TECHNOLOGIE

Bildsensoren erklärt

Was ist der Unterschied zwischen CCD-, CMOS-, DGO- und SPAD-Sensoren? Informiere dich über die Funktionsweise der verschiedenen Kamerasensoren, ihre spezifischen Eigenschaften und ihre Einsatzbereiche in den Kameras von Canon.

Die Fotografie hat die magische Fähigkeit, einen einzelnen Moment festzuhalten. Der Schlüssel dazu ist der Bildsensor, das Herzstück einer jeden Digitalkamera. So wie die Netzhaut des menschlichen Auges Licht einfängt und es in Nervenimpulse umwandelt, die das Gehirn interpretieren kann, fängt der Sensor das Licht ein und wandelt es in ein elektrisches Signal um, das dann zu einem digitalen Bild verarbeitet wird.

Hier erfährst du mehr über die Funktionsweise von Bildsensoren und über die verschiedenen Arten von Bildsensoren, die in Canon Kameras verwendet werden.

Abbildung einer Canon EOS C70 ohne Objektiv, die den DGO-Sensor zeigt, der durch die Bajonettöffnung zu sehen ist.

Es gibt verschiedene Sensortypen und -grössen sowie verschiedene Technologien, wie zum Beispiel diesen DGO-Sensor (Dual Gain Output) in der Canon EOS C70 Videokamera. Aber bei allen digitalen Foto- und Videokameras ist der Sensor die Schlüsselkomponente für die Aufnahme eines Bildes.

Die Grundlagen des digitalen Imaging

Unabhängig vom Sensortyp beginnt der Imaging-Prozess, wenn das Licht durch das Objektiv der Kamera auf den Sensor trifft. Der Sensor enthält Millionen von Lichtrezeptoren (Pixel), welche die Lichtenergie in elektrische Ladung umwandeln. Die Stärke dieser Ladung ist proportional zur Intensität des Lichts – je mehr Licht auf ein bestimmtes Pixel trifft, desto stärker ist die elektrische Ladung, die es erzeugt. (SPAD-Sensoren funktionieren ein wenig anders – dazu später mehr)

Um neben der Helligkeitsinformation auch die Farben zu erfassen, werden die Pixel mit roten, grünen und blauen Farbfiltern ausgestattet. Das bedeutet, dass einige Pixel die Intensität von rotem Licht, andere die Intensität von grünem und wieder andere die Intensität von blauem Licht aufzeichnen.

Die elektrischen Signale aller Pixel auf dem Sensor werden an den Bildprozessor der Kamera weitergeleitet, der all diese Informationen interpretiert und die Farb- und Helligkeitswerte aller einzelnen Bildpunkte (Bildelemente) bestimmt, aus denen sich ein digitales Bild zusammensetzt.

Das Diagramm zeigt die einzelnen Schritte der Erzeugung eines digitalen Bildes mit einer Kamera – einen Mosaik-Farbfilter, einen Bildsensor, einen Analog-Digital-Wandler und den Bildprozessor.

So erzeugen Kameras ein digitales Bild. Das Licht des aufzunehmenden Motivs wird durch das Objektiv auf den Bildsensor (2) geleitet, vor dem ein Mosaikfilter (1) liegt, damit der Sensor nicht nur die Lichtintensität, sondern auch die Farbe erkennen kann. Das vom Sensor erzeugte elektrische Signal kann durch eine Analogelektronik (3) verstärkt werden, bevor es über einen Analog-Digital-Wandler (4) an den Bildprozessor (5) weitergeleitet wird. Nach der Verarbeitung kann die Kamera die Bilder vorübergehend in einem Puffer (6) speichern, während sie die Daten auf die Speicherkarte schreibt.

Bei Aufnahmen in RAW werden diese Daten zusammen mit den Informationen über die Kameraeinstellungen in einer RAW-Datei gespeichert. Wenn die Kamera die Bilder in einem anderen Dateiformat – JPEG, HEIF oder RAW+JPEG – speichert, erfolgt die weitere Verarbeitung in der Kamera, die unter anderem Weissabgleich, Schärfung, Rauschreduzierung und weitere Parameter ausführt – je nach Kameraeinstellungen. Dazu gehört auch das sogenannte Demosaicing oder Debayering, bei dem jedem Pixel der korrekte RGB-Farbwert zugewiesen wird (zur Erinnerung: die einzelnen Pixel nehmen zunächst nur eine Farbe auf – Rot, Grün oder Blau). Das Endergebnis ist ein vollständiges digitales Farbbild – tatsächlich werden bei einem JPEG-Bild mehr von den ursprünglichen, vom Sensor erfassten Informationen verworfen als beibehalten.

