Naturfotografie ist nicht nur ein Luxus der Landbewohner. Schau in deinen Garten, in die Strassen, unter die Felsen, um die Teiche herum und in die Stadtparks, und du findest die perfekte Gelegenheit für Naturaufnahmen in der Stadt – direkt vor deiner Haustür.
Der junge finnische Fotograf Ossi Saarinen hat eine sechsstellige Anhängerschaft auf Instagram aufgebaut und fotografiert die Natur in der Stadt – bezaubernde Eichhörnchen, Mäuse und Füchse, die den Betrachter direkt ansehen, und lustig aussehende, charaktervolle Vögel. Hier gibt er seine Top-Tipps für das Fotografieren der Natur in der Stadt weiter, darunter die besten Plätze, um Füchse zu finden, seine favorisierten Kameraeinstellungen und die Komposition, die schrullige Charaktere im wirklichen Leben am besten einfängt.
In Helsinki sieht Ossi manchmal Tiere. Indem er aber versteht, wie sich die Tiere verhalten, die er fotografieren möchte, weiss er, wann und wo er suchen muss. „Im Frühjahr versuche ich, die Höhlen der Füchse an Orten zu finden, die nicht ganz im Stadtzentrum liegen, sich aber immer noch in der Nähe der Menschen befindet. Ich versuche, die Löcher im Boden zu finden, wo sie eine Höhle haben könnten, und dann suche ich nach Spuren von Fell und nach ihrem starken Geruch“, sagt Ossi.
„Ich denke, eines der wichtigsten Dinge in der Tierfotografie ist, die Gewohnheiten des Tieres zu kennen. Wenn ich eine Fuchshöhle mit einem frischen Wurf Jungen darin gefunden habe, weiss ich, dass sie ihre ganze Zeit dort verbringen – also kann ich mich einfach in der Nähe hinlegen und die Fuchswelpen beim Spielen fotografieren. Erwachsene Füchse laufen nachts und manchmal sogar nachmittags herum. Normalerweise benutzen sie immer wieder die gleichen Wege. Also folge ich ihnen, um zu sehen, welche Routen sie benutzen – und das nächste Mal kann ich mitten auf den Weg gehen und warten, bis der Fuchs kommt.“
Die geschäftigen Strassen der Stadt und die Geräusche der Zivilisation stehen im Widerspruch zur Naturfotografie – aber das bedeutet nicht, dass die Natur nicht da ist – sie wartet nur auf die Ruhezeit der Menschen, um sich zu zeigen. „Ich fotografiere nie während des Tages“, sagt Ossi. „Viele Tiere sind nachts aktiver – aber es ist schwieriger, im Dunkeln zu fotografieren, deshalb fotografiere ich bei Sonnenauf- und -untergang. Das Licht ist dann besser, deshalb sind die Fotos stimmungsvoller.“
Obwohl eine Vollformatkamera (wie die Canon EOS 6D) bei hohen ISO-Einstellungen eine bessere Leistung erbringt, kannst du mit dem kleineren Bildausschnitt einer Kamera mit APS-C-Sensor (wie der Canon EOS 7D Mark II) immer noch grossartige Naturaufnahmen machen, meint Ossi. „Wenn man nicht ganz nah an Vögel und Bienen heran kommt, können kleinere Sensoren sogar helfen, das Tier im Bildausschnitt grösser darzustellen.“ – dies geschieht aufgrund der scheinbaren Brennweitenverlängerung des kleineren Sensors.