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Die Entstehung von „Altered Carbon“ mit Cine-Objektiven von Canon

Two actors walk in a light-filled room, being filmed for Altered Carbon.
Joel Kinnaman, der in „Altered Carbon“ den ehemaligen Gefängnisinsassen und jetzigen Amateurdetektiv Takeshi Kovacs spielt, wird an einem lichtdurchfluteten Set in der futuristischen Welt der Reichen gefilmt. Die Geschwindigkeit der Cine-Objektive mit Festbrennweite von Canon, einschliesslich des CN-E50mm T1.3 L F, CN-E24mm T1.5 L F und CN-E35mm T1.5 L F gestaltete die Aufnahme der Szenen unter verschiedenen Bedingungen einfacher, erklärt Kameramann Neville Kidd. © Katie Yu / Netflix

Das futuristische Cyberpunk-Universum der Netflix-Serie „Altered Carbon“ ist dank der Vision und Fähigkeiten der Kameraleute Neville Kidd und Martin Ahlgren nicht nur optisch eindrucksvoll, sondern auch farbenfroh. Hier erklärt Kidd, wie er das düstere und dennoch leuchtende Feeling der Sendung mit Cine-Objektiven mit Festbrennweite von Canon in 5K erschuf.

Stell dir vor, wie die Welt in 350 Jahren aussehen könnte. Falls das Szenario der Science-Fiction-Serie „Altered Carbon“ recht behalten sollte, werden die Wohlhabenden in den Wolken leben, wo ihre Paläste durch ein wunderschönes natürliches Licht beleuchtet werden. Sie werden Hunderte von Jahren alt und bleiben dennoch jung und schön, da sie ihr digitalisiertes Bewusstsein regelmässig in die besten neuen Körper übertragen, die auf den Markt kommen. Die anderen 99 % bleiben jedoch unten in dunklen, engen Bereichen, die nur durch Hologramme, Neonreklamen und starken Verkehr weitab von jeglichem Sonnenlicht erhellt werden.

Das war das Universum, das Kidd und Ahlgren visualisieren sollten. Erdacht wurde es von Drehbuchautorin Laeta Koalgridis basierend auf Richard K Morgans Roman „Altered Carbon“ aus dem Jahr 2002. Die beiden Welten in den Wolken und unten erforderten völlig unterschiedliche Ansätze, sowohl in Bezug auf den Filmdreh als auch auf die Beleuchtung. In den Wolken verwendete die Crew ferngesteuerte Teleskop-Kamerakrane und eine weiche, natürliche Beleuchtung, um die Welt der Reichen darzustellen. Auf dem Boden, wo die sogenannten „Grinder“ in finsteren Strassen leben, wurden Handkameras und hartes Licht eingesetzt, um die Schatten hervorzuheben und ein Gefühl der Spannung zu schaffen.

Two actors walk along a narrow wire bridge over a river and forest, being followed by a film crew.
Renée Elise Goldsberry, die Quellcrist Falconer spielt, gefolgt von Trieu Tran, der Mr. Leung spielt, und der Kameracrew der Sendung. © Katie Yu / Netflix
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„Wir wollten die Welt glaubwürdig gestalten. Keiner weiss, wie die Zukunft tatsächlich aussehen wird“, erzählt uns Kidd per Telefon aus Vancouver, Kanada, während er die Netflix-Serie „The Umbrella Academy“ dreht. „Wir versuchten einen Ausblick zu geben, wie sich das Licht auf der Grundlage der aktuellen Technologie entwickeln würde. Daher nahmen wir die LED-Technologie als Grundlage für unseren Ausblick in die Zukunft und versuchten das Beste daraus zu machen.“

Kidd und Ahlgren stellten viele ihrer Beleuchtungseinheiten für „Altered Carbon“ selbst her, bauten Leuchtdioden in die Sets ein und kombinierten diese mit herkömmlichem Licht. „Wir wollten die Glühbirne der Zukunft finden, und die LED wurde zur Antwort für alles. Aber uns gefiel auch die Mischung aus neuer und alter Beleuchtung, um ein Retro-Gefühl unserer alten Welt beizubehalten“, erklärt Kidd.

Um das Gefühl zu schaffen, dass die „Grinder“ am untersten Ende der Gesellschaft leben, musste das Licht von oben kommen. Kidd nutzte bewegliche LED-Panels auf Schienen, um den Effekt von fliegenden Fahrzeugen zu schaffen, die sich über der Strasse vorwärts und rückwärts bewegten.

„Wir brauchten eine Kombination aus Lichtquellen von Werbeschildern und Hologrammen“, erklärt Kidd. „Wir haben beschlossen, dass ein grosser Teil der Werbung in der Zukunft über Hologramme in den Strassen erfolgen würde, die versuchen, Leute anzulocken und ihnen Dinge zu verkaufen. Daher mussten wir interaktive Lichteffekte für die Hologramme erzeugen.

Für uns hängen die Positionen der visuellen Effekte und die der Lichtstrahlen eng zusammen. Alle Aufnahmen wurden minutiös geplant, damit wir die zukünftige Werbewelt und das Leuchten der reichen Leute oben deutlich von der dunkleren Welt der ärmeren Menschen unten distanzieren konnten.“

A director’s clapboard says ‘Altered Carbon’ and shooting details.
„Altered Carbon“ wurde mit den schnellen Cine-Objektiven von Canon gedreht. Das CN-E50mm T1.3 L F, CN-E24mm T1.5 L F und CN-E35mm T1.5 L F sind alle so konzipiert, dass sie gestochen scharfe 4K-Aufnahmen liefern. © Katie Yu / Netflix

Arbeiten im Nahbereich

Die ersten zehn Episoden wurden in 5K mit einer Vielzahl von Cine-Objektiven von Canon gedreht, die eine Brennweite von 24 mm, 35 mm und 50 mm boten. Diese vielseitigen Objektive wurden entwickelt, um die hohen Standards von Kameraleuten zu erfüllen, die hochwertige 4K-Aufnahmen für Fernsehen und Kino produzieren.

