Im Inneren des Vulkans: So gelingen Abenteuerfotos und -filmaufnahmen

Ulla Lohmann ist um die Welt gereist und hat dabei ihre Abenteuer in Bildern und auf Videos festgehalten. Hier gibt sie Einblicke in das Leben als Reisefotografin und -videofilmerin, erzählt von einigen ihrer höchst bemerkenswerten Projekte und verrät, was für den Erfolg notwendig ist.
Eine kleine Gestalt mit einer Stirnlampe steht am Rand eines glühend roten Lavastroms; im Hintergrund bricht ein Vulkan aus. Abenteuerreisefoto von Ulla Lohmann, aufgenommen mit einer Canon EOS R5.

„Die grösste Herausforderung bei Aufnahmen von aktiven Vulkanen ist, dass du mit viel Wind auf dem Rand zu kämpfen hast, der oft Asche mit sich führt. Es fühlt sich fast wie Sandstrahlen an“, sagt Expeditions- und Abenteuerfotografin Ulla Lohmann. Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon RF 15-35mm F2.8 L IS USM Objektiv bei 15 mm, 0,5 Sek., Blende 1:3,2 und ISO 1000. © Ulla Lohmann

Du willst wissen, wie man Abenteuerfilmer wird? Bei Canon Ambassador Ulla Lohmann, die seit über 25 Jahren Reise- und Abenteuerfotografin und -videofilmerin ist, fing alles mit ihrer Faszination für Vulkane an. Ihr Zuhause ist in Deutschland, aber ihre Arbeit für Organisationen wie National Geographic, Geo Magazin und die BBC und viele andere hat sie in Dutzende Länder geführt. Sie hat Ausbrüche und Lavaströme gefilmt und fotografiert, aber auch die Menschen, die auf aktiven Vulkanen und in deren Umgebung leben.

Bei einem ihrer gefährlichsten Projekte musste sich Lohmann 600 Meter tief in einen aktiven Vulkan im Inselstaat Vanuatu im Südpazifik abseilen. Mit den einzigartigen und spektakulären Aufnahmen, die sie nur 50 Meter entfernt vom Lavasee gemacht hat, hat sie sich einen lebenslangen Traum erfüllt. „Der Vulkan hat sich so gross und mächtig angefühlt. Dadurch habe ich erkannt, wie klein wir Menschen eigentlich sind“, sagt sie, „aber gleichzeitig habe ich mich dadurch wirklich lebendig gefühlt.“

Ende 2025 hat Ulla eine 47-minütige Dokumentation für Red Bull Bergwelten mit dem Titel „Italiens Feuerberge: Die aktivsten Vulkane Europas“ fertiggestellt. Diese folgt ihrer Reise zu Italiens symbolträchtigsten Vulkanen – Ätna, Stromboli, Phlegräische Felder und Vulcano, der dem ganzen Phänomen seinen Namen gab. Sie verbindet Abenteuer-Storytelling mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem, wie Ulla es beschreibt, „was Menschen tun, wenn sie einen aktiven Vulkan in ihrem Hinterhof haben“ – einschliesslich Snowboarding am Ätna und Tauchgang zur Erkundung der versunkenen Ruinen einer antiken Stadt bei den Phlegräischen Feldern.

Für viele ist es ein Traumjob, an exotische Orte zu reisen und Aufnahmen für renommierte Kunden zu machen. Aber mit Reise- und Abenteuerfotografie und -videografie Karriere zu machen ist nicht einfach. Hier spricht Ulla über ihren ungewöhnlichen Karrierepfad in der Reisevideografie, präsentiert uns die von ihr verwendete Ausrüstung und gibt Ratschläge für angehende Abenteuerfilmer.

Abenteuerreisefoto von Ulla Lohmann, aufgenommen mit einer Canon EOS RS5: Eine Vulkaneruption in Feuerrot und Orange, im Vordergrund die kleinen Silhouetten zuschauender Personen.

