Es scheint, dass sich überall immer mehr Menschen aufhalten. Harrison Brown hat sich wiederum eine globale Fangemeinde mit Dokumentationen von Orten aufgebaut, an denen die Menschen klein erscheinen und der Himmel sich gross und weit anfühlt: von seiner schottischen Heimat bis in die entlegensten Winkel Ostasiens. „Ich möchte Emotionen auslösen“, sagt der Fotograf und Videofilmer, der mehr als 91.500 TikTok-Follower und mehrere tausend YouTube-Abonnenten hat.
Die Welt zu bereisen mag eine tolle Sache sein, aber Harrison machte zunächst nur Aufnahmen in seiner Heimat Schottland. „Ich wollte die Leute dazu inspirieren, rauszugehen, sich auf den Weg zu machen“, sagt er. Damit hatte er anfangs Erfolg, und im Laufe der Jahre und durch die Zusammenarbeit mit Marken hat sich sein Aktionsradius ausgeweitet.
„Letztes Jahr habe ich etwa acht Monate auf Reisen verbracht und den Rest der Zeit in Grossbritannien gearbeitet“, sagt Harrison.
Um die Welt zu reisen, dies zu dokumentieren und davon zu leben, ist für viele Menschen ein Traum. Der Weg dorthin war für Harrison jedoch nicht einfach oder gewöhnlich. „Ich habe mich an fünf verschiedenen Universitäten für ein Studium der Videografie und Fotografie beworben und wurde nicht angenommen“, sagt er. „Also habe ich mir alles selbst beigebracht. Ich beschäftigte mich viel mit der Fotografie, aber dann merkte ich, dass ich mich mehr für Videos interessierte.“
Wo filmische Reisevideos auf Fotografie zur Dämmerungszeit treffen
Da er keine formale Ausbildung hatte, nutzte Harrison das Internet, um seine Fähigkeiten auszubauen. „Wenn du einmal die Grundlagen verstanden hast, liegt es wirklich an dir, was du daraus machst. Du musst Dinge ausprobieren und testen, und die Ergebnisse sind anfangs oft gar nicht gut.“ Es gibt noch einen anderen Aspekt, der ihm auf seinem Weg zum Profi geholfen hat: der Aufbau von Gemeinschaften und Netzwerken mit anderen Medienschaffenden. „Ich habe ein paar wirklich unglaubliche, talentierte Leute getroffen, die dir innerhalb von drei Sekunden genau sagen können, was du falsch machst. Das alles selbst herauszufinden, hätte viel länger gedauert.“
Anknüpfend an die Canon Lernreihe auf YouTube haben wir mit Harrison gesprochen, um mehr über seine Herangehensweise an die Erstellung von hybridem Content zu erfahren.
Canon Lernreihe auf YouTube
Neue Kompositionen, nicht neue Orte
Harrison zieht es in die Abgeschiedenheit: Orte, an denen er mit seiner Kamera allein sein kann. Reisefotografie zeigt oft belebte Orte, aber frühmorgens kannst du den Menschenmassen noch aus dem Weg gehen.
