Das Musikvideo im Jahr 2022 und in der Zukunft

Die bekannte Videoregisseurin Ashleigh Jadee und die aufstrebenden Produzentinnen Amber Akaunu und Lauren McCollin sprechen über ihre Erfahrung in der sich weiterentwickelnden Musikvideoszene und was in der Branche als Nächstes kommt.
Filmemacherin Ashleigh Jadee beim Dreh eines Videos in einer Industrieküche mit einer Canon EOS R5 C.

Ashleigh Jadee, abgebildet mit einer Canon EOS R5 C, hat mit vielen Grössen im Musik-Business als Fotografin, Produzentin und Musikvideoregisseurin gearbeitet. Während der Pandemie hat sie mit dem Mentoring begonnen und mit verschiedenen aufstrebenden Filmemachern zusammengearbeitet. „Diese Zusammenarbeit sollte zur neuen Arbeitsform werden“, sagt Jadee. „Ich bilde die Mentees aus, und wenn ich neue Möglichkeiten für Musikvideos bekomme, drehe ich sie zusammen mit einem Mentee.“ So bekommen sie eine hochwertige Produktion für ihr Showreel und Erfahrung aus nächster Nähe.“ © Ashleigh Jadee

Internet killed the video star. Hat es doch, oder? 2022 ist die Musikvideobranche meilenweit von exklusiven Rundfunkwelten wie MTV und Top of the Pops entfernt und ist auf leicht zugänglichen Onlineplattformen wie YouTube, TikTok und Instagram explodiert. Jeder hat das Zeug dazu, virale Videos in dieser neuen, mutigen, kreativen Ära zu schaffen, aber der Platz ist überlaufen.

Wenn du dir als Filmemacher einen Namen machen willst wie Ashleigh Jadee (@ashleighjadeeee) – und mit grossen Künstlern wie Skepta und Roddy Ricch zusammenarbeiten möchtest – dann musst du einen einzigartigen Stil und eine persönliche Marke schaffen. Diese Philosophie hat Jadee mit Amber Akaunu (@amberakaunu) und Lauren McCollin (@lauren.mccollin) geteilt, zwei junge Filmemacherinnen, für die sie seit Beginn der Pandemie über Instagram Mentorin ist.

Jadees Erfahrung und Wissen und die Zusammenarbeit mit ihr an ihren Projekten hat Akaunus und McCollins Showreels vorangetrieben. Und mit ihrer hochwertigen Kameraausrüstung für Videos wie die Canon EOS C70 und die Canon EOS 5D Mark IV werden sie als aufstrebende neue und einzigartige weibliche Stimmen in einer sich weiterentwickelnden Filmbranche im Vereinigten Königreich bekannt, gut ausgestattet für zukünftige Herausforderungen.

Beim Gespräch mit Jadee, Akaunu und McCollins erfahren wir, warum die Szene heutzutage ein ausgeglicheneres Spielfeld ist, die aktuellen Einflüsse auf die Musikfilmproduktion und wie man in einer vom Marketing geführten Branche auffallen kann.

Bei Nachtaufnahmen blickt Filmemacherin Ashleigh Jadee auf einen Kameramonitor. Sie ist von Schauspielern und Crewmitgliedern umgeben.

Jadee setzt schon sehr lange auf Kameraausrüstung von Canon. „Ich war 19 als ich mein Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM der L-Serie (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM) bekommen habe. Das Objektiv hat 1.500 £ gekostet, aber ich wollte es haben und ich wusste, dass es lange halten würde“, erinnert sie sich. „Mit jedem Dreh, den ich damals machte, habe ich es abbezahlt. Letztes Jahr habe ich das Objektiv einem meiner Mentees gegeben, ich hatte 10 perfekte Jahre damit!“ © Ashleigh Jadee

Filmemacherin Lauren McCollin, mit grauem Oberteil und grossen Kreolen, filmt mit einer Canon Kamera auf Schulterhöhe.

