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Fotojournalistin Ilvy Njiokiktjien über das Geschichtenerzählen mit VR
Die Fotojournalisten, die für ihre Multimedia-Projekte bekannt ist, stösst im Dialog mit Zuschauern in neue Dimensionen vor. Mit uns spricht sie über dieses und mehr.
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Immer mehr Menschen beziehen ihre Informationen aus bildorientierten digitalen Kanälen statt traditionellen Printmedien und bevorzugen Videos statt Texten. Wie wichtig sind also Videos im Vergleich zu Fotos für die Karriere eines Fotojournalisten? Diese Frage wurde während des gesamten Canon Student Programme beim Festival des Fotojournalismus Visa pour l'Image 2019 in Perpignan, Frankreich, gestellt.
Auch dieses Mal inspirierte und schulte Canon die nächste Generation von Fotojournalisten und lud über 240 Fotografiestudenten von Schulen und Universitäten in Europa und dem Nahen Osten zur Veranstaltung ein. Dort erhielten sie Zugang zu den weltweit führenden Experten, die ihnen bei der Navigation in dieser sich ständig weiterentwickelnden Branche Unterstützung und Beratung boten.
Während der Professional Week (2. bis 7. September) nahmen die Studenten an Vorlesungen, Führungen, Portfoliobewertungen und Vorführungen teil. Sie trafen sich mit Branchenexperten, darunter mit dem Journalisten, Pädagogen und ehemaligen Head of Photography bei AFP Francis Kohn, dem Photo Editor-in-Chief bei Politiken in Dänemark Thomas Borberg und der preisgekrönten Fotojournalistin und Canon Botschafterin Ilvy Njiokiktjien.
„Visa ist die beste Plattform der Welt, um Profis zu treffen. In Perpignan können junge Fotografen Mitarbeiter der New York Times, der Washington Post, von National Geographic, Stern, Paris Match und aus der ganzen Welt kennenlernen“, so Jean-François Leroy, Director des Visa pour l'Image. „Wenn man mich fragt, gibt es weniger als 40 Zeitungen und Zeitschriften weltweit, die Zeit und Geld für grossartige Geschichten investieren, und mehr als 30 von ihnen nehmen am Visa pour l'Image teil. Junge Leute sparen Geld, da sie nicht nach New York, LA, Berlin, Frankfurt oder Rom reisen müssen, sondern sie alle an einem zentralen Ort treffen können.“
In ihrem Vortrag über ihr langfristiges Projekt Born Free beschrieb Canon Botschafterin Ilvy, wie sie bei ihrer Ankunft in einem Kommandokorps-Camp für afrikanische Jungen in Südafrika dazu inspiriert wurde, ihr erstes Video aufzunehmen. Im Jahr 2011 hatte Ilvy noch nie Videos gedreht, aber sie und ihre Journalistenkollegin Elles van Gelder waren der Meinung, dass bewegte Bilder erforderlich waren, um die ganze Geschichte festzuhalten.
Seit diesem ersten mithilfe von „Anleitungen von Google“ auf einer Canon EOS 5D Mark II erstellten Videoprojekt (und dem Gewinn eines beruflich wegweisenden World Press Photo Awards) verwendet Ilvy weiterhin Videos. Sie zeigte den Studenten, wie sie Videos neben ihren Fotos platziert, sodass sich die beiden Medien ergänzen.
Die Idee, Videos und Einzelbilder zu kombinieren, fand bei den Studenten Anklang. „Ich glaube, dass mein Herz eher an der Fotografie hängt, aber ich würde auch gerne Videos aufnehmen“, so Emma Egede Skafte von der DMJX in Kopenhagen, Dänemark. „Und ich liebe es, die beiden miteinander kombinieren zu können, beispielsweise wenn man eine Serie erstellt und sie dann mit einem Video ergänzt.“
„Ich glaube, Videos fügen eine zusätzliche Ebene hinzu und funktionieren gut, wenn die beiden Medien parallel existieren. Man ist fasziniert, wenn man ein Bild einer Person sieht und über ihre Persönlichkeit nachdenkt. Im bewegten Bild kann man sie dann tatsächlich kennenlernen, ihre Stimme hören, ihr in die Augen blicken und sehen, wie sich ihre Gesichtsausdrücke ändern.“
Nadine Mabinda Kinzumba von der Novia University of Applied Sciences in Jakobstad, Finnland, sagte: „Ich habe früher viele Videos aufgenommen, aber jetzt interessiere ich mich mehr für Fotos. Wenn man sie kombiniert, erreicht man erstaunliche Ergebnisse. Bei Fotos hält man einen Bruchteil des Moments fest. Videos fangen aber den ganzen Moment ein. So kann man sich je nachdem, was man zeigen möchten, für eines der beiden Medien entscheiden.“
„Ich habe vor der Fotografie Medien studiert, daher verfüge ich über eine umfassende Ausbildung im Bereich Video. Ich glaube, dass das Erlernen von Videofähigkeiten für die nächste Generation von Fotojournalisten wirklich wichtig ist. Wenn man sowohl Videos als auch Fotos aufnehmen kann, kann man mehr erkunden, sich selbst besser ausdrücken und anderen die Chance geben, sich besser auszudrücken.“
Ein gemeinsames Thema bei den Studenten waren nicht nur die kreativen Möglichkeiten und das Erzählen von Geschichten mithilfe von Videos, sondern auch der Nutzen von Videoinhalten parallel zu Fotos für ihre zukünftige Karriere.
