Wie profiliert man sich in der schnelllebigen und heiss umkämpften Welt des Filmemachens in der heutigen Zeit? Alle, die den Durchbruch schaffen, haben eine Gemeinsamkeit – einen unerschütterlichen Ehrgeiz, durch den sie mutige Entscheidungen treffen.
„Du musst kämpfen und auf andere Menschen zugehen“, erklärt Filmemacher, Fotograf und Regisseur Meji Alabi, der mit Künstlern wie Tinie Tempah und WizKid zusammengearbeitet hat und dessen Produktionsfirma JM Films den nigerianischen Teil von Beyonces Film „Black is King“ produzierte. „Chancen fallen dir nicht einfach in den Schoss. Sie entstehen dadurch, dass du dich vorbereitest und zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist.“
Ashleigh Jadee, die ihren Weg damit begann, eigenständig zu filmen und sich inzwischen als Regisseurin von Musikvideos für Künstler wie Skepta, Wiley und Wretch 32 einen Namen gemacht hat, ist der festen Überzeugung, dass man Wagnisse eingehen und an sich selbst glauben muss. „Viele Menschen bremsen sich selbst aus“, findet sie. „Ich sage anderen immer, dass man nicht die beste Ausrüstung braucht, um anzufangen. Verwende einfach, was du bereits hast. Das Wichtigste ist, überhaupt anzufangen. Der Rest ergibt sich mit der Zeit.“
Auch die dänische Filmemacherin Basha de Bruijn, eine Autodidaktin, deren Arbeit auch Kampagnen für grosse Musikfestivals und Benefizveranstaltungen umfasst, gelangte zu dieser Erkenntnis. Als sie im Alter von 18 Jahren bei einem Rundfunkveranstalter arbeitete und dort ihre Leidenschaft für die Regie entdeckte, wurde ihr gesagt, dass sie zu jung dafür sei. Doch anstatt eine Universität oder Filmschule zu besuchen, sammelte sie Erfahrung vor Ort und drehte mit gerade mal 22 Jahren ihren ersten internationalen Werbespot.
Hier verraten Alabi, Jadee und de Bruijn ihre Top-Tipps, um sich in der Filmbranche einen Namen zu machen, entscheidende Kontakte zu knüpfen und das Potenzial der sich ständig weiterentwickelnden Technologien bestmöglich auszuschöpfen.
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So macht man sich in der Filmbranche einen Namen
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1. Entdecke den Wert von Kontakten
„Netzwerken ist das A und O“, erklärt de Bruijn. „Die Filmbranche ist dafür sehr empfänglich – und dafür, neue Leute kennenzulernen. „Auf den Filmsets arbeitet man mit so vielen verschiedenen Menschen zusammen – das mag ich wirklich sehr daran.“
Alabi, ebenfalls Autodidakt, erfuhr im Laufe seiner Karriere, wie wertvoll Kontakte sind. „Mit der Zeit wurde mir klar, dass man Leute kennenlernen und mit ihnen reden muss. Es ist wichtig, dass du nicht nur auf beruflicher, sondern auch auf persönlicher Ebene eine Verbindung zu den Menschen aufbaust, Beziehungen entwickelst und einfach nett zu anderen bist. Wenn du das machst, dann verbringen die Leute gerne Zeit mit dir.“
Laut Jadee können Zusammenarbeiten sowohl aus persönlichen als auch virtuellen Bekanntschaften entstehen. Entscheidend sei dabei, anschliessend Interesse zu zeigen. „Ich denke, am einfachsten ist Networking von Angesicht zu Angesicht. Wenn du jemand im Internet kennengelernt hast und dann persönlich triffst, solltest du dich unbedingt vorstellen. Oder wenn du jemandem offline begegnest, schreib der Person danach eine Nachricht, um zu sagen: ‚War nett, dich kennenzulernen!‘ Beides ist gleich wichtig.“
2. Finde Mentoren, und werde selbst einer
„Mentoren sind so wichtig, weil sie dir nicht nur den richtigen Weg weisen können, sondern du auch jede Menge Zeit sparst, wenn du von jemandem lernst, der das, was du erreichen willst, bereits geschafft hat“, erklärt Jadee, die inzwischen selbst Mentorin und Life-Coach ist.
