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Geld verdienen als Tierfotograf – so machen es die Profis

A mother bear with her cub in silhouette. Photo by Marina Cano on a Canon EOS-1D X Mark II.
Canon Botschafterin Marina Cano sagt, dass sich beim Aufbau ihres Geschäfts als Naturfotografin die Aufmerksamkeit in sozialen Medien als wichtig erwiesen hat. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS-1D X Mark III) mit einem Canon EF 300mm f/2.8L IS II USM Objektiv und einem Canon Extender EF 1.4x III bei 420 mm, Verschlusszeit 1/2500 Sek., Blende 1:4,0 und ISO 1000. © Marina Cano

Wie kann man mit Wildlife-Fotografie Geld verdienen? Von der Aufnahme der prachtvollen „Grossen Fünf“ auf einer Safari bis hin zur heimatlichen Natur zählt Tierfotografie unter Amateuren zu den beliebtesten Genres. Angesichts der Konkurrenz durch zahlreiche Hobbyfotografen und der sinkenden Umsätze traditioneller Printmedien müssen professionelle Naturfotografen ihr Portfolio vielseitiger gestalten.

Anstatt nur Fotos zu verkaufen, verkaufen Tierfotografen jetzt einen Stil, eine Marke oder sogar ein Erlebnis. Viele Profis nutzen mehrere Einkommensquellen, von Workshops und Seminaren bis hin zu Fotobüchern und innovativen Formen der Veröffentlichung.

Hier geben die erfolgreichen Naturfotografen Marina Cano, Vladimir Medvedev und Radomir Jakubowski Tipps, wie man Geld mit Naturaufnahmen macht, wobei sie ganz unterschiedliche geschäftliche Ansätze verfolgen.

1. Baue dir Follower in sozialen Medien auf

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Die florierende Karriere der spanischen Fotografin Marina Cano baut auf Fotografien von Wildtieren auf der ganzen Welt auf. Bekannt ist sie für ihre Darstellung von Dramatik und Emotionen zwischen Tieren. Aber ihre Liebe zur Tierfotografie begann im Wildpark Cabárceno, nur 15 Minuten von ihrem Zuhause in Santander, Nordspanien, entfernt. Dort hat sie ihre fotografischen Fähigkeiten verfeinert und sich ein Portfolio aufgebaut, das sie in ihr erstes Buch verwandelte.

Der Aufbau engagierter Communitys in sozialen Medien, einschliesslich einer halben Million Follower auf Facebook, ist ein wesentlicher Bestandteil ihres Erfolgs. „Zu Beginn war ich sehr präsent auf Facebook, und meine Community begann zu wachsen und zu wachsen“, sagt Cano. „Vor 10 Jahren habe ich täglich Fotos veröffentlicht und mit Leuten gesprochen. Ich habe viel Zeit investiert, aber ich habe es auch geliebt.“

„Facebook und Instagram waren sehr wichtig, um meine Karriere voranzutreiben. Daher ermutige ich angehende Fotografen immer, ihre Arbeit zu teilen und auf Fragen zu antworten. Ausserdem ist Social Media eine grossartige Plattform, um die Arbeit anderer Fotografen zu beobachten und daraus zu lernen.“

Durch diese Interaktion kann sie die Beliebtheit verschiedener Bilder messen, wobei emotionale Aufnahmen sich als die beliebtesten erweisen. „Auch ich liebe diese Art von Bildern – Mütter und Babys oder sehr dramatische Verbindungen zwischen zwei Tieren oder zwischen Tieren und der Landschaft, zum Beispiel bei stürmischem Himmel. Meine Arbeit ist sehr emotional. Ich suche nicht explizit danach, sondern es ergibt sich einfach natürlich, wenn ich Bilder aufnehme.“

Ihre starke Online-Präsenz in sozialen Medien und auf ihrer spezialisierten Website hat sich auch direkt bezahlt gemacht, da sie so an neue Aufträge kam. „Mich haben Leute von Zeitschriften kontaktiert, um Kunstdrucke zu kaufen, um Bücher zu veröffentlichen oder um mich zu bitten, einen Vortrag zu halten. Das ist die Bedeutung sozialer Medien – diese Leute haben mich online gefunden, weil ich dort vertreten war. [Aber] man muss sehr genau darauf achten, was man veröffentlicht, um sicherzustellen, dass man online die Arbeiten mit der besten Qualität präsentiert.“

