Das Innenleben der EOS-1 Serie: Design- und Testgeheimnisse der robustesten Kameras von Canon

Fotografen und Filmemacher auf der ganzen Welt vertrauen auf die robusten und zuverlässigen EOS-1 Flaggschiffkameras von Canon. Doch was wird benötigt, um das innovative Design und die kompromisslose Konstruktion eines professionellen Gehäuses wie der EOS R1 bereitzustellen?
Das Gehäuse der Canon EOS R1 besteht aus einer Magnesiumlegierung.

Die EOS R1, das Flaggschiff von Canon unter den spiegellosen Vollformat-Kameras des EOS R Systems, weist für Gehäuse und Oberfläche eine leichte, aber robuste Magnesiumlegierung auf.

Kameras der Canon EOS-1 Serie von Canon wurden speziell entwickelt, um den anspruchsvollsten Bedingungen standzuhalten. Diese bahnbrechenden, von Experten für ihre Schnelligkeit, Präzision und Zuverlässigkeit geschätzten Kameragehäuse setzen seit der Markteinführung der ersten EOS-1 im Jahr 1989 den Standard für technische Innovation und herausragende Verarbeitung.

Die Canon EOS R1 hebt die Flagschiffserie auf ein neues Niveau. Trotz ihres schlanken Profils und des deutlich reduzierten Gewichts (sie ist 26 % leichter als die EOS-1D X Mark III) setzt diese bahnbrechende professionelle Kamera neue Massstäbe in Bezug auf Leistung und Robustheit. Sie macht einfach alles mit.

„Manche nehmen eine EOS R1 in die Hand und denken, dass sie nicht so robust gebaut ist, weil sie so viel leichter ist“, berichtet Richard Heathcote, Cheffotograf bei Getty Images und Canon Ambassador. „Aber es gibt kein Spiegelgehäuse und kein Prisma, dadurch wurde Gewicht eingespart.

Die Verarbeitungsqualität und die Liebe zum Detail, wie beim Witterungsschutz, sowie die Forschung und Entwicklung, die für diese Kamera durchgeführt wurden, sind gleich geblieben.“

Eine Abbildung der staub- und wasserfesten Dichtungen am Gehäuse der Canon EOS R1.

Oben: Der umfassende Staub- und Spritzwasserschutz der Canon EOS R1 bietet Experten ein sicheres Gefühl bei der Arbeit unter schwierigen Bedingungen. Rechts: Die Kamerasteuerung der Canon EOS-1-Serie muss dem täglichen professionellen Einsatz standhalten und wird daher im Rahmen des Designprozesses strengen Tests auf ihre Robustheit unterzogen.

In das Design der neuesten Kameras der EOS-1 Serie ist jahrzehntelanges Wissen eingeflossen. Trotzdem durchlief die Canon EOS R1 einen sorgfältigen Forschungs- und Entwicklungsprozess, bei dem jeder Aspekt der Konstruktion getestet und für eine überragende Leistung optimiert wurde.

Moderne Simulationen, die die Belastungen nachempfinden, denen ein Kameragehäuse bei einem Aufprall und bei Unfällen ausgesetzt sein kann, spielen dabei eine wesentliche Rolle. „Anhand von Computersimulationen testen wir beispielsweise die Stossfestigkeit bei einem Sturz, was zu einem robusteren Gehäuse führt“, sagt Teruyuki Kimura, Unit Executive in der Image Quality Administration Unit bei Canon Inc.

Hochmoderne Computermodellierung hat die Bandbreite der Tests erweitert, die in einer virtuellen Umgebung durchgeführt werden können. So verkürzt sich die Zeit für die Prüfung neuer Kameradesigns. Daher konnte die Konstruktion und Robustheit der EOS R1 schon in einem frühen Stadium feinabgestimmt werden, noch bevor ein Prototyp gebaut wurde.

Trotzdem sind physische Tests unabdingbar. Es gibt keinen Ersatz dafür, die Kamera mit einem Wasserstrahl zu bespritzen, der Regenschauer simuliert, sie extremen Temperaturen auszusetzen oder sie aus der Höhe auf verschiedene Oberflächen fallen zu lassen, um sicherzustellen, dass die Komponenten weiterhin auf höchstem Niveau arbeiten. Nachfolgend zeigt ein Simulationsvideo die Materialbeanspruchung, die entsteht, wenn die Kamera auf ihre Aussenkante fällt. Doch um die Robustheit zu testen, wurden die EOS R1 Gehäuse tatsächlich auf verschiedene Arten von Bodenmaterial fallen gelassen – in diesem Fall auf hartes Holz.

„Experten müssen manchmal stundenlang im Regen, in der prallen Sonne und bei Minusgraden arbeiten“, erläutert Kimura. „Eine professionelle Kamera muss selbst in solchen Umgebungen zuverlässig funktionieren. Deshalb werden die Kameras der EOS-1 Serie strengeren Qualitätstests unterzogen als herkömmliche Modelle“.

Ein Techniker mit weissen Handschuhen reinigt den Sensor einer Canon Kamera.

