Fotodrucke eignen sich hervorragend als Geschenk oder Andenken. Du kannst mit deinen Fotos Grusskarten, Kalender, Dekorationen für dein Zuhause oder ein Scrapbook gestalten. Auch das Personalisieren von Gegenständen ist mit deinen Lieblingsfotos auf Stickerpapier gedruckt, eine tolle Einsatzmöglichkeit. Drucke eignen sich auch als bleibende Erinnerung an Reisen, Familientreffen oder die Meilensteine im Leben der Familie.
Es gibt eine Menge an Software und Apps zum Drucken. Bei Karten und Kalendern kannst du mit dem Canon Easy-PhotoPrint Editor die Fotos bearbeiten, zuschneiden, den Hintergrund ändern, Text oder Rahmen hinzufügen und viele andere kreative Werkzeuge wie Vorlagen, Stempel und Symbole verwenden, um sie zu verbessern und anschliessend auszudrucken. Auch mit der Canon PRINT App lassen sich verschiedene Druckprojekte ganz einfach erstellen, was eine Welt voller kreativer Möglichkeiten eröffnet.
Vielleicht möchtest du aber nicht nur deine Kreativität ausleben und persönliche Akzente setzen, sondern auch, dass deine Fotodrucke die bestmögliche Qualität mit scharfen Details, einem reichen Tonwertumfang und naturgetreuen Farben haben. Hier erfährst du, wie du mit Canon Digital Photo Professional (DPP) oder einer anderen Bearbeitungssoftware deiner Wahl beim Drucken optimale Ergebnisse erzielst.
DRUCKE
Deine Fotos für den Druck bearbeiten
Einen Drucker wählen
Welchen Drucker solltest du verwenden? Wenn du dir einen Drucker kaufen möchtest, empfehlen wir unsere Ratgeber zu den besten Canon Druckern für den Fotodruck und Drucker für jede Gelegenheit. Der Einfachheit halber gehen wir hier davon aus, dass du einen guten Allzweck-Tintenstrahldrucker verwendest.
Du solltest jedoch bedenken, dass die Farben naturgetreuer sind, wenn dein Drucker mehr als die vier Standard-Tintenfarben verwendet. Ein Drucker der Canon PIXMA TS8750 Serie beispielsweise verwendet sechs separate Tintenpatronen, darunter fünf Farbstofftinten, für eine hervorragende Fotoqualität mit einem erweiterten Farbraum und Tonwertumfang. Wenn deine Fotos ganz gross rauskommen sollen, empfehlen wir den Canon PIXMA PRO-200, der mit acht separaten Farbstofftinten Grossformatdrucke in professioneller Qualität zu einem relativ günstigen Preis ermöglicht.
Das Papier wählen
Unabhängig von dem Drucker, den du verwendest, solltest du das passende Fotopapier auswählen, das dem Charakter des Bildes und der Art des gewünschten Drucks entspricht. Grundsätzlich geben glänzende Fotopapiere wie das Canon Glossy Photo Paper „Everyday Use“ GP-501 einen grösseren Tonwertumfang wieder als matte Papiere und sind daher eine gute Wahl für lebendig wirkende Farbfotos in Fotolaborqualität. Mattes Fotopapier wie das Canon Matte Photo Paper MP-101 eignet sich hervorragend für stimmungsvolle, kontrastarme Bilder – insbesondere in Schwarzweiss. Papiere auf Textil-Basis, Leinwand und FineArt-Papier sind mit verschiedenen Texturen und Veredelungen erhältlich, und eignen sich perfekt für ein unvergessliches Geschenk oder eine einzigartige Dekoration.
Der springende Punkt ist, dass verschiedene Druckmedien unterschiedliche Tintenabsorptions- und Reflexionseigenschaften haben, weshalb es wichtig ist, beim Drucken die richtigen Einstellungen zu verwenden. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, solltest du ausserdem den Verwendungszweck im Auge behalten, und das Bild für das zu bedruckende Medium optimieren.
Farbmanagement
Bevor du mit der Bearbeitung der Fotos beginnst, solltest du deinen Computer-Monitor kalibrieren, wenn das möglich ist. So stimmt das finale Druckergebnis besser mit dem überein, was du auf dem Bildschirm siehst, und du vermeidest zeitaufwändiges und verschwenderisches Herumprobieren. Am effektivsten ist die Verwendung eines Kalibrierungs-Kits, aber wenn das eine zu grosse Investition ist, weil du nur gelegentlichen Fotos druckst, geben wir dir hier auch einige schnelle Lösungen, die du ausprobieren kannst.
