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EOS Digital SDK von Canon verstehen

Entdecken Sie, wie Sie die Möglichkeiten zur Fernaufnahme von EOS und PowerShot Kameras mit dem innovativen Software Development Kit von Canon freischalten können.
In einem Studio ist eine Canon EOS Kamera auf einem Stativ auf einen Glastisch gerichtet, auf dem sich ein einzelner roter Turnschuh befindet. Ein Mann betrachtet das Bild des Schuhs über die Software auf seinem Monitor.

Das Canon Software Development Kit bietet verschiedene Fernsteuerungsfunktionen für Canon EOS und PowerShot Kameras sowie die Möglichkeit, Kameraeinstellungen zu ändern, Bilder und Videos aufzunehmen, Dateien auf der Speicherkarte zu übertragen und zu löschen und (bei kompatiblem PowerShot Kameras) den Zoom zu steuern.

Wenn Sie eine Canon EOS Kamera aus der Ferne steuern müssen, stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung – von Tethered Shooting mit EOS Utility unter Windows und Mac bis hin zur drahtlosen Nutzung über die Camera Connect Smartphone-App von Canon. Doch was ist, wenn Sie eine fortschrittlichere oder robustere Lösung benötigen? Was ist die beste Option, wenn Sie täglich ein hohes Volumen an Bildmaterial generieren müssen oder Canon Kameras in einen automatisierten Workflow integrieren möchten? Nutzen Sie das Canon SDK (Software Development Kit). Es ermöglicht Software-Entwicklern und Computer-Programmierern die Erstellung benutzerdefinierter digitaler Lösungen für die Steuerung von Canon Kameras.

Das Canon SDK besteht hauptsächlich aus zwei Teilen: EDSDK (EOS Digital SDK) und CCAPI (Camera Control API). Beide bieten dieselben wichtigen Funktionalitäten: Fernaufnahme, Bildübertragung, Kameraeinstellung und Livebild-Monitor. Die EDSDK erfordert allerdings eine kabelgebundene Verbindung, und die CCAPI bietet eine drahtlose Kamerasteuerung.

„Beide dienen dazu, über die Software mit der Hardware zu interagieren und eine Kamera aus der Ferne zu steuern“, sagt John Maurice, European Product Marketing Manager bei Canon Europe. „Der Grund für die Nutzung des EDSDKs oder der CCAPI ist die Lösung eines Problems per Kamera-Fernsteuerung. Diese Möglichkeit sowie die Integration mit der Software bieten Unternehmen branchenübergreifend und über verschiedene Anwendungsfälle hinweg Vorteile.

„Wenn zum Beispiel ein E-Commerce-Unternehmen schnell grosse Mengen an Bildern von verschiedenen Produkten aufnehmen muss, erfordert dies einen wiederholbaren, zuverlässigen Prozess. Die Kamera muss jeden Tag die erwartete Leistung erbringen und die Software muss die Kamera präzise steuern und jedes Bild erfassen, damit es den Bearbeitungs-Workflow durchlaufen kann.

„Fotostudios für Geschäftsveranstaltungen sind ein weiteres Beispiel für die Wahl einer automatischen Fotografielösung“, fährt Maurice fort. „Vielleicht wollen Sie Bilder der Teilnehmer aufnehmen, um ein Andenken an die Veranstaltung zu erstellen oder ihre Bilder einer Datenbank für ID-Karten hinzuzufügen. Sie benötigen also eine Software-Anwendung, die dies steuert.“

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Das SDK von Canon kann Ihnen auch durch Bildaufnahmen bei branchenspezifischen Problemen helfen. „Vielleicht wollen Sie auch einen Prüfprozess durchführen, um die Funktionsfähigkeit Ihrer Ausrüstung zu gewährleisten, oder überprüfen, ob einige Einrichtungen ordnungsgemäss funktionieren. All diese Vorgänge müssen ferngesteuert erfolgen. Oder Sie benötigen 3D-Fotogrammetrie, um ein Objekt zur Erstellung eines 3D-Modells aus verschiedenen Winkeln zu dokumentieren.

„Bei den Nutzern kann es sich um sehr grosse oder kleine Unternehmen handeln. Was sie allerdings verbindet, ist ihr Bedarf an Bildmaterial, das zwischen der Kamerasteuerung und ihrem Software-Prozess interagiert.“

Ein Mann im Studio passt das Licht an, das eine Handtasche anstrahlt. Eine Kollegin sitzt am Schreibtisch und betrachtet das Bild der Handtasche über die Software auf einem Monitor.
Ein Überblick über die benutzerdefinierte Software von SpinMe mit den weitreichenden Möglichkeiten zur Kamerasteuerung.

