Nach allem, was 2020 passiert ist, überrascht es nicht, dass kleine Feiern bei Paaren immer beliebter werden. Viele Paare verwerfen ihre Pläne für eine grosse, elegante Hochzeit und feiern lieber etwas einfacher und persönlicher. Eine kleine Trauung ist jedoch nicht gleich langweilig. Um ihren Abenteuerdrang zu stillen, wählen Paare inzwischen viel öfter statt der üblichen traditionellen Veranstaltungsorte atemberaubende Outdoor-Kulissen oder ungewöhnliche Orte. Egal wo das Paar sein Gelübde ablegen möchte, den richtigen Fotografen auszuwählen ist aufgrund der Intimität einer heimlichen Trauung noch wichtiger als bei einer grossen Feier. Denn die Fotos sind der einzige Weg, den schönen Tag im Nachhinein auch mit Familie und Freunden zu teilen.
Der international renommierte Hochzeitsfotograf und Canon-Botschafter Pablo Laguia arbeitet zusammen mit seiner Frau Ana Gómez in Alicante, Spanien, und Elopement-Fotos machen inzwischen einen grossen Teil ihres Geschäfts aus. Ana arbeitete früher im Modebusiness, die zwei lernten sich bei der Arbeit an verschiedenen Kampagnen kennen. „Wir fanden, wir sind ein gutes Team“, so Ana. Ana kümmert sich um das Marketing, die Kommunikation und die Kunden. Sie fungiert aber auch als zweite Fotografin.
Hier verrät uns das Paar einige wichtige Dinge, die es durch das Fotografieren von Elopement-Trauungen gelernt hat, und warum es ein besonders aufregender Moment ist, bei einer kleinen Feier hinter der Kamera zu stehen.
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Klein, aber fein: die Freude am Fotografieren von heimlichen Trauungen
Wie seid ihr zur Elopement-Fotografie gekommen?
„Die Elopement-Fotografie kam zu uns, und zwar so wie die meisten unserer Aufträge – über Social Media“, erklärt Ana. „Die erste Buchung für eine heimliche Trauung erhielten wir über Instagram. Sobald man eine solche Hochzeit vorzeigen kann, dauert es nicht lange, bis andere folgen. Spanien ist ein ziemlich konservatives Land. „Durchbrennen“ (so die wörtliche Übersetzung von „Elopement“) ist hier nicht üblich. Die meisten heimlichen Trauungen fotografieren wir in den USA oder in Asien. Es hat sich also ein neuer Markt für uns erschlossen.
Welcher Anteil eines solchen Shootings ist im Voraus geplant?
„Ungefähr die Hälfte wird im Voraus geplant, die andere Hälfte ist eher spontan“, so Ana. „Wir versuchen zumindest, uns an den Plan zu halten. Wir sehen uns den Ort vorher in Google Maps an, halten alles fest und benutzen eine App, um feststellen zu können, wann die Sonne untergehen wird und wann wir die besten Lichtverhältnisse haben werden.An heimlichen Trauungen arbeiten wir immer gemeinsam, wir sind nie getrennt voneinander. Ich kümmere mich um die Details und Emotionen, und Pablo sucht den perfekten Winkel.“
Besitzt du eine Canon Ausrüstung?
Wie wichtig ist Storytelling in der Elopement-Fotografie?
„Es bedeutet uns alles“, sagt Ana. „Es ist wie unser Markenzeichen. Beim Erzählen einer Geschichte helfen Übergangsbilder. Wir fotografieren nicht nur das Paar, sondern auch die Landschaft, die Emotionen und die Details. All diese Sachen machen eine Geschichte aus, weshalb sie uns wichtig sind. Für uns unterscheidet sich Hochzeitsfotografie nicht von Mode- oder Dokumentarfotografie. Eine Hochzeit ist eine Geschichte, Mode, Porträts – alles in einem.
Stellen heimliche Trauungen eine grössere Herausforderung als traditionelle Hochzeiten dar?
„Ich würde nicht sagen, dass es eine Herausforderung ist“, sagt Ana. „Heimliche Trauungen sind einfacher als eine normale Hochzeit, da man sich nicht nach Protokollen oder Zeitplänen richten muss. Das Paar ist entspannter, und es fühlt sich eher wie ein Abenteuer an. Wir begleiten sie, besteigen vielleicht einen Berg mit ihnen – man stelle sich die Gefühle vor, wenn man oben ankommt, die Emotionen, die Aufregung – das im Foto festzuhalten, ist so ein grosses Abenteuer.“
Was habt ihr als Elopement-Fotografen gelernt?