Erstens sehen Ausdrucke häufig zu dunkel aus, einfach weil dein Bildschirm in den Schattenbereichen mehr Details zeigt, als gedruckt werden können. Moderne Bildschirme haben gegenüber einem Drucker einen viel grösseren Kontrastumfang und in der Regel ein Kontrastverhältnis von mindestens 1.000:1, oft sogar deutlich mehr. Im Vergleich dazu kann das beste Hochglanz-Fotopapier ein Kontrastverhältnis von 200:1 zwischen dem dunkelsten Schwarz und dem hellsten Weiss erreichen, während ein mattes Papier vielleicht nur 100:1 bietet. Um auf dem Bildschirm einen genaueren Eindruck von dem zu erhalten, was du auf dem Druck sehen wirst, regelst du einfach die Helligkeit deines Monitors herunter.
Zweitens neigen moderne LCD-Bildschirme zu einer zu kühlen (blauen) Darstellung, besonders wenn sie neu sind (die Farben werden oft wärmer – gelber – je älter der Bildschirm ist). Unter Windows gehst du dafür zu [Einstellungen] > [Bildschirm] > [Bildschirm-Farbkalibrierung]. Auf einem Mac wählst du [Systemeinstellungen] > [Monitore] > [Farben] > [Kalibrieren]. Bildschirme haben in der Regel einen Standard-Weisspunkt (Farbtemperatur) von D65 oder 6.500 K – versuche hier die Einstellung auf D50 oder 5.000 K zu verändern. Oder anders ausgedrückt: Du stellst den Weisspunkt so ein, dass das Weiss auf dem Bildschirm dem Weiss des zum Druck verwendeten Papiers entspricht, und zwar unter den Lichtverhältnissen, unter denen es normalerweise betrachtet wird – und achtest darauf, dass die Helligkeit des Bildschirms dein Auge nicht täuscht.
Nun musst du noch die Farbeinstellungen prüfen. Dafür gehst du in DPP auf die Aktionsleiste > [Voreinstellungen] und dort auf [Farbmanagement]. Die erste Option [Arbeitsfarbraum] können wir unberücksichtigt lassen. Der ist für professionelle Fotografen gedacht, die manchmal in Adobe RGB aufnehmen, das einen grösseren Farbraum abbildet – wenn deine Aufnahmen aber im sRGB aufgenommen wurden, hat es keinen praktischen Nutzen, hier irgendwelche Änderungen vorzunehmen. Unter der Option [Druckprofil] erscheint ein Pop-up-Menü, in dem du deinen Drucker auswählst. DPP führt das Farbmanagement mithilfe von ICC-Profilen für die Drucker aus, die diese Profile unterstützen. Sie enthalten Details zur genauen Farbwiedergabefähigkeit der Drucker und ermöglichen so eine bessere Farbtreue.
Bei [Farbanpassung] daneben, wählst du [Relativ farbmetrisch]. Wenn ein Bild Farben enthält, die ausserhalb der Farbskala oder des Farbbereichs des Druckers liegen, werden sie mit dieser Einstellung in die nächstliegenden druckbaren Farben umgewandelt, der Rest des Bildes bleibt jedoch unverändert. Wenn du [Perzeptiv] wählst, werden alle Farben im Bild so angepasst, dass das Verhältnis zwischen ihnen erhalten bleibt. Das führt oft dazu, dass die Farben weniger gesättigt sind und stumpf wirken. Die Farben verändern sich im Allgemeinen weniger, wenn man [Relativ farbmetrisch] verwendet.
Grundlagen der Bildbearbeitung
Wenn du mit einer RAW-Datei arbeiten kannst, ist das ideal, da sie alle vom Sensor erfassten Farb- und Tonwertdaten enthält und du mehr Spielraum für die Nachbearbeitung hast. Wenn das Foto jedoch nicht im RAW-Format aufgenommen wurde, kannst du das Bild trotzdem mit DPP für den Druck optimieren (auch wenn dann einige Werkzeuge und Optionen nicht zur Verfügung stehen). Wenn du mit einer TIFF- oder JPEG-Datei arbeitest, machst du am besten zunächst eine Kopie dieses Bildes, um das Original zu erhalten.
Bei RAW-Dateien ist ein guter erster Schritt die Korrektur optischer Aberrationen mit der Funktion [Digitale Objektivoptimierung] von DPP (vorausgesetzt du hast eine Kamera und ein Objektiv verwendet, die diese unterstützen) oder du verwendest die [Werkzeugpalette für Objektivkorrektur], mit der du Objektivfehler wie [Vignettierung] und [Verzeichnung] beheben kannst. Bei JPEGs werden diverse Objektivkorrekturen bereits kameraintern durchgeführt.