Das EDSDK von Canon ermöglicht die Steuerung einer umfassenden Reihe an Kamerafunktionen innerhalb der eigenen Software. Um auf den Download des Canon SDKs zuzugreifen, müssen Sie sich im Internet über das Canon Developer Programme anmelden. Nach der Bestätigung können Sie die Dateien der Anwendungsbibliothek herunterladen. Technischer Support für das Canon SDK ist in den Ländern der EMEA-Region verfügbar. Es gibt auch ein Forum, in dem Entwickler Fragen miteinander besprechen können.

Canon EOS Digital SDK im Vergleich zur CCAPI

Das EDSDK wurde im September 2006 veröffentlicht und ist eine bewährte Lösung, bei der die Kamera per USB mit einem Windows oder Mac Computer verbunden sein muss. Das EDSDK verwendet PTP, um zwischen den Geräten zu kommunizieren. „Das ist zwar schon ein älteres Protokoll“, meint Maurice, „aber eines, das sich bewährt hat und solide Zuverlässigkeit bietet.“

„Bei der Nutzung des EDSDKs steht eine breite Palette an Canon Kameras zur Auswahl – von der EOS-1D X Mark III bis hin zur EOS 2000D. Trotz des Namens unterstützt das EOS Digital SDK auch ausgewählte PowerShot Kameras sowie EOS Spiegelreflexkameras und spiegellose Kameras.

„PowerShot Modelle bieten eine Zoom-Funktion, die über das SDK gesteuert werden kann. Das ist besonders nützlich, wenn Sie den Ausschnitt Ihrer Anwendung ändern müssen“, fährt er fort. „Die PowerShot SX70 HS mit 65-fachem optischem Zoom kann beispielsweise eine nützliche Möglichkeit zur Überwachung oder zur Fernüberwachung ausserhalb des Standorts bieten.“

Die CCAPI von Canon ist eine neue Ergänzung der SDK-Familie, die 2019 veröffentlicht wurde. „Die CCAPI ist genau genommen eine mobile Version des SDKs“, erklärt Maurice. „Wenn ein Entwickler eine mobile App erstellen will, die sowohl auf Android als auch auf iOS funktioniert, dann wird das mit der CCAPI möglich. Sie verwendet ein webbasiertes HTTP-Protokoll, um über WLAN zu kommunizieren, und funktioniert auf Android, iOS, Linux, Windows, Mac usw.“

Im Vergleich zum EDSDK unterstützt das CCAPI derzeit weniger Kameramodelle, und die Bildübertragungsgeschwindigkeiten sind nicht so schnell. Wie beim EDSDK ermöglicht die CCAPI die Steuerung mehrerer Kameras gleichzeitig. Allerdings funktioniert dies kabellos, was Kabelsalat in Studios sowie potenzielle Stolperfallen reduziert.

A model in sunglasses and a blue coat being photographed in a StyleShoots photography machine.

Die fünf grössten Herausforderungen der Modeproduktfotografie – und wie sie sich bewältigen lassen

Die Bilder müssen mehr leisten – und die Workflows intelligenter werden. Hier erfahren Sie von Fachleuten, wie sich die Modeproduktfotografie verändert und wie das Canon SDK helfen kann.
Ein Mann in einem Fotostudio stellt eine Canon EOS Kamera ein, die auf einen roten Turnschuh gerichtet ist. Der Schuh befindet sich auf einem Glastisch im Vordergrund.

Nachdem die Hardware eingerichtet ist, lässt sich die Aufnahme über die Software steuern. Im Rahmen des Canon SDK-Pakets erhalten Nutzer eine Bibliothek mit Live-Funktionen, die sie in ihrer Hauptanwendung verwenden können. Es gibt auch Beispielprogramme, welche die Funktionsweise der Kamerasteuerung demonstrieren. Das Kit ist mit etablierten Programmiersprachen wie C, C++, C#, Objective-C und Swift kompatibel.

Ein Mann im Fotostudio stellt eine Canon EOS Kamera auf einem Stativ ein. Eine externe Stromversorgung und ein Kabel sind per USB-Anschluss verbunden.

Das EDSDK (EOS Digital SDK) von Canon erfordert eine kabelgebundene Kamera (wie diese, die ausserdem über eine externe Stromversorgung verbunden ist). Die CCAPI (Camera Control API) hingegen funktioniert drahtlos per WLAN.

