Jedes Jahr reisen Fotografen und Enthusiasten von weit her an, um die faszinierenden Nordlichter, auch Aurora Borealis genannt, zu bestaunen. Da für die Jahre 2024 und 2025 eine verstärkte Sonnenaktivität erwartet wird, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um so eine Aufnahme zu planen und dieses Naturwunder in seiner vollen Pracht einzufangen.
Die Sonne nähert sich einem Höhepunkt in ihrem 11-jährigen Sonnenzyklus, dem solaren Maximum. Das bedeutet, es gibt mehr Sonneneruptionen und koronale Massenauswürfe (Wellen von geladenen Teilchen und Plasma, die explosionsartig ins All geschleudert werden). Diese Auswürfe kollidieren mit dem Magnetfeld der Erde, wodurch geomagnetische Stürme entstehen. Dieses Phänomen führt zu helleren Nordlichtern, die in niedrigeren Breitengraden stärker als gewöhnlich schimmern. Dies führte Canon Ambassador Menna Hossam, eine in Ägypten geborene und aufgewachsene Kunstfotografin, in weit nördlichere Breitengrade als üblich.
Mennas Fotografie verbindet normalerweise Kunst und Mode und schafft traumhafte, märchenhafte Bilder, die ihre kreativen Helden feiern und gleichzeitig globale Landschaften auf einzigartige Weise einfangen. Die Nordlichter zu fotografieren war jedoch schon seit Jahren ein Traum von ihr.
„Ich finde sie einfach magisch“, sagt sie. „So etwas habe ich in meinem Leben noch nie gesehen.“
Inspiriert durch einen Artikel im National Geographic wusste Menna, dass ihr Moment gekommen war. Mit ihrer Canon EOS R5 und einem Canon RF 14-35mm F4 L IS USM Objektiv dokumentierte Menna die Nordlichter über dem einzigartigen isländischen Berg Kirkjufell.
Hier erzählt sie uns von ihren Erfahrungen, als sie zum ersten Mal die Aurora Borealis fotografierte, und von den besten Kameraeinstellungen für die Nordlichter.
Tanzende Lichter, märchenhafte Bilder: Aufnahmen der Nordlichter mit Menna Hossam
Wo man Nordlichter fotografieren kann – die optimale Location finden
Laut Menna ist „Island einfach magisch“. Deshalb wählte sie diesen Ort aus den Ländern Nordeuropas aus, in denen das Phänomen zu sehen ist, um dort die Aurora Borealis zu fotografieren.
Es ist wichtig, die beste Zeit und den besten Ort zum Fotografieren der Nordlichter zu kennen, um die Chancen und die Bereitschaft zu erhöhen. Wenn du z.B. eine Reise in eine verschneite Region planst, solltest du wissen, wie man bei extremen Wetterbedingungen am besten fotografiert.
Neben der richtigen Kameraausrüstung (dazu später mehr) sind laut Menna Ersatzakkus, warme Kleidung und die Beobachtung der Wetterbedingungen ein Muss. Logistisch gesehen wirst du viele Stunden damit verbringen, auf die Aurora Borealis zu warten, und dann noch mehr Stunden, die Aurora Borealis zu fotografieren, dich zu bewegen und nach der perfekten Komposition und dem perfekten Winkel zu suchen.
„Es war sehr windig. Es war extrem kalt. Man muss sich wirklich warm halten, um die Nacht zu überstehen“, rät Menna. Auch eine witterungsbeständige Ausrüstung ist ein notwendiger Bestandteil bei diesem Unterfangen. Sie fügt hinzu: „Man braucht auch ein solides Stativ und ein gutes Weitwinkelobjektiv.“
Es gibt auch einige Apps, die laut Menna für Fotografen äusserst nützlich sind. Einige bieten Echtzeit-Updates darüber, wann und wo die Nordlichter zu sehen sein werden. Damit kannst du deine Aufnahmen viel besser planen. App-Benachrichtigungen und Standortdienste für die besten Aussichtspunkte sind ebenfalls praktische Hilfsmittel für die Aufnahme.
