Die Cinema Kameras von Canon sind sowohl für erfahrene Filmemacher als auch für Anfänger perfekt geeignet. Dank der hochauflösenden Sensoren, der Dual Pixel CMOS AF Technologie und dem Canon Log auf einen Knopfdruck ist es jetzt einfacher denn je, ohne Fachausbildung professionelle Videos aufzunehmen.
Man sollte sich, unabhängig davon, wie professionell das Equipment ist, immer auf die Grundlagen berufen. Man muss erst für sich herausfinden, welche Ausschnitte man wählen sollte, wie Bildkomposition funktioniert, welche Aufnahmeformate man benutzt und wie man mit einem minimal besetzten Team grossartige Ergebnisse erzielen kann.
Im Folgenden entdecken wir einige Grundprinzipien für professionelle Videos mit Expertentipps von zwei Filmprofis. Kameramann Patrick Smith produziert Dokumentarfilme und Dokudramen für BBC, Netflix und Channel 4, wohingegen Filmemacher und Spezialist für Postproduktion Ollie Kenchington Korro Films leitet, eine preisgekrönte Agentur, die Werbesendungen, Dokus und Markeninhalte produziert.
Sei es der nächste Schritt in der Filmindustrie oder bereits vorhandene Fähigkeiten auffrischen – dafür sind diese grundlegenden Tipps unverzichtbar.
Filmgrundlagen: 6 Tipps, die auch Profis kennen sollten
1. Mit dem Fokus spielen
Seit sich die Kameraauflösung immer schneller weiterentwickelt, erfreut sich 4K-Streaming immer grösserer Beliebtheit und zunehmend grössere TV-Bildschirme finden weltweit Einzug. Schärfe und genauer Fokus werden immer wichtiger. Objektive wurden Jahre lang von professionellen Kameraassistenten manuell fokussiert, bis Canon die Arbeitsweise von Filmcrews mit der führenden Dual Pixel CMOS AF Technologie und einer einzigartigen Focus Guide-Funktion revolutionierte.
Die Dual Pixel CMOS AF Technologie von Canon ist ein Sensor-basiertes Autofokus-System mit Phasenerkennung, das Motive fokussieren und verfolgen kann. Als Nutzer kann man die Geschwindigkeit und Reaktionszeit des Systems anpassen, den intelligenten Gesichtserkennungsalgorithmus nutzen und mit nur einer Berührung das Motiv auf dem Bildschirm fokussieren. Wenn Objektive für eine manuelle Fokussierung eingesetzt werden, gibt der Canon Focus Guide einen klaren Überblick darüber, in welche Richtung man den Fokusring drehen sollte. Darüber hinaus wird ein klar sichtbares visuelles Signal abgegeben, sobald das Motiv scharf gestellt ist. Mit ein wenig Übung findest du schnell heraus, welche Einstellung passt.
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2. Experimentiere mit den Seitenverhältnissen
Die meisten Filme werden im Format 16:9 Ultra High Definition (UHD) 4K mit einer Auflösung von 3840 x 2160, im Format 19:9 DCI 4K oder in Cinema 4K mit einer Auflösung von 4096 x 2160 gedreht. Videos im Hochformat 9:16 in den sozialen Medien werden immer beliebter, weshalb Kameras wie die Canon EOS C70 mit dieser Funktion ausgestattet wurden.
Viele Filmemacher lieben jedoch das klassische Breitbildformat CinemaScope, bei dem die Aufnahmen absichtlich durch das sehr breite Bild verzerrt werden. Dieses Bild wird üblicherweise mit einer speziellen anamorphotischen Linse erzeugt und im Nachbearbeitungsprozess korrigiert, um die verschiedenen vertikalen und horizontalen Abmessungen der Bilder zu produzieren. Zu den klassischen Merkmalen anamorphotischer Objektive gehören ein ovales Bokeh und lange, horizontale Lichtspiegelungen.
Manche der erweiterten Canon-Kameras erlauben eine Korrektur durch anamorphotische Linse, sodass die Aufnahmen im korrigierten Breitbildformat angezeigt werden. Für eine grobe Vorstellung des endgültigen Bildes nutzen manche Filmemacher ‚sphärische‘ Standardlinsen und schneiden die Aufnahme in der Nachbearbeitung.
„Für Anfänger ist das Seitenverhältnis eine sehr einfache Möglichkeit, die wahrgenommene Ästhetik zu verbessern", so Smith. „Durch einen einfachen Tastendruck wird das Bildmaterial, das langweilig aussieht, optimiert, sodass es Qualität wie im Kino erhält. Dies geschieht nur aufgrund der schwarzen Linien oben und unten am Bild, welches der Betrachter sofort mit einem Kinofilm assoziiert.
„In vielen Dokumentarfilme werden die Seitenverhältnisse inzwischen variiert. Die Filmemacher nutzen Archivbildaufnahmen im 4:3-Format, Filmmaterial im 16:9-Format und Interview-Aufnahmen im 2:35-CinemaScope-Format. Es handelt sich hierbei natürlich um Schummelei, aber ich rate es vielen Regisseuren, da man sehr gut damit spielen kann. Seitenverhältnisse sind eine grossartige Hilfe beim Storytelling.“
3. Finde die richtige Bildfrequenz
Die Bildfrequenz bezieht sich auf die Anzahl der Bilder, die der Kamerasensor innerhalb einer Sekunde erfassen kann. Übliche Bildfrequenzen sind 23,98, 24, 25, 29,97, 30, 50 und 60 B/s. Wenn du in einer PAL oder NTSC TV-Region filmst, stehen dir möglicherweise andere Optionen zur Verfügung.
