Unternehmensfilme können sehr ertragreich sein. Egal, ob du einen Werbeclip aufnimmst oder für Kunden Inhalte für interne Zwecke – oder die externe Nutzung – erzeugst: Es gibt viele Möglichkeiten, wie du deine Fähigkeiten für erfolgreiche Aufnahmen einsetzen kannst. Aber wie solltest du dich auf einen Dreh vorbereiten? Gibt es typische Fehler beim Drehen von Unternehmensfilmen, die du vermeiden kannst?
„Wenn ich mit einem potenziellen Kunden arbeite, versuche ich immer zu verstehen, woran der Erfolg gemessen wird“, sagt Regisseur und Fotograf Simeon Quarrie, der die beeindruckende Storytelling-Firma VIVIDA betreibt und für namhafte Kunden wie Burberry und Google gearbeitet hat. „Ich frage: „Wenn wir ein tolles Video machen, welche Auswirkungen könnte dies haben?“
Quarrie sagt, dass viele Anfänger im Bereich Videografie den Fehler machen, nach Zeit und nicht nach Wert abzurechnen. „Du musst den Vorteil kennen, den der Kunde haben wird, wenn du deinen Job gut machst“, erklärt er. „Wenn dein Video Besucher zur Website eines Unternehmens führt, und viel Umsatz generiert, welchen Wert hat dieser Umsatz? Wenn du das verstehst, kannst du leichter herausfinden, wie du einem Unternehmen erfolgreich helfen kannst – und es wird dir leichter fallen, über deine Vergütung zu sprechen.“
Hier findest du Quarries sieben wichtigste Tipps für hochwertige Unternehmensvideos und einen reibungslosen Ablauf – von der Vorproduktion bis zum fertigen Film.
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Top-Tipps für Unternehmensvideos, um Kunden bei der Stange zu halten
1. Der Umfang des Auftrags muss klar sein
Die Produktion von Unternehmensvideos kann schnell komplex werden, vor allem, wenn du mit einem grossen Unternehmen zusammenarbeitest, in dem viele ein Wörtchen mitzureden haben. Quarrie empfiehlt deshalb, von Anfang an klar und deutlich über den Umfang des Projekts zu sprechen, um sicherzustellen, dass ihr euch einig seid, und um zukünftige Probleme zu vermeiden.
Er empfiehlt, zu Beginn jedes Projekts eine schriftliche Vereinbarung zu fixieren. „Wenn sich der Umfang bedeutend ändern sollte, kannst du dann entscheiden, ob die Änderungen so wesentlich sind, dass sich das auf deine Kosten auswirken könnte“, sagt er.
Besitzt du eine Canon Ausrüstung?
„Es kann auch von Nutzen sein, einen kurzen Ausschnitt im Voraus zu produzieren, um klar zu vermitteln, wie das Endprodukt aussehen könnte“, sagt er. „Wie viele Videos wird es geben? Wie lang müssen sie sein? Es ist wichtig, etwas schriftlich festzuhalten, auch wenn es nur eine knappe Beschreibung von einer Seite dessen ist, was du liefern wirst.“
2. Wähle die richtige Ausrüstung
„Du kannst mit den meisten Kameras Unternehmensvideos aufnehmen, aber du solltest einige Punkte beachten“, sagt Quarrie. „Zunächst einmal: Machst du die Aufnahmen alleine? Wie schnell musst du arbeiten? Unter wie viel Druck wirst du stehen? Dann kannst du deine Kamera entsprechend auswählen.“
Quarrie hat für Unternehmensvideos zunächst mit Camcordern gearbeitet, bevor er zum Cinema EOS-System überging, inklusive der Canon EOS C200 und der Canon EOS C700 FF, die er zusammen mit Cinema- und EF-Objektiven verwendet. Die Canon EOS C200 ist ein kompaktes und vielseitiges Gehäuse, das gestochen scharfe 4K-50p-Bilder liefert und ein gute Balance zwischen Qualität und Bedienkomfort bietet. „Ich möchte schöne Produktionswerte, eine etwas unscharfe Feldtiefe, aber mit Fokus auf dem Gesicht. Und das alles mit so wenig Aufwand wie möglich“, sagt Quarrie.
„Ausrüstung, die anpassbar ist, ist ein echter Vorteil“, sagt Quarrie weiter. „Mit meiner Cinema EOS kann ich, wenn es wirklich hell ist und ich draussen aufnehme, ND-Filter verwenden. Ich kann mehr als ein Mikrofon für den Ton haben und die ClearScan-Funktionen nutzen, um die Frequenz anzupassen, wenn ich im Hintergrund einer Aufnahme einen Fernsehschirm habe. Dank dieser Optionen bin ich in jeder Situation flexibel.“
3. Mach zusätzliche relevante Aufnahmen
Quarrie kommt zu Aufnahmen oft mit einer einzelnen Kamera oder mit zwei passenden Gehäusen. „Bei den wirklich grossen Aufnahmen arbeitest du meistens mit einer Kamera“, sagt er. Er benutzt eine separate Kamera nur dann für zusätzliche Aufnahmen, wenn es um Schnelligkeit geht, „wenn ich sie in einem Gimbal trage oder einen speziellen Rigg nutze“, erklärt er.
„Statt einer separaten Kamera für „B-Roll“-Aufnahmen mache ich diese Aufnahmen oft mit derselben Kamera, nachdem ich Interviews aufgenommen habe“, sagt er. „Der Zweck von Zwischenschnitten ist oft, die im Gesprochenen genannten Punkte zu illustrieren, weswegen ich immer zuhöre und lerne, wenn ich ein Interview aufnehme, und dadurch hinterher das richtige Material für den B-Roll bekomme.“
Wenn der Auftrag eine zusätzliche Kamera verlangt, hast du mit zwei aufeinander abgestimmten Gehäusen bei Interviews den Vorteil, nahtlos von einem Winkel zum anderen zu schneiden, und es ist leichter, den Look deiner Zwischenschnitte anzupassen.
