Canon EOS R
Spiegellose Vollformat-Kamera, die engagierten Fotografen und Filmemachern ganz neue kreative Möglichkeiten bietet.
ARTIKEL
„Man will immer die Dinge zeigen, die nicht sichtbar sind – Dinge, die im Dunkeln liegen.“ Weit entfernt von der mechanisierten Welt, die man von der Industrie im 21. Jahrhundert erwartet, erfasst der Fotojournalist Daniel Etter die Realität des Lebens in den Gruben und das menschliche Gesicht der rumänischen Kohleminen: Staub, Gefahr und Dunkelheit.
Beachten Sie bitte, dass die Audio-Inhalte nur in englischer Sprache zur Verfügung stehen.
Der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Autor, Fotograf und Canon Botschafter ist vor allem für seine ausdrucksstarke Berichterstattung über Nachrichten, die die Welt bewegen, bekannt. Seine viel gelobten bewegenden Darstellungen der europäischen Flüchtlingskrise zeigen emotionale Szenen von Familien, die aus dunklen Gewässern steigen. Sie entstanden bei schwacher Beleuchtung – ein Merkmal, das sich durch Etters gesamtes Portfolio zieht.
„Ich glaube, alle Bilder, die sich auf meine Karriere ausgewirkt haben, und die meisten Bilder, die mir gefallen oder an denen ich hänge, wurden in den frühen Morgenstunden oder spät in der Nacht aufgenommen... Das ist meine liebste Arbeitszeit“, sagt er.
„Am Tag bleibt alles gleich. Man hat eine Lichtquelle und sieht das, was man gewohnt ist und was man immer sieht. Es verändert sich nicht. In der Nacht jedoch hat man verschiedene Lichtquellen – natürliches, sich bewegendes Licht und künstliches Licht, mit dem man spielen kann.“
Dies ist einer der Gründe, warum es Etter in die Kohlebergwerke Lupeni und Lonea im Schiltal in Rumänien zog – Überbleibsel des Kommunismus in einer wundervollen Landschaft. Was ihn dort erwartete, war dramatischer, als er es sich vorgestellt hatte: Überall defekte Geräte und rundum bröselnde Wände. In seinen stimmungsvoll beleuchteten Darstellungen das Alltags der rumänischen Bergleute schwingt eine düstere Melancholie mit, die sich in seinen Arbeiten häufig findet – und wie es sich für einen Dokumentarfotografen gehört, werfen sie einen genauen Blick auf eine dunkle Wahrheit.
„Dieser Ort sieht aus, als hätte man ihn vor 20 bis 40 Jahren verlassen. Er steht kurz vor dem Verfall, überall liegen Loren, ramponierte Stahlrohre und Träger herum. Und dennoch gibt es Menschen, die dort unter Tage arbeiten“, erklärt er.
Die Weltpolitik verleiht der Geschichte Kontext und Tiefe, doch Etter konzentrierte sich voll und ganz darauf, den Alltag der Minenarbeiter zu dokumentieren. Dabei ging er bis an die Grenzen des technisch Möglichen, um die extremen Arbeitsbedingungen in bis zu 350 Metern unter der Erde zu zeigen.
Der Berliner Fotograf machte seine ersten Aufnahmen mit Filmkameras – ein BMX-Fahrer, der seine Freunde fotografierte. Von dort ist es vielleicht nicht mehr weit zu den adrenalingeladenen Situationen, in die man sich als Fotojournalist begibt, und der Freigeistigkeit, mit der Subkulturen Wahrheiten aussprechen.
Die technologischen Veränderungen haben Arbeiten ermöglicht, die früher so nicht denkbar waren.
„Der Wechsel zu Vollformat-Digitalkameras hat meine Arbeitsweise definitiv verändert“, sagt Etter über die digitale Revolution. „Ich suche immer nach Dateien mit besonders guter Qualität. Seit die Canon EOS 5D Mark II veröffentlicht wurde, haben die technologischen Veränderungen Arbeiten ermöglicht, die früher so nicht denkbar waren.
Mir ist definitiv wichtig, dass ich eine Datei habe, mit der ich arbeiten kann. Ich brauche einem guten Dynamikumfang, um Details in den dunklen und hellen Bereichen zu erhalten“, fährt er fort.