Als aufstrebende Filmemacherin muss Lauren McCollin (abgebildet) beim Filmen oft kreativ werden. „Die Belichtung ist selbstgebaut, vor allem wegen des Budgets“, erklärt sie. „Bei meinem ersten Dreh habe ich ein paar Softboxen verwendet, als ich nur das Canon EF 50mm f/1.8 STM hatte. Beim zweiten Dreh kam das Canon EF 24-70mm f/2.8L USM hinzu (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM) und LED-Belichtung für verschiedene Farben. Wir haben auch schon Reflektoren bei Tageslicht und Objektivfilter verwendet.“ © Lauren McCollin

Hochwertige Ausrüstung für wenig Geld

„Die Kameraausrüstung hat zu 100 % das Spielfeld in der Musikvideobranche geebnet“, sagt Jadee, deren erste Kamera mit Videofunktion die Canon EOS 60D war (mittlerweile ersetzt durch die Canon EOS 90D). „Als ich in der Branche anfing, habe ich als erstes meine eigene Kamera gekauft. Dann wurde mir bewusst, dass ich von Foto zu Video wechseln und auch bearbeiten konnte, also habe ich Künstler kontaktiert und gefragt, ob ich für sie Videos aufnehmen könnte. Das passiert jetzt im grösseren Umfang. So viele Leute erkennen, dass sie eine Hybridkamera anschaffen können, die nicht zu viel kostet, und Videos mit Bekannten drehen können, diese dann auf YouTube, Instagram und TikTok hochladen, wo es [potenziell] virale Videos werden.“

Jadees Mentee Akaunu konnte sich ein Stipendium sichern, mit dem sie sich die Canon EOS C70 gekauft hat. „Ich weiss noch, wie mächtig ich mich mit dieser Kamera in meinen Händen gefühlt habe“, erinnert sich Akaunu. „Es ist eine Erweiterung meiner Vision, vor allem, weil sie so einfach zu bedienen und leicht ist, im Vergleich zu anderen hochwertigen Kameras. Ich habe viel Bewegungsfreiheit und kann mit ihr experimentieren, und die integrierten ND-Filter sind perfekt für schnelle Anpassungen, wenn ich beim Dreh unterwegs bin. Sie hat alle Werkzeuge, die ich benötige.“

McCollin hat auch nur löbliche Worte für ihre Canon Kamera. „Ich habe alle Musikvideos für Shelana Azora mit der Canon EOS 5D Mark IV gedreht“, schwärmt sie. „Meine erste Kamera mit echten Videofunktionen. Ich habe mit 4K-Videos und Zeitlupenaufnahmen mit 60 B/s für Wegschnitte gearbeitet. Wenn du sehen kannst, wie sich deine Arbeit verbessert, dann strengst du dich auch mehr an, weil du siehst, dass du etwas erreichst.“

Das Angebot von Canon an EOS R-System Kameras, wie die Canon EOS R5 C, die EOS R5 und die EOS R6 wurden für kreative Menschen entwickelt und bieten leistungsstarke, professionelle Videofunktionen in einem kompakten und leichten Gehäuse.

Plattformen und Networking

Neben günstiger Ausrüstung in bester Qualität hat noch ein weiteres Element die Arbeit von aufstrebenden Filmemachern erleichtert – die Zugänglichkeit sowohl von Produkten als auch von Unterricht. Nachwuchstalente profitieren von kostenlosen Musikvideos und sehr günstigem bis kostenlosem Bildungsmaterial online, um ihr Handwerk zu inspirieren und zu verbessern. „YouTube Universität“, wie McCollin es scherzhaft nennt. Auf den wichtigsten Plattformen von heute, YouTube, TikTok und Instagram, sind Inhalte ebenfalls ganz einfach zugänglich und leicht zu teilen.

„Kreative Menschen werden immer jünger, sowohl die Künstler als auch die Personen hinter der visuellen Darstellung“, sagt Jadee. „Sie möchten bessere Kunst schaffen und probieren dies mit ihren Werkzeugen aus.“

Ein Techniker mit weissen Handschuhen reinigt den Sensor einer Canon Kamera.

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Videoproduktionen mit geringem Budget, kleinere Crews und Reisebeschränkungen: Die Pandemie hat neue Talente beschleunigt. Die Zusammenarbeit von McCollin und R&B Sängerin Shelana Azora beispielsweise war wirklich lokal, da sie in der gleichen Strasse wohnen.