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Labortests für die Canon EOS R1

Kameras der EOS-1 Serie kommen in den härtesten Umgebungen der Welt zum Einsatz. Die strengen Labortests von Canon sind so konzipiert, dass sie einige der Bedingungen nachbilden, unter denen Experten arbeiten. „Bei Temperatur- und Luftfeuchtigkeitstests zum Beispiel bestätigen die Leistungsbewertungen den Betrieb in Umgebungen, die glühend heisse Wüsten oder eine Besteigung des Himalaja simulieren“, erklärt Kimura (siehe Video links unten).

Mit dem Spritzwassertest (siehe Video rechts unten) wurde die Leistung des Witterungsschutzes der EOS R1 unter Bedingungen überprüft, die dem Einsatz der Kamera bei starkem Regen entsprechen oder wenn die Kamera auf feuchtem Boden platziert wird, wie etwa beim Fotografieren vom Spielfeldrand bei einem Fussballspiel.

Der Umgang der Canon EOS R1 mit Hitze und Staub

In seiner Funktion bei Getty Images setzt Richard Heathcote bereits seit über 20 Jahren Canon EOS Kameras ein. Er verlässt sich auf die robuste Konstruktion und die herausragende Leistung der Gehäuse der EOS-1 Serie, um tagtäglich hochwertige Dateien zu erhalten.

„Die EOS-1D X Modelle waren extrem solide, professionelle Kameras, fast kugelsicher. Das ist in unserer Branche extrem wichtig“, sagt er. „Das gilt vor allem für die EOS-1D X Mark III, das Herzstück des DSLR-Designs. Daher nutzen wir dieses Modell immer noch für Fernaufnahmen. Diese Bauqualität wurde auf die EOS R1 übertragen.“

Richard nennt ein Beispiel, wie sich die EOS R1 ihren Ruf als zuverlässiges Werkzeug für Experten verdient hat: „Ich habe im Nahen Osten über den Golfsport berichtet. Es war sehr sandig und staubig. Ich hatte jedoch grosses Vertrauen in den Witterungsschutz der EOS R1 und die RF Objektive, die ich eingesetzt habe. Auch mit der Hitze gab es keine Probleme. Die Temperatur lag jeden Tag bei etwa 40°C, und die EOS R1 funktionierte auch unter Bedingungen, bei denen ich früher wahrscheinlich Probleme mit einer Kamera gehabt hätte.

Jeden Tag wechselten wir von einem klimatisierten Medienzentrum in die feuchte frühmorgendliche Wüstenluft. Das kann schon mal einen Temperaturunterschied von 15°C bis 20°C ausmachen. Die Objektive beschlugen, obwohl das Kondenswasser in der Sonne schnell verdampfte, doch dank des in der EOS R1 integrierten EVF mit Beschlagschutz beschlug überhaupt nichts“.

Schnittdarstellung einer Canon EOS R1, die die Abdichtung im und um den elektronischen Sucher zur Vermeidung von Beschlag zeigt.

In die EOS R1 von Canon wurde der grösste und klarste Sucher in der Geschichte der EOS integriert. Er besitzt eine Abdichtung, um sicherzustellen, dass Anwender Motive verfolgen und wichtige Informationen sehen können, ohne dass der EVF beschlägt.

Schnittdarstellung der Canon EOS R1 zeigt die wärmeableitenden Elemente des Designs.

Die Kombination aus leistungsstarkem LP-E19-Akku, geringem Stromverbrauch und wärmeableitender Struktur der Canon EOS R1 ermöglicht stundenlange Aufnahmen von Fotos und Videos.

Bei der Arbeit in einer extrem heissen Umgebung konnte Richard auch die wärmeableitenden Eigenschaften der Kamera testen. „Das ist eine wirklich wichtige Eigenschaft, denn wir übertragen oft Bilder, während wir sie aufnehmen. Das bedeutet, dass die WLAN-Verbindung der Kamera eingeschaltet ist. Das ist ein weiterer Prozess, den die Kamera durchläuft, sie ist praktisch ständig online.“

Richard war von der Akkulaufzeit der EOS R1 beeindruckt. „Sie ist erheblich länger als die der EOS R3“, sagt er. „Wenn ich den ganzen Tag fotografiere, verbrauche ich normalerweise schnell mehrere Akkus, doch ich musste feststellen, dass ein vollständig geladener Akku bei der EOS R1 weit mehr als einen halben Tag hält. Es geht dabei weniger um die Anzahl der Dateien, die die Kamera aufnimmt, sondern um die Dauer, die sie eingeschaltet ist. Ich habe die Kamera sieben oder acht Stunden lang eingeschaltet. Obwohl sie in dieser Zeit vielleicht nur 3.000 Bilder aufgenommen hat, ist sie immer an, nimmt Bilder auf und überträgt Dateien“.