Üblicherweise spricht man von der Anzahl der Megapixel (Millionen von Bildpunkten) auf einem Sensor, aber genau genommen hat der Sensor gar keine Pixel, sondern Sensoren (einzelne Fotodioden). Ausserdem gibt es aus einer ganzen Reihe von technischen Gründen keine Eins-zu-eins-Entsprechung zwischen den Sensoren im Sensor und den Pixeln im resultierenden digitalen Bild. Es ist präziser, den Sensor mit einer bestimmten Anzahl von „effektiven Pixeln“ zu beschreiben. Das sagt einfach aus, dass die Kamera Fotos oder Videos mit dieser Anzahl von Megapixeln erzeugt. Die Canon PowerShot V10 zum Beispiel hat einen Sensor, der mit ca. 20,9 MP in „Pixel gesamt“ beschrieben wird. Ein Teil der Sensordaten wird jedoch für technische Prozesse wie Verzeichnungskorrektur und digitale Bildstabilisierung verwendet, so dass die PowerShot V10 Videos (mit Movie Digital IS) mit ca. 13,1 Megapixeln und Fotos (die andere Prozesse durchlaufen) mit ca. 15,2 Megapixeln liefert.

Diagramm einer Bayer-Matrix mit abwechselnd rot-grünen und blau-grünen Farbfiltern.

Darstellung des gängigsten Farbfilters in digitalen Sensoren, der Bayer-Matrix. Damit kann der Sensor neben den Informationen zur Lichtintensität auch die Farbdaten erfassen. Es gibt mehr Pixel für Grün, weil das menschliche Auge für grünes Licht empfindlicher ist als für blaues oder rotes.

Ein 1,0-Zoll-Typ CMOS-Sensor.

Ein 1,0-Zoll-Typ CMOS-Sensor. CMOS-Sensoren dieser Grösse werden in Kompaktkameras wie der Canon PowerShot G7 X Mark III und Videokameras wie dem professionellen 4K-Camcorder Canon XF605 eingesetzt.

CCD-Sensoren

Es gibt mehrere verschiedene Arten von Bildsensoren. Die Digitalfotografie kam Mitte der 1980er Jahre mit der Einführung von CCD-Sensoren (Charge-Coupled Device) auf. Diese Sensoren waren die ersten, die es ermöglichten, Bilder ohne die Verwendung von Film aufzunehmen, was die Fotografie revolutionierte.

CCD-Sensoren bestehen aus einem integrierten Gitter von Halbleiterkondensatoren, die eine elektrische Ladung halten können. Wenn Licht auf den Sensor trifft, absorbieren diese Kondensatoren, die als einzelne Pixel fungieren, das Licht und wandeln es in eine elektrische Ladung um. Die Ladungsmenge an jedem Pixel ist direkt proportional zur Intensität des Lichts, das auf sie trifft.

Bei einem CCD-Sensor wird die Ladung von jedem Pixel durch das Sensorgitter übertragen (daher der Begriff „Charge-coupled“, also „ladungsgekoppelt“) und an einer Ecke des Arrays ausgelesen, so wie Wasser durch eine Eimerkette von Mensch zu Mensch geleitet wird. Diese Methode gewährleistet ein hohes Mass an Bildqualität und Einheitlichkeit, da jedes Pixel den gleichen Weg zur Ausgabe seines Signals nutzt. Aus diesem Grund hatte die erste professionelle Digitalkamera von Canon, die EOS-1D, die 2001 auf den Markt kam, einen 4,15-MP-CCD-Sensor. Allerdings ist der Ausleseprozess eines CCD-Sensors auch stromintensiver als bei einem CMOS-Sensor.

CMOS-Sensoren

Im Jahr 2000 führte Canon den ersten CMOS-Sensor (Complementary Metal Oxide Semiconductor) mit 3,1 MP in der EOS D30 ein. Im Gegensatz zum CCD-Sensor, der die Ladungen von der gesamten Sensorfläche an einen einzigen Ausgangsknoten überträgt, enthält ein CMOS-Sensor an jedem Pixel Transistoren, so dass die Ladung direkt an der Stelle verarbeitet werden kann. Das hat mehrere Auswirkungen.