„Für mich ist ein Ort vor allem dann gut, wenn er ruhig ist“, erklärt Harrison. „Das ist auch der Grund, warum ich so früh aufstehe oder die Nacht durchmache, wenn ich an bestimmte Orte gehen will. Mittlerweile gibt es überall auf der Welt viele Touristen, was nichts Schlechtes ist. Wenn du früh aufstehst, bist du aber mehr oder weniger allein.“ Und das ist nicht der einzige Vorteil: „Wenn du erst mittags an diese Orte gehst, ist das Licht nicht vorteilhaft.“
Originelle Bilder an viel besuchten Orten zu machen, erfordert auch etwas Kreativität. „Konsumiere möglichst keinen anderen Content, bleib in der kreativen Stimmung, sonst fängst du an zu kopieren und zu reproduzieren“, rät Harrison. „Das Ergebnis sind dann immer die gleichen Hauptkompositionen, auf die jeder kommt. Ich denke darüber nach, wie ich dem Ganzen meinen eigenen Stempel aufdrücken kann: Ich füge z. B. ein Motiv hinzu und schaffe mit der Drittelregel neue Kompositionen.“
Bei Videos gibt es noch eine weitere Ebene, die nach Harrisons Ansicht dem Content Originalität verleiht. „Color Grading ist einer der wichtigsten Aspekte bei Videos und Fotos“, so Harrison. „Du kannst einen völlig einzigartigen Eindruck erzielen, der die Kulisse deines Videos unterstreicht. Reisevideos und -fotografien tendieren oft zu den Farben Türkis und Orange.“ Harrison versucht, einen einzigartigen Look zu schaffen, der trotzdem der Realität entspricht. „Ein natürlicher Farbton ist auch ästhetisch ansprechend.“
Ausrüstung für hybrides Arbeiten
Die Wahl der Ausrüstung ist für Harrison ein wichtiger Teil seiner künstlerischen Arbeit. Er fotografiert mit einer Canon EOS R5, die Fotos mit 45 Megapixeln bei bis zu 20 Bildern pro Sekunde und kinoreife 12-Bit-8K-RAW-Videos über die gesamte Breite des Kamerasensors liefert. „Du musst für dich herausfinden, welchen Nutzen du aus der Kamera ziehen willst“, erklärt Harrison. „Ich wusste, dass ich eine gute Hybridkamera wollte, und da ich für grössere Marken arbeite, wollte ich auch die hochwertigsten Produkte.“
Warum hat sich Harrison für die Canon EOS R5 entschieden? „Ausschlaggebend war für mich die 4K-Aufnahme mit 120 Bildern pro Sekunde (Zeitlupe). Ich drehe gerne in Zeitlupe, um die Szenerie in meinen Videos zu betonen. Wenn du zum Beispiel in Norwegen bist und ein riesiger Sturm aufzieht, kannst du das Wasser und den Wind, der durch den Sand weht, in Zeitlupe filmen – das wirkt sehr dramatisch.“
Der 45-MP-Sensor der Canon EOS R5 verfügt ausserdem über einen Dual Pixel CMOS AF II. „Autofokus ist das A und O, denn du siehst ja nicht, was du filmst“, sagt Harrison. „Wenn du die Kamera vor dir hältst, kannst du nicht manuell fokussieren. Du musst darauf vertrauen, dass sie auf dein Gesicht scharfgestellt ist. Mit diesem überlegenen Autofokussystem ist das viel einfacher.“
Und schliesslich war für mich noch die Bildstabilisierung von Bedeutung. „Ich filme viel aus der Hand“, erklärt Harrison, „die Stabilisierung ist daher wirklich wichtig.“ „Ich verwende zwar einen Gimbal, aber den kann man nicht immer mitnehmen.“ Die IBIS in der Canon EOS R5 kann bis zu 5 Blendenstufen und in Verbindung mit bestimmten RF Objektiven sogar bis zu 8 Blendenstufen bieten. „Wenn du das bei der Nachbearbeitung einsetzt und vielleicht noch ein bisschen Stabilisierung hinzufügst, kannst du auch ohne Gimbal wirklich flüssige Aufnahmen machen.“
Harrison nimmt ausserdem ein Stativ, Ersatzakkus, eine Drohne, CFexpress-Karten – „immer zwei, falls eine kaputtgeht“ – und SSD-Festplatten mit. „Ich habe immer eine SSD und einen Laptop dabei, um alles täglich zu synchronisieren“, erklärt Harrison.
