An underwater shot shows low sun bursting through the top of the waves while a killer whale surfaces for breath.
„Underwater Symphony“ entstand am Fjord in der Nähe von Tromsø, Norwegen, und war eines der Fotos, das Audun Rikardsen den Wildlife Photographer of the Year Portfolio Award 2015 bescherte. Wir haben einen Blick hinter die Kulissen geworfen, um herauszufinden, wie er dieses Unterwasserfoto aufgenommen hat. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark III mit einem Canon EF 16-35mm f/2.8L II USM Objektiv. © Audun Rikardsen

Als ein Schwertwal an der perfekten Stelle direkt unterhalb der Wasseroberfläche auftauchte, während die niedrige Novembersonne in die Unterwasserwelt brach, wusste Audun Rikardsen, dass er nur eine Chance für sein Foto hatte. Am nächsten Tag würde die Sonne zum letzten Mal im Jahr in Tromsø untergehen und zwei Monate von polaren Nächten mit 24-stündiger Dunkelheit einläuten.

Als Wissenschaftler hatte Rikardsen seine Aufnahme bis ins letzte Detail geplant. Er wollte, dass die Sonne so niedrig wie möglich am Horizont steht und die Wellen das Sonnenlicht zerstreuen, während ein Wal direkt unter der Wasseroberfläche entlanggleitet, um ihn mit perfekten Lichtstrahlen im Hintergrund einzurahmen. Doch es war nicht nur seinen eigenen Ansprüchen geschuldet, dass all diese Dinge zusammenkommen mussten: Eine Filmcrew einer der wichtigsten TV-Nachrichtensender Norwegens drehte einen Dokumentarfilm über die Walfotografie Rikardsens und musste alle Aufnahmen abgeschlossen haben, bevor die zwei Monate der Dunkelheit begannen.

„Die Wale kommen wegen der Heringe, die Anfang November in die Fjorde ziehen“, sagt Rikardsen, „und ich hatte ein Zeitfenster von etwa anderthalb Wochen, um das Foto zu bekommen, bevor die Sonne am 15. verschwinden würde. Ich brauchte aber auch perfekte Bedingungen mit Licht und Wellen – und natürlich den Wal. Das alles hatte ich nur am allerletzten Tag.“

Wissenschaftliche Einstellungen

An diesem Tag kreisten die Wale in der Nähe eines Fischerboots, also sprang Rikardsen mit einer Schnorchelmaske ins Wasser, um sie genauer zu betrachten. Da die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt lag, trug Rikardsen einen Trockenanzug mit mehreren Schichten warmer Kleidung darunter. Dieser behinderte ihn beim Tauschen, also schwamm er dicht an der Wasseroberfläche und tauchte die Kamera und das Gehäuse an einer Stange ein paar Meter in die Tiefe. Er konnte nicht sehen, was die Kamera aufnahm, hatte aber den Fokus vor der Aufnahme manuell genau auf die Position eingestellt, an der der Wal erscheinen sollte. Er hatte ausserdem verschiedene Einstellungen und Objektive getestet, um sicherzustellen, dass er das richtige Setup hatte.

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Es war Rikardsen wichtig, dass der Wal genügend Raum in der Komposition einnimmt und die Sonne nicht zu weit entfernt erscheint. Er wollte nicht sein breitestes Objektiv verwenden, aber dennoch eine Weitwinkelperspektive erreichen. Also entschied er sich für das Canon EF 16-35mm f/2.8L III USM, ein Ultraweitwinkel-Zoomobjektiv der L-Serie, das auch bei schlechten Lichtverhältnissen einwandfrei funktioniert. „Oft sind 16 mm breit genug, um den Superweitwinkel-Look zu erzielen, und man hat immer noch die Möglichkeit heranzuzoomen“, sagt er. „Das Objektiv ist sehr scharf und bietet mit einer maximalen Blende von 1:2,8 zahlreiche Möglichkeiten bei schlechten Lichtverhältnissen.“

Aufgrund der schwachen Lichtverhältnisse musste Rikardsen eine langsamere Verschlusszeit verwenden, als ihm lieb war. Er entschied sich für 1/200 Sek. „Ich hätte lieber eine schnellere Verschlusszeit gewählt, da ich die Sonnenstrahlen einfrieren musste, die sich ziemlich schnell bewegten. Wenn die Verschlusszeit [für Unterwasserfotos wie dieses nahe an der Oberfläche] zu langsam ist, fängt man die Sonnenstrahlen zwar ein, aber sie sind weniger definiert. Ich wollte zudem etwas Schärfentiefe erreichen, falls der Wal näher kommen sollte. Daher stellte ich die Blende auf 1:6,3 ein, um das einfallende Licht zu verringern“, erklärt er.

„Hätte ich die maximale Blendenöffnung von 1:2,8 gewählt, wäre die Schärfentiefe sehr gering. Ich habe einen manuellen Fokus verwendet, den ich vor der Aufnahme eingestellt hatte, sodass der Spielraum [bei 1:2,8] zu gross gewesen wäre", fügt er hinzu.

