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Kalt erwischt: Giacomo Frittelli über das Filmen einer einzigartigen Werbekampagne in der Arktis

A pack of grey and white thick-furred Greenland dogs run in unison, harnesses strapped to them to pull a sleigh that is off-camera.
Der Schlitten mit den Materialien, die die Ariston-Crew zum Bauen und Abdichten des Hauses benötigte, wurde von Hunden über die Diskoinsel gezogen. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II mit einem Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Objektiv. © Paolo Verzone

Was ist schwieriger: ein komfortabel beheiztes Haus auf einer abgelegenen arktischen Insel zu bauen oder einen Film zu drehen, der das ganze Projekt dokumentiert? Kameramann Giacomo Frittelli trotzte den Elementen, um eine spannende Dokumentation und eine Serie von Internetepisoden mit einer stylischen filmischen Vision aufzunehmen. Eine sorgfältige Planung für alle Eventualitäten und die Anpassung an schwierige Aufnahmesituationen trugen dazu bei, dass das Projekt ein voller Erfolg wurde, erklärt Frittelli.

Als Frittelli eingeladen wurde, sich Regisseur Tobia Passigato und der Crew von Indiana Production für ein Filmprojekt anzuschliessen, das „herausfordernd“ und ganz anders werden sollte als alles, was er bisher gemacht hatte, war seine Neugier geweckt. Ein erfahrener Kameramann ist immer auf der Suche nach Aufträgen, die ein Abenteuer versprechen. So stürzte Frittelli sich auf die Chance, einen Film an einem der unwirtlichsten Orte der Erde zu drehen: auf der Diskoinsel an der Westküste Grönlands.

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Auftraggeber war die Ariston Thermo Group, ein italienischer Hersteller von Heizungs- und Wasserheizungslösungen, der eine weltweite Werbekampagne rund um die Ariston Comfort Challenge ins Leben rief. Die Kampagne wurde von J. Walter Thompson Italy entwickelt und von Indiana Production produziert. Im Rahmen der Challenge sollte ein Team von Technikern ein Haus in einem abgelegenen Teil der Diskoinsel jenseits des Polarkreises bauen und mit dem Kondensationsboiler Ariston Alteas One beheizen. Das Haus sollte von Forschern der Universität Kopenhagen bewohnt werden, also versuchten die Techniker, es so gemütlich und warm wie möglich zu gestalten, damit die Wissenschaftler ihre Feldarbeit an einem der rauesten Orte der Erde durchführen können.

Frittelli und die Filmcrew wurden beauftragt, eine spannende Dokumentation über dieses einmalige Unterfangen zu drehen, die in sechs Internetepisoden auf der Website der Ariston Comfort Challenge veröffentlicht werden sollten. Parallel dazu nahm Fotograf Paolo Verzone dramatische Standbilder für die Werbekampagne auf.

„Das war das erste Mal, dass ich über einen längeren Zeitraum an einem so abgelegenen Ort gearbeitet hatte“, so Frittelli. „Wir waren einen ganzen Monat dort – vom Anfang April bis Anfang Mai. Der Drehort machte dieses Projekt so interessant, aber natürlich auch zu einer Herausforderung.“

Kampf gegen die Elemente

Die grössten Herausforderungen waren dem Wetter geschuldet, das unvorhersehbar war. Die extreme Kälte mit Temperaturen von bis zu -30 °C machte das Filmen über einen längeren Zeitraum zu einem echten Härtetest. „Unsere grosse Angst war die Kälte, aber wir waren sehr gut vorbereitet“, sagt Frittelli. „Mein erster Kameraassistent und ich haben gemeinsam dafür gesorgt, dass wir die richtige Kleidung hatten. Wenn wir in Bewegung blieben, konnten wir uns warm halten.“

Die Kameraakkus hielten sie warm, indem sie sie mit speziell angefertigten Taschen aus Neopren abdeckten. „Die Abdeckungen waren sehr gut“, sagt Frittelli. Er erklärt, dass das Team zudem eine Box für die Kamera und die Akkus nutzte, damit die Geräte während der Aufnahmen warm blieben. Die Akkulaufzeit war gut, fügt er hinzu – ihm stand mehr Leistung zur Verfügung, als er benötigte. Fritelli erzählt, dass die Crew in einer Situation während eines Schneesturms filmte, die Kamera aber dank einer wasserdichten Abdeckung ausreichend geschützt war.

