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Wir präsentieren: die Finalisten des Canon Student Development Programme 2024

Das CSDP verfolgt das Ziel, die Talente zukünftiger Fotojournalisten zu fördern. Durch Mentoring, fachkundige Anleitung und den Aufbau wichtiger Branchenbeziehungen haben junge Fotografen die Möglichkeit, sich zu entwickeln und zu entfalten. Die Finalisten des Programms 2024 erzählen, wie sie von dieser wertvollen Chance profitiert haben.
Eine Gruppe versammelt sich um eine Canon Kamera, die auf einem Stativ im Freien montiert ist, und beobachtet aufmerksam, wie der Fotograf Paolo Verzone etwas erklärt, dabei hält er ein Beleuchtungssystem. Im Hintergrund sind Bäume und Blumen.

Das Canon Student Development Programme bietet bis zu 100 Studierenden exklusive Online-Mentoring-Sitzungen mit einem Branchenprofi. Sie erhalten massgeschneiderte Einblicke, die ihr Fotoportfolio verfeinern, sowie neue Projektvorschläge. Aus diesen 100 werden 25 Studierende für einen viertägigen Workshop in Girona, Spanien, und Perpignan, Frankreich, ausgewählt, wo sie an praktischen Übungen, Portfoliobesprechungen und Vorträgen von renommierten Fotografen, Videofilmern und Redakteuren teilnehmen.

Jedes Jahr haben aufstrebende Fotografen die Möglichkeit, an einer Reise teilzunehmen, die ihre Karriere als Fotojournalist vorantreiben wird. Das Canon Student Development Programme (CSDP) dient als Einstieg in das hart umkämpfte und anspruchsvolle Gebiet der Dokumentarfotografie. Von Mentorenschaften mit Branchenlegenden über praktische Ratschläge bis hin zur Chance auf die Vertiefung karrieredefinierender Beziehungen dient das Programm der Förderung talentierter Fotografen von morgen.

Wie funktioniert das Canon Student Development Programme?

100 Studierende aus der gesamten EMEA-Region erhielten die exklusive Möglichkeit, am Programm 2024 teilzunehmen. Das Canon Student Development Programme wird schon zum achten Mal in Folge ausgerichtet.

Jedem Teilnehmer wurde während des Sommers ein professioneller Mentor zur Seite gestellt, der ihn bei der Verfeinerung seines Präsentationsportfolios unterstützte. Unter diesen Mentoren waren grossen Namen in der Branche, angefangen beim französischen Magnum-Fotografen Jérôme Sessini bis hin zu Yagazie Emezi einem nigerianischen Künstler und Autodidakten im Bereich Fotojournalismus.

Die besten 25 Studierenden wurden zur Teilnahme an einem viertägigen Workshop eingeladen. Dieser beinhaltete praktische Fotosessions zu Themen wie Beleuchtungstechniken sowie Portfoliobesprechungen, geführte Touren durch Ausstellungen und Vorlesungen zu verschiedenen Themen rund um die Fotografie. Dabei ging es unter anderem um die Auswirkungen von KI auf den Fotojournalismus sowie die Vermittlung von Trauer und Erinnerungen durch Bilder. Die Studierenden konnte ihre Arbeiten präsentieren und in Gruppen- und Einzelsitzungen Feedback von internationalen Experten aus dem Bereich der Fotografie erhalten. In diesen vier Tagen konnten sich die Studierenden auch vernetzen und mit renommierten Fotografen über deren eigene Erfahrungen sprechen.

Anschliessend nahmen sie an Visa pour l’Image, dem Festival für Fotojournalismus in Perpignan, Frankreich, teil. Es endete mit einem Abschlussessen und einer Vorführung, bei der die drei Finalistinnen des Jahres 2024 bekannt gegeben wurden: Eleni Albarosa, Emeline Sauser und Simona Supino. Jede Finalistin erhielt 2000 € Preisgeld und Ausrüstung von Canon – eine EOS R5 Kamera und ein ObjektivRF 50mm F1.2L USM – als Unterstützung bei der Durchführung des Fotografieprojekts, das sie im Rahmen ihrer Bewerbung für das Programm eingereicht hatten.