Sobald du am ausgewählten Ort angekommen bist, folgt eine zweite Runde der Planung und Vorbereitung. Erst dann kannst du die Kamera zur Hand nehmen und das atemberaubende Phänomen festhalten. Wenn es darum geht, sich zu positionieren und herauszufinden, wo man fotografieren möchte, rät Menna, einen Platz zu finden, an dem nicht so viel los ist, „damit man die Zeit hat, sich einzurichten und zu experimentieren“.
Die optimale Wahl für Kamera und Objektiv für die Nordlichtfotografie
Vor ihrer Reise nach Island hat Menna einige Nachforschungen angestellt, um das richtige Objektiv für die Nordlichtfotografie zu finden. Es war wichtig für sie, ein sehr leichtes Objektiv zu haben, um mit der anspruchsvollen Umgebung zurechtzukommen und die Arbeit zu erleichtern. Ausserdem war es wichtig, ein Weitwinkelobjektiv zu haben, um das Spektakel der Aurora Borealis richtig einzufangen.
„Ich habe mich für das Ultraweitwinkelobjektiv RF 14-35mm F4 L IS USM entschieden“, erklärt Menna. „Es ist schön leicht und sehr kompakt, was es besonders praktisch macht.“ Das Canon RF 15-30mm F4.5-6.3 IS STM mit seinem fast identischem Brennweitenbereich ist eine grossartige, preisgünstige Alternative für alle, die ein Weitwinkel-Zoomobjektiv für die Aufnahme von Nordlichtern suchen.
Festbrennweiten bieten in der Regel eine höhere Lichtstärke und damit bessere Low-Light-Eigenschaften. Das Canon RF 16mm F2.8 STM Objektiv ist eine leichte, preisgünstige Option mit Lichtstärke 1:2,8, während das RF 24mm F1.8 MACRO IS STM eine gute Wahl für diejenigen ist, die ihre Aufnahmen von der Aurora Borealis mit einer höheren Lichtstärke machen wollen.
Du hast keine Zeit, ein neues Objektiv zu kaufen? Mit den Kit-Objektiven der Kameras des EOS R Systems kannst du unter den verschiedensten Bedingungen grossartige Aufnahmen machen – auch bei wenig Licht. Du musst nur die richtigen Einstellungen und ein Stativ verwenden.
Menna hat das Ultraweitwinkel-Objektiv RF 14-35mm F4 L IS USM mit der Canon EOS R5 verwendet. Der 45-Megapixel-Vollformatsensor der Kamera liefert aussergewöhnliche Details und Klarheit. Das ist ideal für grossformatige Drucke, auf denen die bezaubernden Farben und Muster des Nordlichts besonders gut zur Geltung kommen.
Für Fotografen, die eine preisgünstigere Option suchen, ohne Kompromisse bei der Bildqualität einzugehen, ist die Canon EOS R8 mit ihrem 24,2-Megapixel-Vollformatsensor, der beeindruckende Details und einen grossen Dynamikumfang abbildet, eine gute Wahl für die Aufnahme von Nordlichtern.
Die besten Kameraeinstellungen für das Fotografieren von Nordlichtern
Es ist wichtig zu verstehen, wie sich die Belichtungszeit und die ISO-Einstellungen auf das Fotografieren der Nordlichter auswirken. Für ein optimales Ergebnis sind dies Mennas empfohlene Kameraeinstellungen für die Aufnahme der Aurora Borealis:
- ISO: Beginne bei ISO 1.600 oder 3.200, aber natürlich kannst du so hoch gehen wie du willst. Dadurch wird die Lichtempfindlichkeit der Kamera erhöht. Das bedeutet, dass sie mehr Licht einfangen kann, damit auch in der Dunkelheit der Nacht ein helleres Bild entsteht. Damit sollte die Empfindlichkeit ausreichen, um die Nordlichter zu fotografieren, ohne dass zu viel Bildrauschen entsteht.
