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Muhammed Muheisen: Die Welt verändert sich, ein Foto nach dem anderen

A mother and daughter play with a balloon outside their tent on the outskirts of Islamabad, Pakistan.
Eine Mutter und ihre Tochter spielen mit einem Ballon vor ihrem Zelt am Stadtrand von Islamabad, Pakistan. „Das Wissen, dass mein Bild etwas bewirken kann, etwas verändern könnte, motiviert mich, weiterzumachen“, sagt Muhammed. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D  Mark III (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS-1D X Mark III) mit einem Canon EF 50-+mm f/1.2L II USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/500 Sek., Blende 1:2 und ISO 50. © Muhammed Muheisen

Muhammed Muheisen ist ein Fotograf auf einer Mission. „Warum bin ich Fotograf?“, fragt er. „Ich bin kein Fotograf, weil ich gern fotografiere. Ich bin einfach Fotograf, um etwas zu bewirken. Das ist es, worauf ich mich von Anfang an eingelassen habe. Bilder sind leistungsstarke Tools für Veränderungen – daran glaube ich fest."

Der zweimalige Pulitzer-Preisträger und National Geographic Fotograf, der derzeit in Griechenland arbeitet, dokumentiert seit 2001 globale Angelegenheiten. Seine Arbeit hat ihn von Nelson Mandelas Trauerzug in Südafrika, zu Kriegszonen in Syrien und Irak sowie zu Flüchtlingslagern in Europa und dem Nahen Osten geführt. In den letzten 10 Jahren konzentrierte er sich auf Flüchtlinge und Zivilisten, die von Konflikten, Armut und Naturkatastrophen betroffen sind.

Hier erklärt der engagierte Fotograf und Canon Ambassador, warum er motiviert war, eine gemeinnützige Stiftung zu gründen, um den Menschen auf der anderen Seite seines Objektivs zu helfen, und erläutert seinen dauerhaften Glauben an die Macht des Bildes.

South African mourners hold posters of former president Nelson Mandela.
Südafrikanische Trauernde in Pretoria halten Poster des ehemaligen Präsidenten Nelson Mandela, während der Konvoi, der seinen Leichnam transportiert, vorbeizieht. „Ich mag natürliches Licht, daher verwende ich kaum Blitzgeräte“, sagt Muhammed. „Mein Canon Objektiv hilft mir, diese spontanen Momente einzufangen.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark III (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS 5D Mark IV) mit einem Canon EF 50mm f/.1.2L IS II USM Objektiv mit einer Verschlusszeit 1/6400 Sek., Blende 1:1,6 und ISO 50. © Muhammed Muheisen

In den Fotojournalismus gefallen

Muhammad ist mehr oder weniger in den Fotojournalismus gefallen. Als jordanischer Staatsangehöriger wurde er in Jerusalem inmitten des israelisch-palästinensischen Konflikts geboren und wuchs dort auf. Der anhaltende Kampf wurde zu einem offensichtlichen Motiv, als er zur Kamera griff. „Diese Umgebung spielte in meinem Leben eine wichtige Rolle“, sagt er. „Ich habe angefangen, zu dokumentieren, was um mich herum passiert, von Ereignissen bis zu Protesten.“

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Muhammed war 2003 im Irak, um die Folgen der von den USA geleiteten Invasion festzuhalten. „Ich hatte natürlich keine Erfahrung, aber ich dachte, dass ich, in einen Konflikt geboren, alles wusste", sagt er. „Mir wurde klar, dass ich nichts wusste. Es war eine dunkle Zeit."

Er reiste weiter in Kriegszonen und machte konventionelle Konfliktfotos, bis er eine Erkenntnis hatte. „Wenn ich nur die Zerstörung und die Misere zeige, konzentriere ich mich nicht auf die andere Seite der Geschichte – auf die Menschen, ihr tägliches Leben, ihre Resilienz", sagt er. „Ich fand mich inmitten des Konflikts auf der Suche nach Schönheit – ein Lächeln im Schutt."