Ein beeindruckendes Bild, das die Grösse und die Gewalt von Vulkanen zeigt – wenn man genau hinschaut, sieht man die Silhouetten von Personen unten im Bild, winzig klein gegenüber der enormen Eruption, die sie gerade beobachten. Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon RF 100-500mm F4.5-7.1 L IS USM Objektiv bei 254 mm, Verschlusszeit 1/6 Sek., Blende 1:5 und ISO 2.500. © Ulla Lohmann

Als Reisefotografin und -videofilmerin Fuss fassen

Ulla entdeckte ihre Faszination für Vulkane im Alter von acht Jahren, als sie mit ihrem Vater den Vesuv, die Phlegräischen Felder und die Überreste von Pompeii besuchte. Dort war sie beeindruckt von der überwältigenden Macht der Vulkane und dem schwefligen Geruch des „Atems der Erde“. Beim Filmen ihrer Dokumentation für Red Bull stand sie an ebendieser Stelle und liess ihre Karriere Revue passieren.

Am Anfang stand lediglich der Wunsch, Vulkane zu studieren. Mit 18 gewann Sie den Bundeswettbewerb „Jugend forscht“. „Mein Preisgeld von 1.500 € investierte ich in eine anderthalbjährige Weltreise, auf der ich dann meine ersten Bilder machte.“ Zusammen mit Ullas Reiseberichten wurden diese Bilder regelmässig in einer Monatszeitschrift in ihrer Heimatregion veröffentlicht.

Diese Reise, die ihr Leben grundlegend veränderte, führte Ulla auch zu den Vulkanen von Vanuatu. Zufällig war dort gerade ein Team von National Geographic. Sie ging hin, erzählte glaubhaft, sie könne kochen, und man engagierte sie – als Köchin des Teams. „Bei unserem Kennenlernen habe ich festgestellt, dass es Menschen mit wissenschaftlichem Hintergrund gibt, die als Journalisten arbeiten und Geschichten erzählen, und genau da habe ich gesagt: „Ich möchte dasselbe machen.“

Nachtaufnahme eines feuerrot eruptierenden Vulkans über den Lichtern eines an seinem Fuss liegenden Dorfes, aufgenommen von Reisefotografin Ulla Lohmann mit einer Canon EOS R5.

Ein weiteres Bild, das die Grössenordnung und Macht eines Vulkans aufzeigt. Durch die Langzeitbelichtung werden die Lichter der Strassen und Häuser des gefährlich nah an seinen Ausläufern gelegenen Dorfes hervorgehoben. Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon RF 70-200mm F2.8 L IS USM Objektiv bei 187 mm, 6 Sek., Blende 1:2,8 und ISO 800. © Ulla Lohmann

Ulla erwarb Qualifikationen in Geografie, Umweltmanagement und Fotojournalismus. Allerdings kam der Erfolg nicht über Nacht. Sie erfuhr, dass es vor allem am Anfang wichtig ist, die harte Realität zu akzeptieren und sich nicht unterkriegen zu lassen. Lohmanns erste Geschichte für National Geographic – über einen abgelegenen Stamm in Papua-Neuguinea, den sie drei Jahre lang gesucht hatte – wurde zuerst abgelehnt.

„Der Bildredakteur hat sich nur drei meiner Fotos angesehen, bevor er sie abgelehnt hat“, erinnert sie sich. „Ich hätte am Boden zerstört sein können. Aber stattdessen wurde ich neugierig und habe gefragt: „Wie kann ich denn besser werden?“. Er hat erklärt, dass ich mehr Aufnahmen bei wenig Licht machen muss, mit natürlichem Licht sowie mit Licht von Feuer und Fackeln.

„Ich bin zurückgekehrt und habe die Geschichte noch einmal aufgenommen. Und dann, mehrere Jahre nachdem ich als Expeditionsköchin angefangen habe, wurde meine erste Geschichte veröffentlicht. Der Rat, die Atmosphäre und das Gefühl der Situation anstelle des Objekts einzufangen, hat mich während meiner gesamten Karriere begleitet und mir sehr geholfen.

Ein Techniker mit lilafarbenen Handschuhen arbeitet an einem Tisch an der Schaltung einer Canon Kamera.

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Ein junger und ein älterer Fischer holen ihr Netz ein; im Hintergrund erhebt sich ein rauchender Vulkan aus dem Meer. Reisefoto von Ulla Lohman, aufgenommen mit einer Canon EOS R5 Mark II.