Durch ihren unüblichen Weg zum Filmemachen betrachtet de Bruijn Mentoren als äusserst prägend für ihre Karriere. Jetzt hilft sie ihrerseits aufstrebenden Filmemachern, die in ihre Fussstapfen treten: „Das ist extrem wichtig – so habe ich es bis hierher geschafft.“
Besitzt du eine Canon Ausrüstung?
Das sieht auch Alabi so. „Ich versuche immer, der Person etwas zurückzugeben, die ich war, als ich anfing“, sagt er. „Es gibt so viele Talente, die keine Chance erhalten, nur weil sie jung sind. Von aussen kann die Branche abschreckend wirken.“
Jadee empfiehlt, sich an jemanden zu wenden, dem man nacheifern möchte. „Sieh dir die Person an, und denke darüber nach, ob du gerne in ihrer Position wärst“, empfiehlt sie. „Finde heraus, was die Person gemacht hat, damit du dir sicher sein kannst, dass du von ihr die Ratschläge bekommst, die du brauchst.“
3. Experimentiere, um deinen Stil zu finden
Wenn du einen Filmstil mit Wiedererkennungswert entwickelst, angefangen bei Farbpaletten bis hin zu Bearbeitungstechniken, dann kann deine Arbeit zum Synonym für deine Marke werden. Es ist zwar wichtig, am eigenen Stil zu feilen, doch empfiehlt Alabi auch, sich während dieses Prozesses freien Lauf zu lassen.
„Junge Filmemacher sollten experimentieren und austesten, was ihnen gefällt“, sagt er. „Wenn du von etwas begeistert bist, dann probiere es aus, und habe keine Scheu davor. Erkunde diese Kreativität, und erlaube dir anschliessend, mit etwas anderem weiterzumachen. Du musst dich nicht auf eine Sache festlegen.“
Verändert Social Media die Welt des Filmemachens?
De Bruijn rät, bei der Arbeit stets die eigene Persönlichkeit durchscheinen zu lassen. „Der Filmstil hat viel mit deiner Persönlichkeit zu tun“, erklärt sie. „Wenn man meine Arbeit betrachtet, dann ist der rote Faden, der sich durch alles durchzieht, ein Interesse an Menschen.
„Das Wichtigste ist, einfach loszulegen“, fährt sie fort. „Mach dich nicht selbst fertig. Ich glaube, dadurch dass ich nie auf einer Filmschule war, hatte ich keine Angst vor Fehlern. Fang einfach mit dem Filmemachen an. Es ist vollkommen egal, wenn das Ergebnis nicht so gut wird, wie du es gerne hättest – nur so kannst du deinen Weg beginnen.“
4. Nutze das Potenzial neuer Technologien
Alabi hatte zum ersten Mal eine Kamera in der Hand – eine Canon EOS 550D (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS 850D) –, als er an der Universität Rechnungswesen studierte. Bald darauf fing er an, für seine Freunde Musikvideos zu drehen. Nachdem er sich dazu entschlossen hatte, das Filmemachen ernsthaft weiterzuverfolgen, tauschte er sie gegen eine Canon EOS 5D Mark II (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS 5D Mark IV) aus. „In puncto Qualität war diese Kamera eine echte Offenbarung“, schildert er. „Die Leute sahen mich an, als ob sie dachten: ‚Wow, deine Videos sehen echt professionell aus.‘ Und ab da kamen die Dinge richtig ins Rollen. Mit dem technologischen Fortschritt machen auch unsere Techniken Fortschritte – durch kleinere Kameras können wir an Orten filmen, wo das zuvor nicht möglich war, die Bildqualität ist besser, und die Robustheit ist grösser.“
Auf dem neuesten Stand der technischen Entwicklungen zu sein, kann auch die Kreativität beflügeln. „Es ist wirklich wichtig, die Zeichen der Zeit zu erkennen“, sagt de Bruijn. „Einige Kameraleute versteifen sich extrem auf das, was sie bereits kennen. Das ist schade, weil es so viele neue Technologien gibt und die Dinge so rasant verbessert werden. Das ist ausgesprochen spannend.“