A fox in snow. Photo by Radomir Jakubowski.
Canon Botschafter Radomir Jakubowski wurde in ganz Europa mit vielen Preisen für Tierfotografie ausgezeichnet. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS-1D X Mark II) mit einem Canon EF 200-400mm f/4L IS II USM Objektiv bei 260 mm, Verschlusszeit 1/1000 Sek., Blende 1:4,0 und ISO 400. © Radomir Jakubowski

2. Veröffentliche Fotobücher

Nach seinem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften beschloss der deutsche Fotograf Radomir Jakubowski, seine Liebe zur Tierfotografie zu seinem Beruf zu machen. „Ich habe mich gefragt, welche Möglichkeiten es gibt, Geld damit zu verdienen“, berichtet er. „Die Tierfotografie ist sehr beliebt, aber man muss ein Produkt anbieten, das über die reine Fotografie hinausgeht.“

In den letzten 10 Jahren wurde er in ganz Europa für seine Tierfotografie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er sagt: „Ich habe viele verschiedene Möglichkeiten, Geld zu verdienen, und die Fotografie ist ein Teil davon.“

Während Jakubowski inzwischen ein vielfältiges und innovatives Geschäft betreibt, bleibt die Veröffentlichung eine zentrale Säule davon, einschliesslich regelmässiger Artikel und Fotobücher. „Ich schreibe in der Regel jeden Monat etwa einen längeren Zeitschriftenartikel“, fährt er fort. „Neben meinen Fotos handelt es sich dabei um sechs bis zwölf Seiten über Naturfotografie, Naturschutz oder fotografische Techniken.“ Er hat zwei Bücher mit Naturfotografien veröffentlicht, ein drittes wird 2020 folgen. In jedem Fall wandten sich Redakteure mit einem Angebot an ihn.

Die traditionelle Veröffentlichung in Zeitschriften und Fotobüchern ist auch ein wichtiger Bestandteil von Canos Einkommen. Sie hat vier Bücher veröffentlicht: „Cabárceno“, „Drama & Intimacy“, „Inspiración + Naturaleza“ und „Wild Soul“ – zwei davon sind ausverkauft, und sie arbeitet bereits an einem fünften.

„Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Buchveröffentlichungen anzupacken“, sagt sie. „Das erste Buch über den Park brachte ich selbst zum Verlagsleiter, der es liebte und druckte. Manchmal kamen Leute auf mich zu, manchmal habe ich den ersten Schritt gemacht.“ Ihr zweites Buch war eine Selbstveröffentlichung, beim dritten und vierten wurde sie von Redakteuren angesprochen.

Four giraffes in back and white. Photo by Marina Cano on a Canon EOS-1D X Mark II.
Cano verfolgt ein diversifiziertes Geschäftsmodell, das auch die Durchführung von Tierfotografie-Workshops umfasst. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II mit einem Canon EF 300mm f/2.8L IS II USM Objektiv, Verschlusszeit 1/200 Sek., Blende 1:10 und ISO 250. © Marina Cano
A lion in profile. Photo by Marina Cano on a Canon EOS-1D X Mark II.
Cano fotografiert mit einer Canon EOS-1D X Mark II, mittlerweile mit der Canon EOS-1D X Mark III, in der Regel in Kombination mit einem Canon EF 600mm f/4L IS II USM bzw. Canon EF 200-400mm f/4L IS USM Extender 1.4x Objektiv. Dieses Bild wurde aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II mit dem zuletzt genannten Objektiv bei 530 mm, Verschlusszeit 1/1250 Sek., Blende 1:5,6 und ISO 1250. © Marina Cano

3. Halte Workshops ab

A mountain ridge with cloud sweeping over the top.

Young Photographer: Landschaften mit Geschichten

Die junge Fotografin Michaela Nagyidaiová wirft mit ihrem Mentor von Tobias Smith einen Blick auf die Landschaftsfotografie mit einem Umwelthintergrund.

