Canon EOS C700 FF
Die nächste Generation von Canon CMOS-Vollformatsensoren nimmt 5,9K mit Oversampling auf – für 4K-Aufnahmen in überragender Qualität. Danton sagt: „Nach zwei Drehtagen finde ich keine einzige Aufnahme, die nicht scharf ist!“
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Als Kameramann und Fotograf Brett Danton mit der Aufnahme eines Werbespots für die Chevrolet Corvette ZR1 beauftragt wurde, wusste er genau, wo er diesen drehen wollte: in der Wüste in der Nähe von Abu Dhabi, VAE. „Das Licht und die Landschaft haben mich inspiriert“, sagt er. „Atemberaubend – wie aus einer anderen Welt.“ Warum war das der richtige Ort für den Werbespot eines Supersportwagens? „Corvettes standen schon immer mit dem Raumfahrtprogramm in Verbindung“, erklärt er. „In den 1970er Jahren schenkte man der Crew von Apollo 12 vier goldene Corvettes. Wir haben also ein orangefarbenes Auto verwendet, das so aussah, als sei es eine Corvette auf dem Mars. Das war der Unterton, den ich beim Filmen im Kopf hatte, und zu Beginn des Werbespots hört man unterschwellig Töne einer Weltraummission.“
Danton filmte den Spot auf einer 15 km langen Privatstrasse, die sich durch die riesige goldene Wüstenlandschaft schlängelt. Aber er wusste, dass für diese Aufgabe eine spezielle Kamera erforderlich wäre, die nicht nur hochwertige Bilder liefert, sondern auch der brennenden Hitze und dem feinen Sand standhält. Aus diesem Grund entschied er sich für die Canon EOS C700 FF mit Vollformatsensor.
Bei den Aufnahmen sollten spektakuläre Bilder der Corvette entstehen, während sie mit hoher Geschwindigkeit über Wüstenstrassen fuhr – manchmal aus einem fahrenden Kamerafahrzeug und manchmal mit einer an einer Drohne montierten Canon EOS C200. Der Spot enthält auch eine Szene, in der der Fahrer und sein Partner bei Sonnenuntergang eine Sanddüne erklimmen, um die Landschaft zu bewundern. Anschliessend folgen weitere Action-Aufnahmen des V8-Supersportwagens mit 755 PS bei dem, was er am besten kann: schnell fahren.
Für die Aufnahmen aus dem Kamerafahrzeug montierte Danton die EOS C700 FF an einem tragbaren, am Auto befestigten Kranarm auf einem Gimbal. Dies ermöglichte die Stromversorgung für Kamera und Schärfeziehvorrichtung, die von einem Kameraassistenten im Auto gesteuert wurde, während er die Action auf einem Monitor beobachtete. Auch Danton befand sich im Fahrzeug, mit einem eigenen Monitor, um dem Kranarmbediener und dem Fahrer Anweisungen geben zu können.
„Ich habe Benzin im Blut und liebe Autos“, sagt Danton. Die Arbeit war für ihn also gleich doppelt so unterhaltsam. Das Kamerafahrzeug fuhr mit 130 km/h, obwohl die Corvette in einer Reihe von choreografierten Bewegungen eine Geschwindigkeit von 200 km/h erreichte. „Die Kamera verfügt zwar über integrierte ND-Filter, aber wir haben einen ND-Filter mit 1,2 Stufen verwendet, da das Objektiv stellenweise so nah an den Boden herankam, dass es geschützt werden musste.“
Die starke Sonne von oben machte die Aufnahme während des Grossteils des Tages unmöglich. „Wir begannen bei Sonnenaufgang und hatten etwa 90 Minuten lang wunderschönes Licht, ebenso wie innerhalb von zwei Stunden am Abend. Anschliessend haben wir die Aufnahmen kombiniert, um einen einheitlichen Look zu erreichen“, sagt Danton. „Die Temperatur stieg bis auf 55 °C an, aber die Kameras hatten keine Aussetzer.“
Sowohl die EOS C700 FF als auch die EOS C200 haben die Strapazen in der Wüste tadellos überbestanden. Doch was am Ende am meisten zählt, ist die Qualität der Aufnahmen. Aus diesem Grund bestand Danton darauf, die EOS C700 FF Vollformatkamera als Hauptkamera zu verwenden.
