Canon EOS R
Spiegellose Vollformat-Systemkamera, die engagierten Fotografen und Filmemachern ganz neue kreative Möglichkeiten bietet.
ARTIKEL
Brent Stirton ist ein Mann mit einer Mission. „Die Hälfte des Jahres verbringe ich mit normalen Fotojournalismusthemen, also der üblichen Bandbreite an menschlichen Angelegenheiten“, so der preisgekrönte südafrikanische Canon Botschafter, bekannt für seine Arbeiten für Zeitschriften wie National Geographic, Newsweek und Time.
„Die anderen sechs Monate verbringe ich mit der Beziehung zwischen Menschheit und Umwelt: illegaler Tierhandel, Arten in der sechsten Phase der Ausrottung, solche Dinge eben.“ Stirton rückt Themen mit den für ihn charakteristischen Details und überraschender Tiefe in den Vordergrund. Studiobeleuchtung, kleine Blenden und niedrige ISO-Werte geben seinen Bildern eine fast dreidimensionale Qualität, während die Farbsättigung seinen Motiven und ihren Geschichten Ausdrucksstärke verleiht.
In den letzten zwei Jahrzehnten reiste Stirton um die ganze Welt und bearbeitete Aufträge im Zusammenhang mit Themen wie Arterhaltung, globale Gesundheit, bedrohte Kulturen, Nachhaltigkeit und Umwelt. Wie er jedoch selbst zugibt, zieht es ihn immer wieder nach Afrika zurück, wie etwa kürzlich für seine laufende Dokumentation der Stammeskultur in Namibia, bei der er die San (Buschmänner), Himba und Herero besuchte.
„Sie sind Minderheiten in diesem Land, haben aber alle etwas Besonderes“, erklärt er. „Die Buschmänner sind die ultimativen Überlebenskünstler – eine Gruppe, die authentisch ist, aber auch gelernt hat, ihre eigene Kultur als Einnahmequelle zu nutzen. Sie folgen sechs Monate des Jahres ihrem ursprünglichen Lebensstil und arbeiten die anderen sechs Monate in Lodges und im Tourismus, um ihre Kultur zu präsentieren.“
„Mit dem Himba ist es ähnlich. Sie haben erkannt, dass sie Seite an Seite mit dem Tourismus arbeiten können, sodass Menschen aus anderen Ländern, die ihre Lebensart noch nie gesehen haben, hierher kommen können. Ein Gewinn für alle.“
„Die Herero sind eine vermögendere Gruppe. Einige würden sie als die erfolgreichste beschreiben, zumindest wirtschaftlich gesehen“, fährt er fort. „Aber sie haben ihre eigene einmalige Geschichte, die mit der deutschen Unterdrückung von 1904-05 zusammenhängt. Derzeit kämpfen sie mit einem Gerichtsverfahren um Reparaturzahlungen, und sie haben eine Armeeuniform, die auf die Jahrhundertwende zurückgeht. Damit bieten sie mir Ästhetik und gleichzeitig etwas, worüber ich berichten kann.“
Stirton ist bestrebt, diese Kulturen in ihrer aktuellen Form festzuhalten. „Diese Dinge werden immer seltener. Sie verschwinden, da die Welt immer stärker vereinheitlicht wird“, betont er. „Wenn ich daher die Gelegenheit habe zu sehen, was diese Menschen einzigartig macht, möchte ich das in irgendeiner Form am Leben erhalten.“
Stirton studierte Journalismus und begann seine Karriere als Fotograf durch Zufall. Er fand keinen Fotografen, der mit ihm zusammenarbeitete, also kaufte er sich eine gebrauchte Canon A1 mit einer quietschenden Blende und begann, selbst Bilder aufzunehmen.