Wer im Schatten eines Vulkans lebt, ist besser auf die Natur eingestellt, behauptet Ulla. Zum Beispiel können diese Fischer vor Stromboli anhand des Verhaltens der Fische noch vor modernen Instrumenten einen bevorstehenden Ausbruch erkennen. Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 Mark II mit einem Canon RF 28-70mm F2L USM Objektiv bei 28 mm, Verschlusszeit 1/500 Sek., Blende 1:14 und ISO 200. © Ulla Lohmann

Professionelle Videoaufnahmen mit spiegellosen Kameras

Für sie, sagt Ulla, „dreht sich alles um die Story“ – und in weiten Teilen ihrer Karriere ist das ebenso viel mit Filmaufnahmen verbunden gewesen wie mit Fotografie. Mit den EOS Foto- und Hybrid-Kameras von Canon ist der Wechsel zwischen den beiden Modi so einfach, sagt sie. Für die meisten Aufnahmen benötige man beide, so wie die Story es gerade verlangt.

Bei ihrer Dokumentation für Red Bull verwendete Ulla hauptsächlich eine Canon EOS R5 Mark II. Das Produktionsteam filmte mit EOS C70 und EOS C80 Profi-Camcordern. Im Einsatz war vor allem der hohe Dynamikumfang und die aussergewöhnlich hohe ISO-Empfindlichkeit bei schlechten Lichtbedingungen ein riesiger Vorteil. „In diesen Umgebungen hat man extrem hohe Kontraste“, erklärt Ulla, „wenn man beispielsweise gleichzeitig die sehr helle fliessende Lava und die dunkle abgekühlte Lava zeigen will.“

Der Autofokus mit Augenerkennung von Canon war ebenfalls unbezahlbar, sagt Ulla. „Bei dem blendenden Licht und der Hitze der glühenden Lava kann man nicht manuell fokussieren – tatsächlich kann man mit Schutzbrille und anderer Sicherheitskleidung nicht einmal das Display der Kamera wirklich gut erkennen. Daher ist es grossartig, dass ich darauf vertrauen kann, dass die Kamera auf die Motive fokussiert und ihnen folgt.“

Ulla und ihr Produktionsteam verwendeten eine Vielzahl von Objektiven. Das Canon RF 28-70mm F2L USM gefällt ihr sehr gut – „ein wirklich tolles Objektiv, besonders bei wenig Licht“ – aber für kinoreifes Storytelling an entfernten Orten, wo das Gewicht immer eine entscheidende Rolle spielt, und für Filmaufnahmen, die Bildstabilisierung erfordern, ging das Team zum RF 24-70mm F2.8 L IS USM über, einem der drei führenden professionellen Canon Telezoom-Objektive mit Lichtstärke 1:2,8. Um die erforderlichen Brennweitenbereiche abzudecken, standen auch die beiden anderen Objektive dieser „Dreifaltigkeit“, das RF 70-200mm F2.8 L IS USM und das RF 15-35mm F2.8 L IS USM auf ihrer Reisefilm-Ausrüstungsliste.

Silhouette von Abenteuerfotografin und Filmemacherin Ulla Lohmann mit ihrer Canon Kamera auf einem Stativ vor einem glühenden, rauchenden Lavastrom.

Ulla ist keineswegs leichtsinnig, findet aber grossen Gefallen an Aufnahmen unter herausfordernden Bedingungen und verlangt ihrer Ausrüstung ebenso viel ab wie sich selbst. „Die Leute sind immer viel zu vorsichtig mit ihren Kameras“, sagt sie. „Sie sind nicht dafür gedacht, in der Tasche zu bleiben, sondern um damit Bilder aufzunehmen und Erinnerungen festzuhalten.“ © Ramona Waldner

Abenteuerfotografin und Filmemacherin Ulla Lohmann sitzt mit ihrer Kamera in einem kleinen Fischerboot mit zwei Fischern bei der Arbeit; im Hintergrund eine zerklüftete vulkanische Küstenlinie.

Dass ihre Canon Kameras sich spielend leicht zwischen Foto- und Videoaufnahmen umschalten lässt, weiss Ulla sehr zu schätzen. Dadurch kann sie nicht nur die Geschichte mit dem am besten geeigneten Medium einfangen, sondern, wie sie hinzufügt, „sie ergänzen einander. Wenn ich beispielsweise Leute vor der Kamera interviewe, öffnen sie sich, und ich kann dann bessere Fotos machen. Und wenn ich sie schon vorher fotografiert habe, sind sie an die Kamera gewöhnt, und ich bekomme ein besseres gefilmtes Interview.“ © LM.Media GmbH

Zwangsläufig müssen Kameras und Objektive für Reise und Abenteuerfotografie unter extremen Bedingungen funktionieren, und Ulla lobt die Robustheit und Wetterbeständigkeit ihrer Ausrüstung von Canon. Sie erklärt, dass Regen, der durch Vulkangaswolken fällt, hochgradig sauer wird – so stark, dass er sich langsam durch ihre Kletterseile frass, aber der Witterungsschutz ihrer Kamera hat dieser Herausforderung standgehalten.