Mit DPP 4.17 wurde die neue Funktion [Auf neuronalen Netzen basierende Bildverarbeitung] (Abonnement erforderlich) eingeführt, die eine durch maschinelles Lernen trainierte KI einsetzt, um die verschiedenen Bereiche jedes Bildes intelligent zu analysieren und dann selektive Verbesserungen auf der Grundlage des Bildinhalts vornimmt. Sie kann Detailbereiche verfeinern, eine leistungsfähigere Rauschunterdrückung in weniger detaillierten Bereichen anwenden und durch Objektivfehler verursachte Mängel und Verzeichnungen korrigieren. Wenn du häufig Fotos ausdruckst oder wenn du Aufnahmen von besonders wichtigen, einmaligen Anlässen wie einer Hochzeit ausdrucken willst, lohnt es sich, hierfür so ein Abonnement abzuschliessen.
Zuschneiden und Optimieren der Bildkomposition
Als nächstes solltest du dich um die Bildkomposition kümmern. Wenn du einen Druck mit einem anderen Seitenverhältnis als das Originalbild planst, z.B. ein quadratisches Porträt oder eine Landschaft im 16:9 Querformat, solltest du das Bild entsprechend zuschneiden, damit der Bildausschnitt deinen Vorstellungen entspricht und keine wichtigen Bildelemente verloren gehen. Du kannst so auch einen kreativen Effekt erzielen, indem du unerwünschte oder ablenkende Bereiche der Aufnahme entfernst oder die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Element lenkst. Oder du drehst dass Bild, um es interessanter zu machen oder einen ungeraden Horizont auszugleichen.
Bildkompositionstechniken wie die Drittel-Regel können dabei helfen, einen effektiven Bildausschnitt zu schaffen, der das Auge gezielt durch das Bild leitet. Bei einem Porträt kann ein enger Bildausschnitt die Wirkung verstärken. Ausserdem ist es in der Regel am besten, das Motiv nicht genau in der Mitte des Bildes zu positionieren – asymmetrische Kompositionen wirken dynamischer.
Vermeide es, ein Bild auf einen sehr kleinen Bereich zuzuschneiden, da so möglicherweise nicht genügend Auflösung und damit Details für einen zufriedenstellenden Druck übrig bleiben. Für solche Fälle hat Canon das bahnbrechende Neural Network Upscaling Tool (Abonnement erforderlich)1 eingeführt, das die Auflösung eines Bildes verdoppeln kann, und zwar mit wesentlich fotorealistischeren Ergebnissen als beim herkömmlichen Skalieren. Dieses Tool basiert auf der Canon Deep-Learning-Bildverarbeitungstechnologie und ist ideal, wenn ein Foto stark beschnitten wurde oder einfach nicht genügend Auflösung (Pixel) für den Grossformatdruck hat.
Anstatt einen zu detaillierten Hintergrund auszuschneiden, kannst du ihn auch einfach unscharf machen. Nun kannst du auch kreativere Bearbeitungen vornehmen, z.B. Farbtöne mit der DPP Funktion [Einstellung Weissabgleich] verändern, Unreinheiten oder unerwünschte Details retuschieren oder Filter und Bildstile einsetzen, um dem Bild ganz schnell einen besonderen Look zu geben. Du kannst zum Beispiel ein Bild so aussehen lassen, als wäre es mit einer alten Einwegkamera aufgenommen worden, oder ihm einen Vintage-Sepia-Look verleihen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Farbtöne und Dynamikumfang einstellen
Wenn das Bild zu dunkel oder der Kontrast zu gering ist, lässt sich das mit der Funktion [Automatische Belichtungsoptimierung] automatisch korrigieren. Wenn du mehr selbst einstellen möchtest, öffnest du das DPP Werkzeugfenster [Gamma-Einstellung]. Hier zeigt DPP (genau wie deine Kamera) das Histogramm – eine grafische Darstellung der Farbtöne des Bildes, vom dunkelsten zum hellsten. Ist diese Kurve an einem der beiden Enden abgeschnitten, bedeutet dies, dass dieses Bild unter einem Clipping-Effekt leidet, also Tonwertdetails in den hellsten Lichtern oder dunkelsten Schatten verloren gehen.
Klicke zunächst auf [Auto] (direkt über dem Histogramm), um den Weisspunkt, den Schwarzpunkt und den Mittelpunkt automatisch einzustellen und die [Automatische Belichtungsoptimierung] und den [Kontrast] zurückzusetzen. Du kannst dann die Helligkeit, den Weissabgleich und andere Einstellungen manuell anpassen.