Das Canon EOS R System erschliesst ungeahnte Möglichkeiten bei schlechten Lichtverhältnissen und bringt auch bei Extremwerten von -6EV souverän seine Leistung. „Man kann im Grunde in den frühen Morgenstunden oder spät nachts ganz ohne Licht fotografieren. Das hat meine Arbeitsweise von Grund auf verändert und mir eine Welt voll neuer Möglichkeiten eröffnet.“
Fotografie wird auch als „Malen mit Licht“ bezeichnet. Tief in der Erde, wo Stirnlampen die einzige Lichtquelle bilden, ging Etter bis an die Grenzen des technisch Möglichen und stellte die Geschwindigkeit und Genauigkeit des Dual Pixel-Autofokus und den Dynamikumfang des 30-MP-Sensors auf die Probe.
„Ich hatte etwas weniger Archaisches [von den Minen] erwartet“, sagt Etter. „Man geht hinein und ist eine Stunde lang in völliger Dunkelheit, wobei das einzige Licht von der Stirnlampe stammt. Je weiter man hineingeht, desto enger wird es.“
Als Etter auf allen Vieren über die Transportbänder kletterte, die die Kohle an die Oberfläche transportieren, wurde ihm klar, dass er mit dem Canon RF 50mm f/1.2L USM Objektiv arbeiten musste, das er angebracht hatte, denn obwohl sich der Verschluss der Canon EOS R zum Schutz des Sensors automatisch schliesst, konnte er nichts sehen und durfte nicht riskieren, das Objektiv zu wechseln.
„Ehrlich gesagt waren das die schwierigsten Umstände, unter denen ich jemals fotografiert habe. Aufgrund der Gase in den Minen ist eine Stromversorgung nicht möglich, sodass das einzige Licht von [speziell abgedichteten] Stirnlampen stammte.“ Bevor er das Bergwerk betreten durfte, musste erst sichergestellt werden, dass die Kamera kein Explosionsrisiko darstellte.
Diese Bedingungen hätten die Fotografen noch vor zehn Jahren daran gehindert, diese fast unveränderten Szenen aufzunehmen. Der allgegenwärtige Staub und das Wasser hätten herkömmliche Filmrollen beim Filmwechsel beschädigt.
„Es mag ein wenig amateurhaft klingen, aber mit meiner Canon EOS 5D Mark IV habe ich bei so dunklen Bedingungen, bei denen der AF nicht mehr funktioniert und die eigenen Augen an ihre Grenzen kommen, den rückseitigen Bildschirm genutzt und oft eingezoomt. Jetzt [mit der EOS R] kann ich das in einer natürlichen Körperhaltung tun, während ich den elektronischen Sucher im Blick behalte. So kann ich ziemlich gut erkennen, wie meine Bilder letztendlich aussehen werden.“
„Ich hatte erwartet, dass es stärker mechanisiert und automatisiert ist, doch es gibt hier wirklich nur harte Arbeit und Menschen, die mit Spitzhacken und Presslufthämmern loslegen und diese grossen Stahlsäulen tragen, die mit Wasser gefüllt sind und mehr als 100 kg wiegen. Das ist wirklich sehr harte Arbeit, und genau die wollte ich zeigen.“
Nachdem er eine Stunde lang tief in die Mine hineingegangen war, traf Etter auf einen Bereich, der mit Balken verstärkt war. Arbeiter verschoben sie von Hand, um die Kohlewände abzustützen. Die Bilder zeigen Männer mit freiem Oberkörper im beweglichen Licht der Stirnlampen. Der Staub und die Hitze sind beim Anblick fast zu spüren.
Es war so dunkel, dass meine Augen nicht mehr sehen konnten... Ich musste mich auf den Autofokus verlassen.
„Ich kann wirklich kein vergleichbares Beispiel finden“, sagt Etter. „Selbst wenn man bei sehr schlechten Lichtverhältnissen fotografiert, gibt es immer eine ständige Lichtquelle; etwas, mit dem man planen und das man nutzen kann.“ Im Bergwerk waren hohe ISO-Werte jedoch nicht die Lösung.
„Einerseits ist es völlig schwarz, und man sieht gar nichts“, andererseits jedoch bedeutete das helle Licht der Stirnlampen, dass er ISO 12800 nicht überschreiten musste.