„Sie bot mit den Dynamikumfang, den ich brauchte. Das Wichtigste für mich ist jedoch, dass ich dank der Feldtiefe das Fahrzeug vom Hintergrund trennen konnte“, so Danton. „Ein 35-mm-Objektiv mit T2 an einer Vollformatkamera sorgt für gestochen scharfe Aufnahmen des Autos und gleichzeitig einen angenehm weichen und milchigen Hintergrund. Das grössere Format erzeugt einen ganz speziellen Look. Der Unschärfebereich ist fantastisch, und seit ich vor Jahren mit 5x4-Fotokameras fotografiert habe, hatte ich immer den Wunsch, diesen Look zu erzeugen. Ich liebe den grösseren Sensor für Videos. Bei der EOS C700 FF kann man jedoch das Format wechseln und sie in Super 35 verwenden. Das ist nützlich, wenn man Canon Cine-Zoomobjektive verwenden möchte. Wir haben sie aber im Vollformat belassen.“
Eine der Herausforderungen bei Aufnahmen mit Objektiven mit Festbrennweite und manueller Fokussierung besteht bei grossen Blendenöffnungen darin, den Fokus durchgehend perfekt zu halten – insbesondere bei sich bewegenden Motiven. Hier kommt der Canon Dual Pixel CMOS AF ins Spiel, selbst bei Verwendung eines Objektivs mit manuellem Fokus, dank des Dual Pixel Focus Guide. Bei dieser Funktion „blendet die Kamera eine visuelle Orientierungshilfe ein, die anzeigt, ob man sich im Fokus befindet“, sagt Danton. „Nach zwei Drehtagen finde ich keine einzige Aufnahme, die nicht scharf ist!“
Dazu gehörten auch Aufnahmen der Schauspieler, die Danton mit der Kamera auf der Schulter machte, während sie über die Wüste blickten. „Sie lässt sich gut auf der Schulter tragen, da die Form eher einer herkömmlichen Filmkamera entspricht. Sobald man sich die Batterien auf den Rücken geschnallt hat, ist sie perfekt ausbalanciert“, sagt Danton. „Und der Sucher ist hervorragend.“
„Wir haben uns für den XF-AVC-Codec entschieden, den sogar mein Colorist für absolut unterschätzt hält“, sagt Danton. „Wir haben RAW und XF-AVC einige Male zu Testzwecken parallel aufgenommen. Er sagte, wir könnten etwas mehr aus RAW herausholen, aber nicht viel. Die Möglichkeiten, die XF-AVC bei Zeitlupenaufnahmen bietet, sind herausragend. Ich nehme mit einer leichteren, kleineren Kamera auf und muss mir keine Gedanken um den Speicherplatz machen. Wir konnten 15 Minuten von einem Ende der Strasse zum anderen fahren und dabei die ganze Zeit drehen.“
„Besonders bemerkenswert war, wie klar das Bild in den Schwarztönen ist. Dank des grösseren Sensors und dem Kamera-Oversampling von 5,9K auf 4K ist kein Bildrauschen zu sehen. Bei kleineren Sensoren mussten wir früher in der Postproduktion immer eine gewisse Rauschreduzierung vornehmen, aber mit der EOS C700 FF ist das nicht mehr nötig.“
Das ist beeindruckend, da Danton sich entschieden hatte, mit der EOS C700 FF im sehr flachen Canon Log 2-Profil aufzunehmen, um vom Dynamikumfang mit 15 Stufen zu profitieren und tief in die Schatten blicken zu können. „Wenn ich mir die Qualität der Aufnahmen noch einmal anschaue, hätte ich wahrscheinlich auch das weniger flache Canon Log 3 verwenden können. Aber ich wollte noch mehr Details in den dunklen Bereichen. Canon Log 3 bietet zwar 14 Blendenstufen, weist aber eine gewisse Kurve auf. Als Ausgangspunkt für die Farbkorrektur ist es daher viel einfacher. Tatsächlich konnte ich das Material so schnell wie kein anderes zuvor korrigieren, da es so herrlich klar ist.“
Während die EOS C700 FF als Hauptkamera diente, nahm die viel kleinere EOS C200 in Kombination mit dem Canon CN-E14mm T3.1 L F Objektiv von einer Drohne aus, welche die Kamera mit Strom versorgte, ihren den Dienst auf. Danton filmte im Cinema RAW Light Format auf internen CFast-Karten.
