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The Confession Tapes: hinter den Kulissen einer TV-Serie über wahre Verbrechen

Blood stain on the woods of Georgia where double homicide took place.
Ein Doppelmord im US-Bundesstaat Georgia führte zu Buddy Woodalls erzwungenem Geständnis und zu seiner Festnahme für den Mord an seinem Onkel und dessen Freund im Jahr 2000. Aus „The Confession Tapes“, Staffel 1, Episode 6: Labor Day Murders. Aufgenommen mit einer Canon EOS C300 Mark II. © Meena Singh

Was würden Sie tun, wenn Sie für einen Mord verurteilt würden, den Sie nicht begangen haben, nachdem man Sie zu einem falschen Geständnis gezwungen hat? Genau das untersucht Kamerafrau Meena Singh in der Dokumentarserie „The Confession Tapes“, die wahre Verbrechen beleuchtet. Sie eröffnet uns einen Blick hinter die Kulissen der 2017 von Netflix in Auftrag gegebenen Sendung.

Gefilmt wurde die Serie in 15 Städten im Laufe von 50 Tagen. Die Dreharbeiten brachten erhebliche technische Herausforderungen mit sich, bei denen Singh sich auf ihre Canon Ausrüstung verliess. Wir haben die in den USA ansässige Dokumentarfilmerin gefragt, wie sie ihre Vision zum Leben erweckte, welche Ausrüstung sie verwendete und wie diese ihr dabei half, eine Sammlung von nervenaufreibenden und spannenden Episoden zu erschaffen. Den Trailer zur Serie finden Sie unten.

Ein Doppelmord im US-Bundesstaat Georgia führte zu Buddy Woodalls erzwungenem Geständnis und zu seiner Festnahme für den Mord an seinem Onkel und dessen Freund im Jahr 2000. Aus „The Confession Tapes“, Staffel 1, Episode 6: Labor Day Murders. Aufgenommen mit einer Canon EOS C300 Mark II. © Meena Singh

Wir kennen die grundlegende Prämisse von „The Confession Tapes“, aber können Sie uns genauer erklären, worum es bei der Serie geht?
„The Confession Tapes“ betrachtet sechs Mordfälle in Nordamerika zwischen den 1980er und den frühen 2000er Jahren. In jedem der Fälle wurde der Beschuldigte basierend auf einem Geständnis verurteilt, das später widerrufen wurde, da er behauptete, man hätte ihn manipuliert, um ihn von seiner eigenen Schuld zu überzeugen. Die Serie untersucht die Möglichkeit eines falschen Geständnisses, das durch Befragungen und, im Wesentlichen, durch mentale Folter erzwungen wurde.


Wie kamen Sie zu diesem Projekt?
Kelly Loundenberg, die Macherin und Regisseurin der Serie, schickte mir ihre Präsentationsdokumente und sprach mit mir darüber. Ich war sofort Feuer und Flamme. Die Idee gefiel mir sehr. Das war ungefähr sechs Monate, bevor wir mit der Produktion begannen.


Wurde die Serie beauftragt, bevor Sie mit der Arbeit loslegten?
Nein. Executive Producer James Graves brachte Kelly und Netflix zusammen. Sie stellte ihre Idee in einem Meeting vor, und sie gefiel ihnen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits ca. 11 Monate lang recherchiert und mit Larry DeLisle gesprochen – einem Mann, der beschuldigt wurde, seine vier Kinder getötet zu haben, nachdem er 1989 mit seinem Auto in den Detroit River gefahren war, was in der siebten Folge „Down River“ der Serie zu sehen ist.


Welche Ziele hatten Sie als Kamerafrau für die Filmproduktion?
Ich wollte dem Zuschauer das Gefühl geben, befragt zu werden. Ich wollte das Publikum einen Moment lang in den Körper des Angeklagten versetzen. Was würden Sie tun, wie würden Sie reagieren, was würden Sie der Polizei sagen, wenn Sie in der Lage dieser Person wären? Bei der Show dreht sich alles um falsche Erinnerungen und wie unser Geist uns Streiche spielen kann. Wie der Anwalt von Karen Boes, einer der Verurteilten, in ihrer Episode sagte: „Wir haben alle einen Punkt, an dem wir brechen.“ Es gibt einen Punkt, an dem jeder von uns manipuliert werden kann, sich an etwas zu erinnern, das wir gar nicht erlebt haben. Im Fall von Karen, die eine lebenslange Haftstrafe ohne Bewährung absitzt, führte das dazu, dass sie den Mord an ihrer 14-jährigen Tochter gestand.