Ullas Ausrüstung hat den Kontakt mit Meerwasser auf einem Fischerboot ebenso überstanden wie extreme Kälte in grosser Höhe und vulkanische Hitze. Bei den Aufnahmen für Red Bull, schildert sie, „gab es einen Moment, an dem wir ein Interview an einem frischen Lavastrom filmten, und ich musste anhalten. Die Lava kühlte oben schon ab, war aber darunter noch heiss – so heiss, dass das Stativ von unten her zu schmelzen begann – aber die Kamera hat weiterhin funktioniert.“

Nicht jeder erhält die Gelegenheit, auf einem Vulkan zu filmen, oder möchte sich überhaupt auf diese Nische spezialisieren. Doch an Ullas Werdegang wird deutlich, dass man mit einer kreativen Einstellung, Hingabe und einem unstillbaren Abenteuerdrang die grössten Herausforderungen der Abenteuerfotografie und -videografie meistern kann. Und natürlich ist es nie langweilig.

„Ich bin immer noch genauso begeistert wie am Anfang“, sagt Ulla, „weil ich weiss, wie mächtig Geschichten sind und wie ich Menschenleben verändern kann. Wenn ich Vorträge halte, bekomme ich oft Feedback von Teilnehmern, dass ich sie dazu inspiriert habe, ihre eigenen Träume zu verwirklichen, wie ich ihre Leben verändert habe, und das ist sehr erfüllend. Genau deshalb mache ich das, was ich mache.“

Abenteuerfotografin und Filmemacherin Ulla Lohmann vor einem glühenden Lavastrom.

„Das Bild gelingt mir jedes Mal“, lacht Ulla, „weil ich bereit bin, aufs Ganze zu gehen, ein wenig näher heran oder ein kleines Stück weiter. Und das zahlt sich immer aus. Ich weiss nicht warum, aber es ist jedes Mal so.“ © Ulla Lohmann

Top-Shot eines Felskletterers beim Aufstieg an einer senkrechten Felswand, fotografiert von Abenteuerreisefotografin Ulla Lohmann mit einer Canon EOS R5.

Ulla fotografiert ausserdem alle Arten von Abenteuersport wie etwa Felsklettern, Höhlenklettern und Ballonfahren. Natürlich ist eine zuverlässige Ausrüstung unabdingbar, und sie liebt die Handhabung und Ergonomie ihrer Canon Kameras. „Wenn ich an einer Felswand hänge, will ich mir keine Sorgen um meine Ausrüstung machen müssen. Ich muss komplett auf ihre Leistung vertrauen können.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon RF 15–35mm F2.8 L IS USM Objektiv bei 19 mm, 1/1.000 Sek., Blende 1:2,8 und ISO 100. © Ulla Lohmann

Ullas Tipps für Foto- und Videoaufnahmen in extremen Umgebungen

1. Halte Geschichten fest, nicht Momente

„Entwickle Storytelling-Fähigkeiten, denn viele Menschen können tolle Bilder aufnehmen, es ist aber die Geschichte, die dir als Fotografin Aufmerksamkeit verschafft. Finde eine Geschichte, entwickle sie, und wenn es eine ausreichend starke Geschichte ist und du es schaffst, etwas auf persönlicher Ebene zu übermitteln, dann wirst du immer erfolgreich sein.“

2. Gestalte deine ganz eigene Nische

„Du musst deine Zeit, Geld und Energie in etwas investieren, für das du dich leidenschaftlich begeisterst. Ich tue einfach, was ich liebe. Ich habe mich auf indigene Kulturen spezialisiert, insbesondere Gemeinschaften, die in der Umgebung aktiver Vulkane leben. Das ist ein ziemlich enges Feld, aber ich habe diese Nische herausgearbeitet, indem ich die richtigen Geschichten angeboten habe, und viele Zeitschriften haben Kontakt zu mir aufgenommen. Werde Experte in einem bestimmten Bereich, und erzähle diese Geschichte mit einem einzigartigen Fotografiestil.“

