So wurden die besten Momente von Number One Candidate aufgenommen:
1. Eröffnungsszene
In der Eröffnungsszene reitet Ants auf einem Pferd durch die Gebirgslandschaft. Für diese Aufnahmen musste Ants in nur 10 Tagen das Reiten lernen.
Zudem war es schwierig, die passende Location zu finden. Sie sollte die Berge im Hintergrund haben, die Sonne genau richtig einfangen und flach und eben genug sein, damit Tom und Isaac in einem Pick-up neben Ants herfahren können.
Dann mussten sie den Dreh choreographieren, um Toms Vorstellung so exakt wie möglich umzusetzen. Isaac war hinten auf dem Pick-up. „Das Pferd hiess Lucky, und der Name spricht dafür, wie der Videodreh lief“, sagt Tom. „Isaac war der ‚menschliche Fleischgimbal‘, wie er sich selbst nannte, und übernahm Fokus-Pulling und Stabilisierung. Wir wollten nicht ganz auf Verwacklungen verzichten, denn wenn man zu gleichmässig aufnimmt, entstehen alle möglichen Verzerrungen und man verliert viel Energie.“
2. Extreme Zoom-Aufnahmen
„Ich wusste, dass ich ein wirklich grosses Zoomobjektiv brauche, weil ich diese abgefahrenen Aufnahmen wollte, in denen die Landschaft offenbart wird“, erklärt Tom. „Man denkt, Ants würde an einer grünen Wand lehnen, aber nein, er steht neben einem Feuerwehrauto. Ich möchte, dass die Leute sich auf eine Reise mitgenommen fühlen – und ein Herauszoomen ist eine kleine Reise innerhalb einer grösseren Geschichte.“
„Jeder Kameramann wird dir sagen, dass es eine Herausforderung ist, diese Aufnahmen zu kreieren“, sagt Isaac. „Das ist kompliziert, vor allem, wenn man die Kamera schwenkt und bedient, während man zoomt, aber im Grunde überlasst man dem Objektiv die ganze Arbeit. Das ist nicht sehr technisch.“
3. Die Übergänge mit „Reissschwenken“
Wenn Ants auf einer Klippe singt und die Kamera ruckartig schwenkt, um ihn auf einer anderen Klippe zu zeigen, ist laut Isaac das Timing das Entscheidende. „Es geht rein darum, komplett auf den Performer fixiert zu sein. Es hilft ein bisschen, wenn das Stativ richtig eingestellt ist, doch vor allem verlangt man vom Kameramann, dass dieser gleichzeitig mit dem Künstler agiert.
„Mein Job ist es, den Regisseur so gut wie möglich zu unterstützen. Wenn er einen Beat besser trifft als ich, warum sollte ich dann eine Sekunde die Kamera bedienen? Tom war also derjenige, der das aufgenommen hat!“
4. Perfekt geschnittene Hintergrundmontage
Ein herausragender Moment im Video ist die Hintergrundmontage, bei der Ants scheinbar statisch in der Szene verharrt. Dafür war ein Zyklus aus nur zwei Hintergründen notwendig, die sich in fussläufiger Entfernung voneinander befanden, und die Technik war überraschend einfach. „Wir befestigten eine Klebmasse am Bildschirm, um seine Position zu markieren“, erklärt Isaac. „Dann gingen wir einfach zu einer neuen Stelle, wo er sich in dieselbe Position begab.
„Ich würde sagen, dass vieles von dem, was wir tun, weit weniger technisch fortgeschritten ist als Charlie Chaplins Arbeit. Wir sorgen nur dafür, dass Komposition und Beleuchtung stimmen. Das sind die wahren Grundlagen des Filmemachens.“