Eine Gruppe sitzt um einen Holztisch und sieht sich Portfoliofotos an.

Einer von Simona Supinos Lieblingsaspekten des Programms waren die Portfoliobesprechungen. Sie beschrieb sie mit den Worten: „So etwas habe ich noch nie erlebt – es gab so viel Interaktion und Feedback.“

Eine Gruppe in einem Haus. Sie fotografiert eine Frau in einem blauen Hemd mit einer Canon Kamera, während der Fotograf Paolo Verzone ein Beleuchtungssystem über ihr einstellt.

Alle 25 Studierenden nahmen an exklusiven Workshops in Girona, Spanien teil. Sie wurden von führenden Branchenexperten wie Canon Ambassador Paolo Verzone, der hier abgebildet ist, gehalten.

Für einen Fotografen, der am Anfang seiner Karriere steht, ist diese Chance von unschätzbarem Wert.

Finalistin Eleni beschreibt die Erfahrung als „wahrhaft inspirierend“. Über die Rolle der Mentoren im Programm sagt Eleni: „Durch die Bilder sieht diese Person etwas in mir, sie motiviert mich“. Sie betont die Bemühungen der Mentoren, sie herauszufordern und ihr gleichzeitig etwas beizubringen, um sie dabei zu unterstützen, eine bessere Fotografin zu werden.

Nach dem Programm wurden die Finalistinnen zum Hamburg Portfolio Review 2024 eingeladen. Drei weitere Studierende durften ebenfalls teilnehmen: Aubin Mukoni aus der Demokratischen Republik Kongo sowie Maria Høy-Hansen und Thea Tønnesvang, beide aus Dänemark.

Im Folgenden berichten Eleni, Emeline und Simona über das Programm und wie es sie als Fotografinnen beeinflusst hat.

Zwei Frauen sehen sich Fotos auf einem Tisch an.

Die Studierenden profitierten von individuellen Portfoliobesprechungen und Ratschlägen von führenden Branchenexperten.

Drei Frauen posieren zusammen für ein Foto in einem Zimmer mit gerahmten Bildern an der Wand hinter ihnen.

Die Finalistinnen des diesjährigen Canon Student Development Programme – von links nach rechts: Simona Supino, Emeline Sauser, und Eleni Albarosa.

CSDP 2024 Finalistin: Eleni Albarosa

Warum hast du dich für das CSDP beworben?
Eine Freundin hat letztes Jahr am Programm teilgenommen und berichtete von ihrer grossartigen Erfahrung. Ich wollte das immer zu meinem Beruf machen, hielt es aber für unmöglich. Dann erkannte ich, dass ich mich der Herausforderung stellen musste.

Als sie mich ermutigte, wusste ich, dass ich es versuchen musste. Was wird passieren, wenn ich meine Komfortzone verlasse? Wenigstens habe ich die Gelegenheit, meine Arbeit grossen Fotografen zu präsentieren, das war unvorstellbar für mich.

Wie hat dir das Programm geholfen?
Die Mentoren haben uns wirklich total unterstützt. Sie haben uns jeden Tag Zeit gewidmet. Sie standen uns 24 Stunden am Tag für Feedback zur Verfügung. Das wussten wir wirklich zu schätzen.

Paolo Verzone und Massimo Nicolaci, zwei unserer Mentoren, waren Theorielehrer und hielten Workshops zum Thema Beleuchtung bei Fotografie und Video, aber sie haben uns auch jeden Tag bei allen Themen unterstützt.

Durch das Programm ist es mir gelungen, wieder zu mir selbst zu finden. Die Veranstalter haben es geschafft, ein wirklich sicheres Umfeld für menschliches emotionales Wachstum zu schaffen, und das ist etwas ganz Besonderes.

Theoretisch war es ein Wettbewerb und die Welt der Fotografie ist stark umkämpft. Trotzdem konnten wir uns auf die schönste Weise ausdrücken. Statt auf 24 Konkurrenten traf ich auf 24 Kameraden, die den gleichen Traum hatten.

Ein Porträt der Fotografin Eleni Albarosa.