A hilly snow-covered landscape is barely visible through a flurry of snow as three figures in red hooded parkas push a wooden crate on a sled through the snow while they are filmed by two black-coated figures at the right of the picture, one holding a large directional microphone. The crate on the sled has the words "The Ariston Comfort Challenge" on both visible sides.
Die Ingenieure von Ariston mussten widrige Bedingungen überwinden, um eine komfortabel beheizte Hütte in der Arktis zu bauen – und Giacomo Frittelli und sein Team hatten beim Filmen mit den gleichen Widrigkeiten zu kämpfen. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv. © Paolo Verzone

Das Arbeiten in abgelegenen Regionen bedeutete, dass die Crew nicht einfach losziehen und zusätzliche Ausrüstung besorgen konnte. Daher bereitete sich Frittelli wochenlang auf die Reise vor und stellte sicher, dass er alle Geräte dabeihatte, die er benötigte. Neben zwei Canon EOS C300 Mark II Kameragehäusen nahm er eine Reihe von Objektiven mit, darunter ein Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM, das sich ideal für detailreiche Nahaufnahmen eignet, und drei Zoomobjektive – ein Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM, ein Canon EF 24-70 f/2.8L II USM und ein Canon EF 16-35mm f/2.8L II USM. Frittelli setzte ausschliesslich Canon Objektive ein – wegen ihrer beeindruckenden Flexibilität und Vielseitigkeit (Foto-, Video- und Cine-Objektive nutzen alle die gleiche Halterung).

„Flexibilität war mir am wichtigsten“, erklärt Frittelli. „Flexibilität beginnt mit der technischen Seite der Dinge, aber sie muss auf eine Weise erreicht werden, die die Vision nicht beeinträchtigt. Man muss verstehen, wie man ein bestimmtes Ergebnis am besten erzielt, und dann wissen, auf welche Weise man dies in der jeweiligen Situation erreicht (oder zumindest sehr nahe kommt). Ich entschied mich beispielsweise für Zoomobjektive von Canon, um schnell aufnehmen zu können. Ich wollte die beste Ausrüstung haben, um die besten Ergebnisse zu erzielen.“

Two black-coated camera operators stand at the left of shot filming a sled pulled by eight huskies across a snowy landscape. One figure in a red parka is standing at the back of the sled, on which are another figure in a black coat and two crates. The larger of these, at the bottom, has "The Ariston Comfort Challenge" on its sides.
Die Materialien mussten per Schlitten transportiert werden, während Frittellis Crew an den entlegensten Orten filmte. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit einem Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Objektiv. © Paolo Verzone

Aufbau einer Story

Während der Drehs folgte die Crew drei mutigen Kesselmonteuren und einem Team von Wissenschaftlern, die ein Haus von Grund auf neu bauten. Die Szenen umfassten sich schnell bewegende Schlitten voller Baustoffe und einen Eisbrecher, der sich durch das gefrorene Meer frass. Das Beeindruckendste war die atemberaubende Landschaft, die sich erstreckt, so weit das Auge reicht.

„Es war eine wunderschöne Umgebung“, so Frittelli. „Ich wollte sie realistisch darstellen, die fotografischen Aspekte und Farben jedoch auch in einem filmischen Stil zeigen, um diese epischen Szenen zu vermitteln.“ Um seine Vision umzusetzen, nutzte Frittelli auch zwei Cinema-Zoomobjektive (mit EF-Bajonett): ein Canon CN-E15.5-47mm T2.8 L S Weitwinkelobjektiv und ein CN-E30-105mm T2.8 L S Teleobjektiv. Beide sind leicht und eignen sich ideal für handgeführte Aufnahmen.

An Ariston installer wears a red puffer jacket with a fur-effect hood, and stands in front of a snowy landscape.
Während der Ariston Comfort Challenge arbeiteten die Ariston-Techniker und Frittelli mit seiner Produktionscrew unter wunderschönen, aber auch rauen Bedingungen. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS R mit einem Canon EF 50mm f/1.2L USM Objektiv. © Paolo Verzone

„Am häufigsten habe ich das Canon CN-E15.5-47mm T2.8 L S Weitwinkelobjektiv verwendet, das sehr scharf ist“, sagt Frittelli. „Für Personen, Aufnahmen in mittlerer Entfernung und Action-Aufnahmen ist es einfach das beste Objektiv. Wir haben versucht, in den Szenen und in der Nähe der Motive zu bleiben“, fügt er hinzu. „Manchmal habe ich zwei Kameras verwendet und wechselte zwischen ihnen hin und her.“

Frittelli erklärt, dass die Canon EOS C300 Mark II aufgrund ihrer kompakten Grösse, Tragbarkeit und Bildqualität hervorragend geeignet war, um einem Motiv zu folgen. Wenn er einen noch weiteren Winkel benötigte, nutzte er dieses Gehäuse auch in Kombination mit dem leichten CN-E14mm T3.1 L F, einem EF-Cine-Objektiv mit Festbrennweite.