Viele Anwender erhöhen gerne die Farbsättigung und den Kontrast, um ihren Bildern mehr Ausdruckskraft zu verleihen – wähle dazu die erweiterte DPP Werkzeugpalette aus. Du kannst die Gesamtbelichtung auch mit dem Schieberegler für die Helligkeit ändern. Es ist manchmal eine gute Idee, das Bild insgesamt aufzuhellen, wenn es auf mattem Papier gedruckt wird, das weniger weiss erscheinen kann, aber übertreibe es nicht: Höre auf, wenn weisse Bereiche eher weiss als leicht grau aussehen. Wenn das Bild unnatürlich wirkt, verringerst du den Grad der Schatten- und Lichteranpassung mit den Schiebereglern.
Wenn nötig, kannst du mit der Registerkarte [Werkzeugpalette für Teilanpassungen] in DPP eine Feinabstimmung von [Helligkeit], [Kontrast], [Farbton] und [Farbsättigung] bestimmter Bereiche im Bild vornehmen.
Anpassen der Bildschärfe für den Druck
Das Schärfen des Bildes sollte immer der letzte Schritt sein. Die besten Ergebnisse erzielst du natürlich, wenn das Bild von Anfang an so sauber wie möglich ist. Beseitige also zunächst jegliches Bildrauschen (und vermeide es, JPEGs immer wieder neu zu öffnen und zu speichern – die Bildqualität wird jedes Mal schlechter). Wenn du das Bild schärfen oder das Rauschen reduzieren möchtest, solltest du es mit 100% Vergrösserung betrachten, damit du die Auswirkungen deiner Korrekturen deutlich erkennen kannst.
Alle Fotos profitieren von einer gewissen Schärfung, da der Druck die Bilder von Natur aus etwas weicher aussehen lässt, was jedoch auch von der Papiersorte abhängt – je mehr Tinte absorbiert und abgeleitet wird, desto stärker ist dieser Weichzeichnungseffekt. Das bedeutet, dass ein Druck auf Leinwand mehr Schärfung erfordert als ein Druck auf seidenmattem oder glänzendem Papier, und ein Druck auf glänzendem Fotopapier erfordert sogar noch weniger.
Das DPP Werkzeug zur Anpassung der [Schärfe] verstärkt den Kontrast entlang der Bildkanten, um den Eindruck grösserer Schärfe zu erwecken. Die Option [Unschärfemaske] bietet eine noch feinere Kontrolle: Dort gibt es separate Regler für [Stärke], [Feinheit] und [Schwelle]. Im Gegensatz zu seinem Gegenstück in Software wie Photoshop (hier: Unscharf maskieren) ist das Werkzeug [Unschärfemaske] in DPP jedoch nur bei RAW-Dateien verfügbar.
Welche Werkzeuge du auch immer verwendest, du solltest immer selektiv schärfen – vermeide es, dort zu schärfen, wo sanfte Übergänge, weiche Hauttöne oder unscharfe Hintergründe gewünscht sind. Das Schärfen von Bereichen mit einheitlichen Farbtönen kann zu unschönem Bildrauschen führen. Mit der [Auf neuronalen Netzen basierende Bildverarbeitung] ab der DPP Version 4.17 können Feindetails automatisch nachgeschärft werden, um die bestmöglichen Effekte zu erzielen. Gleichzeitig erhalten Bildbereiche ohne Details saubere Farbübergänge ohne Bildrauschen.
Einstellungen für die optimale Druckausgabe
Bereit zum Drucken? Anstatt einfach auf [Drucken] zu klicken, solltest du [Datei] > [Drucken mit detaillierter Einstellung] wählen. Belasse die Auflösung bei 350 dpi, der DPP Standardeinstellung für den Druck. Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du die [Druckqualität] [Hoch] wählst. Mit den richtigen Einstellungen in den Voreinstellungen (siehe oben) sollte die Farbanpassung gewährleistet sein. In der Dropdown-Liste [Medientyp] musst du aber unbedingt noch das von dir verwendete Papier auswählen – eine falsche Einstellung kann deine gesamte Arbeit zunichte machen.
Befolge diesen Leitfaden, um optimale Ergebnisse beim Fotodruck zu erzielen und Bilder zu erhalten, die du gerne ausstellen oder verschenken magst. Am besten schaust du dir dazu auch gleich noch die besten Tipps für die Präsentation von Familienfotos von unseren Profis an.
Geschrieben von Alex Summersby
- Das „Neural Network Upscaling Tool“ ist nur für Windows verfügbar und erfordert ein Abonnement (eine einmonatige kostenlose Testversion ist verfügbar). Wenn du das „Neural Network Processing Tool“ bereits abonniert hast, ist kein zusätzliches Abonnement für das „Neural Network Upscaling Tool“ erforderlich.
- Adobe und Photoshop sind entweder Marken oder eingetragene Marken von Adobe in den USA und/oder anderen Ländern.
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