„Schulungen sind eine weitere Möglichkeit, Geld zu verdienen“, sagt Cano. „Mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie nehmen immer mehr Menschen Bilder auf. Auf diese Weise hat man zwar mehr Konkurrenz, aber gleichzeitig gibt es auch viele Menschen, die ihre Fotografie wirklich verbessern möchten. Deshalb sind Schulungen eine tolle Möglichkeit, um Einnahmen zu erzielen.“

Cano führt regelmässig Workshops und Einzelunterricht im Wildpark Cabárceno durch. Ausserdem leitet sie Safaris in ganz Afrika, nachdem sie selbst schon in Namibia, Botswana und Kenia auf Reisen war.

In ähnlicher Weise betreibt Jakubowski seit 2012 Fotoworkshops und schätzt, dass diese bis zu einem Viertel seines Einkommens ausmachen. Anstatt sich auf die Fotografie vor Ort zu konzentrieren, wie es in der Branche üblich ist, stellt er thematische Workshops zu einer bestimmten Tier- oder Fotografietechnik zusammen.

„Meine Kunden sind sehr ambitionierte Naturfotografen, die sehr gut ausgerüstet sind“, sagt er. „Es ist inspirierend, mit anderen Menschen zu arbeiten, die die Welt etwas anders sehen als man selbst. Normalerweise konzentrieren wir uns drei oder vier Tage lang auf eine bestimmte Tierart, z. B. Springböcke oder Gämse. Oder ich leite künstlerisch ausgelegte Workshops, z. B. in der Schweiz, bei denen sich die Teilnehmer auf die Formen und Farben von Steinen und Bergen konzentrieren.“

A large bear walks though a forest. Photo by Vladimir Medvedev on a Canon EOS 5D Mark III.
Der ehemalige Canon Botschafter Vladimir Medvedev hat mehrere Auszeichnungen für Natur- und Tierfotografie gewonnen und sich eine eigene Nische geschaffen, die Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum zeigt. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark III (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS 5D Mark IV) mit einem Canon EF70-200mm f/.2.8L IS II USM Objektiv bei 75mm, Verschlusszeit 1/200 Sek., Blende 1:2,8 und ISO 400. © Vladimir Medvedev

4. Baue deine Marke auf

„Die Tierfotografie gilt unter Fotografen als beliebtestes und aufregendstes Genre“, sagt Vladimir Medvedev. „Heutzutage konkurrieren Fotografen nicht nur innerhalb einer Stadt oder innerhalb eines Landes, da das Internet alle Grenzen weggewischt hat. Es gibt Tausende von tollen Tierfotos online, sodass man zu den Besten der Welt gehören muss, wenn man auf diesem Gebiet Erfolg haben möchte.“

Medvedevs Erfolge – von der Auszeichnung mit dem Eric Hosking Portfolio Award des Wettbewerbs „Wildlife Photographer of the Year“ im Jahr 2012 für seine Bilder des Banff National Park in Kanada bis zum seinem Vorsitz der russischen Union von Tierfotografen – haben ihm Anerkennung als einer der besten Naturfotografen seines Landes eingebracht. Für ihn ist sein Erfolg darauf zurückzuführen, dass er dem Drang widersteht, der Masse an die grossen Naturschauplätze zu folgen. Stattdessen hat er sich eine eigene Nische geschaffen und zeigt Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum mit einer künstlerischen Note.

„Wenn man etwas verkaufen möchte, sollte man nicht dorthin gehen, wo andere hingehen. Man muss etwas Besonderes sein“, sagt er. „Nachdem ich beim ‚Wildlife Photographer of the Year‘ gewonnen hatte, erkannte ich, dass es an der Zeit war, nach neuen Zielen zu suchen und darüber nachzudenken, was ich gerne tue. Ich entdeckte die Nische der kreativen Naturfotografie am Rande der Welt von Kunst und Dekor. Ich führe Verkaufsstatistiken, damit ich weiss, was den Leuten am besten gefällt und was sich verkauft. Eines meiner beliebtesten Fotos ist z. B. ‚In the Mirror of the Marshes‘. Diese Informationen sind für mich sehr wichtig.“