„Der Kunde hat immer Recht!“, sagt Pablo. „Natürlich haben wir so einiges gelernt, aber das Wichtigste ist, dass man viel mit den Kunden redet, ihnen ein gutes Gefühl gibt und jedes einzelne Detail mit ihnen bespricht, sodass es keine Überraschungen gibt. Sie müssen den Fotografen kennenlernen und wissen, was sie an diesem Tag vorhaben. Das ist das Wichtigste. Die Kunden müssen deine Fotos lieben, denn wenn sie sich bei dir nicht wohlfühlen oder denken, dass du nicht der richtige für den Job bist, dann wird nichts Gutes dabei herauskommen. Sie müssen glücklich und entspannt sein.“
Tipps für Hochzeitsfotografen
Wie helft ihr den Paaren dabei, sich zu entspannen und wohlzufühlen?
„Es kommt auf das Paar an“, so Ana. „Wir versuchen, viel mit ihnen zu reden und Vertrauen aufzubauen. Wir skypen, lassen sie ihre Geschichte erzählen und versuchen, einen guten Anschluss zu finden. Sobald wir sie etwas besser kennen – ihr Lieblingslied kennen, wissen, wie wir sie zum Lachen oder zum Entspannen bringen können –, können wir ihre Emotionen besser festhalten.
Wie hilft euch eure Ausrüstung dabei, heimliche Trauungen in einem unaufdringlichen Reportage-Stil zu fotografieren?
„Wir lieben natürliches Licht", sagt Pablo, der seine Canon EOS 6D vor Kurzem gegen eine Canon EOS R5 ausgetauscht hat. „Unsere Arbeit findet immer draussen statt, und unsere Ausrüstung ist dafür bestens geeignet. Die Grösse und das geringe Gewicht machen die EOS R5 perfekt für diese Art von Shootings. Zudem ist sie auch bei schlechten Wetterbedingungen zuverlässig.
Die EOS R5 bietet eine unglaubliche Bildqualität, auch bei wenig Licht, und hat viele Funktionen, die uns das Leben leichter machen. Dank der Augenerkennung können wir komplett in eine Szene eintauchen, ohne den Fokus zu verlieren. Eine weitere Sache, die uns fasziniert, ist der elektronische Sucher, der dabei hilft, die perfekte Belichtung zu finden. Der Bildstabilisator erlaubt es, ohne Stativ zu fotografieren, was zuvor undenkbar war.
Um besonderen Momenten noch zusätzlich magisches Flair zu verleihen, nutzen wir das Tilt-und-Shift-Objektiv Canon TS-E 24mm f/3.5L (mittlerweile ersetzt durch Canon TS-E 24mm f/3.5L II). Es ist perfekt, um die eigene Kreativität auszuprobieren. Wir benutzen auch das Canon EF 50mm f/1.2L USM – ein Objektiv, das für den alltäglichen Einsatz optimal ist, egal ob auf Hochzeiten oder Reisen. Unser Allrounder ist das Canon EF 35mm f/1.4L II USM, da wir damit die ganze Hochzeit fotografieren können – es hat eine Weitwinkelfunktion und ist sehr vielseitig. Anas Lieblingsobjektiv ist das Canon EF 135mm f/2L USM, das für Portraitfotografie ideal geeignet ist."
Was ist an der Elopement-Fotografie für euch das Wertvollste?
„Heimliche Trauungen können mit nur zwei Personen stattfinden oder mit dem Paar und einigen wenigen Gästen“, sagt Ana. „Da wir den ganzen Tag mit ihnen verbringen – manchmal sogar einige Tage am Stück –, nehmen wir ein tolles Gefühl mit. Eine Hochzeit ist für viele Menschen der wichtigste Tag in ihrem Leben. Und wir dürfen diesen Tag mit ihnen verbringen.
Wir geniessen das sehr, da es nicht nur eine Abenteuerreise ist, sondern wir auch tolle Menschen treffen, die manchmal zu Freunden werden. Dafür sind wir sehr dankbar. Es ist eine Ehre, Teil einer Hochzeit zu sein – ich denke, das ist das ist das Beste an unserem Job.“