Die Golden Joystick Awards sind in der Gaming-Community bestens bekannt, denn sie sind die weltweit ältesten öffentlich vergebenen Gaming-Awards. Das aufstrebende Produktionsunternehmen Racquet Studios wurde mit der Live-Übertragung der Golden Joystick Awards 2024 beauftragt und hat sich für diesen Auftrag für Ausrüstung von Canon entschieden. Daraufhin filmte das Unternehmen die Future Games Show, eine im Voraus aufgezeichnete Veranstaltung, die jedoch live gefilmt wurde. Dabei kam zum Teil dieselbe Canon Ausrüstung zum Einsatz. Und so haben die Kameras und die Technologie von Canon beide Produktionen ermöglicht.
Die 41. Jährlich stattfindenden Golden Joystick Awards wurden aus einem Hotel in London live übertragen. Das war an sich schon eine anspruchsvolle Aufgabe, aber dieses Jahr war es besonders herausfordernd: Die Awards fanden zum ersten Mal seit 2019, vor der Covid-Pandemie, wieder mit allen Beteiligten statt und die Organisatoren wollte das Erscheinungsbild und die Atmosphäre der virtuellen Veranstaltungen, die während der Pandemie nur online abgehalten wurden, beibehalten.
Diese virtuellen Veranstaltungen beinhalteten ausladende virtuelle Umgebungen, deren grafischen Stil das Produktionsunternehmen nachbilden musste. Zeitgleich musste das Unternehmen jedoch auch die Bühne für die Live-Moderatoren und Gäste und sogar für eine Live-Musikdarbietung berücksichtigen. Erschwerend kam hinzu, dass die gesamte Veranstaltung über mehrere Plattformen live übertragen werden sollte, ohne dass eine Postproduktion möglich war.
Simon Skinner, Managing Director der Racquet Studios, berichtet, wie das möglich war. Weitere Einblicke bieten Rob Ruardy, Technical Director und Josh Lewis, Production Director.
FILMEN
So hat die Ausrüstung von Canon dazu beigetragen, zwei unterschiedliche Produktionen für die Gaming-Branche zum Leben zu erwecken
Produktion der Golden Joystick Awards
„Das Set war ein 14 Meter breiter LED-Monitor mit einer massgeschneiderten, gestuften Bühne, die eine vollständig immersive Inszenierung ermöglichte“, sagt Simon.
Um das Geschehen einzufangen, nutzten Simon und sein Team sechs Kameras von Canon. Die Hauptkameras waren drei Canon CR-N500 PTZ-Kameras, die an der Decke des Veranstaltungssaals installiert waren, um klare Aufnahmen trotz Menschenmassen zu gewährleisten. „Am Boden installierte Kameras wären in einem solch überbevölkerten Raum total unpraktisch gewesen“, erklärt Josh, „die PTZ-Kameras waren ein voller Erfolg.“ Mit ihren Schwenk- und Neigefunktionen und dem 15-fachen optischen Zoom konnten die drei Kameras den gesamten Präsentationsraum abdecken.
An den Seiten der Bühne befanden sich zwei professionelle Canon XF605 Camcorder, die auf einem Stativ installiert und von jeweils einer Kameraperson geführt wurden, um das gesamte Geschehen auf der Bühne einzufangen und dabei vergleichsweise unauffällig zu bleiben. Zusammen mit den PTZ-Kameras konnten mit dieser Technik Aufnahmen aus allen Winkeln gefilmt werden, von Weitwinkel bis Nahaufnahmen.
Schliesslich fungierte eine Canon EOS C70 auf einem Gimbal als bewegliche Kamera, die durch den Raum schwenkte und gegebenenfalls Reaktionen des Publikums, spontane Momente und Schnittbilder einfing.
Alle sechs Kameras wurden per Fernbedienung mit einem Canon RC-IP1000 Controller gesteuert, mit dem sie über das Canon XC Protokoll verbunden waren. Dieses kann bis zu 200 Kameras steuern und wurde verwendet, um die Belichtung, den Fokus und bei Bedarf die Einstellungen der Kamera per Fernbedienung zu konfigurieren.
