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Canon XF705 in Aktion mit Sébastien Devaud
Filmemacher Sébastien Devaud verrät, wie der revolutionäre Codec und die Profifunktionen des 4K UHD Camcorders ihm dabei geholfen haben, einen Sprinter zu filmen.
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Ein lebhafter Film, der die Menschen, die Kultur und die atemberaubende Landschaft der Kakaoanbaugebiete in Mittel- und Südamerika erkundet – von den farbenfrohen Oldtimern und verblassten Fassaden von Havanna über die hellen Strände und sonnengebleichten Häuser von Baracoa an der östlichen Spitze Kubas bis nach Mexiko, Kolumbien, Brasilien und darüber hinaus.
Um seine Vision von „La Música del Cacao“ (Die Musik des Kakaos) zu verwirklichen, sicherte sich Regisseur Xosé Luis Carneiro die Hilfe von Kameramann Alfonso Parra. Parra, der aus Madrid, Spanien, stammt, hat bereits ca. 36 Spiel- und Dokumentarfilme sowie viele TV-Serien und Werbespots für Marken wie Renault und Coca-Cola gedreht. Zudem hat er schon mehrere Preise gewonnen und unterrichtet als Professor für digitale Kinematographie an der International School of Film and Television in Kuba.
Parra hat in seiner Karriere eine breite Palette von Canon Cinema EOS Kameras verwendet, von der Canon EOS C100 (mittlerweile ersetzt durch die Canon EOS C100 Mark II) hin zur Canon EOS C700. Als es um die Auswahl der Ausrüstung für dieses Projekt ging, suchte er nach einer einfachen Kamera für schnelle „Run-and-Gun“-Aufnahmen. Sie musste kompakt sein, aber einen grossen Sensor besitzen, um eine ausgezeichnete Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen zu gewährleisten, und eine flache Schärfentiefe wie im Kino zu ermöglichen. Ausserdem musste sie 4K-Dateien in einem professionellen Format mit einem grossen Dynamikumfang erstellen können, um Lichter und Schatten bei schwierigen Verhältnissen mit natürlichem Licht zu erfassen.
Der Canon XF705 4K-UHD-Camcorder war dank seines grossen 1,0-Zoll-CMOS-Bildsensors und der 10-Bit-Ausgabe mehr als nur geeignet. Mit einem Weitwinkelobjektiv der L-Serie mit optischem 15fach-Zoom und einer Brennweite von 25,5-382,5 mm verfügt er über eine hervorragende Optik, einschliesslich einer Blende mit neun Lamellen, die ein weiches Bokeh schafft und gleichzeitig Lichtreflexionen reduziert.
„Wir haben bis zu 12 Stunden am Tag gefilmt, daher war ich dankbar, dass die Kamera so leicht ist“, sagt Parra. „Die Tasten sind intuitiv zu bedienen und gut platziert, und ich mochte die Bedienung des Zooms und der anderen Objektivringe.“ Dank der traditionellen dreifachen Steuerungsringe konnte Parra in dem Stil arbeiten, den er gewohnt ist, während die fünfachsige optische Bildstabilisierung dafür sorgte, dass die handgeführten Aufnahmen stabil blieben.
Hier erläutert Parra, warum der Canon XF705 die richtige Kamera für seinen Dokumentarfilm war und wie er die Kunst des Filmens verbessert.
Parra versucht immer, seinen Aufnahmen eine filmische Ästhetik zu verleihen. Der 1,0-Zoll-CMOS-Sensor des Canon XF705 half ihm, genau dieses natürliche Feeling zu erreichen. „Der Sensor ist das Herzstück der Kamera. Je grösser er ist, desto mehr Pixel bietet er, was eine höhere Auflösung und mehr Textur für einen organischen und natürlichen Look bedeutet, der nicht nach einer typischen Digitalkamera aussieht“, sagt er.
„Ich konnte drei Aspekte der Farbverbesserung gegenüber früheren Kameras dieses Typs beobachten: Die Farbtiefe beträgt 10 Bit, das Farbsampling 4:2:2, und als Farbraum kann man Rec. 2020 verwenden. All diese Faktoren gestalten die Farben natürlicher mit subtilen Farbtonvariationen und einem organischeren Look.“
Der grosse Sensor des Canon XF705 bietet eine höhere Pixelgrösse und verbessert die Empfindlichkeit. Damit bot er genau das, was Parra brauchte, besonders bei Aufnahmen mit wenig Licht. „Ein grösserer Sensor erfasst mehr Photonen, wodurch das Rauschen reduziert wird“, sagt er. „Das erhöht den Kontrastumfang, den die Kamera erfassen kann, da sie weniger Rauschen erzeugt und im Schatten mehr sehen kann.“
„Mir hat schon immer gut gefallen, wie Canon Bildrauschen entgegenwirkt, da bei dieser Methode ein eher analoges Aussehen entsteht statt eines harschen, künstlichen ‚Digitallooks‘. Wenn man eine Dokumentation wie diese ohne künstliches Licht erstellen will, ist die Empfindlichkeit der Kamera extrem wichtig. Ich habe Szenen mit einer Verstärkung von bis zu 12 dB aufgenommen, ohne dabei durch Bildrauschen gestört zu werden. Man kann Details in den Schattenbereichen erkennen, selbst wenn die Belichtung auf die Highlights ausgerichtet ist. Der niedrige Rauschpegel des Canon XF705 ermöglicht Schatten mit Konsistenz, Tiefe und Textur.“
Der Canon XF705 ist der erste professionelle Camcorder mit dem neuesten XF-HEVC H.265-Codec, der die Effizienz der Aufnahme verbessert, insbesondere bei 4K. Dies unterstützt 4K-Aufnahmen mit 60p in atemberaubender Qualität und mit lebhaften Farben sowie die Möglichkeit, die Aufnahmen zu verlangsamen. Sie werden im sendebereiten MXF-Format gespeichert, das viermal so effizient wie MPEG-2 ist.