„Jetzt baue ich meine eigene Marke auf und erzähle Geschichten aus meinem Leben. Das spricht andere emotional an, sodass sie ein Stück meiner Geschichte in ihr Zuhause mitnehmen möchten. Sie kaufen meine Fotos, hängen sie an die Wand und erzählen dann ihren Besuchern von mir und diesen Aufnahmen. Ein Foto, das man an der Wand aufhängt, ist nicht nur ein massenproduziertes Poster, sondern spiegelt unsere Persönlichkeit wider.“

Du brauchst die neueste Ausrüstung nicht unbedingt, aber neue Geräte mit neuen und verbesserten Funktionen können dir einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Die Investition in eine neue Kamera kann ein kluger Schachzug sein, um deine Bilder von anderen abzuheben. Als Cano zum Beispiel die Canon EOS-1D X Mark III ausprobierte, war das für sie „ein grosser Schritt nach vorne“. Die Möglichkeit von Aufnahmen im Live View Modus mit bis zu 20 Bildern pro Sekunde und intelligentem Autofokus mit Motivverfolgung ermöglichte ihr Fotos sich schnell bewegender Tiere, die sie zuvor verpasst hätte. „Die Verbesserungen an dieser Kamera sind wirklich erstaunlich“, sagt sie.

A mountain reflected in marsh water. Photo by Vladimir Medvedev on a Canon EOS 5D Mark II.
Medvedev erzählt, dass „In the Mirror of the Marshes“ zu seinen bekanntesten Fotos gehört. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark II mit einem Canon EF 16-35mm f/2.8L II USM Objektiv mit 16 mm, Verschlusszeit 1/10 Sek., Blende 1:13 und ISO 100. © Vladimir Medvedev

5. Verkaufe Drucke und stelle aus

Die Auszeichnung beim angesehenen „Wildlife Photographer of the Year“-Preis gestattete Medvedev, sich in Vollzeit um den Verkauf kreativer Drucke zu kümmern, und gab ihm zudem eine persönliche Bestätigung. „Mir wurde klar, dass ich ein Gewinner sein kann und dass meine Aufnahmen einer professionellen Bewertung durch hochangesehene Jury-Mitgliedern standhielten. Das ermöglichte mir, mich weiterzuentwickeln. In finanzieller Hinsicht ist es schwierig zu bewerten, was mir der Preis gebracht hat. Vielleicht hat jemand meine Fotos aufgrund meiner Auszeichnung gekauft, aber insgesamt glaube ich, dass er mir nur die direkten Preiszahlungen gebracht hat.“

Vor acht Jahren hörte Medvedev auf, an Fotografiewettbewerben teilzunehmen, da der Markt seiner Meinung übersättigt war. Heute hat er auch kein Interesse mehr daran, Geld über Zeitschriften zu verdienen, wo er im Alter von 16 Jahren seine ersten Verkäufe getätigt hatte. Er hat festgestellt, dass sie meist nicht zu seinem kreativen Stil passen, sondern sich besser als Werbemittel für seine Ausstellungen, Drucke und anderen Einkommensquellen eignen.

Bei seinen Ausstellungen findet er jedoch berufliche Zufriedenheit und finanzielle Entlohnung. „Die Leute können die Qualität der Fotos bei Ausstellungen voll auf sich wirken lassen“, sagt er. „Die übliche Druckgrösse bei meinen Ausstellungen beträgt 1 m x 1,50 m, um ein vollständiges Eintauchen in das Bild zu ermöglichen. Eine gute Ausstellung ist teuer, aber das ist der einzige Ort, an dem Kunden die endgültige Version des Fotos als Produkt sehen können. Dann erinnern sie sich noch jahrelang an diese Eindrücke und kaufen hoffentlich etwas für ihr Zuhause.“

„Es gibt viele verschiedene Einkommensquellen“, fügt Cano hinzu. „Ich verkaufe Kunstdrucke und Poster und habe sogar Fotokissen produziert.“ Für ihre „sehr grossen“ Drucke sei die Bildqualität entscheidend. Als sie nachtaktive Tiere wie Schuppentiere in der Kalahari-Wüste mit der Canon EOS-1D X Mark III aufnahm, konnte sie atemberaubendere Bilder drucken. „Die ISO-Leistung der EOS-1D X Mark III ist nicht von dieser Welt“, sagt sie, „und es gibt kein Farbrauschen.“ Der DIGIC X Prozessor im Herzen der EOS-1D X Mark III sorgt für weniger Bildrauschen bei allen ISO-Einstellungen, mehr Schärfe dank einer innovativen Anpassung der Klarheit und mehr Dynamikumfang – so stechen Bilder in allen Druckgrössen mehr ins Auge.