Eleni Albarosa

Eleni wurde in Athen geboren und ist in Italien aufgewachsen. An der Universität in Bologna hat sie ihren Abschluss in Kulturanthropologie gemacht. Sie hat bereits in Italien, Grossbritannien, den USA und Frankreich ausgestellt und beschäftigt sich seit 2021 mit Gegenkulturen und LGBTQ+-Bewegungen in Athen.

Website: https://eleni-albarosa.format.com/

Social Media: eleni.albarosa

Welche Fotografen inspirieren dich und warum?
Mein Mentor war Nikos Economopoulos. Ich machte einen Workshop bei ihm, das hat viel bewegt. Er sagt nicht, dass du so arbeiten sollst wie er, sondern er unterstützt dich dabei, so visuell wie möglich zu werden, auf deine eigenen Weise. Ich respektiere ihn sehr. Ich bin auch total verliebt in die Arbeit von Koudelka.

Eine Familie steht in einem Feld und blickt in das Objektiv der Kamera. Foto von Eleni Albarosa

In ihrer Reihe „La Ternura Es Radical“ dokumentiert Eleni das Leben von Ismael Corona, einem Familienvater, der sein Leben seinem Sohn widmet und Häftlingen hilft, ihr Leben mithilfe des Theaters zu verändern. Das steht im Gegensatz zu seinem frühen Bandenleben in den marginalisierten Barrios im Südosten von Mexiko-Stadt. © Eleni Albarosa

Ein Mann kniet auf einem Hocker, seine Arme sind nach hinten ausgestreckt. Foto von Eleni Albarosa

Ismael, hier fotografiert von Eleni, entdeckte seine Liebe zum Theater in Workshops, die er während seiner Haft besuchte. So erhielt er die psychologischen, emotionalen und sozialen Kompetenzen, die ihm in seiner Erziehung fehlten. © Eleni Albarosa

Welchen Rat würdest du Leuten geben, die sich für das CSDP im nächsten Jahr bewerben?
Sei ehrlich und sei du selbst. Professionalität ist auch wichtig. Es gilt, die Anforderungen zu verstehen und sie umzusetzen. Auch wenn du deine Komfortzone verlassen musst, nimm die Herausforderung an. Du weisst nie, wozu es gut ist.

Wie fandest du die Arbeit mit der EOS R5 und dem Objektiv?
Mein erster Gedanke war, wie viel leichter diese Kamera im Vergleich zu meiner letzten ist. Ich wollte diese Kamera kaufen. Ich kann es kaum erwarten, sie zu nutzen.

Wo siehst du dich in ein, drei und fünf Jahren?
Larry Towel ist einer meiner Lieblingsfotografen. Seine Arbeit veränderte mein Leben. Ich gehe nicht davon aus, das Leben von irgendjemanden zu ändern, aber es wäre schön. Ich möchte nicht nur fotografieren, um zu fotografieren und Geld zu verdienen. Ich möchte die Möglichkeit haben, Geschichten zu erzählen, die es verdienen, erzählt zu werden, und sie mit den Menschen zu teilen und dafür bezahlt zu werden. Das ist mein Traum.

Ich hoffe, besser organisiert zu sein und Zeit fürs Fotografieren zu finden. Ich möchte aber auch Festivals besuchen, um meine Arbeit dort zu präsentieren, Portfolios zu besprechen und all die anderen Dinge zu tun, die ich bisher nicht getan habe.

Dieses Programm hat mir die Werkzeuge dafür an die Hand gegeben. Jetzt muss ich mich hinsetzen und lernen. Beispielsweise, wie man einen Pitch macht, wie ich meine Arbeit präsentiere, all solche Dinge.

Eine Gruppe steht im Kreis in einem Seminarraum. Alle umarmen sich.

Das Programm gab den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zu vernetzen und Beziehungen aufzubauen, sowohl mit führenden Fachleuten der Branche als auch untereinander. Diese Beziehungen werden sie in ihrer beruflichen Laufbahn weiterführen.

