Für dieses atemberaubende Bild arbeitete die professionelle Mode- und Schönheitsfotografin Tina Eisen mit einer Visagistin zusammen, die für ihre Fähigkeit bekannt ist, Produkte tropfen zu lassen. Trotzdem waren einige Aufnahmen notwendig, weil das Make-up zwischendurch abgewaschen und neu aufgetragen wurde, um es richtig hinzubekommen. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV und einem Canon EF 100mm f/2.8 Macro USM Objektiv bei 1/125 Sek., F7.1 und ISO 160. © Tina Eisen
Die Makro- und die Beauty-Fotografie werden oft als getrennte Bereiche betrachtet – aber für die in London ansässige Beauty- und Modefotografin Tina Eisen gehört beides zusammen. Für sie ist Makro ein spannender, kreativer Bereich ihrer Arbeit, mit dem sie vor rund vier Jahren begann.
„Ich habe ein Shooting gemacht, bei dem ein paar glänzende Käfer auf das Auge des Models gesetzt wurden“, erklärt Tina. „Ich machte die Aufnahme und stellte fest, dass alles andere in ihrem Gesicht – ihre Lippen, ihre Nase, ihr Haar – nichts mit dem zu tun hatte, was ich zeigen wollte. Ich wollte den Ausschnitt auf einen kleinen Bereich reduzieren, weil der Rest ihres Gesichts nur von der Geschichte ablenkte. Ich wollte nur ihr Auge als Leinwand benutzen – mehr brauchte das Bild nicht. Ich habe eine Schwäche für Details und nachdem ich mit den Makroaufnahmen angefangen hatte, wusste ich, dass ich mehr davon machen wollte. Ich liebe diese Makro-Details einfach.“
Anfangs waren Tinas Models und Kunden nicht an der Makro-Beauty-Fotografie interessiert und sie musste diese Arbeiten in anderen Shootings unterbringen. „Bevor Social Media populär wurde, waren die Markenhersteller noch nicht damit vertraut, dass ihre Produkte mit kreativen Makrobildern präsentiert werden“, erklärt sie. „Und die Agenturen und Models waren ebenfalls nicht interessiert an solchen Makro-Arbeiten, da man sie darin nicht wiedererkennen konnte. Das macht solche Aufnahmen in ihrem Portfolie nutzlos – es sei denn, es handelt sich um ein spezialisiertes ,partielles Model‘ für Lippen oder Augen. Es war also immer eine Art Nebenprojekt. Wenn ich z.B. viele Ganzgesichtsaufnahmen machte, habe ich immer schnell auch ein paar Makroaufnahme dazwischen geschoben.“