Muhammed begann, sich auf die Geschichten der Flüchtlinge zu konzentrieren und gleichzeitig mehr Zeit auf dem Boden zu verbringen. „Ich begann, tiefer in das Leben der Menschen einzutauchen“, sagt er. „Je mehr Zeit du in einer Umgebung verbringst, desto unsichtbarer wirst du, und du fängst an, das Vertrauen anderer zu gewinnen. Dies ist der Fall, wenn man einen Einblick in das Leben der Menschen erhält – sonst zeigen deine Bilder nur das Äussere, nicht die Tiefe der Geschichte.“

A portrait of a young refugee called Zahra, with her hair in plaits.
Muhammed traf Zahra, ein junges syrisches Flüchtlingsmädchen, als sie gerade mal vier war. „Zahra ist Teil meines Lebens, so wie ich Teil von ihrem bin“, sagt Muhammed. „Ich besuche Zahra und ihre Familie mindestens einmal pro Jahr. Man kann Zahra vor meiner Linse aufwachsen sehen.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit einem Canon EF 50mm f/1.2L USM Objektiv, Verschlusszeit 1/200 Sek., Blende 1:1,2 und ISO 50. © Muhammed Muheisen
A portrait of Laiba Hazrat, a six-year-old Afghan refugee.
Laiba Hazrat, ein sechs Jahre altes afghanisches Flüchtlingsmädchen, das mit ihrer Familie in einem Slum am Stadtrand von Islamabad, Pakistan, lebt. „Es ist wichtig, dass man nicht nur vorbeikommt, ein Foto macht, wieder geht und erwartet, dass dieses Bild etwas bewirkt“, sagt Muhammed. „Du musst zeigen, dass du interessiert bist. Ich habe viereinhalb Jahre in Pakistan verbracht und bin dem Ort nicht gerecht geworden. Ich hätte mehr zeigen können.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark III mit einem Canon EF 50mm f/1.2L USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/640 Sek., Blende 1:/1,2 und ISO 50. © Muhammed Muheisen

Die wahren Opfer eines Konflikts

Muhammed begann auch, seine Kamera auf Kinder zu fokussieren, die er als „die wahren Opfer von Konflikten“ beschreibt und strebte danach, Gemeinsamkeiten über Grenzen hinweg zu zeigen. „Egal, ob du Kinder in einem Slum in Pakistan oder in New York oder London siehst, du findest Dinge, die sie gemeinsam haben", sagt Muhammed. „Es wurde meine Mission, diese Kinder zu präsentieren und ihre Namen, Hintergründe und Hoffnungen zu teilen, sodass Leser an anderer Stelle der Welt mit ihnen in Verbindung treten konnten.“

Ein Kind, ein junges syrisches Flüchtlingsmädchen namens Zahra, hat einen besonderen Eindruck bei Muhammed hinterlassen. Er traf sie erstmals 2015 in einer Zeltsiedlung in Jordanien, als sie nur vier Jahre alt war. „Es war ein paar Monate nachdem sie und ihre Familie vor dem Krieg in Syrien geflohen waren“, erinnert er sich. „Ich konnte die psychischen Narben in ihrem Gesicht sehen. Sie war so ruhig. Ich wandte mich an ihren Vater und bekam die Erlaubnis, sie zu porträtieren. Das war der Anfang unserer Beziehung.“

Amid the rubble of a war-torn street in southern Aleppo, sheets are strung between buildings.

Die Strassen von Aleppo – ein neuer Blick auf den Krieg in Syrien

Wie Magnum Fotograf Jérôme Sessini den Krieg in Syrien erzählte, indem er anstatt der Kämpfer die zerstörten Strassen von Aleppo ins Bild bannte.