Für die Zukunft erwartet Jadee, dass die Grenzen weiter verschwimmen werden. „Ich sehe, wie neue unabhängige Künstler genauso viel in ihre Videos investieren wie Künstler unter Vertrag, und sie handeln genauso, wie ein Label dies tun würde“, erklärt sie. „Sie verstehen Marketing viel besser, weil sie so viel davon selbst machen. Gleichzeitig möchten sie nicht zu viel für das Video ausgeben, da sie Geld für das Marketing sparen müssen.“

PRO

Deine Marke hinter den Kulissen aufbauen

Stil, Belichtung und visuelle Effekte sind entscheidende Komponenten für Musikvideoproduzenten, aber Jadee ist sich auch bewusst, wie wichtig es ist, die Person hinter der Kamera zu zeigen, damit sich das Publikum besser mit ihr identifizieren kann. „Persönliche Marken sind mir wichtig“, sagt sie. „Viele Content Creator, vor allem Frauen, zeigen ihre Werke, aber sie zeigen nicht, wer sie wie produziert hat. Meine Interaktion hat sich erhöht, als ich bei Aufnahmen Videos hinter den Kulissen gedreht habe und mir folgen Leute, weil sie mich bei der Arbeit sehen möchten. Ich bin nicht mehr nur ein Name auf einem Video, sondern Menschen interessieren sich für mich als Person.

„Bei MTV gefielen mir am besten die Aufnahmen hinter den Kulissen“, sagt Jadee weiter. „Das hat mich dazu inspiriert, meine eigenen zu machen. Durch den Blick hinter die Kulissen wird dir bewusst, was alles zu einer Produktion dazugehört, und der Irrglaube, dass es sich nur eine Person mit einer Kamera handelt, wird widerlegt. Viele unserer Aufnahmen hinter den Kulissen machen wir mit unseren Canon DSLRs.“

Akaunu wohnt in Liverpool und bietet uns bei einem Dreh einen kurzen Blick hinter die Kulissen. Sie findet auch, dass es heutzutage in der Musikbranche entscheidend ist, dass du dich selbst zeigst, und sieht dies als persönliche Bereicherung an. „Ein grosser Teil meiner Identität ist es, eine schwarze Frau in Liverpool zu sein, eine Perspektive, die in den Medien nicht oft gezeigt wird“, erklärt sie. „Ich versuche definitiv, mich darauf zu stützen, sowohl hinter als auch vor der Kamera, und zeige meinem Publikum die schwarze Kultur im Norden und schaffe so ein Bewusstsein dafür. Liverpool hat die älteste schwarze Gemeinschaft in ganz Europa, es ist also etwas, das mir am Herzen liegt.“

Aufnahmen für soziale Netzwerke

„Shoot for the edit“ bekommt eine ganz neue Bedeutung bei der Produktion von Musikvideos für die sozialen Netzwerke. Bei Zielgruppen, die selbst nach den Videos suchen, oder über Freunde darauf aufmerksam werden, „musst du etwas schaffen, dass die Aufmerksamkeit auf sich zieht, etwas, das sie noch nie gesehen haben“, sagt McCollin. „Wenn du beim Dreh die Aufnahme machst, von der du dir sicher bist, dass sie Aufsehen erregen wird, das ist es!“

„Es gibt viele Ergebnisse“, greift Jadee auf. „Der Kunde möchte einen Trailer für Instagram von 10 Sekunden, konvertiert für das Seitenverhältnis der Instagram Stories. Du hast YouTube, 15 Sekunden für TikTok, Spotify ist acht Sekunden ... Es gibt so viele verschiedene Exporte.“

Eine Nahaufnahme einer Canon EOS C70, hinter der eine Person mit Brille steht.

EOS C70: Die perfekte Kamera für Musikvideos

Kameramann Michael Janke und Belrie sprechen darüber, warum die Canon EOS C70 perfekt zum Filmen von Musikvideos geeignet ist.

Die Künstler werden auch von den Anforderungen von verschiedenen Medien beeinflusst. Jadee hat beobachtet, dass Lieder viel kürzer geworden sind, meistens etwa 2,5 Minuten. „Wenn dir ein Lied gefällt, dann fühlst du es nach 2,5 Minuten, also musst du es noch einmal hören. Das gleiche gilt für das zugehörige Video. Dadurch bekommen Künstler letztendlich mehr Streams und machen mehr Umsatz.“

Auch die Inhalte entwickeln sich weiter. Zum Beispiel Tanz in Musikvideos. „Ich war bei einem Dreh für ein Musikvideo und sie hatten einen TikTok-Tanz, der extra für das Video einstudiert wurde, damit ihre Zielgruppe durch diesen Marketingansatz angesprochen wurde“, sagt McCollin.