Zunächst einmal benötigen CMOS-Sensoren weniger Strom, was sie energieeffizienter macht. Ausserdem können sie elektrische Ladungen viel schneller ablesen, was für schnelle Reihenaufnahmen entscheidend ist. Zudem haben CMOS-Sensoren die gleiche Grundstruktur wie Computer-Mikroprozessoren, was eine kostengünstige Massenproduktion ermöglicht und gleichzeitig zusätzliche Funktionen wie Rauschreduzierung und Bildverarbeitung direkt auf dem Sensor erlaubt.

Alle aktuellen Canon PowerShot, EOS, einschliesslich der spiegellosen EOS R Serie sowie Cinema EOS Kameras sind mit CMOS-Sensoren ausgestattet.

Illustration des Stacked Back-illuminated CMOS-Sensors der Canon EOS R3.

Der Stacked Back-illuminated CMOS-Sensor der Canon EOS R3 ist speziell für die Hochgeschwindigkeits-Aufnahme von hochauflösenden Bildern konzipiert.

Eine Schnittdarstellung des Canon Dual Pixel CMOS AF-Systems.

Beim Canon Dual Pixel CMOS AF-System verfügt jedes Pixel im Sensor über zwei getrennte Fotodioden (mit A und B gekennzeichnet), deren Signale miteinander verglichen werden, um festzustellen, ob der betreffende Punkt scharf gestellt ist. Gleichzeitig wird das Ausgangssignal (C) des Pixels für die Bildgebung verwendet.

Entwicklung des CMOS-Sensors

Die CMOS-Sensortechnologie hat sich ständig weiterentwickelt. Eine von Canon entwickelte Innovation ist die Dual Pixel CMOS AF-Technologie, die es ermöglicht, jedes Pixel auf dem Sensor sowohl für die Bildgebung als auch für den Autofokus zu nutzen, was zu einer schnelleren und präziseren AF-Leistung führt.

Eine weitere Entwicklung in der Canon CMOS-Technologie ist der Stacked Back-Illuminated Sensor, der in der EOS R3 verwendet wird. Bei diesem Design sind die Fotodioden oberhalb der Transistorschicht angeordnet, um die Lichtsammeleffizienz zu verbessern, was zu weniger Bildrauschen und besserer Bildqualität führt. Ausserdem ermöglicht die gestapelte Struktur (Stacked) ein schnelleres Auslesen der Daten und trägt so zur Hochgeschwindigkeitsleistung der Kamera bei. Dank dieser Technologie erfüllt die EOS R3 sowohl die Anforderungen der High-End-Videoproduktion als auch die der hochauflösenden Fotografie.

Die Forschung und Entwicklung der CMOS-Sensoren von Canon geht aber ständig weiter. Ein aktuelles Ergebnis ist ein ultra high sensitivity 35mm-Vollformat-CMOS-Sensor mit viel grösseren Fotorezeptoren (etwa 7,5-mal so gross wie die in früheren Sensoren). Grössere Fotorezeptoren sind in der Lage, mehr Licht einzufangen. In diesem Fall wird eine Empfindlichkeit erreicht, die ISO 4 Millionen entspricht, so dass eine Kamera auch in sehr dunklen Umgebungen lebendige Farbbilder aufnehmen kann. Diese Technologie kommt in der Canon ME20F-SH Ultra-Low-Light Videokamera zum Einsatz.

Eine Canon ME20F-SH Kamera mit einem 50mm EF Objektiv.

Die Canon ME20F-SH Mehrzweckkamera kann in fast völliger Dunkelheit sehen und aufnehmen.

Der Vollformat-Bildsensor einer Canon ME20F-SH Ultra-Low-Light-Kamera.

Der speziell für diese Kamera entwickelte CMOS-Sensor im Vollformat wurde zur Aufnahme bei bei extrem wenig Licht konzipiert. Durch grössere Pixel wird die Lichtaufnahme des Sensors bei extrem wenig Licht maximiert und gleichzeitig das Bildrauschen minimiert.