Jadees erste Kamera war eine Canon EOS 60D (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS 90D). „Ursprünglich habe ich sie mir nur zum Fotografieren besorgt, doch sobald ich den Filmaspekt entdeckte – das war ein Schlüsselmoment“, erinnert sie sich. „Ich nutzte sie für Veranstaltungen, Hochzeiten, Musikvideos – mehr oder weniger für alles, was ich filmen konnte. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Richtung, die in Bezug auf die Ausrüstung aktuell verfolgt wird, für junge Menschen wahnsinnig hilfreich ist, da die Hürden geringer sind.“
5. Entwickle ein breit gefächertes Spektrum von Fähigkeiten
Aufgrund der rasanten Geschwindigkeit, mit der Inhalte erstellt verlangt werden, müssen die Regisseure, Redakteure und Fotografen von morgen immer mehr Dinge beherrschen, um sich von anderen abzuheben. Jadee, die ihren Schwerpunkt von der Videografie auf die Regie verlagert hat, sagt, dass sie es sich zur Gewohnheit gemacht hat, den Leuten ihre Vielseitigkeit zu demonstrieren. „Ungefähr drei Jahre lang habe ich einem Regisseur assistiert, und er brachte mir die Produktion bei. Während ich die Produktion erlernte, beobachtete ich ihn auch unterbewusst bei der Regiearbeit. Als ich also die Gelegenheit dazu hatte, brachte ich von diesen Drehs bereits einiges an Wissen mit.“
Alabi realisiert schon seit Beginn seiner Karriere vollständige Projekte. „Ich ermutige andere Leute dazu, sich mit verschiedenen Aspekten des Filmemachens auseinanderzusetzen, weil man dadurch ein besserer Filmemacher wird“, erklärt er. „Du musst nicht der weltbeste Cutter sein, aber wenn du den Schnittprozess verstehst, können du und dein Cutter besser zusammenarbeiten. Facettenreich zu sein, ist die Zukunft. Konzentriere dich auf deine Stärken, aber es ist gut, eine umfassendere Allgemeinbildung zu haben.“
De Bruijn war bereits als Regisseurin, Filmemacherin und Redakteurin tätig. „Es ist sehr hilfreich, dass ich Redakteurin bin, dass ich eigene Texte schreiben kann und mich mit Musik auskenne“, sagt sie. „In gewisser Weise hilft das dabei, jede Vision in die Tat umzusetzen. Und als junger oder aufstrebender Filmemacher ist es einfach praktisch, über dieses Wissen zu verfügen.“
6. Erschaffe und teile deine Arbeit regelmässig
Angesichts von Internetplattformen, auf denen du mit einem Klick von Videoclips über Highlights bis hin zu kompletten Filmen alles veröffentlichen kannst, war es noch nie einfacher, deine Arbeit zu teilen und mit Filmemachern aus aller Welt in Kontakt zu treten. „Ich finde es grossartig, fortlaufend Inspiration von Gleichgesinnten zu erhalten und zu sehen, woran sie rund um den Globus arbeiten“, sagt Alabi. „Das ist unglaublich.
„Es gab Momente, in denen ich gezweifelt habe, und einmal dachte ich darüber nach, etwas anderes zu machen“, erzählt er weiter. „Einer meiner Freunde sagte: ‚Egal, was du machst, hör auf keinen Fall mit dem Filmen auf. Arbeite weiter, bleib beständig, und irgendwann passiert es dann.‘ Das ist ein grossartiger Rat. Man muss bei der Arbeit immer am Ball bleiben und für jeden Auftrag alles geben.“
„Mit Social Media kann man den Leuten im Gedächtnis bleiben“, fügt Jadee hinzu, die auf Instagram 13.500 Follower hat. „Nutze das, um deine Arbeit und dich selbst zu bewerben – damit du nicht in Vergessenheit gerätst. Auf diese Weise kannst du auf dich aufmerksam machen, deine Arbeit teilen und entdeckt werden.“
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