Nach jahrzehntelanger Innovation von Canon, neun World Press Photo Awards und der Anerkennung durch die Vereinten Nationen besitzt Stirton inzwischen eine Kamera und Ausrüstung, die mit der quietschenden Blende seiner Canon A1 und den Bildern, die er damit aufnahm, nicht mehr viel gemeinsam haben. „Ich war lange auf der Suche nach einer kleineren, unauffälligeren Kamera für meine eher investigativen Geschichten“, sagt Stirton über die Kamera, die er für seine Aufnahmen in Namibia gewählt hat: die spiegellose Canon EOS R Vollbildkamera mit 30 MP.
„Wenn jemand die ‚geräuschlose Blende‘ einer Kamera anpreist, meint er oft einfach nur eine leise Blende. Bei der Canon EOS R ist die Blende jedoch wirklich vollkommen geräuschlos“, erzählt Stirton über die Aspekte, die ihn am neuen System am meisten ansprachen. „Wenn man an Orten arbeitet, an denen man so unauffällig wie möglich sein möchte, ist das eine wirklich tolle Funktion. So wirkt man in keiner Weise bedrohlich oder einschüchternd.“
Aber Stirton wollte für seine Arbeit mehr als nur eine geringe Grösse und eine geräuschlose Blende. „Spiegellose Kameras bieten Vorteile, die ich mit bei meiner Fotografie zunutze machen wollte, aber ich wollte auch die gleiche Farbtreue und manuelle Auswahlmöglichkeiten sowie eine lange Akkulaufzeit haben. Ausserdem brauche ich Ausrüstung, die auch bei wenig Licht eine gute Leistung bietet. All das macht diese Kamera möglich.“
Und das ist wichtig, das Stirton sich so „besser darauf konzentrieren kann, kreativ zu sein. Das Tolle an der Fotografie ist, dass man etwas sieht und dann ein Gefühl bekommt, als würde man aus einem Flugzeug springen oder einen Berg erklimmen. Genau das ist es, was wir spüren, als würden wir auf einer riesigen Welle surfen. Hin und wieder kommen alle Elemente in einem Bild zusammen, und man weiss, dass man gerade ein zeitloses Bild geschaffen hat.“
Die dramatischen ockerfarbenen Szenen, leuchtende Stammeskleidung und die weiten Wüstenlandschaften enttäuschen Stirton bei diesem Shooting nicht. Die weiten Ebenen des afrikanischen Winters brachten jedoch Wind und damit Staubwolken mit sich, die die Aufnahmen an den zahlreichen Wüstenorten erschwerten.
„Meine Leute mussten sich ganz schön anstrengen, um meine Beleuchtung festzuhalten“, erzählt Stirton über einen besonders windigen Aufnahmetag. „Vor mir standen drei aussergewöhnlich schöne Frauen, deren Problem war, dass der Wind ihnen Staub in die Augen blies. Aber dann bemerkte ich, dass sie noch heiterer aussahen, wenn sie ihre Augen schlossen.“
Als Stirton seine Kamera hob, passte auf einmal alles zusammen. „Plötzlich war diese Frau wie in ihrem eigenen Universum. Ich konnte alle Lichter entfernen und einfach nur diese Frau beobachten, wie sie im Wind stand und so viel Würde ausstrahlte, während die Staubwolken vorbeizogen. Genau das sind diese Glücksfälle, auf die ich hoffe. Das sind die besten Fotogelegenheiten für mich.“
Für seine an Studiobeleuchtung erinnernde Ästhetik nutzt Stirton ein Profoto-Setup. Parallel dazu verwendete er die Canon EOS R mit ihrem Vollbildsensor mit 30 Megapixel und einem innovativen Objektivbajonett, das eine schnellere Kommunikation zwischen Kamera und Objektiv ermöglicht. Stirton setzte die Canon RF 50mm F/1,2L USM, Canon RF 24-105mm F/4L IS USM und Canon RF 35mm F/1,8 IS Macro STM Objektive sowie seine vorhandenen EF-Objektive mit dem Bajonettadatper EF-EOS R ein.