Canon hat ausserdem einen Sensor mit extrem hoher Pixelzahl entwickelt, bei dem fortschrittliche Miniaturisierungstechniken eingesetzt werden, um die Grösse der einzelnen Pixel zu verringern. Das ermöglicht eine extrem hochauflösende Bildaufnahme mit bis zu 250 MP. In einem Bild, das mit dieser Technologie aufgenommen wurde, ist es möglich, den Schriftzug eines Flugzeugs in 18 km Entfernung zu erkennen und eine Auflösung zu erreichen, die etwa 30-mal höher ist als die eines 4K-Videos. Das birgt ein grosses Potenzial für Anwendungen in den Bereichen Überwachung, astronomische Beobachtung und medizinische Bildgebung.

Ein Manko der aktuellen CMOS-Sensoren ist, dass ihre Daten aus technischen Gründen, u.a. wegen der Datenbandbreite, nicht auf einmal, sondern nacheinander ausgelesen werden. Das führt zu Problemen wie dem „Rolling-Shutter-Effekt“, einer Verzeichnung, die bei sich schnell bewegenden Motiven auftreten kann, die ihre Position während der Auslesung der Sensordaten verändert haben. Der fortschrittliche CMOS-Sensor der EOS R3 ermöglicht wesentlich schnellere Auslesegeschwindigkeiten, was dieses Problem erheblich entschärft. Ausserdem untersucht Canon aktiv andere Lösungen wie die „Global Shutter“-Technologie, die das Auslesen des gesamten Sensors in einem Durchgang ermöglicht. Allerdings ist diese Technologie sehr komplex, verursacht zusätzliches Bildrauschen und höhere Kosten und kann bislang noch keine besonders hochwertigen Ergebnisse liefern.

Der Canon DGO-Sensor

Der DGO-Sensor (Dual Gain Output) ist ein moderner Bildsensor, der in den professionellen Videokameras Canon EOS C300 Mark III und EOS C70 eingesetzt wird.

Der Canon DGO-Sensor liest jedes Pixel mit zwei verschiedenen Verstärkungsstufen aus: eine hohe und eine niedrige. Diese beiden Messwerte kombiniert er denn zu einem einzigen Bild. Die Auslesung mit hoher Verstärkung wurde optimiert, um feine Details in Schattenbereichen zu erfassen und gleichzeitig das Rauschen zu reduzieren. Die Auslesung mit geringer Verstärkung ist so konzipiert, dass die Informationen in den besonders hellen Bildbereichen erhalten bleiben und präzise wiedergegeben werden. Durch diese Kombination entsteht ein Bild mit einem grösseren Dynamikumfang, mehr Details und weniger Rauschen im Vergleich zu Bildern mit herkömmlichen Sensortechnologien.

Die DGO-Technologie verbraucht nicht mehr Strom als ein herkömmlicher Sensor und ist zudem mit dem Canon Dual Pixel CMOS AF-System und der elektronischen Bildstabilisierung kompatibel, was für einen schnellen und zuverlässigen Autofokus und ein besonders stabiles Bild sorgt.

Ein Diagramm der Canon Dual-Gain-Output-Sensortechnologie, das zeigt, wie dasselbe Bild mit zwei Verstärkungsstufen gelesen und dann zu einem Einzelbild kombiniert wird.

Der Schlüssel zur Canon Dual Gain Output (DGO) Technologie liegt darin, dass jedes Pixel auf dem Sensor mit zwei Verstärkungsstufen ausgelesen wird, eine mit hoher und eine mit niedriger Verstärkung. Diese beiden Auslesungen werden dann zu einem einzigen HDR-Bild mit erstaunlichen Details und stark reduziertem Bildrauschen kombiniert.

Der DGO-Sensor von Canon funktioniert, indem er jeden Pixel mit zwei verschiedenen Verstärkungsstufen ausliest, eine hohe und eine niedrige, und dann diese beiden Auslesungen zu einem einzigen Bild kombiniert. Die Auslesung mit hoher Verstärkung ist optimiert, um feine Details in Schattenbereichen einzufangen und gleichzeitig das Rauschen zu reduzieren. Die Auslesung mit niedriger Verstärkung ist darauf ausgelegt, Informationen in den Highlights zu erhalten und genau wiederzugeben. Durch die Kombination dieser beiden Auslesungen entsteht ein Bild mit einem breiteren Dynamikbereich, das mehr Details behält und im Vergleich zu Bildern aus konventionellen Sensortechnologien weniger Rauschen aufweist.

