People, first prize singles – Magnus Wennman

Erster Preis in der Kategorie „People - Singles“ – Magnus Wennman

Der Canon Explorer Magnus Wennman hat den ersten Preis in der Kategorie „People“ gewonnen. Er erhielt ihn für ein Einzelfoto von einem fünfjährigen irakischen Mädchen, das im Flüchtlingslager Debaga im nordöstlichen Irak von seiner Mutter getröstet wird, nachdem sie aus ihrer Heimatstadt Hawija, die vom IS eingenommen wurde, flüchten musste. Hier erzählt er Canon, warum das Bild ihn so tief beeinflusst hat.

„Ich habe lange Zeit an diesem Flüchtlingskinderprojekt gearbeitet, und ich habe dabei viel über den syrischen Konflikt gelernt. Ich empfand es als naheliegenden Ansatz, mich auf Kinder zu konzentrieren, weil die unschuldigsten Opfer immer die Kinder sind – egal auf welcher Seite man steht. Das ist unbestritten. Und da ich selbst Vater bin, empfand ich es als richtig, mich auf diejenigen zu konzentrieren, die am meisten leiden.

Vater zu sein, ist ein grosser Teil meines Lebens und es bedeutet mir sehr viel. Wenn ich kein eigenes Kind hätte, glaube ich nicht, dass ich dieses Projekt genauso gemacht hätte. Meiner Ansicht nach ist einer der Gründe, warum dieses Projekt so erfolgreich war, dass sich die Menschen mit Kindern identifizieren können. Sie können sofort einen Bezug zu dieser Situation herstellen. Es ist nicht zu brutal, es ist eigentlich ein schöner Anblick und jeder kann sich selbst erkennen oder die eigenen Kinder in den Bildern sehen.

Das Wichtigste während des ganzen Projektes war Respekt – sich die Zeit zu nehmen, um den Familien zuzuhören, zu lernen und sicherzustellen, dass die Eltern kein Problem damit haben, dass ich ihre Kinder fotografiere. Zu allen diesen Bildern gehört ein Text, der die Geschichte hinter dem Bild erläutert. Manchmal habe ich zusammen mit einem anderen Reporter gearbeitet und manchmal alleine. Ich fühle mich eher wie ein Journalist, als ein Fotograf.

„Die Zeitung, für die ich arbeite (Aftonbladet), hat mich auf jedem Schritt dieses Weges unterstützt. Als wir das erste Mal in der Zeitung veröffentlichten, benutzten wir nur zwölf Bilder und es war keine internationale Geschichte. Erst sechs Monate später begannen viele Flüchtlinge nach Europa zu ziehen und so kam die Story überall in die Schlagzeilen.

Ich arbeite immer noch an diesem Projekt. Ich bin persönlich damit verbunden, weil ich schon so lange daran arbeite. Ich glaube, ich kann nie damit aufhören. Ich habe so viele Leute aus Syrien kennengelernt und ihre Geschichten beschäftigen mich nach wie vor. Mit dem andauernden Konflikt entwickeln sich auch diese Geschichten weiter.”

Maha (5) is comforted by her mother, in Debaga refugee camp in northeastern Iraq. Taken on a Canon EOS 5D Mark III with an EF24-70mm f/2.8L II USM lens at 45mm; the exposure was 1/400sec at f/2.8, ISO 160. © Magnus Wennman / Aftonbladet

Maha (5) wird von ihrer Mutter getröstet. Debaga Flüchtlingslager im nordöstlichen Irak. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark III mit einem TS-E 45mm f/2.8 Objektiv bei 45mm, die Belichtungszeit betrug 1/400 Sek. bei Blende 2,8, ISO 160.
© Magnus Wennman / Aftonbladet