Das Feedback von Experten wie Richard ist entscheidend für die kontinuierliche Optimierung der EOS-1 Serie, sei es durch Firmware-Updates für bestehende Modelle oder durch zukünftige Designverbesserungen. Die gummierte Textur mit Kreuzschraffur der EOS R1 ist ein Beispiel für eine Eigenschaft, zu der Canon in der Prototypenphase die Meinung von Experten einholte, um eine griffigere Oberfläche für Benutzer, die Handschuhe tragen, zu schaffen. Selbst kleine Details, wie die einrastbare Abdeckung für den ER-SC3 Multifunktions-Zubehörschuh, wurden nach Rückmeldungen von Anwendern in der Praxis verbessert.

Kunden und Servicetechniker an den Ständen von Canon Professional Services auf einer Veranstaltung.

Canon Professional Services betreibt bei grossen Sportereignissen Servicezentren vor Ort, um sicherzustellen, dass professionelle Fotografen die Unterstützung bekommen, die sie benötigen.

Unterstützung durch Canon Professional Services

Das Engagement von Canon zur Unterstützung von Experten mit den von ihnen benötigten Werkzeugen geht weit über die Forschungs- und Entwicklungslabors hinaus. Dank Canon Professional Services (CPS) können Fotografen und Filmemacher sicher sein, dass sie bei Wartung und Reparatur Unterstützung mit Priorität erhalten.

Wie Shunji Yoshikai, Senior Principal Engineer in der Abteilung Professional Business Development von Canon Inc. erklärt, brauchen Experten mehr als nur eine grossartige Ausrüstung für absolute Sorglosigkeit bei ihren Aufnahmen. „Abgesehen von der täglichen Wartung sollten die Anwender auch wissen, dass sie im Falle eines Geräteausfalls eine sofortige Reparatur oder ein Ersatzgerät erhalten, ganz gleich, wo auf der Welt sie sich befinden.

Canon verfügt weltweit in den grössten Städten über Servicezentren, in denen Spezialisten jederzeit für die Wartung und Reparatur professioneller Ausrüstung zur Verfügung stehen. Ausserdem richtet Canon bei grossen Sportveranstaltungen Servicezentren in Pressezentren ein, um professionelle Fotografen zu unterstützen, die aus der ganzen Welt anreisen. Dort werden zum Beispiel Kameras und Objektive verliehen und Wartungsarbeiten durchgeführt.

Wenn eine Kamera eine Fehlfunktion hat oder ausfällt, bedeutet das, dass der Experte nicht fotografieren kann und Chancen verpasst. Canon ist um eine hohe Verfügbarkeit ohne Ausfallzeiten bestrebt. Bei diesen Veranstaltungen bringen wir die besten Serviceteams aus der ganzen Welt zusammen und stellen Hunderte von Kameras und Tausende von Objektiven für einen umfassenden Support von früh morgens bis spät in die Nacht bereit.“

Regale eines Lagers, die mit weissen Canon Teleobjektiven gefüllt sind.

CPS verfügt über einen grossen Bestand an Objektiven, die während einer Reparaturmassnahme an Experten ausgeliehen werden können.

Die Hände eines Technikers mit Handschuhen bei der Wartung des Innenlebens einer Canon Kamera.

Professionelle Ausrüstung muss auch in schwierigen Bedingungen zuverlässig arbeiten. Wartung und Support durch CPS bedeutet, dass Experten sich auf ihre Arbeit konzentrieren können.

Schaden an der Canon EOS-1 Serie: als CPS den Tag rettete

Richard erinnert sich an eine Situation, bei der CPS ihm während der Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea die Haut rettete. „Ich habe am vorletzten Tag über das Olympic Sliding Centre berichtet. Wenn ein solches Ereignis sich dem Ende neigt, entspannt sich alles ein bisschen. Die Teams – das von CPS und unser eigenes – wollten ihre Sachen zusammenpacken und den Abschluss so schnell und so reibungslos wie möglich gestalten.

Ich benutzte einen Tragegurt, der einfach gerissen ist. Ich fotografierte mit einer EOS-1D X Mark II mit einem 300mm 1:2,8-Objektiv, und sie fiel prompt auf den Betonboden, mit dem Prisma nach unten. Das Objektiv war unbeschädigt, aber die Oberseite der Kamera hatte einen grossen Schlag abbekommen und war verbeult.

Sie musste so schnell wie möglich repariert werden, da ich noch einen ganzen Aufnahmetag vor mir hatte, also brachte ich sie zum CPS im Medienzentrum. Das Team konnte sie innerhalb von einer oder zwei Stunden vollständig wiederherstellen und die Oberseite meiner Kamera austauschen. Ausserdem liehen sie mir während der Reparatur ein anderes Gehäuse, so dass ich rausgehen und fotografieren konnte. Später holte ich dann meine Kamera ab. Man hätte niemals gemerkt, dass sie beschädigt war, sie sah fast wie neu aus“.



In der Geschichte der EOS-1 Serie vertrat Canon schon immer die Philosophie, „ultimative Leistung und höchste Zuverlässigkeit“ zu erreichen. Dank des innovativen Designs, der kompromisslosen Konstruktion und der strengen Tests sowie des zuverlässigen Supports der CPS erfüllt die EOS R1 all die hohen Standards an Qualität und Robustheit, die man von den professionellen Flagschiffkameras von Canon erwartet.

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