Nutzung des Canon SDKs in automatischen Workflows von Fotostudios

SpinMe, ein Unternehmen für digitale Workflow-Lösungen mit Hauptsitz in Grossbritannien, verwendet schon sehr lange das Canon SDK. Das Unternehmen bietet seinen Kunden sowohl das EDSDK als auch die CCAPI als Lösungen für seine SpinMe Studio-Workflow-Software an. „Ersteres wird am häufigsten genutzt“, berichtet Geschäftsführer David Brint. „Viele Kunden wollen nämlich nur eine Kamera gleichzeitig verwenden.“

„Dank der Oberfläche, Zuverlässigkeit und der Tatsache, dass es sich sofort mit der Software verbinden lässt, sorgt es für einen nahtlosen Ablauf. Kunden können so die Kameraeinstellungen direkt steuern.“

Scot Warner, R&D Director von SpinMe, sagt, dass die Vielseitigkeit des SDKs wichtig ist. „Wir haben verschiedene Aspekte davon verwendet“, erklärt er. „Wir stellen beispielsweise den Grossteil unseres Bildmaterials durch Tethering zur Verfügung. Zusätzlich dazu verwenden wir das Livebild-Display. Es gibt eine Funktion, die Referenzbilder in den Tiefen der Software-Datenbank beim Livebild an vorderste Stelle rückt. Sie ist besonders dann praktisch, wenn einheitliche Bilder von höchster Priorität sind.“

Warner erklärt, dass einige Kunden auch die Autofokus-Möglichkeiten für ferngesteuerte Aufnahmen nutzen wollen. „Wir nutzen die Fokussierungsfunktion per Klick, die das SDK bietet. Diese Funktion eignet sich für Personen, die Computer verwenden, damit sie nicht ständig zur Kamera zurücklaufen müssen.“

Zwei Kollegen in einem Fotostudio. Einer steht, die andere sitzt. Beide betrachten das Bild eines blauen Langarm-Oberteils auf dem Computerbildschirm vor ihnen.

Ungefähr 95 % der Kunden von SpinMe nutzen die Vorteile von Canon EOS Kameras und des SDKs. Das Unternehmen sagt, dass sich die Software „intuitiv“ bedienen lässt.

Ein Mann passt das Studiolicht an, das eine Handtasche anstrahlt. Sie befindet sich auf einem mechanischen Ausstellsockel.

Die Einstellungen und das Anpassen des Lichts für Aufnahmen im Studio erfordern zwar nach wie vor etwas Arbeit, aber SpinMe arbeitet mit Anbietern von Robotik zusammen, um die Aufnahme von Bildern in 360°-Ansichten zu automatisieren. Dieser Vorgang wird mit dem Canon SDK möglich gemacht.

Viele Kunden von SpinMe benötigen Bildaufnahmen für 360°-Ansichten. Dieser Vorgang kann mit der Software von SpinMe und dem Canon SDK automatisiert werden. „Wir arbeiten mit Anbietern für Robotik zusammen“, sagt Warner. „Es gibt zahlreiche Bilder, die in die Software integriert werden müssen – 36, 48 oder je nachdem, wie viele benötigt werden – und dann wird diese Fotosequenz nacheinander ausgelöst, ohne dass der Nutzer auf mehrere Schaltflächen klicken muss.“

„Es gibt viele Kunden, die nur mit Einzelbildern anstatt mit 360°-Bildern arbeiten. Deshalb müssen sie diese entweder direkt über die Kamera oder am Computer auslösen. Die jeweiligen Einzelhändler verwenden das Bildmaterial auf unterschiedlichste Weise, und wir versuchen, ihnen den gewünschten Workflow dafür zu bieten.“

SpinMe testete laut Warner kürzlich das Potenzial des Einsatzes der CCAPI in geschäftigen WLAN-Umgebungen. „In unserem letzten Test mit der Canon EOS R5 zeigte sich, dass sie eine praktikable Option für Aufnahmen und das Übertragen von Einzelbildern unter diesen Bedingungen darstellt. Mit 360°-Ansichten könnte sie, denke ich, eine grössere Herausforderung schon allein wegen der eintreffenden Bilder, der nach wie vor auftretenden Verzögerung durch WLAN und der Beschränkungen in der Bandbreite darstellen – sogar unter den besten Umständen reicht sie möglicherweise nicht für 30 Kamera-Rigs gleichzeitig aus. Doch das Verfahren wird immer schneller und auf längere Zeit könnte es breitere Anwendung finden.“

Marcus Hawkins

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