Zusätzlich zu den Interviews selbst wurden Aufnahmen vor Ort gemacht, um einen Kontext zu schaffen, beispielsweise im Zuhause, am Arbeitsplatz oder an einem anderen Ort, der für die befragte Frau von Bedeutung ist. Die Crews wurden angewiesen, diese möglichst bei natürlichem Licht im Freien zu drehen – idealerweise am frühen Morgen oder am Abend statt bei hellem Tageslicht. Sie wurden gebeten, eine einminütige Gesamtaufnahme zu drehen, die die Interviewte bei einer Aktivität zeigt, bevor sie innehält und sich zur Kamera dreht.
Das Protokolldokument schlug beispielsweise vor, dass „eine Frau, die auf dem Feld arbeitet“, etwas Gemüse aufhebt, bevor sie aufsteht und in die Kamera schaut. Eine Tänzerin konnte beispielsweise einige Tanzschritte ausführen, dann stillstehen und in die Kamera blicken. Im Schnitt konnte dann ein Übergang zum Interview folgen, das immer von vorne gefilmt wurde.
Die Crews wurden ausserdem gebeten, einige Zeitrafferaufnahmen der ersten Phasen des Drehs zu filmen, d. h. wie die Interviewerin die Befragte trifft, die Vorbereitung des Studios, Leute, die kommen und gehen, sowie Aktivitäten hinter den Kulissen. Die Idee bestand darin, dieses Material für die Bearbeitung zur Verfügung zu haben, um die Vielfalt der Orte und Begegnungen zu zeigen, während das alltägliche Leben während des Interviews im Hintergrund weiterläuft.
Diese Kontext- und Standortaufnahmen wurden mit einer breiten Palette von Kameras (meist mit einer Canon EOS C300 Mark II oder EOS 5D Mark IV) unter stark schwankenden Lichtbedingungen aufgenommen, manchmal sogar mit Drohnen. „Wir filmten so viele verschiedene Situationen, dass wir die Kamerawahl für jede Aufnahme anpassen mussten“, bemerkt Lavergne, was für ihn „eine Herausforderung in der Nachbearbeitung bedeutete – und zwar keine kleine!“ Die einzigen gemeinsamen Anforderungen waren die Aufnahme im Verhältnis 1:89 und eine minimale Auflösung von 4K.