PAL-Bildfrequenzen betragen normalerweise 25 und 50 Bilder sowie NTSC 29,97 und 59,94, obwohl 24 oft für echte Kinoatmosphäre verwendet wird Bei der Bearbeitung mit einer Zeitleiste von 25 oder 29,97 Bildern kann mit 50 bzw. 59,94 B/s aufgenommenes Videomaterial auf halbe Geschwindigkeit reduziert werden. Höhere Bildfrequenzen wie 100, 120, 150, 180 oder 240 B/s können für einen Superzeitlupenfilm verlangsamt werden.
Smith schätzt besonders die Bildfrequenzoptionen der Canon EOS C300 Mark III, einschliesslich der schnelleren Zeitlupenfunktion. „Dass die Kamera 120 B/s, 120 Bilder in 4K, produzieren kann, ist hervorragend, wenn man die Dinge mal anders betrachten möchte. Bei Dokumentarfilmen geht es uns darum, die Welt einmal in einem anderen Licht darzustellen und ein Zeitlupeneffekt ist perfekt dafür. In den meisten Fällen würde ich eine Frequenz von 120 Bildern nutzen, daher ist diese Funktion sehr nützlich.“
Begriffe, die du als Videoeinsteiger kennen solltest
4. Nutze Cinema RAW Light für ultimative Kontrolle
Filmemachern werden zahlreiche Dateiformate angeboten. Einige davon bieten bessere Qualität in einem grösseren Dateiformat. Für ultimative Qualität und Kontrolle ist die Verwendung von RAW-Daten meistens die beste Wahl – das Problem dabei sind die riesigen Dateien.
Das Cinema RAW Light Format von Canon bietet deutlich kleinere Dateigrössen, ohne Verluste in der Bildqualität. Ausserdem bietet das Format den grössten Dynamikumfang. Cinema RAW Light ist in folgenden Kameras verfügbar: Canon EOS C200, EOS C500 Mark II, EOS C300 Mark III, EOS R5 und EOS-1D X Mark III.
Cinema RAW Light bietet flexibles Grading, einen genauen Weissabgleich, Schärfung und Rauschreduzierung in der Nachbearbeitung. „Ich bearbeite Cinema RAW Light wie jedes anderes Dateiformat auch,“ sagt Ollie. „Ich füge die Dateien direkt in das System ein, lege sie auf die Zeitleiste und beginne mit der Arbeit. Sie enthalten zahlreiche Farbinformationen.
„Auf das RAW-Bild wurde kein Gamma angewendet. Man kannst also „Rec.709“, „Canon Log 3“, „Log 2“ oder „Log“ daraus machen“, so Ollie. „ISO, Farbumfang, Gamma, Weissabgleich, Farbton, Highlights, Schatten und Schärfe können bearbeitet werden.“
5. Entscheide, wann du eine Crew benötigst
„Sich für oder gegen eine Crew zu entscheiden hängt oft vom Budget ab. Jedoch gibt es auch noch weitere Aspekte, die man berücksichtigen sollte“, erklärt Patrick. „Darüber muss ich immer wieder diskutieren“, sagt er über seine Erfahrungen in der Dokumentarfilmindustrie. „Je kleiner die Crew, desto länger dreht man oft. Mit grösseren Crews kann man die Dreharbeiten oft schneller abschliessen.
Viele Regisseure haben Bedenken bezüglich der Intimität und des Platzbedarfs einer Dokumentar-Crew. Also je kleiner das Team, desto besser. Es kann sehr befreiend sein, alleine mit einem Regisseur auf Filmtour zu gehen.
Eine erfahrene Crew gibt dir jedoch viel kreativen Spielraum. Wenn man Leute um sich hat, die dich unterstützen und die technischen Herausforderungen von jemand anderem übernommen werden, kann man sich auf das kreative Storytelling und die Lichteinstellungen konzentrieren.“
6. HDR-Aufnahmen und -Grading
Die meisten Standardbildschirme können nicht den gesamten Helligkeitsbereich reproduzieren, den eine Kamera einfangen kann. Daher erstellen viele Filmemacher ihre Aufnahmen in einem Standard-Dynamikumfang mithilfe des Rec.709-Farbspektrums. Inzwischen gibt es jedoch immer mehr helle und farbenfrohe HDR-Fernsehbildschirme und Smartphones auf dem Markt, sodass das Filmen in HDR sich im Workflow der Filmemacher etabliert.
HDR richtet sich nach dem Rec.2100-Standard für Bildschirme, die einen viel grösseren Helligkeitsbereich wiedergeben können, deshalb ist es bei HDR obligatorisch, in der PQ- oder Hybrid Log Gamma (HLG)-Einstellung zu drehen. HDR-Aufnahmen sind auf der Canon EOS C300 Mark III, EOS C500 Mark II, EOS C700 FF, und EOS C70 möglich. Die EOS C200 kann Aufnahmen im RAW-Format erstellen, die als HDR bearbeitet werden können.
Aufnahmen im PQ- und HLG-Format erfordern kein Grading. HLG ist ebenfalls abwärtskompatibel mit Rec.709-Standards zur Ansicht auf Standardmonitoren, was für einen schnelleren Workflow sorgt.
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