A deer sits in a field in front of mountains, with traffic lights blurring past. Photo by Vladimir Medvedev on a Canon EOS 5D Mark II.
Medvedev fotografiert oft mit den Kameras Canon EOS 5D Mark III und Canon EOS 5D Mark IV, in Kombination mit einem Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM, Canon EF 16-35mm f/2.8L II USM, Canon EF 70-200mm f/4L IS USM, Canon EF 500mm f/4L IS, Canon EF 24mm f/1.4L II USM oder Canon EF 8-15mm f/4L Fisheye USM Objektiv. Dieses Bild wurde aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark II mit einem Canon EF 70-200mm f/4L IS USM Objektiv mit 140 mm, Verschlusszeit 1/5,0 Sek., Blende 1:10 und ISO 100. © Vladimir Medvedev

6. Entdecke innovative Formate

Aufbauend auf dem Erfolg seiner Ausstellungen, erforscht Medvedev den wachsenden Trend von Präsentationen, bei denen Fotografen ihre Aufnahmen auf einem grossen Bildschirm diskutieren. „Man muss verstehen, dass sich die Menschen verändern. Einfach eine Ausstellung zu besuchen und sich schöne Fotos anzusehen, reicht ihnen nicht mehr“, sagt er. „Menschen wollen Action, ein interaktives Erlebnis. Mit spannenden Geschichten, persönlichen Kontakten, Gesprächen und Inspiration schafft man eine interessante und lehrreiche Veranstaltung. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Format mindestens so beliebt werden wird wie Wettbewerbe oder Ausstellungen.“

Dieses Medium nutzt Medvedev im Rahmen seiner Beteiligung an der gemeinnützigen russischen Union von Tierfotografen, die mehr als 300 führende Fotografen zusammengeführt hat. „Eines der Ziele besteht darin, Formate zu erschaffen, mit denen Naturfotografen ihre Fähigkeiten effizient auf ihre kreative Arbeit anwenden und gleichzeitig eine angemessene Vergütung erhalten können“, erklärt er. „Wir versuchen, Live-Auftritte in eine schöne, lebendige Show zu verwandeln – in ein Fest der Fotografie. Es ist wichtig, dass Fotografen nicht nur Bilder machen, sondern auch Vorträge halten und anschauliche Geschichten erzählen können. Das erste Forum, ‚Nature Photo Talks‘, fand im April 2019 statt und wurde von Canon unterstützt. Es war bis auf den letzten Platz ausgebucht.“

A young deer leaps playfully. Photo by Radomir Jakubowski.
Jakubowski nimmt seine Tierbilder mit seiner Canon EOS 5DS R und Canon EOS-1D X Mark II (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS-1D X Mark III) in Kombination mit einem Canon EF 400mm f/2.8L IS II USM Objektiv, einem Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Objektiv oder einem Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM Objektiv auf. Dieses Bild wurde aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X mit einem Canon EF 400mm f/2.8L IS II USM Objektiv und einem Canon Extender EF 1.4x III, Verschlusszeit 1/640 Sek., Blende 1:4,0 und ISO 400. © Radomir Jakubowski

7. Erschaffe verschiedene Produkte für den Verkauf

Durch die Betrachtung seiner Bilder als „einzigartige Kunstwerke, die man verkaufen kann“ konnte Jakubowski seine Bilder erfolgreich an eine Reihe von Verlagen ausserhalb der traditionellen Medien verkaufen. „Ich arbeite mit erstklassigen Kalenderherstellern in Deutschland zusammen und verkaufe viele Postkarten“, sagt er. „Ich schätze, es sind etwa 50.000 Postkarten pro Jahr, was ich nie für möglich gehalten hätte. Das Unternehmen fragte mich, ob ich das tun wollte, und ich dachte mir, ‚Warum nicht?‘ Ich gebe ihnen das Recht, die Bilder zu drucken, und stelle sie ihnen dann viermal im Jahr in Rechnung. Für mich ist das eine sehr gute Geschäftsbeziehung.“