„Die Beziehung zwischen Künstlern und TikTok und Musikvideos und sogar den Charts ist äusserst interessant, sie wird sich weiterentwickeln und offizieller werden“, fügt Akaunu hinzu. „TikTok ist inoffiziell, aber dominiert die Charts auf offizielle Weise!“

Filmemacherin Amber Akaunu lächelt vor einem hellen gelben Hintergrund in die Kamera.

Dieses Jahr reist Amber Akaunu, abgebildet, nach Nigeria, wo sie ihre Herkunft erforschen möchte, mithilfe ihrer Canon EOS C70. „Ich freue mich darauf, einheimische Künstler und Filmemacher zu dokumentieren und mich mit ihnen zu vernetzen, und dies hoffentlich als Basis für meine zukünftige Arbeit zu verwenden“, sagt sie. © Amber Akaunu

Eine Gruppe stellt Kameraausrüstung in einem grossen offenen Raum auf.

„Ich habe das Gefühl, dass ich mir in diesem Raum einen Namen machen kann, wenn ich Neues lernen möchte, immer an meiner Technik arbeite, und die richtigen Leute treffe“, sagt McCollin. „Es kommt darauf an, wen du in der Branche kennst, aber auch, welchen Mehrwert du den Produktionen bietest, den Künstlern.“ Wir alle haben unsere einzigartigen Ideen, aber zusammenzuarbeiten und mehr zu lernen, wie mit Jadee, hat mir viel beigebracht.“ © Lauren McCollin

Deine einzigartige kreative Stimme annehmen

Etablierte Künstlerinnen wie Jadee brauchen neue Herausforderungen, um am Ball zu bleiben. Das fünfminütige Musikvideo Hustle hat ihre kreative Anforderung genutzt, ein Narrativ zu schaffen. „Als Tänzer erwähnt wurden, habe ich mir überlegt, dass es künstlerisch sein und sie mit ihren Körperbewegungen eine Geschichte erzählen sollten. Das Video hat mir so viel Spass gemacht, weil es mich wirklich gefordert hat.“

„Aus kreativer Perspektive lehnst du daran an, was dich einzigartig macht. Das ist bei uns allen so, deine Kultur und Ideologien lehnen sich daran an und zeigen sich in dem, was du schaffst“, sagt Akaunu. „Wenn du zu einer marginalisierten Gemeinschaft zählst, kann es schwer sein, dort authentisch zu sein, wo du in der Minderheit bist. Als schwarze Liverpoolerin mit nigerianischen Wurzeln zeigt sich diese Authentizität in den Werken, die ich produziere, und das zahlt sich zu 100 % aus.“

Was gibt es Neues und was kommt als Nächstes?

Jadee ist die begrenzte Lebensdauer neuer Stilideen aufgefallen, die dann übermässig in Musikvideos verwendet werden, sei es 360°-Schwenk, Dutch Angle, Mischung aus 4:3- und Breitbild-Seitenverhältnissen oder sogar die TikTok-Tanzchallenges. Während das Ringelspiel weitergeht, liegt die Zukunft vielleicht in breiter Branchenzusammenarbeit.

McCollin nennt das Musikvideo „Woman“ von Doja Cat als Beispiel. „Sie hat mit Girls Who Code an einem Musikvideo zusammengearbeitet, bei dem die Zuschauer die Details des Videos durch Code verändern können, beispielsweise die Nagellackfarbe der Künstlerin.“ Die Idee dahinter war, Frauen für Coding zu interessieren und zu zeigen, dass Musikvideos interaktiver werden können.

Gerade ist ein guter Zeitpunkt für Filmemacher wie Jadee, McCollin und Akaunu im Vereinigten Königreich, um der Musikvideolandschaft ihre Einzigartigkeit näher zu bringen. „Dort musst du deinen Stil finden, ihn perfektionieren und dann wirst du dafür bekannt und für diesen Look gebucht.“

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