Muhammed hat in den letzten fünf Jahren eindrückliche Porträts von Zahra aufgenommen, ebenso von anderen Kindern, wie z. B. dem jungen afghanischen Flüchtlingsmädchen Laiba Hazrat in Islamabad, Pakistan, mit der verheerenden Realität des Aufwachsens ohne ein Zuhause. „Ich verwende ein Canon EF 50mm 1:1.2 L USM Objektiv für Porträts, weil es mir ermöglicht, die Geschichten von Menschen aus der Nähe zu sehen“, sagt er. „Die Augen sind die Tür zur Seele. Ich halte mein Objektiv immer auf sie gerichtet.“

Bei der Arbeit in Flüchtlingslagern, in denen eine sensible Annäherung erforderlich ist, schätzt Muhammad eine weniger auffällige Kamera. „Ich mag die Canon EOS 5D-Serie und die Canon EOS 5D Mark IV“, sagt er. „Es ist keine einschüchternde Kamera und beeinträchtigt nicht die Privatsphäre anderer, wenn man damit herumläuft. Man stört andere nicht.“

Seine Ausrüstung umfasst ausserdem eine Canon EOS R und eine Reihe von EF-Objektiven der L-Serie, einschliesslich eines Canon EF 35mm 1:1.4L II USM und eines Canon EF 35mm 1:1.4L II USM, eines Canon EF 50mm 1:1.2 L USM und eines Canon EF 85mm 1:1.4 L IS USM. „Ich verwende selten lange Objektive, weil ich gerne mitten in der Umgebung stehe und sich alles um mich herum bewegt, als wäre ich unsichtbar. Aufnahmen mit 35 mm machen das möglich.

„Ich nutze das verfügbare Licht lieber, und die Canon EF 24mm 1:1.4L II USM und Canon EF 35mm 1:1.4L II USM Objektive eignen sich perfekt bei wenig Licht. Sie sind sehr scharfe Objektive, können schnell fokussieren und helfen mir, spontane Momente festzuhalten.“

A father holding his two-month-old daughter while walking back to his shelter in a refugee camp.
Ahmad Moustafa, ein 27 Jahre alter syrischer Flüchtling, hält seine zwei Monate alte Tochter Parveen in einem Flüchtlingslager nördlich von Athen, Griechenland. „Wir sind vor dem Krieg geflüchtet, auf der Suche nach Frieden und einem neuen Zuhause für unsere Kinder“, sagt Ahmad. Es wurde im Rahmen des Projekts A Cooler Summer der Everyday Refugees Foundation aufgenommen, die das Leben von Flüchtlingen in griechischen Lagern erleichtern soll. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark III mit einem Canon EF 35mm f/1.4L II USM Objektiv (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EF 35mm f/1.4L II USM) mit einer Verschlusszeit von 1/50 Sek., Blende 1:1,4 und ISO 125. © Muhammed Muheisen

Stereotypen verändern mit Everyday Refugees

2015 erreichte die Flüchtlingskrise Europa und Muhammed war dort, um darüber zu berichten. In Ungarn beobachtete er Tausende Flüchtlinge, die auf einer Eisenbahnstrecke umherstreiften. Er beschloss, dass es ihm nicht mehr reichte, ihre Erfahrungen zu dokumentieren. „Ich wollte etwas dagegen unternehmen“, erzählt er.

Er erstellte ein Instagram-Konto mit dem Namen Everyday Refugees und begann damit, seine Beobachtungen zu teilen. „Bilder sagen mehr als 1.000 Worte. Du wirst Zeuge von etwas, klärst andere darüber auf und gibst ihnen so die Möglichkeit, etwas zu unternehmen“, sagt er. „Bilder können Stereotypen verändern und das Bewusstsein schärfen. Die sozialen Medien sind ein sehr leistungsfähiges Tool, über das in Sekundenschnelle Millionen von Menschen erreicht werden können. Menschen aus der ganzen Welt haben mich kontaktiert und gefragt: „Wie können wir helfen?“

Anderthalb Jahre später meldete Muhammad Everyday Refugees als Stiftung in Amsterdam an, die seither Spenden erhält. „Bisher haben wir Tausenden Menschen auf der ganzen Welt geholfen – durch Fotografie“, sagt er. „Meine grösste Errungenschaft im Leben besteht darin, eine Stiftung zu schaffen, die etwas verändert.“