„Es war wie im Traum“, sagt Simon. „Die Ausrüstung und die technische Infrastruktur funktionierten einwandfrei.“
Rob fügt hinzu, dass die 4K-Feeds aller Kameras dank der einheitlichen Farbwissenschaft von Canon nahtlos zusammenpassen. Die verschiedenen Sensoren – 1.0-Typ 4K UHD-Sensor in der CR-N500, 1.0-Typ 4K CMOS-Sensor in der XF605 und 4K Super 35mm DGO-Sensor in der EOS C70 – lieferten alle einen grossen Dynamikumfang mit sehr geringem Rauschen bei wechselnden Lichtverhältnissen, und der Autofokus funktionierte in allen Fällen „genau so, wie wir es uns erhofft hatten“, sagt Rob. Das ist ein entscheidender Faktor bei so viel Bewegung und ständiger Aktivität während der Veranstaltung. Zusammen mit dem AF mit Augenerkennung und der intelligenten Kopferkennung der EOS C70 und der XF605 war die Auto-Tracking-Funktion der PTZ-Kameras besonders nützlich, fügt er hinzu.
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Filmaufnahmen der Future Games Show
Nach den Erfahrungen mit den Golden Joystick Awards produzierte Racquet Studios die Frühjahrsausgabe der vierteljährlich stattfindenden Future Games Show, dem Flaggschiff von GamesRadar für digitale Spiele, und erreichte damit ein weltweites Publikum von fast 10 Millionen Zuschauern.
„Das war ein ganz anderes Kaliber“, kommentiert Simon – eine virtuelle Studioproduktion, die im Voraus aufgezeichnet wurde, und keine Live-Veranstaltung – doch sie sollte vor einer virtuellen Kulisse gedreht und live gefilmt werden. Dazu berichtet Rob: „Um Moiré zu vermeiden, haben wir uns entschieden, keine LED-Hintergründe zu verwenden. Das kann selbst dann noch ein Problem darstellen, wenn man nur einen rein grünen Hintergrund beleuchtet, egal welche Kamera man verwendet. Ausserdem braucht man enorm viel Rechnerleistung, um drei synchronisierte LED-Wände auf einmal zu rendern. Wir haben uns für den Green Screen entschieden, da wir so mit den Blackmagic Ultimatte Compositors die Aufnahmen in Echtzeit zusammensetzen und ein ähnliches Ergebnis erzielen konnten.“
Die Show wurde im Studio vor einem acht Meter breiten Green Screen mit Chroma Keying aufgenommen. Die Produktion erfolgte virtuell mit einem Green-Screen-Setup mit mehreren Kameras und einem virtuellen Hintergrund, der in Unreal Engine erstellt wurde.
Die A-Kamera war eine Canon EOS C500 Mark II Cinema-Kamera mit einem Canon Flex Zoom Objektiv CN-E 45-135mm T2.4 L F / FP und installiert auf einem Jib-Arm mit einem drahtlosen Telepromoter.
Die erweiterte Unterstützung von Objektiv-Metadaten in den Canon Flex Zoom Objektiven beinhaltet Cooke /i Technologie und Zeiss eXtended Data Protokolle. Das Objektiv leitet diese Daten in Echtzeit direkt an ein verbundenes Tracker-Modul weiter, wodurch absolute Präzision und Genauigkeit möglich sind.
Für Nahaufnahmen wurden zwei Canon CR-N500 PTZ-Kameras verwendet, die sich auf beiden Seiten befanden. Jede wurde drahtlos über einen speziellen Controller gesteuert. In diesem Fall war einer ein Canon RC-IP100 und der andere ein Canon RC-IP1000. Das Team hat sich für diese Kameras aufgrund der Erfahrungen bei der Award Show entschieden: „Die PTZ-Kameras interessierten uns im Bereich der virtuellen Realität wegen der 3D-Bewegungsdaten, die sie ausgeben können“, erklärt Rob. Ausserdem verfügen sie über das entscheidende FreeD-Protokoll, das es ermöglicht, Kameraposition und Objektivdaten ganz ohne Tracking-Gerät nahtlos an Unreal Engine zu senden.