Die drei RF Objektive
Es sind nicht nur die Eigenschaften der Canon EOS R5, die bei dieser hybriden Ausrüstung eine Rolle spielen. Das erste Objektiv, das Harrison kaufte, war ein Canon RF 15-35mm F2.8L IS USM. „Dann kam das RF 24-70mm F2.8L IS USM dazu und dann das RF 70-200mm F2.8L IS USM. In der Kamerabranche wird das Trinity (Dreifaltigkeit) genannt“, erklärt er. „Ich glaube, die RF Objektive, insbesondere die mit kurzer Verschlusszeit, sind die beste Investition.“
Das Canon RF 15-35mm F2.8L IS USM ist wahrscheinlich das Objektiv, das Harrison auf seinen Reisen am häufigsten benutzt. „Du willst die Szene insgesamt erfassen. Ich gehe dabei systematisch vor: Ich mache alle Weitwinkelaufnahmen bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang und dann die Detailaufnahmen mit dem 70-200mm oder 24-70mm. Und wenn du die sozialen Medien im Hinterkopf hast: Es ist viel einfacher, die Bilder ins Hochformat zu schneiden, wenn du mit einer Brennweite von 15–35 mm filmst.“
Sollten sich Fotografen auch Videofertigkeiten aneignen?
Die hybride Arbeitsweise von Harrison
Harrison filmt immer zuerst – er sieht sich selbst als Videofilmer, der auch fotografiert – „aber ich will immer auch ein paar Fotos von der Szene machen“, bekräftigt er.
„Ich würde sagen, dass ich 80 % meiner Zeit mit Videos und 20 % mit Fotos verbringe. Für mich geht es darum, schnell zu sein und mich auf das Video zu konzentrieren“, sagt Harrison. „Die Einstellungen auf der Canon EOS R5 sind extrem einfach zu konfigurieren und mit zwei Klicks kannst du von Video auf Foto umschalten.“
Mit individuellen Modi für alles – Langzeitbelichtung, Nachtaufnahmen, Landschaftseinstellungen, Astrofotografie, Porträts – ist die Einrichtung einfach und schnell. „Das ist auch der Grund, warum ich auf Reisen die Canon EOS R5 benutze, denn es ist so einfach, zwischen den Modi zu wechseln und spart so viel Zeit“, sagt Harrison. „Du kannst verschiedene Bildraten einstellen: eine für 24 Bilder/Sek., 50 Bilder/Sek., 120 Bilder/Sek., 4K...“ Wenn du deine Kamera auf diese Weise einrichtest, ist das hybride Arbeiten leichter.
Sobald das Material aufgenommen ist, musst du natürlich noch die grossen Dateien verwalten, und zwar viele. „Wenn ich auf Reisen bin, ordne ich alles nach Tag und nach dem, was an diesem Tag passiert ist“, sagt Harrison. „Dann trenne ich wieder nach Fotos und Videos, damit man nicht erst die Fotos durchgehen muss, um die Videos zu finden.“
Und damit er nicht vergisst, wo die Perlen sind, markiert er die besten Tage mit einem Farbcode, damit er sie zuerst bearbeitet.
Du kannst nur erfolgreich sein, wenn du es versuchst
Das kann überfordernd klingen, gibt Harrison zu. Aber es muss gar nicht so kompliziert sein. Eine Sache, die er gern von Anfang an verstanden hätte, ist, dass die Leute sich nicht so viele Gedanken machen, wie man glaubt. „Vielleicht bist du zu verlegen, um dich selbst mit aufs Foto aufzunehmen oder ein von dir aufgenommenes Foto ins Netz zu stellen. Die Chancen stehen aber gut, dass die Leute dich eher loben, anstatt dich zu kritisieren. Lass dich nicht verunsichern. Tu, was du tun willst. Es ist sehr wichtig, neue Dinge auszuprobieren und auch dabei zu scheitern, denn nach einem Jahr des Scheiterns machst du es dann richtig. Ich glaube, viele machen den Fehler, es nie zu versuchen.
Harrison macht sich keine Illusionen über die Realität des Reisens – Erschöpfung, Übernachtung, Lebensmittelvergiftung – für ihn gibt es einen tieferen Beweggrund. „Ich glaube, die Inspiration für mich ist, den Menschen etwas zu geben und sie glücklich zu machen.
Wenn du weitere Anregungen und Ratschläge von Content Creatorn suchst, sieh dir gern die Playlist der Canon Europe Lenreihe auf YouTube an.
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