Anastasia Shvachko, Studentin an der Hochschule Hannover University of Applied Sciences and Arts, sagte: „Ich war schon immer fasziniert davon, wie schön Film ist und wie viele Dinge man damit umsetzen kann. Und wenn jemand einen Film für ein Unternehmen, ein kleines Video für Facebook oder YouTube und dann ein paar Portraits und andere Aufnahmen wünscht, möchte er nicht zwei Personen bezahlen, weil das doppelt so teuer wäre.“
Lando Hass, Student an der Hochschule Hannover University of Applied Sciences and Arts, fügte hinzu: „Das Erlernen von Videofähigkeiten ist unerlässlich. Ich habe mit einigen sehr erfahrenen Kollegen gesprochen, die keine Ahnung hatten, was sie tun sollten, als man sie bat, Videos abzuliefern. Aber für Leute, die gerade erst angefangen haben, wird es meiner Meinung nach unmöglich sein, diesen Beruf auszuüben, ohne Videos aufzunehmen.“
Emma Line Holm Sejersen, Studentin an der DMJX, sagte: „Während meines Praktikums versuchte mein Arbeitgeber, Videos immer stärker zu integrieren. Wir nutzten viele Audioinhalte, ein paar Videos und schliesslich einige Fotos, die mit der Audiospur kombiniert wurden. Das Mischen von Audioinhalten und Fotos war eine interessante Art des Geschichtenerzählens. Ich bemerkte nicht wirklich, dass es sich nicht um ein Video handelte. Die Audioinhalte schufen die gleiche Atmosphäre, die man von Videos kennt.“
Allerdings waren nicht alle Teilnehmer derselben Meinung. „Das Aufnehmen von Videos ist ein ganz anderer Job“, betont Nina Kinkade Gogny, Studentin an der Gobelins in Paris. „Das Schöne an der Fotografie ist, dass sie einen Moment festhält. Bei Videos erschafft man eher Nachrichten. Das ist einfach nicht dasselbe.“
Im Hinblick darauf, dass die Aufnahme von Fotos einfacher als die von Videos ist, vertraut Emma Egede Skafte auf ihre Videofähigkeiten: „Die Hälfte meines Studiums [bei der DMJX] befasst sich mit Videos, da meine Dozenten erkannt haben, dass Video überall präsent und sehr begehrt ist. Ich habe früher nie allzu viele Videos aufgenommen, aber jetzt im Studium schon. Es macht mir Spass.“
Andere Studenten, wie Anastasia, haben aktiv nach Möglichkeiten gesucht, sich Videofähigkeiten und Erfahrungen anzueignen: „Um Videofähigkeiten zu erlernen, habe ich ein Praktikum in einer kleinen Multimedia-Agentur in Hannover gemacht, die von früheren Fotografiestudenten meiner Universität gegründet wurde. Es war grossartig! Sie haben mir gezeigt, wie man alles verwendet und was man tun muss. Videos sind etwas komplizierter als Fotos, daher ist es nicht so einfach, sich diese Fähigkeiten selbst beizubringen.“
Emma Line Holm Sejersen stimmt zu, dass Fotografen, die sonst nur Einzelbilder aufnehmen, das Aufnehmen von Videos erst erlernen müssen: „Es ist sehr schwierig, Videos aufzunehmen und vor allem eine gute Audioqualität zu erhalten. Wenn die Audioqualität schlecht ist, bricht der gesamte Film auseinander. Ich versuche gerade, in das Thema einzutauchen. Ich verwende eine Canon EOS 6D, um Videos aufzunehmen, und gebe einfach mein Bestes. Was kann schon passieren? Ich bin mir nicht sicher, ob meine Erwartungen an meine eigene Arbeit höher sind als die meiner Kunden, aber ich mag das Medium Video sehr und glaube, dass es viel Potenzial hat.“
Alle Canon Geschichten findest du auf unserer Seite zum Visa pour l'Image.
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