Kidd und Ahlgren verwendeten für „Altered Carbon“ die CN-E50mm T1.3 L F, CN-E 24mm T1.5 L F, CN-E 35mm T1.5 L F Objektive, letzteres am häufigsten. „Das 35-mm-Objektiv ist ein tolles, weites Objektiv, das nicht zu weit für Gesichter ist. Es ergab also keine Verzerrungen und eine schöne Qualität. Da es ein schnelles Objektiv ist, bietet es zudem einen herrlichen Lichtabfall“, sagt Kidd.

Ein weiterer Vorteil der Cine-Objektive von Canon war die Möglichkeit, einen Fokus in einem sehr nahen Bereich zu erreichen. „Die Naheinstellgrenze eines 50-mm-Cooke-Objektivs auf einer 6,5K-Kamera beträgt 112 cm, was zu weit entfernt ist. Daher haben wir die Canon Objektive mit Festbrennweite benutzt, um einen engen Fokus [von 30-45 cm] zu erreichen, also den Standard-Fokusbereich für Nahaufnahmen“, erklärt Kidd.

Effekte direkt in der Kamera

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Selbst bei hochkarätigen Fernsehsendungen mit vielen Episoden sind die Budgets in der Regel begrenzter als bei einem Spielfilm. Dies war auch bei der ersten Staffel von „Altered Carbon“ der Fall, einer Serie mit zehn Stunden Laufzeit. Kidd und Ahlgren wollten Zeit und Geld sparen, indem sie die meisten abwärts gerichteten Aufnahmen der Strassen direkt mit der Kamera aufnahmen, damit das Budget für visuelle Effekte in die Szenen in den Wolken fliessen konnte. Anstelle von Green Screens für die abwärts gerichteten Aufnahmen, die eine stundenlange Nachbearbeitung erfordert hätten, wurden ganze Sets mit Translight-Stoffen und bedruckten Hintergründen entworfen. Diese konnten dann von hinten oder vorne beleuchtet werden, um verschiedene Tages- und Nachteffekte zu erzielen.

„Unser Set-Designer fand diese Schwarzlicht-Translights, die es uns erlaubten, die Malereien mit Schwarzlicht zu erleuchten, sodass sie wie Neon bei Nacht aussahen“, erklärt Kidd. „Wir haben fahrende Züge auf die Rückseite projiziert, um den Eindruck von leicht unscharfem sich bewegenden Verkehr zu erwecken. Es wirkte echt, und wir konnten die Translight-Hintergründe mit HMIs beleuchten, um Tageslicht zu erzeugen, oder Lichter davor platzieren, um einen Nachteffekt zu erschaffen. Die Translights entwickelten sich ständig weiter, was meiner Meinung gut funktionierte.

Hätten wir alles mit Green Screens gemacht, wären die zehn Episoden deutlich teurer geworden. Das grundlegende Problem bei „Altered Carbon“ ist, dass man keinen zweistündigen Film dreht, sondern eine zehnstündige Serie. Man muss also die Auswirkungen auf die Kosten für zehn Stunden berücksichtigen“, fügt er hinzu.

Ein weiterer Vorteil für das Budget war, dass die Cine-Objektive mit Festbrennweite von Canon über eine grosse Blende verfügen, sodass Kidd und Ahlgren auf zusätzliche Beleuchtung verzichten konnten. „Die Cine-Objektive mit Festbrennweite sind sehr schnell, was uns enorm half“, so Kidd.

„Vista Vision-Objektive sind etwas langsamer. Bei Fernsehsendungen mit mehreren Episoden braucht man aber ein schnelleres Objektiv, um die richtige Lichtmenge einzufangen. In der Regel filmt man mit einer Kombination aus T4, T2.8 und allen sonstigen Öffnungen. Einige Cine-Objektive mit Festbrennweite bieten sogar eine Öffnung von T1.3. Das bedeutet mehr Licht, was uns sehr geholfen hat.“

Verfasst von Kathrine Anker


Neville Kidds Ausrüstung

Die Ausrüstung, die Profis für ihre Videos verwenden

Neville Kidd's kitbag

Objektive

CN-E 50mm T1,3 L F

Ein leichtes (1,1 kg), kompaktes Objektiv mit fester Brennweite, das für EF-Bajonette konzipiert wurde und eine spektakuläre 4K-Bildqualität sowie einen Vollformat-Bildkreis bietet. Zudem verfügt es über herausragende Leistung bei schwachem Licht und feinste kreative Steuerung von Fokus und Schärfentiefe.

Objektive

CN-E 24mm T1,5 L F

Mit seiner 4K-Bildqualität bietet dieses Weitwinkelobjektiv mit fester Brennweite zudem eine breitere Perspektive, um grosse Ausblicke oder kleine Innenräume aufzunehmen. Es ist besonders kompakt, leicht (ca. 1,2 kg) und praktisch. Der T-Stop von 1,5 ermöglicht Aufnahmen bei wenig Licht sogar aus freier Hand.

Objektive

CN-E 35mm T1,5 L F

Grossartige Leistung bei wenig Licht und kreative Kontrolle über die Schärfentiefe: Das Cine-Weitwinkelobjektiv bietet eine wunderschöne 4K-Objektivauflösung, einen Kleinbild-Vollformat-Bildkreis und eine kompakte, leichte Bauweise (1,1 kg).

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