Mit seiner innovativen Denkweise konnte Jakubowski sich auch eine erfolgreiche passive Nabeneinnahmequelle durch den Verkauf von Online-Fotoprodukten erschliessen. Er sagt: „Ich arbeite sehr eng mit der Fotografiebranche zusammen. Wenn ich also eine coole Idee oder ein tolles Produkt sehe, versuche ich, es nach Europa zu bringen und über einen meiner Vertriebskunden zu verkaufen.“ So bringt er Fotoprodukte in deutschsprachige Länder.

„Wenn man von der Fotografie leben möchten, muss man seinen eigenen Stil entwickeln und seine einzigartigen Ideen verkaufen“, sagt er. „Die ersten Schritte sind schwierig, aber sobald man beginnt, erfolgreich zu sein, kommen weitere Erfolge hinzu. Die Menschen sprechen über dich oder jemand sieht deine Arbeiten im Internet und fragt, ob du an einem Projekt mitarbeiten möchtest. Ich glaube, das Wichtigste bei der Arbeit als Fotograf ist, sich ein gutes Netzwerk aufzubauen. Ich habe mein Geschäft mit einigen wenigen Verbindungen gestartet, und es ist nicht einfach, aber ich habe im Laufe der Jahre neue Beziehungen geknüpft, daher bin ich überzeugt, dass jeder es schaffen kann.“

Cano ist der gleichen Meinung. „Vielen scheint es zu schwierig zu sein, Naturfotograf zu werden“, sagt sie. „Es ist zwar tatsächlich nicht einfach, aber es ist nicht unmöglich. Wenn man viel Leidenschaft, viel Liebe und viel Arbeit mitbringt, kann man durchaus Vollzeit-Naturfotograf arbeiten, so wie ich es tue.“

Verfasst von Lucy Fulford


Marina Canos Ausrüstung

Die essentielle Ausrüstung für Tierfotografie

Marina Cano’s Canon kit is laid out, showing different lenses and cameras.

Kamera

Canon EOS-1D X Mark II

Vollformat-Sensor mit 20,2 MP. 61-Punkt-AF-System. Bis zu 14 B/s. Bis zu ISO 409.600. „Aufgrund ihrer Bildqualität, ISO-Empfindlichkeit und Zuverlässigkeit bei jedem Wetter ist diese Kamera sehr gut für Wildtieraufnahmen geeignet“, so Cano.

Canon EOS-1D X Mark III

Das neue Vorzeigemodell der professionellen DSLR von Canon mit bis zu 20 Bildern pro Sekunde, Deep-Learning-AF-Algorithmen sowie hervorragendem Dynamikumfang und grossartiger Leistung bei wenig Licht (ISO erweiterbar auf 812.600). „Für mich ist sie die beste Kamera der Welt“, sagt Cano.

Objektive

Canon EF 600mm f/4L IS III USM

Ein extrem leichtes und leistungsstarkes 600-mm-Objektiv mit Bildstabilisator und Lichtstärke 1:4 – perfekt für Naturaufnahmen. Cano sagt: „Dieses Objektiv ist für mich ein Muss in der Wildnis. Man kann damit aussergewöhnliche Details auf der Haut oder im Gesicht von Tieren einfangen.“

Canon EF 300mm 1:2,8L IS II USM

Professionelle Supertele-Festbrennweite der L Serie mit Lichtstärke 1:2,8.und Bildstabilisator. „Ich liebe die fantastischen unscharfen Hintergründe, die ich mit diesem Objektiv in meinen Bildern erreiche“, sagt Cano.

Canon EF 200-400mm 1:4L IS USM Extender 1,4fach

Professionelles Objektiv mit integriertem 1,4fach Extender für eine erhöhte Flexibilität bei Sport- und Naturaufnahmen. „Vielseitig mit der Qualität eines Objektivs mit Festbrennweite und den Vorteilen eines Zoomobjektivs“, so Cano. „Eines meiner absoluten Lieblingsobjektive.“

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