Aber das bedeutete nicht, dass Etter die Canon EOS R in Bezug auf ihre Fähigkeiten bei geringem Licht, den Dynamikumfang und den Fokus nicht an ihre Grenzen gebracht hätte. „Es war so dunkel, dass meine Augen nicht sehen konnten, welcher Teil meines Bilds im Fokus lag“, sagt er. „Ich musste mich also ganz auf den Autofokus verlassen.“
Da er den Akku nicht wechseln konnte, weil er fürchtete, dass der allgegenwärtige Staub in die Kamera dringen könnte, hatte Etter den Akkugriff BG-E22 dabei. So konnte er den ganzen Tag und die ganze Nacht fotografieren „und hatte noch die Hälfte [der Akkuladung] übrig, als ich wieder im Hotel ankam.“
„Ich arbeite nicht in einem Studio. Die Bedingungen, unter denen ich arbeite, ändern sich ständig. Manchmal arbeite ich in einer Mine – unterirdisch und pechschwarz. Manchmal arbeite ich über der Erde. Manchmal muss ich besonders schnell sein. Manchmal habe ich Zeit für Porträts.“
„Ich fotografiere alles, was man sich vorstellen kann, und versuche dann, am Ende eine zusammenhängende Geschichte zu erschaffen. Daher brauche ich eine Kamera, die in all diesen Situationen und all diesen Umgebungen funktioniert.“
„Einmal regnete schwarzer Schlick auf mich herab“, fährt er fort. Das zeigt einen wichtigen Aspekt der Beziehung zwischen Fotojournalisten und dem, womit sie arbeiten: Sie erfassen Momente, die oft nicht wiederholt oder nachgestellt werden können.
„Ich versuche, da zu sein und die Dinge zu aufzunehmen, während sie gerade passieren“, sagt Etter. „Für mich ist das Wichtigste, dass meine Kamera absolut zuverlässig ist und ein Foto aufnimmt, wenn ich ein Foto aufnehmen möchte – dass sie selbst unter widrigsten Bedingungen funktioniert.“
Wie real seine Position und die Bedingungen während des Shootings waren, zeigte sich nur vier Stunden später mit aller Härte. Ein Tunnel, in dem er sich selbst aufgehalten hatte, stürzte ein und tötete einen Minenarbeiter.
Etter hat keine falschen Vorstellungen von seiner Woche in Rumänien oder der Reichweite seiner Story. „In diesem Fall glaube ich nicht, dass meine Fotos eine Wirkung haben. Sie werden nicht dazu beitragen, dass die Mine geschlossen wird oder die Arbeitsbedingungen dieser Menschen sich verbessern.
Man versucht immer, ein Foto aufzunehmen, das eine Wirkung hat und die Menschen bewegt – das sie dazu antreibt, sich zu engagieren und zu helfen. Aber der andere Aspekt, der mir wirklich wichtig ist, ist, dass man sich der Unterschiede bewusst wird, die es gibt.“
Über der Erde nahm Etter ausdrucksstarke Porträts der Bergleute auf. Sie sind so detailreich, dass man selbst den Kohlestaub auf ihrer Haut und in ihren Augenwinkeln erkennen kann.
„Wenn die Bergleute nach der Schicht ans Tageslicht kommen, sind ihre Gesichter schwarz. Sie haben Kohle unter ihren Augen und in ihren Poren. Bei den meisten Jobs sieht man nicht, wie die Leute arbeiten. In diesem Fall sieht man es ihnen sehr deutlich an. Ihre Arbeit steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie sind fast eine direkte Darstellung dessen, was sie tun.“
Die Technik hat sich so sehr weiterentwickelt... in den meisten Fällen gibt es keine technischen Einschränkungen mehr.
Etter hat das Gefühl, nicht mehr durch die Technik eingeschränkt zu werden. „Die Leute sagen immer: ‚Es geht nicht um die Kamera, sondern um den Fotografen‘, aber für ein gutes Bild muss beides zusammenkommen. Natürlich glaube ich, dass der Fotograf letztendlich wichtiger ist, aber man muss auch eine Kamera haben, die das liefert, was man fotografieren und zeigen möchte.
Die Technik hat sich heute so sehr weiterentwickelt, dass es in den meisten Fällen keine technologischen Einschränkungen mehr gibt.“
Die Story diente als Test für Etter und die Möglichkeiten der Canon EOS R, ihre Bedeutung für ihn geht jedoch darüber hinaus. „Bei all meinen Arbeiten wird mir plötzlich vor Augen geführt, wie privilegiert ich in meinem eigenen Leben bin.
