Integrierte ND-Filter und Dual Pixel CMOS AF
Als es darum ging, die immense Grösse der Landschaft einzufangen, erwies es sich als sehr nützlich, die Belichtung abzublenden und die integrierten ND-Filter der Canon EOS C200 zu verwenden. Angesichts der riesigen gleissenden Schneemassen war es immer eine Herausforderung, eine gute Belichtung zu finden. Um sicherzustellen, dass er den maximalen Dynamikumfang unter solch kontrastreichen Bedingungen einfangen konnte, machte Tongue ausschliesslich Aufnahmen mit Canon Log und den integrierten ND-Filtern, um die Schärfentiefe zu maximieren.
„Selbst mit sechs Blendenstufen des integrierten ND-Filters sind die Schneereflexionen noch hell“, erklärt er. „Es geht darum, die Blende so weit geschlossen wie möglich zu halten. Wenn möglich, filmt man mit Blendenstufe T11; in dieser Situation ist viel Licht vorhanden.“
Um bei so viel Licht zu sehen, was er filmte, hielt Tongue sein Auge entweder dicht am integrierten Sucher, oder er nutzte bei Verwendung einer grösseren Ausrüstung den zusätzlichen Sucher Canon EVF-V70, der über die Kamera mit Strom versorgt wird. „Ein toller elektronischer Sucher“, findet er. „Die Möglichkeit, den Sucher an der Ausrüstung anzubringen und gleichmässig auszubalancieren, ermöglichte viel schönere Aufnahmen.“
Beim Filmen der Trekking-Tour und der schnellen Rugby-Action konnte die Dual Pixel CMOS AF Technologie der Canon EOS C200 ihre volle Leistungskraft unter Beweis stellen. Dank der horizontalen und vertikalen AF-Nachführung über 80 % des Bilds konnte Tongue die präzise Fokussierung der Aufnahmen sicherstellen. Dies war besonders bei Weitwinkelaufnahmen wichtig. „Als Kameramann ist es wichtig zu wissen, wann eine AF-Unterstützung nötig ist“, sagt Tongue. „Wenn die Ausrüstung abgespeckt ist und du mit weit geöffneter Blende bei 18 mm filmst, ist es wirklich schwer einzuschätzen, ob alles richtig fokussiert ist. Daher wurden einige der Laufsequenzen mit dem Autofokus aufgenommen.“
Tongue hat nicht nur Emotionen und Actionaufnahmen festgehalten, sondern auch kreative Aufnahmen gemacht, darunter Zeitrafferaufnahmen von Wolken, die über die Berge ziehen, und Zeitlupen – nützliches Filmmaterial für die Übergänge von Aufnahmen beim Schnitt. „Man kann Aufnahmen ganz verschiedenen miteinander verbinden“, sagt er. „Ich bin ein grosser Fan von Bewegung in den Aufnahmen, und eine gute Möglichkeit, dies zu erreichen, sind Zeitlupenaufnahmen. Die Erfahrung lehrt dich den besten Ansatz, um das Geschehen um dich herum zu filmen, und was die kreativste Option dafür sein könnte.“
Zwar ging es bei dieser Expedition auch um die Reise, aber ihr Schwerpunkt lag auf dem Ziel. Der zweite Weltrekordversuch fand auf dem East Rongbuk Gletscher statt, dem Tor zur Nordseite des Bergs, der als höchster Platz auf der Erde mit ausreichend Platz für ein Rugby-Feld in voller Grösse gilt. Die 16 Spieler kämpften gegen knietiefen Schnee, Gletschereis und extreme Höhe, um den ultimativen Preis zu gewinnen: die erfolgreiche Aufstellung des Weltrekords für das höchste Rugby-Spiel aller Zeiten in einer Höhe von 6.331 Metern auf dem Mount Everest.