- Blende: Halte die Blende so weit offen (kleinstmögliche Blendenzahl) wie möglich, idealerweise je nach Objektiv F4 oder niedriger, um die Lichtaufnahme weiter zu maximieren. Je grösser die Blendenöffnung ist, desto geringer ist die Schärfentiefe, was bedeutet, dass weniger vom Bild scharf abgebildet wird. Mach dir aber darüber keine Sorgen – siehe die Hinweise zur Fokussierung weiter unten.
- Belichtungszeit: In der Regel sind 5 bis 15 Sekunden gut geeignet. Bei sich schneller bewegenden Polarlichtern sind auch kürzere Belichtungszeiten sinnvoll. Bei längeren Belichtungszeiten ist ein Stativ unerlässlich, um die Kamera stabil zu halten und Verwacklungen zu vermeiden.
- Fokus: Stelle das Objektiv auf manuelle Fokussierung ein, und verwende die Fokus-Peaking-Funktion der Kamera, um zu überprüfen, was bei Aufnahmen mit Objekten oder Personen im Vordergrund scharf wird. Benutze das LC-Display auf der Rückseite der Kamera, um präziser fokussieren zu können. Auf diese Weise kannst du auch bei Dunkelheit sicherstellen, dass das Motiv richtig scharfgestellt wird. Wenn du Probleme mit der Fokussierung hast, versuche, einen hellen Stern zu fokussieren.
- RAW-Format: Du solltest im RAW-Format aufnehmen. Das bietet die höchste Bildqualität und eignet sich am besten für eine detaillierte Nachbearbeitung.
Bewältigung gängiger Herausforderungen bei der Nordlichtfotografie
Das Fotografieren von Nordlichtern bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Auf der Grundlage von Mennas Erfahrung findest du hier einige Tipps, wie du derartige Probleme lösen und hervorragende Ergebnisse erzielen kannst.
- Kamerawackler: Schon der kleinste Kamerawackler kann bei einer Langzeitbelichtung das Bild unscharf machen. Beschwere daher dein Stativ bei Wind mit Steinen oder einem Sandsack. Du kannst den Auslöser auch aus der Ferne bedienen, um Erschütterungen zu vermeiden. Dafür verwendest du einen kabelgebundenen Fernauslöser oder die Canon Camera Connect App.
- Bei Dunkelheit fokussieren: Du solltest immer manuell fokussieren und möglichst auf ein entferntes Licht. Du kannst auch jemanden mit einer Taschenlampe bitten, dich beim fokussieren zu unterstützen.
- Balance zwischen Vordergrundmotiven und der Aurora Borealis: Wenn du die Nordlichter zusammen mit Personen oder Gegenständen fotografieren willst, solltest du eine weiche externe Lichtquelle verwenden. Doppelbelichtungen können auch eine kreative Lösung sein, um sowohl die Aurora Borealis als auch das Vordergrundmotiv auszubalancieren.
Menna sagt, dass die Einbeziehung einer Person in die Bildkomposition dem Betrachter einen Bezugspunkt gibt, der ihm hilft, die himmelsgrossen Ausmasse des Nordlichts zu verstehen.
Wenn du das tust, empfiehlt Menna, eine weiche Lichtquelle auf das Motiv zu richten, um es subtil zu beleuchten, ohne vom Glanz der Aurora abzulenken. „Ich bat einen Freund, eine Taschenlampe zu halten, um diese dann zu fokussieren“, sagt Menna über ihr Motiv. Sie fügt hinzu, dass die Personen im Bild auch eine bequeme Standposition finden sollten, da sie „sehr still stehen müssen, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Darum schlage ich normalerweise vor, mit den Händen in den Taschen zu stehen“.