Ich halte mich ein paar Stunden dort auf. Ich schwitze und werde schmutzig, aber letztendlich bin ich nur da, um zu fotografieren. Mein Leben ist ziemlich einfach. Wäre ich vor 30 oder 40 Jahren in dieser Region von Rumänien geboren worden, hätte ich im Grunde keine andere Wahl gehabt. Die Menschen arbeiten seit Generationen dort. Das wäre einfach mein Schicksal gewesen.“
1. Vollformatsensor mit 30 MP
Die Canon EOS R ist mit einem 36-x-24-mm-Vollformatsensor mit 30,3 MP und Dual Pixel Raw ausgestattet. Zudem verfügt sie über den Dual Pixel CMOS AF von Canon. Diese Technologie bietet einen schnellen und präzisen Autofokus mit hoher Leistung, selbst bei bisher ungeeigneten Lichtverhältnissen.
2. Bahnbrechendes Objektivbajonett
Das EOS R Objektivbajonett ist das Kernstück des EOS R Systems. EOS Innovationen aus drei Jahrzehnten führten zur Entwicklung dieses Bajonetts mit 12 Kontakten, das Objektive mit mehr Leistung versorgt und so eine deutlich schnellere Kommunikation zwischen Kamera und Objektiv ermöglicht.
3. Hellere Objektive
Dank seines bahnbrechenden Designs hat das Bajonett einen kurzen Rückfokus und den breitesten Objektivhals aller 35-mm-Systeme. Dies ermöglicht Neuerungen im Objektivdesign und eine nie dagewesene Leistung. Die Objektive Canon RF 50mm F1.2 L USM, Canon RF 24-105mm F4 L IS USM, Canon RF 35mm F1.8 IS Macro STM und Canon RF 28-70mm F2 L USM bieten Fotografen und Filmemachern eine gleichmässigere, schnellere und geräuscharme Fokussierung sowie die individuelle Anpassung der Einstellungen per Objektivsteuerring, sowie im Fall des Canon RF 24-105mm F4 L IS USM eine ganz neue Bildstabilisierung im Vergleich zu früheren Objektiven.
4. Aussergewöhnlich schneller Autofokus
Da ihr bahnbrechendes Objektivbajonett die Reaktionsfähigkeit drastisch erhöht, bietet die spiegellose Vollformatkamera EOS R einen aussergewöhnlich schnellen AF.
Dazu gehören der Autofokus mit Augenerkennung, der im One Shot AF, Servo AF Modus und Movie Servo AF verwendet werden kann, um die Augen des Motivs mit präzisem Fokus festzuhalten.
5. Beleuchteter EVF
Der elektronische Sucher (EVF) der Canon EOS R verfügt über 3,69 Millionen Bildpunkte, sodass man selbst bei fast völliger Dunkelheit noch etwas sieht. Dank des Touch & Drag AF mit 5.655 AF-Positionen (deckt vertikal 88% und horizontal 100% des Bildfelds ab) kann man genau festlegen, welcher Bereich im Fokus sein soll.
6. EF Objektivadapter
Der Canon Adapter EF-EOS R ermöglicht die nahtlose Nutzung aller vorhandenen EF und EF-S Objektive in Kombination mit der EOS R – und das ohne Qualitätseinbussen bei gleicher Fokussierleistung, Reaktionsschnelligkeit und Funktionalität.
Teste das spiegellose Vollformatsystem Canon EOS R auf der photokina in Köln vom 26. bis zum 29. September.
Verfasst von
Die Ausrüstung, die Profis für ihre Fotos verwenden
Spiegellose Vollformat-Kamera, die engagierten Fotografen und Filmemachern ganz neue kreative Möglichkeiten bietet.
50mm f/1.2 Festbrennweite mit extrem hoher Schärfe und beeindruckenden Low-Light-Eigenschaften.
Professionelles Weitwinkelobjektiv mit natürlichem Blickwinkel, hoher Lichtstärke von 1:1,4 und erstklassigen Low-Light-Eigenschaften.
Der standardmässige EOS R Bajonett-Objektivadapter EF-EOS R ermöglicht die nahtlose Verwendung von EF-S- und EF-Objektiven mit EOS R Kameras.
Der spezielle Akkugriff für die EOS R zur Verlängerung der Aufnahmedauer und für ein optimiertes Handling der Kamera im Hochformat.
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