3. Zeige etwas, das noch nie zu sehen war

„Die Geschichte, die mir zum Durchbruch verholfen hat, war über einen Stamm in Papua-Neuguinea, die noch immer Mumifizierung betreiben und noch nie fotografiert wurden. Zeitschriften sind auf der Suche nach Fotos, die noch nie zuvor gesehen wurden – etwas visuell Interessantes, das eine Geschichte erzählt. Wähle ein Thema aus, das ein breites Publikum anspricht und neue Dinge offenbart.“

Ein Mann sitzt in einem kleinen Schlauchboot auf einem beeindruckenden Höhlensee, mit hellgrünem Wasser und überhängenden Felsen. Abenteuerreisefoto von Ulla Lohmann, aufgenommen mit einer Canon EOS R5.

Ulla hat dieses Bild für ihre Arbeit an einer Fernsehdokumentation in den Tiefen der Höhle Križna Jama in Slowenien aufgenommen, die für ihre smaragdgrünen Unterwasserseen bekannt ist. „Es war ein grosser Vorteil, dabei die EOS R5 zu verwenden“, erinnert sie sich, „da sie bei wenig Licht sehr gut arbeitet.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon Bajonettadapter EF-EOS R und einem Canon EF 16-35mm f/2.8L III USM Objektiv bei 22 mm, Verschlusszeit 1/20 Sek., Blende 1:2,8 und ISO 8000. © Ulla Lohmann

Luftaufnahme eines bewachsenen Gebirgskamms; im Hintergrund ein entfernter Gebirgszug und Schäfchenwolken am Himmel, fotografiert von Abenteuerreisefotografin Ulla Lohmann mit einer Canon EOS R5.

Von unterirdischen Gefilden hoch in die Luft – Ulla hat dieses Bild aus einem Ballon aufgenommen. „Ich mag Herausforderungen“, erklärt sie. „Wenn etwas zu bequem ist, dann wird es langweilig. Jede Herausforderung ist eigentlich eine Chance, mehr für meine Projekte zu arbeiten und zu fühlen, wie sehr ich die Geschichte veröffentlicht sehen möchte.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon RRF 15-35mm F2.8 L IS USM Objektiv bei 16 mm, 1/640 Sek., Blende 1:9 und ISO 250. © Ulla Lohmann

4. Entwickle Fähigkeiten für Expeditionen

„Wenn du Abenteuer- oder Expeditionsfotograf werden möchtest, musst du dich auskennen – lerne alles übers Eisklettern und Skitourengehen, und geh möglichst immer dahin, wo andere nicht hingehen können. Du wirst einen Vorteil als Fotograf haben und gebucht werden, weil du über bestimmte Fähigkeiten verfügst.“

5. Halte dich fit

„Ich muss ein vollwertiges Teammitglied sein: Ich muss das gleiche Gewicht wie die anderen tragen, die gleichen Entfernungen gehen und meine Arbeit erledigen. Packe sorgfältig, trage nicht zu viel bei dir und integriere Sport in deine tägliche Routine, weil körperliche Fitness und Belastbarkeit zur Arbeit gehört.“

6. Gute Planung zahlt sich aus

„Wenn ich losgehe, habe ich immer schon eine Story im Kopf – eine Atmosphäre, die ich haben will, und Aufnahmen, die ich machen will. Ich kann dann planen, welche Ausrüstung ich mitnehmen muss. Bei Vulkanen kann man natürlich nur bis zu einem bestimmten Ausmass planen – nichts läuft jemals vollständig nach Plan, aber auch das kann zu einer Story werden. Ganz ehrlich: Städte machen mir mehr Angst. Wenn man in der Natur aufmerksam ist, kann man die Vorzeichen sehen, und ich versuche im Voraus zu erkennen, was geschehen könnte. Was geschieht, wenn der Vulkan ausbricht? Wohin wird die Lava fliessen? Das ist Risikomanagement. Ich denke gründlich über alles nach und kann meistens ruhig bleiben, weil ich im Voraus geplant habe.“

Rot glühender Lavastrom in einer abendlichen Berglandschaft; im Hintergrund ein rauchender Vulkan und Sterne im Himmel, fotografiert von Ulla Lohmann mit einer Canon EOS R5.