Wenn es nicht möglich ist, Bewegungsunschärfe vollständig zu vermeiden, kannst du damit vielleicht etwas Abstraktes schaffen. Wenn eine Person zum Beispiel ihre Hände bewegt, kann die Bewegung absichtlicher und Teil der kreativen Vision werden. Wenn du die empfohlenen Einstellungen verwendest, fängt die Kamera schwache Spuren oder Unschärfen der Bewegung ein, wenn das Motiv seine Hände bewegt, was einen ätherischen, fast malerischen Effekt ergibt.
Noch etwas zum Thema Aufnahmen der Nordlichter: Man muss schnell sein. Wie Menna es ausdrückt, „können sie im Handumdrehen wieder verschwunden sein“.
Tipps zur Optimierung deiner Nordlichtfotos bei der Nachbearbeitung
Menna versucht, bei der Nachbearbeitung nur minimale Veränderungen vorzunehmen. Sie verstärkte die Lichter, reduzierte die Schatten und passt die Stärke der Farben an, um die Farben der Aurora Borealis und der Landschaft hervorzuheben. Aufnahmen im RAW-Format bieten bei der Nachbearbeitung mehr Flexibilität bei der Anpassung von Belichtung, Farbe und Kontrast und helfen dabei, die volle Wirkung der Nordlichter und anderer extremer Naturphänomene wie z.B. Vulkanen einzufangen.
Alle spiegellosen Kameras des Canon EOS R Systems unterstützen die Aufnahme im RAW-Format, was für die Flexibilität bei der Nachbearbeitung entscheidend ist. Bei RAW-Dateien bleiben alle vom Sensor erfassten Bilddaten erhalten, so dass du mehr Spielraum für Anpassungen der Belichtung, der Farbbalance und der Rauschunterdrückung hast – wichtige Faktoren bei den schwierigen Lichtverhältnissen der Nordlichtfotografie.
Für die Nachbearbeitung deiner Aufnahmen bietet die Canon Digital Photo Professional (DPP) Software diverse Werkzeuge, die speziell auf die RAW-Bearbeitung zugeschnitten sind. Darunter sind erweiterte Rauschunterdrückung, Wiederherstellung von Details in hellen Bildbereichen und Feinabstimmung der Farben. Lese auch unsere Tipps und Anleitungen zur Bearbeitung von RAW-Bilddateien, um deine Aufnahmen optimal aufzuwerten.
Damit die Ergebnisse bestmöglich zur Geltung kommen, solltest du deine Bilder vom nächtlichen Himmel ausdrucken. Die 45-Megapixel-Bilder der Canon EOS R5 ermöglichen hochwertige Ausdrucke mit feinen Details, naturgetreuen Farben und exzellentem Kontrast – ideal für grossformatige Drucke, die den Betrachter in die Szene eintauchen lassen. Die 24,2-Megapixel-Bilder der Canon EOS R8 eignen sich für Drucke bis zum Format A2 mit der Klarheit und Tiefe, die die Schönheit der Nordlichter in beeindruckend realistischer Qualität zeigen.
Die besten Ergebnisse erzielst du beim Drucken, wenn du hochwertiges Fotopapier verwendest. Die Sorten Canon Pro Platinum oder Pro Luster verstärken z.B. die Farbtiefe und die Leuchtkraft und erwecken das ätherische Leuchten der Aurora Borealis auf dem Papier zum Leben. So fängst du die Schönheit der Aurora Borealis nicht nur ein, sondern zeigst sie auch in dauerhafter Qualität mit deinen Kunstdrucken oder auf grossen Displays.
Wenn du diese Tipps und Einstellungen befolgst, bist du gut vorbereitet, um die Nordlichter aufzunehmen und atemberaubende Aurora Borealis Fotos zu erstellen, die du weitergeben und ausdrucken kannst.
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