„Der grösste Vorteil der Kamera ist 4K UHD bei 10 Bit, 4:2:2 mit Rec. 2020-Farbraum und Canon Log 3-Gammakurve“, sagt Parra. „Um all diese Informationen aufzuzeichnen, hat Canon den HEVC-Codec entwickelt, der bis zu 160 Mbit/s auf SD-Karten aufzeichnet. Das ist fantastisch und hat mich noch mehr begeistert, nachdem ich die Ergebnisse bei der Farbkorrektur auf einem grossen Bildschirm gesehen habe. Der H.265-Codec weist weniger Kompressionsartefakte als beim herkömmlichen H.264 XF-AVC auf und nimmt zudem viel weniger Platz ein.“
Für natürlich wirkende Bilder bietet der Canon XF705 für einen grossen Dynamikumfang, weiche Töne und praktisch keine überbelichteten Highlights Wide DR Gamma. Für HDR-Aufnahmen stehen die Formate Hybrid Log Gamma (HLG) und Perceptual Quantisation (PQ) HDR zur Verfügung. Um einen maximalen Dynamikumfang zu erreichen, verfügt der Canon XF705 jedoch auch über Canon Log 3 – ein Format, das Parra ausgiebig verwendet hat.
Die logarithmische Kurve kann einen Dynamikumfang von bis zu 12 Stufen umfassen, was Filmemachern viel Flexibilität bietet. „Die logarithmische Kurve ermöglicht die Erfassung eines grösseren Helligkeitsbereichs als die HLG- oder PQ-Kurve“, sagt Parra. „Im Allgemeinen erfasst sie etwa fünf Stufen über dem mittleren Grauwert und fünf weitere oder weniger unter dem Grauwert, obwohl man in den Schatten mit der Kurve bis zu sechs Stufen erkennen kann.“
Das Dual Pixel CMOS AF-System von Canon bietet eine präzise und zuverlässige Fokusnachführung und Gesichtserkennung sowie eine einfache Messfeldauswahl über den 4-Zoll-LCD-Monitor mit Touchscreen. Ausserdem steht ein Autofokus mit Gesichtserkennung zu Verfügung, und die manuelle Fokussierung ist dank des Focus Guide auf dem Bildschirm ganz einfach.
Parra ist zwar mit der manuellen Fokussierung gross geworden, doch die Canon Technologie hat ihn überzeugt. „Ich verwende den Autofokus sehr häufig, einschliesslich der Nachführung, die sich mit dem Touchscreen der Kamera sehr einfach bewerkstelligen lässt. Man kann einfach den Bereich des Motivs berühren, und das System folgt ihm mit sehr hoher Präzision. Dies ist für die Verfolgung bei handgeführten Aufnahmen unerlässlich.“
Der Canon XF705 bietet dank seiner kabelgebundenen und WLAN-Konnektivität die Möglichkeit, Aufnahmen direkt von der Kamera zu übertragen, und ermöglicht so die Übertragung über FTP zur Bearbeitung oder für Live-Streaming. Während des Drehs von „La Música del Cacao“ musste Parra nicht live streamen, da er die Aufnahmen für den Dokumentarfilm vor Ort auf Karten aufzeichnete. Dennoch würde er diese Funktion gerne weiter erkunden.
Der Canon XF705 ermöglicht auch die Übertragung von Videodateien im Hintergrund über FTP-Links, während die Kamera über einen Webbrowser auf einem Laptop oder einem kompatiblen Smartgerät aus der Ferne aufgerufen und gesteuert werden kann. Das macht den Canon XF705 zu einem durch und durch modernen Camcorder, der für alle Aufgaben von Übertragung bis zum Filmen von Dokumentarfilmen auf höchstem Niveau verwendet werden kann.
Mit einem neuen Firmware-Update geht der Canon XF705 noch einen Schritt weiter und erhält neue Funktionen dazu. Zu den neuen Funktionen gehören die Unterstützung für 4K-UHD-Aufnahmen im XF-AVC-Format für alle, deren Workflow nicht für XF-HEVC geeignet ist, sowie die Unterstützung für MP4-Aufnahmen und HDR bei hohen Bildraten von bis zu 100p (PAL) oder 120p (NTSC). Ausserdem wird 50i jetzt auch in Full HD unterstützt, was sich ideal für Sendeumgebungen eignet.
Weitere neue Funktionen umfassen die 720/60P HD-SDI 4:2:2-Ausgabe, eine Browser-Fernbedienung über Ethernet und eine verbesserte Qualität des erweiterten Zooms. Die Kombination aus 1-Kanal/3-Kanal oder 2-Kanal/4-Kanal ist jetzt mit der Audiotaste möglich. Ausserdem kann Kanal 3 durch Neuzuweisen der Steuerung von Kanal 2 über das Menü gesteuert werden.
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