Die DGO-Technologie verbraucht nicht mehr Strom als ein herkömmlicher Sensor und ist auch mit Canons Dual Pixel CMOS AF-System und der elektronischen Bildstabilisierung kompatibel, was schnellen, zuverlässigen Autofokus und ein extrem stabiles Bild liefert.

Ein Diagramm, in dem die Funktionsweise eines CMOS-Sensors mit der eines SPAD-Sensors verglichen wird.

Sowohl ein CMOS-Sensor (A) als auch ein SPAD-Sensor (B) enthalten p-Typ-Halbleiter (2) und n-Typ-Halbleiter (3), jedoch in unterschiedlichen Konfigurationen. Wenn ein einzelnes Photon (1) auf einen der beiden Sensortypen trifft, wird jeweils ein einzelnes Elektron erzeugt (4). Bei einem CMOS-Sensor ist die Ladung eines einzelnen Elektrons zu gering, um als elektrisches Signal erkannt zu werden. Daher muss die Ladung über einen bestimmten Zeitraum akkumuliert werden. Im Gegensatz dazu verstärkt ein SPAD-Sensor die Ladung um das etwa eine Millionfache. Das geschieht durch einen Vorgang, der als Lawinendurchbruch oder Avalanche-Durchbruch (5) bezeichnet wird, wodurch sofort ein grosser Strom fliesst und der Sensor erkennen kann, dass ein einzelnes Photon auf ihn getroffen ist.

Der Canon SPAD-Sensor

CCD- und CMOS-Sensoren messen die Intensität des Lichts, d.h. wie viele Photonen den Sensor innerhalb einer bestimmten Zeit erreichen. SPAD-Sensoren (Single Photon Avalanche Diode) arbeiten anders: Sie nutzen den „Lawineneffekt“ oder „Avalanche-Effekt“ in Halbleitern. Wenn ein Photon auf den Sensor trifft, erzeugt es ein Elektron, das dann eine Kettenreaktion also eine „Lawine“ der Elektronenproduktion auslöst. Durch diesen Kaskadeneffekt fliesst augenblicklich ein grosser Strom, der als Spannungssignal in Form einer Folge von Impulsen, die einzelnen Photonen entsprechen, ausgelesen wird.

Diese einzigartige Lichtsensortechnologie verleiht SPAD-Sensoren unglaubliche Low-Light-Eigenschaften. Mit diesem herausragenden SPAD-Sensor hat Canon die MS-500 entwickelt. Sie ist eine bahnbrechende Kamera für Wechselobjektive, die Full HD-Farbaufnahmen bei extrem wenig Licht, sogar bei der fast völligen Dunkelheit einer nächtlichen Umgebung, aufnehmen kann.

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Darüber hinaus kann die MS-500 dank des Bajonetts für ein 2/3-Zoll-Broadcast-Objektiv die umfangreiche Palette der Canon Broadcast-Objektive mit ihren aussergewöhnlichen optischen Supertele-Leistungen nutzen. Damit ist die Kamera in der Lage, Motive in mehreren Kilometern Entfernung sichtbar zu machen, selbst wenn diese unbeleuchtet sind. Das macht sie zu einem unschätzbaren Vorteil für Sicherheit, Überwachung und eine breite Palette wissenschaftlicher Anwendungen.

Sensorgrössen erklärt

Sicher ist jedem klar, dass die Anzahl der Megapixel auf einem Sensor (unabhängig davon, ob es sich um die gesamten oder effektiven Pixel handelt) nicht alles aussagt. Die physische Grösse des Sensors ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. APS-C-Sensoren sind physisch kleiner als Vollformatsensoren. Das bedeutet, dass eine Kamera mit einem Vollformatsensor selbst bei identischer Pixelzahl einen grösseren Dynamikumfang und bessere Low-Light-Eigenschaften bietet. Wenn sie nämlich die gleiche Megapixelzahl hat, diese aber auf einem grösseren Bereich angeordnet sind, dann müssen die einzelnen Pixel grösser sein und können daher mehr Licht einfangen. Das macht Vollformatkameras wie die EOS R3 und die EOS R5 zur bevorzugten Wahl für professionelle Fotografen, insbesondere für Landschaften, Architektur oder Porträts.