In Fällen, in denen leichtes Gepäck entscheidend war, z. B. beim Filmen eines Motivs an abgelegenen Orten, „musste ich die kleinstmögliche Kamera mitnehmen“, so Frittelli. „Die Canon EOS C300 Mark II bot mir dabei maximale Möglichkeiten.“ Der Sucherbildschirm der Kamera war praktisch, wenn es aus Platzgründen nicht möglich war, einen Videomonitor zu verwenden, beispielsweise bei Aufnahmen aus einem kleinen Flugzeug heraus.

The Ariston Comfort Challenge crew stand facing the camera, clustered around a wooden crate on which are visible the words "The Ariston Comfort Challenge". All are wearing padded coats, beanies and cold-weather gear. Snow covers the ground, while various buildings and large containers are visible behind them.
Frittelli (vorne links, mit Kamera) und die Crew der Ariston Comfort Challenge. Die drei Kesselmonteure tragen rote Mäntel. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv. © Paolo Verzone

Die unendlichen Möglichkeiten des Lichts

Eine der wichtigsten Überlegungen war die Arbeit mit dem Licht zu verschiedenen Tageszeiten. Da die Aufnahmen im Spätfrühling stattfanden, waren die Tage kürzer als im Sommer. Das Team musste genau verstehen, wie sich das Licht während des Tages veränderte.

„Ich habe mich vorher informiert, wann und wo und in welchem Winkel die Sonne auf- und untergehen wird“, erklärt Fritelli. „Man hat viel Zeit und Farben, mit denen man spielen kann, und die „goldene Stunde“ ist länger als an anderen Orten. Das Licht wurde unsere Uhr in Bezug auf die Planung.“ Frittelli nutzte auch den Canon Log 2-Modus, der Aufnahmen mit grösserem Dynamikumfang, weniger Rauschen und eine flexiblere Farbkorrektur ermöglichte. So konnte er die hochwertige Vision erzielen, die ihm vorschwebte.

Trotz sorgfältiger Vorbereitung gab es unweigerlich Momente, in denen Frittelli improvisieren und spontan auf die jeweiligen Szenarien reagieren musste. Er musste daher die beste Konfiguration für jede Situation finden. „Manchmal änderten sich die Dinge sehr schnell, manchmal konnten wir aber auch das, was wir wollten, im richtigen Moment am richtigen Ort aufnehmen“, sagt er. „Wir wurden wie eine Familie, die einen Monat im gleichen Haus zusammenlebte. Das war im Hinblick auf die Herausforderungen, die Beziehungen und das Ergebnis eine der besten Erfahrungen meines Berufslebens.“

Entdecke die gesamte Mission unter www.aristoncomfortchallenge.com und sieh dir die sechs Episoden an.

Verfasst von Gemma Padley


Giacomo Frittellis Ausrüstung

Die Ausrüstung, die Profis für ihre Filme verwenden

Cinematographer Giacomo Frittelli, wearing a dark hooded parka, holds a video camera in the snow.

Videokamera

Canon EOS C300 Mark II

Die robuste, leistungsstarke und bedienerfreundliche EOS C300 Mark II ermöglicht die interne Aufzeichnung von 4K-/Full-HD-Video mit einem erstaunlichen Dynamikumfang (15 Blendenstufen), externer RAW-Ausgabe und Canon Log2, um Sie bei der Verwirklichung Ihrer kreativer Visionen zu unterstützen.

Objektive

Canon CN-E15.5-47mm T2.8 L S

Das CN-E 15,5-47mm T2,8 L S/SP ist ein leichtes Super 35-mm-Cinema-Objektiv für die 2K und 4K Film-Produktion. Erhältlich in einer Version mit EF-Bajonett (S Modell) und PL-Bajonett (SP Modell).

Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM

Dieses zuverlässige Telezoomobjektiv verfügt über ein robustes Design, einen Bildstabilisator mit vier Stufen, der sich hervorragend für Freihandaufnahmen bei schwachem Licht eignet, und UD-Linsenelemente (Ultra-low Dispersion), die für hohen Kontrast und natürliche Farben sorgen.

Objektiv-

Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM

Eine Festbrennweite von höchster Qualität mit Bildstabilisierung, Makro-Funktion bis zu Lebensgrösse (1,0x) und der Fähigkeit, eine geringe Schärfentiefe mit schönem Bokeh zu erreichen.

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