Vulkane sehen bei wenig Licht am spektakulärsten aus, deshalb nutzt Lohmann Langzeitbelichtung von bis zu 30 Sekunden mit ihrer Kamera auf einem Stativ. Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon RF 70-200mm F2.8 L IS USM Objektiv bei 100 mm, 5 Sek., Blende 1:2,8 und ISO 2.500. © Ulla Lohmann

Ein Feld geschmolzener Lava leuchtet in der Dunkelheit; im Hintergrund die fernen Lichter menschlicher Siedlungen. Foto von Ulla Lohmann, aufgenommen mit einer Canon EOS R5.

Für Ulla sind die spiegellosen Kameras des EOS R Systems von Canon perfekt für Vulkan-Fotografien, da sie leicht und robust sind, ein ergonomisches Design haben und eine hervorragende Leistung in Situationen mit wenig Licht und starken Kontrasten bieten. Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon RF 15-35mm F2.8 L IS USM Objektiv bei 21 mm, 8 Sek., Blende 1:2,8 und ISO 250. © Ulla Lohmann

7. Mach deine Ausrüstung zu einer Erweiterung von dir

„Ich muss wissen, wo jeder einzelne Ausrüstungsgegenstand in meiner Tasche ist. Ich muss meine Kamera bei Nacht mit geschlossenen Augen bedienen können. Ich muss in der Lage sein, ein Objektiv mitten in einem Aschesturm zu wechseln. Und ich muss mich auf meine Ausrüstung verlassen können. Also arbeite ich lieber mit weniger davon als mit zu viel. Wenn ich nicht das Objektiv mitnehmen kann, das ich bevorzugt hätte, oder wenn es beispielsweise meine Beziehung zu Motiven infrage stellen würde, die nicht an Kameras gewöhnt sind, dann gebe ich der Zweckmässigkeit den Vorrang und verzichte auf das letzte Bisschen Perfektion. Ich will nicht behaupten, ich würde nicht auf die perfekte Aufnahme abzielen, aber es geht darum, eine gute Aufnahme zu machen.“

8. Arbeite im Team

„Die Arbeit im Team ist sehr wichtig für mich. Bei unseren Vulkanaufnahmen hatten wir zwei Wochen lang in der Regel nur eine oder zwei Stunden Schlaf pro Nacht. Der Rekord lag bei vier Stunden. Normalerweise würde man unter einem derartigen Druck zusammenbrechen, aber wir hatten alle dasselbe Ziel, und wir zogen alle am selben Strang.

„Ebenso ist es immer gut, mit NGOs und den Einheimischen zusammenzuarbeiten – sorge dafür, dass sie davon profitieren, sich fotografieren zu lassen. Natürlich kann es für sie von Vorteil sein, ihre Geschichte zu erzählen, aber wenn ich Menschen fotografiere, gebe ich ihnen oder ihrer Gemeinschaft immer einen Teil meiner Einkünfte über NGOs zurück, die sie nach Naturkatastrophen oder Ähnlichem unterstützen.“

9. Hör nicht auf zu lernen

„Lerne von Profis aus deinem Genre. Wenn du für National Geographic arbeiten möchtest, suche nach einem Fotografen von National Geographic, den du auf seiner Reise begleiten kannst. Heutzutage geht das viel einfacher, und die Leute geben ihr Wissen gern weiter. Lerne von Menschen, die schon dort sind, wo du hin willst.“

Eine Personengruppe mit Kameras steht auf einem Bergkamm mit Blick auf einen glühenden Lavastrom.

Mehr lernen, mehr machen

Kürzlich hat Ulla auf Sizilien glückliche Canon Club Mitglieder aus ganz Europa auf eine Trainingsexpedition geführt. Der Canon Club bietet exklusive Inhalte, Tutorials und Meisterklassen. Ausserdem informiert der Club dich über Sonderangebote und Rabatte, Community-Herausforderungen und vieles mehr.

10. Sorge dafür, dass deine Arbeit gesehen wird

„Ich treffe mich mit Redakteuren gern auf Fotofestivals wie dem Visa pour l'Image, allerdings haben Redakteure immer wenig Zeit, also solltest du deine Geschichte möglichst in einem einzigen Satz darlegen können. Ich erstelle jedes Jahr ein Portfolio neuer Geschichten, stelle sie Redakteuren vor, und normalerweise wird jede zehnte angenommen. Das ist der ganze Trick. Es hilft, ein gutes Portfolio zu haben, aber viele Redakteure durchsuchen soziale Medien und Webseiten nach Fotografen. Stelle also sicher, dass deine besten Aufnahmen veröffentlicht sind.“

Written by David Clark, Lorna Dockerill and Alex Summersby

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