Mit diesem Setup erzielte Stirton eine „beeindruckende“ Auflösung. „Die Bilder erscheinen irgendwie schärfer, etwas dreidimensionaler.“
Da er nicht dem Licht, sondern einer Geschichte auf den Fersen ist, gehört der Mangel an Licht zu einer der ständigen Herausforderungen im Fotojournalismus. „Ich habe ein wunderschönes Himba-Mädchen an dem Ort fotografiert, wo sie wohnt und schläft“, sagt er. „Dort ist es ziemlich düster: Die Türen sind klein und es gibt keine Innenbeleuchtung. Dennoch konnte ich unbesorgt mit ISO 3200 und ISO 6400 fotografieren.“
Das EOS R System mit seiner Fähigkeit, auch bei schlechten Lichtverhältnissen von bis zu -6 LW zu fokussieren, bewährte sich immer wieder. Es ermöglichte Stirton Aufnahmen in der Dunkelheit, die früher nicht möglich gewesen wären, wie Bilder bei Nacht, die nur von einem flackernden Lagerfeuer beleuchtet werden.
„Das neue System bot mir auf der ganzen Reise eine der beeindruckendsten Leistungen bei geringem Licht, die ich je von einer Canon Kamera gesehen habe. Jedes Mal, wenn ich etwas fokussierte, war es sofort scharf.“
Da er eine Strecke von über 2.000 Kilometer in fünf Tagen zurücklegen musste und unter Termindruck stand, hat Stirton hohe Ansprüche an seine Kameras, einschliesslich an die Akkulaufzeit. Indem er die Canon EOS R mit dem Akkugriff BG-E22 koppelte, konnte er die Akkukapazität verdoppeln. „Gestern habe ich eine 64-GB-Karte mit RAWs und grossen JPEGs gefüllt – über 1.500 Aufnahmen, aber ich hatte noch zwei Balken auf dem Akku übrig“, sagt er. „Das finde ich beeindruckend.“
Nachdem die technologischen Einschränkungen überwunden waren, hielt die Natur eine der grössten Herausforderungen für Stirton bereit: allgegenwärtigen Staub. „Bei diesem speziellen Shooting waren wir oft in der Wüste. Die ganze Zeit wehten sehr feine Staubpartikel umher, aber es ist kein bisschen Staub auf den Sensor gelangt. Meine Objektive funktionierten perfekt, und auch im Inneren der Objektive konnte ich keinen Staub hören.“
Der Sensor der Canon EOS R ist geschützt, wenn das Objektiv entfernt wird: „Wenn man das Objektiv von der Kamera nimmt, schliesst sich eine Klappe, die den Sensor schützt. Das ist für mich sehr vorteilhaft, denn eines der Dinge, die Fotografen an digitalen Systemen am meisten hassen, ist Schmutz auf dem Sensor.“
Darüber muss Stirton sich keine Sorgen machen. Seine Porträts, Landschaftsaufnahmen und Reportagenbilder stellen gemeinsam eine Hommage an eine verschwindende Welt dar. „Ich versuche, den Menschen, die ich fotografiere, Würde zu verleihen“, sagt er. „Ich nutze bei meinen Aufnahmen oft einen tiefen Winkel, um diesen Menschen einen heroischen Anstrich zu geben, denn für mich sind sie Helden.“
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Die Ausrüstung, die Profis für ihre Fotos verwenden
Spiegellose Vollformat-Systemkamera, die engagierten Fotografen und Filmemachern ganz neue kreative Möglichkeiten bietet.
50mm f/1.2 Festbrennweite mit extrem hoher Schärfe und beeindruckenden Low-Light-Eigenschaften.
Das leichte 24-105mm f/4 Zoomobjektiv der L Serie bietet einen grossen Zoombereich mit beeindruckender Vielseitigkeit.
Lichtstarkes 35mm f/1.8 Makroobjektiv für Weitwinkel- und Nahaufnahmen.
Der Objektivadapter für die Ringsteuerung des Bajonettadapters EF-EOS R ermöglicht die nahtlose Verwendung von EF-S- und EF-Objektiven mit EOS R Kameras und fügt diesen einen Objektivsteuerring hinzu.
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