CSDP 2024 Finalistin: Emeline Sauser

Warum hast du dich für das CSDP beworben?
Eine meiner besten Fotografenfreundinnen (Ophélie Loubat) hat letztes Jahr an dem Programm teilgenommen, und sie hat mir ans Herz gelegt, mich zu bewerben. Sie hat regelrecht darauf bestanden, weil es ihr so gut gefallen hat.

Wie hat dir das Programm geholfen?
Meine Arbeit internationalen Fotografen zu zeigen, war Wahnsinn. Es hat mich gezwungen, darüber nachzudenken, wie ich über meine Arbeit und die Inspiration hinter meiner Arbeit spreche. Du kannst deine Leidenschaft teilen. Das war sehr hilfreich für mich.

Vor vier Jahren entdeckte ich die Arbeit von Evgenia Arbugaeva. Durch die Teilnahme an diesem Programm konnte ich mir online eine Mentoring-Session mit ihr sichern, um über Fotografie, Leben und Kreativität zu sprechen. Das war wie ein Traum für mich.

Sie dann beim zweiten Teil in Girona zu sehen, war völlig verrückt, doch es war meiner Arbeit und meiner Kreativität sehr zuträglich.

Emeline Sauser

Emeline studierte Geschichte in Santiago, Chile, und dann Fotojournalismus und Dokumentarfotografie in Paris. Neben ihrer akademischen Laufbahn hat sie eine Leidenschaft für Abenteuer, Literatur, Kino und die Berge. 2023 erhielt sie das Laurent-Troude-Stipendium und den Mark-Grosset-SAIF-Preis für das erste Kapitel der Funambules-Reihe.

Website: https://emsauser.com/

Social Media: em_sauser

Welche Fotografen inspirieren dich und warum?
Evgenia Arbugaeva. Ihre Fotografien zeigen ein Gespür für die Verbindung zwischen Traum und Wirklichkeit. Ihre Arbeit hat etwas Verspieltes. Sie wurde in Sibirien geboren und hat dort viele Fotos aufgenommen, die die Geschichte dokumentieren. Ihre Arbeit hat etwas Zartes an sich, und ich liebe die Gefühle, die sie porträtiert. Das hat etwas Magisches.

Ich liebe auch Bieke Depoorter, eine Magnum-Fotografin. Sie realisierte ein faszinierendes Projekt namens Ou Menya (das heisst „mit dir“ auf Russisch). Sie fuhr mit dem Zug, hielt an jeder Station an und fragte die Leute, ob sie eine Nacht bei ihnen schlafen und ein Foto von ihnen machen dürfe.

Es ist eine Art der Reisefotografie aber sehr intim. Man kann die wahren Gefühle der Menschen sehen. Das ist sehr inspirierend. Die Beziehung, die sie zwischen sich und den Menschen aufgebaut hat, ist faszinierend. Die Menschen vertrauen ihr.

Eine Frau mit geschlossenen Augen, über deren Körper und Kopf roter Stoff drapiert ist. Foto von Emeline Sauser

In ihrer fesselnden Reihe „Sanctuaries“ porträtiert Emeline auf wunderbare Weise Bastien, eine junge Frau, die sich nach jahrelangem Mobbing in ihrem Wohnwagen auf dem Bauernhof der Familie eine skurrile Welt geschaffen hat. Dort sucht sie nach Selbstvertrauen und der Befreiung von den Meinungen anderer. © Emeline Sauser

Ein Mann liegt im hohen Gras. Er lacht und hat den Kopf zurückgeworfen. Er hält ein Huhn vor der Brust. Foto von Emeline Sauser

Emilie lernte auch Philippe kennen, einen Landwirt, der mit juristischen und Suchtproblemen zu kämpfen hat. Zusammen mit seiner Tochter Elisa findet er Trost in seinem Garten. In diesem Moment, der mit einem seiner Hühner festgehalten wurde, verkörpert er pure Freude trotz gemeinsamer Schwierigkeiten und Einsamkeit. © Emeline Sauser

Welchen Rat würdest du Leuten geben, die sich für das CSDP im nächsten Jahr bewerben?
Vor Beginn des Programms sollte man so viel wie möglich schlafen und es lohnt sich, seine Fotos auszudrucken. Das macht einen Unterschied bei der Präsentation der eigenen Arbeiten.