A 10-year-old Syrian refugee being carried along a railway track by her father.
Bara'ah Alhammadi, ein 10 Jahre altes syrisches Flüchtlingskind, wird nach der Überquerung der serbisch-ungarischen Grenze auf dem Rücken ihres Vaters getragen. „Das Canon EF 24mm 1:1.4L II USM Objektiv mit seinen schnellen Brennpunkten hilft mir, unsichtbar zu sein und die Privatsphäre anderer zu schützen“, sagt Muhammed. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark III mit einem Canon EF 24mm f/1.4L II USM Objektiv, Verschlusszeit 1/800 Sek., Blende 1:1,4 und ISO 50. © Muhammed Muheisen
Women looking at their babies on a medical table at a hospital in Kabul, Afghanistan.
Afghanische Frauen mit ihren intensivpflegebedürftigen Säuglingen in einem Krankenhaus in Kabul, Afghanistan. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark II (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS 5D Mark IV) mit einem Canon EF 16-35mm f/2.8L USM Objektiv (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EF 16-35mm f/2.8L III USM), Verschlusszeit 1/20 Sek., Blende 1:3,2 und ISO 640. © Muhammed Muheisen

Die Bilder von Muhammed haben auch dazu beigetragen, persönliche Verbindungen zu schaffen. Nachdem eines seiner Porträts von Zahra 2017 den UNICEF Photo of the Year Award in Deutschland gewonnen hatte, erhielt er einen Brief von einem jungen deutschen Mädchen eines ähnlichen Alters. „Er war an Zahra adressiert und sagte: „Ich habe dein Bild in der Zeitung gesehen. Warum bist du traurig? Wärst du glücklich, wenn wir Freunde werden?" Auf seiner nächsten Reise nach Jordanien gab Muhammed Zahra den Brief. Sie antwortete, und die Mädchen wurden Brieffreundinnen.

„Diese beiden Mädchen wurden durch ein Foto zu Freunden“, sagt Muhammed. „Es ist eine einfache Geschichte, wie Bilder Menschen verbinden können. Wir machen nicht nur Fotos, wir geben den Menschen, die wir fotografieren, eine Stimme. Man beginnt damit, Fragen zu Personen zu stellen: Wer sind sie? Hinter dem Wort „Flüchtling“ stehen Menschen mit Namen, Hoffnungen und Träumen, genau wie wir. So heben wir alle auf dieselbe Ebene, einfach durch Bilder.“

Verfasst von Lucy Fulford


Muhammed Muheisens Ausrüstung

Die Ausrüstung, die Profis für ihre Fotos verwenden

Muhammed Muheisen's kitbag

Kameras

Canon EOS 5D Mark IV

Egal was du aufnimmst – du erhältst durchgehend professionelle Leistung und kompromisslose Bildqualität. „Es ist keine einschüchternde Kamera und dringt nicht in die Privatsphäre der Menschen ein, wenn man mit ihr herumläuft“, sagt Muhammed.

Objektive

Canon EF 50mm f/1.2L USM

Professionelles Objektiv der L Serie mit Lichtstärke 1:1,2 für Low-Light-Aufnahmen und eine extreme Steuerung der Schärfentiefe. „Ich verwende dieses Objektiv für Porträts, weil ich so nah genug herankomme, um die Geschichten der Menschen durch ihre Augen zu zeigen“, sagt Muhammed.

Canon EF 24mm f/1.4L II USM

Professionelles Weitwinkelobjektiv der L Serie mit hoher Lichtstärke von 1:1,4 – ideal für Low-Light-Aufnahmen.

Canon EF35mm f/1.4L II USM

Professionelles Weitwinkelobjektiv mit natürlichem Blickwinkel, hoher Lichtstärke von 1:1,4 und erstklassigen Low-Light-Eigenschaften. „Die Objektive Canon EF 24mm f/1.4L II USM und das Canon EF 35mm f/1.4L II USM sind perfekt bei wenig Licht“, sagt Muhammed. „Es handelt sich um sehr scharfe Objektive, die schnell fokussiert werden können und mir helfen, spontane Momente festzuhalten.“

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