Visa pour l’Image 2017: 60 Stunden in 60 Sekunden
Da sich die Professional Week beim Visa pour l’Image 2017 dem Ende neigt, blicken wir auf die Trends und Highlights des 29. Festival für Fotojournalismus in Perpignan (Frankreich) zurück.
Zum 28. Mal hat Canon mit Visa zusammengearbeitet, um den Besuchern die Ausstellungen, Workshops, Bewertungen und Gespräche anzubieten und den Fotojournalisten von morgen zu helfen und zu inspirieren.
Hier sind fünf Highlights und Trends vom Visa pour l’Image 2017.
1. Live for the Story
Wenn man die Ausstellungen beim Visa pour l’Image miterlebt, die eine unglaubliche Anzahl von verschiedenen Situationen an unterschiedlichen Orten umfassen –alle aus einer einzigartigen Perspektive –dann wir einem eines klar: die Geschichte ist das Herzstück des Fotojournalismus. Schöne Bilder sind genauso wichtig, wie eine genaue Vorstellung darüber, was man sagen möchte und warum. „Wenn du jemanden erzählst, was dir deine Arbeit wirklich bedeutet, ist es eine intensive Erfahrung“, erzählte uns Andrea Kurland, Chefredakteurin bei Huck Magazine, während sie Portfolio-Bewertungen beim Festival durchführte.
2. Live-Frage-und-Antwort-Runde mit Nick Nichols
„Du kannst ein Pixel nicht einfach bewegen. Fotografie sollte das Geschehene darstellen”, meint der ehemalige Berichterstatter bei National Geographic Nick Nichols –ein Punkt, den er bei der Live-Frage-und-Antwort-Runde auf Twitter @CanonProNetwork bekräftigte. Die digitale Manipulation ist nur eines der Probleme, das die Fotografen in Zusammenhang mit der wahrheitsgemässen Arbeit beim Festival angesprochen hatten. In Interviews, bei Podiumsdiskussionen und informellen Gesprächen betonten sie die Notwendigkeit, die Integrität in einem Zeitalter zu bewahren, in dem die Öffentlichkeit den Nachrichten aufgrund der Fake News immer weniger Glauben schenkt.
3. Canon Female Photojournalist Award 2017
Dreamers ist eine neue, aussagekräftige Ausstellung der Gewinnerin des Canon Female Photojournalist Award 2016 Darcy Padilla und wurde bei der Canon Experience Zone beim Palais des Congrès und der Église des Dominicains gezeigt. Dreamers enthüllt die vernichtende Auswirkung des Missbrauchs von Alkohol und Methamphetamin auf die Bevölkerung im Indianerreservat Pine Ridge Reservation in South Dakota. In der Zwischenzeit hat uns die Gewinnerin des Canon Female Photojournalist Award 2017, Catalina Martin-Chico, über ihre Pläne erzählt – und zwar dass sie über den Baby-Boom unter den Hunderten von ehemaligen FARC-Kämpferinnen, denen kürzlich eine Schwangerschaft verboten wurde, berichten möchte. “Der Fotojournalismus befindet sich in einer prekären Situation. Diese Auszeichnung gibt mir die Stärke und das Selbstvertrauen, weiterzumachen“, sagt sie.
4. Canon Professional Services (CPS)
Canon Professional Services hat beim Visa pour l’Image ganze Arbeit geleistet, um am Stand die Kameras von über 340 Canon Fotografen zu überprüfen und zu reinigen. Diesen Service gibt es aber nicht nur bei solchen Veranstaltungen. Seit der Gründung vor fast 20 Jahren verlassen sich CPS-Mitglieder mit entsprechend vorgesehenen Produkten auf die Reparaturarbeiten. „Es ist absolut beeindruckend, wenn ein Kamerahersteller dich bei grossen Problemen unterstützt und dir nicht nur irgendeine, sondern genau die erforderliche Ausstattung zur Verfügung stellt –und das von heute auf morgen“, meint Kamerafrau und Fotografin Stephanie Sinclair. Als sie in Kenia auf dem Weg zur Arbeit war, hat sie ihre Ausrüstung verloren. Daraufhin hat CPS ihr Ersatzausrüstung zur Verfügung gestellt. Hier finden Sie die Geschichte von Sinclair.
5. Die Zukunft des Fotojournalismus
In diesen turbulenten Zeiten braucht die Welt den Fotojournalismus so sehr wie nie zuvor. Daher ist die Ausbildung der nächsten Generation unabdingbar. Mit dem Canon Student Programme hat Canon in Zusammenarbeit mit Magnum Photos Workshops, Vorträge und Portfolio-Bewertungen für 200 Studenten aus ganz Europa organisiert. „Überall passiert etwas, und die Menschen wollen es erfahren“, sagte Timothy Haccius, Student am schweizerischen Center Vocational De Vevey. „Wenn es niemanden gibt, der das dokumentiert oder die Geschichte erzählt, dann ist es so, als wäre es nie passiert.“ Die Leidenschaft, Motivation und das Talent von Haccius und seinen Altersgenossen haben keinen Zweifel daran gelassen, dass diese Geschichten, die erzählt werden müssen, auch erzählt werden.
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