Das Ganze geht so schnell, dass man nie wirklich auf das vorbereitet ist, was passiert. Sei unvoreingenommen. Alles an dem Programm wird dich faszinieren.

Wie fandest du die Arbeit mit der EOS R5 und dem Objektiv?
Als ich sie ausprobiert habe, war ich von ihrem geringen Gewicht überrascht. Man kann sie beim Fotografieren leicht in einer Hand halten.

Wo siehst du dich in ein, drei und fünf Jahren?
Das ultimative Ziel ist es, eines Tages eine grosse Ausstellung zu verwirklichen. Auf jeder Wand in der Ausstellung würde ich die Geschichte einer Person zeigen, die ich kennengelernt habe. Stell dir einen grossen Raum mit vielen Gängen vor. An jeder Wand kann man stehen bleiben und die Geschichten von Menschen in schriftlicher Form und als Fotografien sehen. Es wäre eine ganz eigene Welt, eine einzigartige Atmosphäre. Die Besucher würden stundenlang verweilen.

Ein Fotograf inszeniert eine Aufnahme eines Mannes, der bei wenig Licht Klavier spielt. Eine weitere Person leuchtet mit einer Taschenlampe auf einen Reflektor und eine dritte Person nimmt ein Foto mit einem Smartphone auf.

In Workshops und Tutorials in Girona, Spanien erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit, unter Anleitung erfahrener Experten neue Kompetenzen zu erwerben.

CSDP 2024 Finalistin: Simona Supino

Warum hast du dich für das CSDP beworben?
Ich habe mich für das Programm angemeldet, weil ich glaube, dass Menschen ihr Leben lang lernen sollten. Gespräche mit und Feedback von anderen erfahrenen Fotoredakteuren und Mentoren sind das Wertvollste, was man für seine weitere Entwicklung bekommen kann. Ausserdem fühlte ich mich in Bezug auf meine Arbeit etwas verloren und hatte das Bedürfnis nach Anleitung und Gesprächen, um zu prüfen, ob ich auf dem richtigen Weg war.

Wie hat dir das Programm geholfen?
Es war wirklich eine grossartige Erfahrung, all diese Menschen zu treffen, die ich in einer anderen Situation wahrscheinlich nie kennengelernt hätte. Die Gespräche mit den anderen Teilnehmenden des Programms, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie man selbst, bringen dich wirklich weiter und sorgen für Motivation während des Programms. Es ist einfach einzigartig, so viel Zeit und Kontakt mit Menschen zu haben, die in der Welt der Fotografie wirklich wichtig sind. Es war sehr lehrreich und anregend.

Simona Supino

Simona ist eine polnische Dokumentarfotografin und wohnt in Warschau. Sie hat Abschlüsse in Kunstgeschichte, Grafikdesign und Fotografie. Ihre Fotos wurden in Zeitungen und Zeitschriften wie Le Monde, Liberation, Der Spiegel, La Grazia und Newsweek veröffentlicht. 2023 nahm sie am New York Portfolio Review und am Eddie Adams Workshop teil.

Website: https://simonasupino.com

Social Media: simsupino

Welche Fotografen inspirieren dich und warum?
Ich habe sogar zwei. Einer davon ist Jason Eskenazi wegen seiner Fähigkeit, die Komplexität und Nostalgie des Lebens in den postsowjetischen Ländern einzufangen, die er in seinem Projekt Wonderland dokumentiert hat. In seiner fotografischen Herangehensweise verbindet er die raue Wirklichkeit mit poetischem Storytelling und bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben von Menschen, die sich am Rande eines historischen Wandels befinden. Es fasziniert mich, wie er visuelle Geschichten schafft, die sowohl universell als auch zutiefst persönlich sind. Seine Arbeit drückt subtile Gefühle aus und lässt beim Betrachter oft viele Fragen offen, anstatt Antworten zu geben.

