Canon Ambassador Aline Deschamps kombinierte Porträts von Einwohnern des Bezirks Sassi im italienischen Matera mit Bildern der antiken Höhlenbehausungen, für die die Region bekannt ist. Die einzigartigen steinernen Gebäude, die auf den Überresten prähistorischer Siedlungen errichtet wurden, sorgten für einen bemerkenswerten visuellen Hintergrund. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv. © Aline Deschamps
Die Geschichte der Einwohner von Sassi, einem Bezirk der italienischen Stadt Matera, ist eine Geschichte der Unverwüstlichkeit. Das Labyrinth aus steinernen Wohnhäusern ist ein Relikt aus prähistorischen Zeiten, im frühen 20. Jahrhundert jedoch waren seine Bewohner überwiegend Bauern und Flüchtlinge, die in extremer Armut lebten. Es wurde zu einem nationalen Schandfleck, und in den 1950er Jahren wurden tausende Einwohner zwangsumgesiedelt. Die Siedlungen wurden zugemauert, und der Bezirk wurde dem Verfall überlassen. Die Kehrtwende erfolgte in 1990er Jahren, als Sassi zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Heute hat der Tourismus der Gegend neues Leben eingehaucht, und die Gemeinde hat sich gewandelt.
Im Jahr 2019 war die französisch-thailändische Dokumentarfotografin Aline Deschamps eine von vielen Fotografinnen und Fotografen, die zu einem dreimonatigen künstlerischen Aufenthalt nach Matera eingeladen wurden, gesponsert von Canon. Die Gelegenheit, den Wandel der Region zu dokumentieren, führte zu ihrem Projekt „Fiore di resilencia“. Durch Doppelbelichtung verbindet es urbane Szenerien von bleichen Gebäuden und Pflanzen, die in einer scheinbar völlig unwirtlichen Umgebung am Leben hängen, mit gefühlvollen Porträts der Einwohner der Region.
In gewisser Hinsicht handelt es sich bei Deschamps‘ fotografischer Methode um eine visuelle Repräsentation der komplexen Geschichte des Bezirks. Mehrere Fotogenres werden hier zu einem Projekt zusammengefügt: Porträts, urbane Landschaftsfotografie und Street-Fotografie. Für Deschamps jedoch fällt dies alles unter ein Dach. „Letztlich bin ich nur in einem Genre tätig, und das sind Dokumentaraufnahmen“, sagt sie. „Ob es nun darum geht, jemanden in Szene zu setzen oder das Leben in den Strassen einzufangen – ich erzähle einfach die Geschichten dieser Menschen.“
Hier gibt sie fünf Lektionen mit auf den Weg, die sie bei der Anwendung der doppelten Belichtung im Zuge der Dokumentaraufnahmen in Sassi gelernt hat.