Da die APS-C-Sensoren kleiner sind, füllt das Motiv mehr Bildfläche aus, als wenn man es mit dem gleichen Objektiv und den gleichen Einstellungen mit einer Vollformatkamera aufnehmen würde – ein APS-C-Sensor verlängert also praktisch die Reichweite des Objektivs. Bei Canon Kameras beträgt dieser sogenannte „Cropfaktor“ etwa das 1,6-fache, so dass die effektive Brennweite 1,6-mal länger ist als die des gleichen Objektivs an einer Vollformatkamera. Damit bildet ein 50mm-Objektiv zum Beispiel das Bildfeld eines 80mm-Objektivs (50 x 1,6 = 80) ab. Darum sind APS-C-Kameras für ein breites Spektrum von Anwendungen geeignet, darunter die Wildlife- und die Street-Fotografie. Ausserdem sind APS-C-Kameras wie die EOS R50 und die EOS R10 dank des kleineren Sensors kompakter und leichter als ihre Vollformat-Pendants, was sie zu einer guten Wahl für Reise- oder Natur-Aufnahmen macht.

Einige Videokameras arbeiten mit Super-35mm-Sensoren (aktive Fläche ca. 24,6 x 13,8 mm, je nach Auflösungseinstellung), die etwas grösser sind als APS-C (22,2 x 14,8 mm), aber immer noch weniger als die Hälfte der Fläche des Vollformats (36 x 24 mm) haben. Sie sind in der Filmindustrie weit verbreitet, da sie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kosten, Bildqualität und Kino-Look (mit geringer Schärfentiefe) bieten. Camcorder und andere Kameratypen arbeiten meist mit anderen Sensorgrössen, z.B. dem 1,0-Zoll-Typ 20,1 MP Stacked CMOS-Sensor in der kompakten PowerShot G7 X Mark III oder dem 11,7 MP 1/2,3-Zoll-Typ CMOS-Sensor in der PowerShot PX.

Die Wahl der Sensorgrösse hängt weitgehend von deinen Aufnahmeanforderungen und deinem Budget ab. Jede Sensorgrösse bietet bestimmte Vorteile. Nur wenn du diese kennst, kannst du auch die richtige Kamera für deine speziellen Anforderungen auswählen. Es leuchtet jedoch ein, dass die Standardisierung auf „effektive Pixel“ als einfacheres Mass für den Vergleich verschiedener Kameras und unterschiedlicher Technologien herangezogen wird!

Ein APS-C-Sensor vor einem Vollformatsensor, der das Grössenverhältnis der beiden Sensoren zeigt.

CMOS-Sensoren gibt es in verschiedenen Grössen. Ein Vollformatsensor hat ungefähr die 1,6-fache Oberfläche eines APS-C-Sensors.

Das Diagramm zeigt einen „Lichteimer“, der gelbe Photonen und graues Rauschen enthält, und einem grösseren Eimer mit mehr gelben Photonen.

Wenn zwei Sensoren die gleiche Gesamtzahl an Pixeln haben, aber einer physisch grösser ist als der andere, dann muss jedes einzelne Pixel auf dem grösseren Sensor ebenfalls grösser sein. Das wird manchmal in den technischen Daten der Kamera als „Pixelabstand“ angegeben: eine 21-MP-APS-C-Kamera könnte einen Pixelabstand von etwa 4,22 Mikron haben, während eine 21-MP-Vollformatkamera 6,45 Mikron haben könnte. Pixel fungieren als „Lichteimer“, und so wie ein breiter Eimer mehr Regenwasser auffängt als ein schmaler Eimer, fängt ein grösseres Pixel mehr Photonen (gelb dargestellt) und relativ weniger Rauschen (grau) ein.

Die Wahl der Sensorgrösse hängt weitgehend von Ihren Aufnahmeanforderungen und Ihrem Budget ab. Jede Sensorgrösse bietet unterschiedliche Vorteile. Wenn Sie diese verstehen, können Sie die richtige Kamera für Ihre spezifischen Anforderungen auswählen. Sie können jedoch verstehen, warum die Standardisierung auf „effektive Pixel“ eine einfachere Messgrösse für den Vergleich verschiedener Kameras und verschiedener Technologien darstellt!

Jeff Meyer and Alex Summersby

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