„Ich wollte eine Kamera, die mit der EOS C700 FF mithalten kann, und ich wollte wieder die vollen 15 Stufen Dynamikumfang nutzen. Mit der EOS C200 erhalte ich RAW-Qualität von einer Drohne!“, sagt Danton. „Bei Cinema RAW Light auf der EOS C200 trifft man alle Entscheidungen in der Postproduktion. Die Coloristen haben direkt mit den RAW-Dateien gearbeitet und eine eigene Filmkurve darüber gelegt.“
Da die Vollformatkamera EOS C700 FF und die Super-35-Kamera EOS C200 natürlich unterschiedliche Sensoren nutzen, war es sehr wichtig, dass sie sich leicht aufeinander abstimmen lassen. „Beim Abgleich hatten wir keinerlei Probleme“, sagt Danton. „Und der Workflow war nicht sonderlich aufwändig. Dank der RAW-Aufnahmen der EOS C200 bildeten die Kameras eine perfekte Kombination.“
Die finalen Werbespots wurden in verschiedenen Formaten von 4K bis HD ausgegeben. „Ausserdem musste ich eine vertikale Version mit 9 x 16 erstellen, die der Kunde auf Instagram veröffentlichen konnte“, fügt Danton hinzu. „Dank der Auflösung kann ich das Bild so zuschneiden, wie ich es möchte.“
Der Erfolg eines Drehs zeigt sich natürlich im finalen Film und in der Wirkung, die er auf den Betrachter hat. Bei Dantons Werbespot für die Corvette Stingray gelang es der Canon EOS C700 FF nicht nur, die Kraft und Anmut des Autos einzufangen, sondern auch die majestätische Landschaft und das herrliche Licht.
„Jedes Mal, wenn ich mir das Filmmaterial ansehe, bin ich restlos begeistert“, sagt Danton. „Für mich ist die finale Ausgabe entscheidend, und die EOS C700 FF und EOS C200 haben wirklich zu einem grossartigen Film beigetragen.“
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Die essentielle Ausrüstung zum Filmen von Werbespots
Die nächste Generation von Canon CMOS-Vollformatsensoren nimmt 5,9K mit Oversampling auf – für 4K-Aufnahmen in überragender Qualität. Danton sagt: „Nach zwei Drehtagen finde ich keine einzige Aufnahme, die nicht scharf ist!“
Die EOS C200 ist eine kompakte, vielseitige und leistungsstarke Kamera für die verschiedensten Einsatzmöglichkeiten, die gestochen scharfe 4K 50p Bilder aufzeichnet. „Jedes Mal, wenn ich mir das Filmmaterial ansehe, bin ich restlos begeistert“, sagt Danton über die Ausgabe der EOS C200.
Grossartige Leistung bei wenig Licht und kreative Kontrolle über die Schärfentiefe: Das Weitwinkelobjektiv CN-E 35mm T1,5 L F bietet überragende 4K-Objektivauflösung, einen Kleinbild-Vollformat-Bildkreis und eine kompakte, leichte Bauweise.
Ein leichtes, kompaktes Objektiv mit Festbrennweite für EF-Objektive. Es bietet spektakuläre 4K-Bildqualität und einen Bildkreis in Kleinbild-Vollformatgrösse sowie herausragende Low-Light-Eigenschaften und feinste manuelle Steuerung von Fokus und Schärfentiefe.
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