Visuelle Täuschung

Neben der Auswahl der richtigen Einstellungen war eine der grössten Herausforderungen bei diesem Foto, den richtigen Kamerawinkel zu wählen, um eine starke Komposition zu erreichen. Mit einer Tauchmaske lässt man sich leicht von der verzerrten Perspektive unter Wasser täuschen. Taucht man z. B. ein Objekt ins Wasser, sieht der Teil unter der Oberfläche aus, als wäre er abgebrochen. Dieser Effekt tritt auch bei der Positionierung der Kamera auf. „Wenn man die Kamera in einem Winkel platziert, den man für richtig hält, ist sie meistens zu hoch“, sagt Rikardsen. „Ich weiss das, daher platziere ich die Kamera immer etwas tiefer. So erreiche ich den idealen Winkel.“

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Nachdem alles für die perfekte Aufnahme vorbereitet war, wartete Rikardsen gemäss seinem Plan geduldig auf einen Wal. „Ein paar Wale kam zu mir, und dieser hier kam von unten, um einen genaueren Blick auf mich zu werfen. Dann schwamm er an der Oberfläche, um zu atmen, genau an der richtigen Stelle gegen die Sonne“, sagt er. Er stellte Serienaufnahmen auf der Canon EOS 5D Mark III ein und nahm eine Reihe einzigartiger Bilder auf, die seiner kreativen Vision gerecht wurden.

„Es konnte nur zu diesem Zeitpunkt geschehen, zu dieser Jahreszeit, in der die Sonne sehr tief am Horizont steht“, sagt er. „Verstreute Sonnenstrahlen erreicht man sogar bei einem hohen Sonnenstand, aber die Strahlen sind in der Regel nicht so golden. Dazu muss die Sonne sehr tief am Horizont stehen. Und wären die Wellen nicht dagewesen, hätte ich nicht so viele Strahlen einfangen können, da sie die Oberfläche nicht durchdrungen hätten. Deshalb nannte ich dieses Foto „Underwater Symphony“. Alles kam im rechten Moment zusammen.“

Verfasst von Kathrine Anker


Audun Rikardsens Ausrüstung

Die Ausrüstung, die Profis für ihre Fotos verwenden

Photographer Audun Rikardsen smiles as he holds his camera by the sea.

Kameras

Canon EOS-1D X Mark II

Die Canon EOS-1D X Mark II verfügt über einen hochempfindlichen Vollformat-CMOS-Sensor mit 20,2 Megapixeln, ein erweitertes 61-Punkt-Dual Pixel-AF-System und ermöglicht Videoaufnahmen in 4K – somit bietet sie konkurrenzlose Leistung.

Canon EOS 6D Mark II

Eine Vollformat-DSLR mit einer geringen Schärfentiefe und der Möglichkeit, 6,5 Bildern pro Sekunde aufzunehmen. Der 26,2-MP-Sensor der Kamera nimmt besonders detailreiche Bilder auf.

Canon EOS 5D Mark IV

Diese Vollformat-DSLR mit 30,4 MP erfasst unglaubliche Details selbst bei extremem Kontrast. Reihenaufnahmen mit 7 Bildern/Sekunde helfen dabei, den perfekten Moment abzupassen, während 4K-Video hochauflösendes Filmmaterial im DCI-Standard (4096 x 2160) liefert.

Objektive

Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM

Dieses zuverlässige Telezoomobjektiv verfügt über ein robustes Design, einen Bildstabilisator mit vier Stufen, der sich hervorragend für Freihandaufnahmen bei schwachem Licht eignet, und UD-Linsenelemente (Ultra-low Dispersion), die für hohen Kontrast und natürliche Farben sorgen.

Canon EF 16-35mm f/2.8L III USM

Dieses Ultraweitwinkel-Zoomobjektiv der L-Serie verfügt über eine hervorragende Bildqualität bis zum Rand, eine robuste Bauweise und eine hervorragende Wetterversiegelung. Die Lichtstärke von 1:2,8 sorgt für gestochen scharfe Ergebnisse bei allen Lichtverhältnissen.

Canon EF 24-70mm 1:2,8L II USM

Dieses professionelle Standard-Zoomobjektiv bietet eine hervorragende Bildschärfe und robuste Qualität der L-Serie. Dank der konstanten Blende von f/2.8 können Sie herausragende Fotos selbst bei wenig Licht aufnehmen und die Schärfentiefe mit Leichtigkeit steuern.

Objektive

Canon EF 100-400mm 1:4,5-5,6L IS II USM

Dieses vielseitige und dennoch kompakte und tragbare Supertele-Zoomobjektiv verfügt über einen 4-Stufen-Bildstabilisator und hochwertige Optik für gestochen scharfe Aufnahmen.

Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM

Eine Festbrennweite von höchster Qualität mit Bildstabilisierung, Makro-Funktion bis zu Lebensgrösse (1,0x) und der Fähigkeit, eine geringe Schärfentiefe mit schönem Bokeh zu erreichen.

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