Anush Babajanyan inspiriert mich hauptsächlich wegen ihres Engagements, das Leben in oft übersehenen Regionen wie dem Südkaukasus und den postsowjetischen Gebieten zu dokumentieren. Ihre Fotografien betonen die menschliche Stärke und Resilienz, was mit meiner eigenen Herangehensweise, das Leben unter schwierigen Bedingungen und im Angesicht von Konflikten festzuhalten, übereinstimmt. Mich inspiriert besonders, wie es ihr gelingt, tiefgründige, emotionale Geschichten in einem breiteren sozio-politischen Kontext zu finden und sich dabei dennoch auf individuelle Erfahrungen und Schicksale zu konzentrieren. Diese Kombination aus Empathie und rauer Wirklichkeit in ihrer Arbeit findet sich auch in meinen kreativen Ambitionen.

Ein grünes Auto steht in der Abenddämmerung in der Nähe einer ruhigen Kreuzung. Zwei Insassen schauen aus dem hinteren Fenster. Im Hintergrund sind ein Gebäude mit Leuchtreklame und eine kleine Menschenmenge zu sehen. Foto von Simona Supino.

Seit Jahren dokumentiert Simona den Krieg in der Ukraine. Sie konzentrierte sich nicht nur auf die Front, sondern verfolgte auch den Alltag der vom Konflikt Betroffenen: „Ich war Zeugin bedeutender politischer und sozialer Veränderungen, die die bemerkenswerte Resilienz und Entschlossenheit der Menschen offenbaren.“ Hier fotografiert sie eine Frau in einem Auto vor dem Metallurgischen Kombinat Asow-Stahl in Mariupol. © Simona Supino

Ein verlassener, mit Baumstämmen verstärkter Schützengraben erstreckt sich in die Ferne. Der Himmel ist wolkenverhangen. Auf den Böschungen rund um den Schützengraben sind Schneeflecken und eine einzelne Pflanze zu sehen. Foto von Simona Supino

Hier in den Schützengräben von Donezk Oblast, Ukraine, konnte Simona die Trostlosigkeit und Einsamkeit des Krieges perfekt einfangen. © Simona Supino

Welchen Rat würdest du Leuten geben, die sich für das CSDP im nächsten Jahr bewerben?
Jeder, der mit dem Gedanken spielt, sollte sich für das Programm bewerben. Es ist das Beste, dass dir in deiner professionellen Karriere passieren kann.

Du solltest dir auch über die tiefere Bedeutung deiner Arbeit Gedanken machen. Warum machst du, was du machst? Warum ist es für dich so wichtig? Warum ist es für die Welt wichtig? Das wird sich auf deine Erfahrung und dein Erlebnis während des Programms auswirken.

Wie fandest du die Arbeit mit der EOS R5 und dem Objektiv?
Meine Reaktion bei der ersten Verwendung der Kamera war: „Ich liebe sie“. Die Geschwindigkeit des Autofokus ist unglaublich. Ausserdem kann man das Geräusch des Verschlusses ausschalten. Das ist super bei Interviews oder generell bei Aufnahmen in der Öffentlichkeit. Die Bilder sehen toll aus, fast so, als wären sie schon bearbeitet. Es ist ganz einfach, damit zu arbeiten.

Wo siehst du dich in ein, drei und fünf Jahren?
Ich möchte in der Lage sein, Geschichten zu erzählen, die etwas bedeuten. Es ist eine Sache, Aufträge zu bearbeiten, aber es ist etwas ganz anderes, etwas zu schaffen, das einem wirklich etwas bedeutet.

Für eine Zeitung zu arbeiten und die Möglichkeit zu haben, bedeutsame Geschichten vorzustellen, die mir wichtig sind, ist grossartig. Je mehr ich mir einen Namen mache, desto öfter hoffe ich auf solche Gelegenheiten.

Eine grosse Gruppe Studierender des CSDP posiert mit Canon Kameras, die sie sich vor das Gesicht halten.

Simona ermutigt jeden zur Teilnahme, da diese Erfahrung ihr selbst als Grundlage diente, um sie voranzutreiben und zu motivieren. Sie fasste zusammen: „Es ist das beste, dass dir in deiner professionellen Karriere passieren kann.“

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Mabinty Taylor-Kamara

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