„Dadurch konnten wir einige Herausforderungen meistern, die mit der Verwendung mehrerer Kamera-Tracking-Lösungen für solche Produktionen einhergehen.“
Technologien für virtuelle Produktionen
Das Team ging davon aus, dass die Integration der PTZ-Kameras in die Canon Cinema EOS Ausrüstung ein echter Test sein würde, sagt Josh. Ein kameraübergreifendes einheitliches Erscheinungsbild war von entscheidender Bedeutung, doch auch hier lieferte die Farbwissenschaft von Canon alles, was erforderlich war, in Kombination mit den umfangreichen Verbindungsmöglichkeiten der Kameras, darunter XLR, HDMI und SDI. Die PTZ-Kameras geben 4K UHD nativ aus, und die Aufnahmeformate der EOS C500 Mark II beinhalten 4K UHD-Oversampling vom 5,9K-Vollformat-Sensor. Dadurch wird Moiré unterdrückt und das Rauschen reduziert, was zu einer aussergewöhnlichen Bildqualität führt.
Das Studio-Setup beinhaltete ein massgeschneidertes Beleuchtungssystem, das dynamische, bildbasierte Beleuchtung in Echtzeit über Unreal Engine erzeugte, fügt Rob hinzu. „Alles wurde über Disguise RX-2- und VX-2-Medienserver kontrolliert, die auch alle Kamerakalibrierungen, Unreal Engine-Pipelines und Erweiterungsmatten für den Live-Green-Screen verwalteten, um den Green Screen über seine physische Grösse im Studio hinaus zu erweitern.“
Rob lobt die Leistung des Objektivs CN-E 45-135mm T2.4 L F / FP, mit seiner „unglaublichen T2.4 über die gesamte Brennweite und seinem Kino-Look, der es ermöglicht, einen LED-Bildschirm knapp ausserhalb des Fokus aufzunehmen, um Moiré zu vermeiden. Es ist ein wunderschönes Stück Glas und unglaublich nützlich für die virtuelle Produktion.“
Simon fügt hinzu, dass Racquet Studios das Objektiv seit Kurzem mit der Canon EOS C400 kombiniert, die neben der EOS C80 dank des CV-Protokolls noch mehr Kamera- und Objektivdaten für die virtuelle Produktion und VFX unterstützt.
„Die EOS C400 ist für den Markt der virtuellen Produktionen einfach revolutionär“, findet er. „Wir freuen uns darauf, sie in weiteren Produktionen einzusetzen.“
Canon für die virtuelle Filmproduktion
Racquet Studios begann als traditionelle Kreativagentur, die Produktfotografie, Unternehmensvideos und Ähnliches produzierte und expandierte in die virtuelle Produktion, als Projekte während der Pandemiezeit pausiert oder gestrichen wurden.
„Viele andere im Bereich der virtuellen Produktion haben einen primär technischen Hintergrund. Racquets wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist unser primär kreativer Hintergrund“, sagt Simon.
Unter diesem Gesichtspunkt geht das Produktionsteam an die Auswahl der Ausrüstung heran: Was kann ihnen helfen, ihre kreative Vision zu verwirklichen?
„Wir arbeiten mit einigen Technologiepartnern, aber wir haben eine Art Liebesbeziehung mit Canon“, sagt Simon.
Mit der wachsenden virtuellen Produktionsbranche gehen auch neue Herausforderungen einher. Im Falle von Racquet Studios waren das die Live-Übertragung der 41. Golden Joystick Awards und die Aufnahme der Future Games Show in einem virtuellen Set. Doch Simon ist davon überzeugt, dass die Ausrüstung von Canon sie weiterhin dabei unterstützt, diese Herausforderungen zu meistern. „Die Lösungen von Canon entwickeln sich ständig weiter, erkennen die Problemstellungen und bringen neue Produkte auf den Markt, die uns helfen und unser Leben einfacher machen.“
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