihrer App arbeiteten. Eines Nachts mussten sie in ihrem Gemeinschaftsbüro übernachten, weil sie kein Geld für eine andere Unterkunft hatten. Ich hatte das Gefühl, dass dieser Aspekt von den Medien übersehen wurde und dokumentiert werden sollte, da er ein wichtiger Moment in der Geschichte dieser von Aufstieg und Fall geprägten Stadt war.“

Laura sieht darin nicht nur ein lokales, sondern ein drängendes nationales Problem. „In den USA ist die Schere zwischen Arm und Reich so gross wie zuletzt in den Goldenen Zwanzigern“, sagt sie. „Seit den 1970er-Jahren wächst die Ungleichheit. Schätzungen zufolge haben die oberen 1% jetzt die Kontrolle über annähernd den gleichen Anteil des nationalen Wohlstands wie die unteren 90%.“

Laura ist dankbar für den Preis, der sie dabei unterstützen wird, diesem wichtigen Thema weiter auf den Grund zu gehen. „Subtilere Geschichten, zu denen auch wirtschaftliche Probleme zählen, sind oft forschungs- und zeitaufwändiger“, betont sie. „Daher bin ich sehr dankbar, dass Canon diesen Preis sponsert. So erhalte ich die Möglichkeit, mich tiefgründig mit dem Thema zu befassen und mir die nötige Zeit dafür zu nehmen.“

Verfasst von Tom May


Ausrüstung von Laura Morton

Die Ausrüstung, die Profis für ihre Fotos verwenden

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Kameras

Canon EOS-1D X

Die EOS-1D X verbindet Geschwindigkeit mit Bildqualität, um die Kamera der nächsten Generation für Profis zu schaffen. 18-Megapixel-Vollformat-Sensor, Dual „DIGIC 5+“ Prozessor und Reihenaufnahmen mit bis zu 12 Bildern pro Sekunde – so viel Leistung setzt Massstäbe.

Canon EOS 5D Mark III

Dies ist eine 22,3 MP Vollformat-Spiegelreflexkamera mit 61-Punkt-Autofokus und Reihenaufnahmen mit bis zu 6 B/s, die eine manuelle Steuerung aller Einstellungen ermöglicht und über einen integrierten HDR-Modus verfügt.

Objektive

Canon EF 24mm f/1.4L II USM

Dieses Weitwinkel-Objektiv mit hoher Lichtstärke war das erste, das die Sub-Wavelength-Strukturvergütung von Canon zur Vermeidung von Streulicht und Linsenreflexionen enthielt, während UD- und asphärische Elemente Verzerrungen und Abweichungen vermeiden, um scharfe Ergebnisse zu erzielen.

Canon EF 50mm f/1.2L USM

Mit seiner unglaublich hohen Lichtstärke von 1:1,2 und einem Autofokus mit Ultraschallmotor erweist sich dieses ultraschnelle Objektiv als Top-Lösung für den Einsatz bei schlechten Lichtverhältnissen.

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