4. Nimm hochwertige Soundqualität auf
Wenn es in deinem Unternehmensvideo auch ein Interview gibt, dann musst du effizient hochwertige Tonaufnahmen machen können. Die Camcorder der Canon XA und XF Serie haben XLR-Eingänge für professionelle Mikrofone, aber, wie Quarrie erklärt, können Hintergrundgeräusche bei Aufnahmen vor Ort schnell zum Problem werden.
„Der Lärm von Klimaanlagen oder Aufzügen, die sich öffnen und schliessen, das sind Dinge, an die Kunden wahrscheinlich nicht denken“, sagt er. „Wenn du Aufnahmen im Empfangsbereich machen möchtest, gehen die Mitarbeiter dort alle zwei Minuten ans Telefon? Gibt es draussen auf der Strasse eine Baustelle? Wahrscheinlich machst du dir viele Gedanken um das Visuelle. Wenn du aber beim Kunden vor Ort bist und dich umsiehst, um einen guten Platz für die Aufnahmen zu finden, solltest du deine Kamera einmal zur Seite legen und einfach nur hören. Steh dort 30 Sekunden lang und überlege, welche Dinge möglicherweise zum Problem werden könnten.“
Filmgrundlagen für professionelle Ergebnisse
5. Hole das Beste aus Interviewteilnehmern heraus
Wenn du ein Unternehmensvideo aufnimmst, stehen meistens keine Profis vor der Kamera. „Wenn du eine Fallstudie mit dem Kunden deines Kunden aufnimmst oder mit einer Einzelperson aus dem Unternehmen arbeitest, dann sind diese mit hoher Wahrscheinlichkeit vor der Kamera ziemlich nervös“, sagt Quarrie. „Jedes Mal, wenn sie etwas falsch sagen und du die Aufnahme noch einmal neu beginnen musst, sinkt ihr Selbstvertrauen weiter. Dein Job ist also, die Teilnehmer zu beruhigen.
„Versuche, sie, so gut es geht, zu bestärken, etwa mit Worten wie: „Das war richtig gut, mir hat total gefallen, was du da gesagt hast, und weisst du was? Ich glaube wir haben schon, was wir brauchen. Aber würde es dir etwas ausmachen, wenn wir die Aufnahme noch einmal machen und du auch dies hier sagst?“ Mit der Zeit wirst du diese Sätze ganz automatisch bei Aufnahmen verwenden.“
Quarrie rät auch dazu, dir zusätzliche Hilfe zu holen, wenn es um Aspekte bei den Aufnahmen gibt, bei denen du dich selbst nicht so wohl fühlst. „Wenn du ein Skript schreiben sollst und damit wenig Erfahrung hast, kannst du einen Drehbuchautor hinzuziehen“, sagt er. „Frag ihn, wie lange es dauern wird, ein zwei- oder dreiminütiges Skript zu schreiben, und berücksichtige dies bei deinen Kosten. Und wenn es dir schwer fällt, auf andere Menschen zuzugehen, könntest du jemanden beauftragen, die Interviews durchzuführen.“
6. Vereinbart einen klaren Freigabeprozess
Um sich nicht in endlose Runden von kleinen Nachbearbeitungen hineinziehen zu lassen, ist es wichtig, dass ihr den Genehmigungsprozess schriftlich fixiert. „Du solltest von vornherein klarstellen, was die Erwartungen und Einschränkungen sind“, sagt Quarrie. „Vielleicht erklärst du dem Kunden, dass es zwei Änderungsrunden geben kann. Bitte ihn, sich das Video anzusehen, so viel Feedback wie möglich zu geben, und dann kannst du dies berücksichtigen und noch eine weitere Änderungsrunde machen. Du kannst erklären, dass du auch mehr Änderungen als in diesen zwei Runden vornehmen kannst, dies dann aber zum üblichen Stundensatz vergütet wird.“
Quarrie rät dazu, Automatisierungstechnologien zu nutzen, um den Genehmigungsprozess effizient zu gestalten. „Eine Plattform zum Hosten und Teilen von Videos sollte dir Zugriff auf eine Überprüfungsfunktion geben, mit der der Kunde ein Video abspielen und auf bestimmte Zeiten klicken kann, um einen Kommentar zu hinterlassen. Das ist auf jeden Fall einfacher als eine E-Mail mit vielen aufgeschriebenen Timecodes.“
7. Denke langfristig
„Das Tolle an der Arbeit in Unternehmen ist, dass es selten nur das eine Projekt ist“, sagt Quarrie. „Meine ersten Projekte waren Interview-Videos, aber die Beziehung hat sich schnell weiterentwickelt, und ich habe einen Markenfilm für den Kunden aufgenommen. Gerade habe ich noch ein Unternehmensvideo aufgenommen, und jetzt erstelle ich eine kommerzielle Werbekampagne, die eher für das Fernsehen gedacht ist.“
Um diese Art von Beziehung aufzubauen, empfiehlt Quarrie, dir die Wirkung eines Videos anzuschauen, das du in der Vergangenheit für den Kunden aufgenommen hast. „Dein Job hört nicht mit der Lieferung des Endergebnisses auf. Damit dein Kunde wirklich erfolgreich ist, und auch für dein Unternehmen, solltest du am Ball bleiben und herausfinden, wie sich das Video macht. Was waren die positiven Effekte des Videos?“
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