Wollten Sie die Frage der Schuld bzw. Unschuld klären, oder ging es ihnen eher darum, Fragen zu stellen, die nicht so leicht beantwortet werden können?
Kelly ist sehr daran gelegen, allen Gehör zu verschaffen. Sie verdreht keine Fakten oder stellt die Menschen, die sie interviewt, falsch dar. Statt mit dem Material irgendeine Agenda zu verfolgen, möchte sie lieber, dass das Publikum basierend auf dem Gesehenen sich ein Urteil bildet.

Jede Episode nutzt aufgenommene Geständnisse als roten Faden, damit die Zuschauer sehen, wie diese abgenommen wurden.

Wie haben Sie die Geschichten erzählt, ohne dabei Partei zu ergreifen?
In allen Fällen wurde das Geständnis auf Band aufgenommen, und jede Folge nutzt das aufgenommene Geständnis als roten Faden, damit der Zuschauer sehen kann, wie es dem Verdächtigen abgenommen wurde. Das wird verwoben mit neuem Filmmaterial von Interviews mit wichtigen Personen, die Kelly und ich mit Hilfe unseres Teams geführt haben.

The front of the Supreme Court, Washington DC, on a sunny day.
Der Supreme Court, Washington DC, wenige Tage, bevor Chris Turner 1984 des Mordes an der 49-jährigen Hausfrau Catherine Fuller angeklagt wurde. Aus „The Confession Tapes“, Staffel 1, Episode 5: 8th and H. Aufgenommen mit einer Canon EOS C300 Mark II. © Meena Singh

Wie viele Interviews haben Sie geführt, und wie haben Sie sie gefilmt?
Aus dem Kopf weiss ich nicht, wie viele es waren, aber es fühlte sich an wie mindestens 50! Und es war nicht einfach, all diese Menschen aufzuspüren. Dazu brauchte es ein ganzes Rechercheteam in Los Angeles und einige Untersuchungen vor Ort. Wir wollten mehrere Stimmen von allen Seiten des Falls einfangen: von der Verteidigung, der Strafverfolgung, den Zeugen, der Jury, der Polizei und den Vernehmungsbeamten, die an der Einholung der Geständnisse beteiligt waren. Kelly und ich wollten, dass alle Interviews den gleichen Look hatten, also eher flach und symmetrisch in einem Raum. Ich begab mich in ein Haus oder Büro – in einigen Fällen machten wir auch Aufnahmen auf der Strasse oder in einem Café. Wo der beste Hintergrund wäre, haben wir dann spontan entschieden. Wir hatten in der Regel nur sehr wenig Zeit, um uns einzurichten. Wir mussten also schnell vorgehen, um unsere Vision in die Tat umzusetzen. Dazu brauchten wir unbedingt flexible und anpassungsfähige Ausrüstung.


Welche Ausrüstung haben Sie verwendet?
Der ganze Film wurde mit einer Canon EOS C300 Mark II mit Canon CN-E15.5-47mm T2.8 L S/SP- und Canon CN-E30-105mm T2.8 L S/SP Objektiven aufgenommen. 


Warum haben Sie sich für die EOS C300 Mark II entschieden?
Ich liebe es, Dokumentarfilme mit der C300 Mark II aufzunehmen, da sie eine hervorragende Bildqualität liefert, leicht mitzunehmen ist und problemlos von einer Person bedient werden kann. Für die Aufnahmen mussten wir von der Westküste zur Ostküste, durch New York und Georgia in den USA und bis nach Vancouver in Kanada reisen. Wir besuchten 15 Städte in 50 Tagen. Mit zwei vollen Kamerapaketen und vier Personen war das eine echte Herausforderung. Die C300 Mark II erwies sich dabei als perfekt, da sie leicht ist und unterwegs eine hohe Vielseitigkeit bietet. Der Farbraum von Canon ist in dieser Preisklasse einfach unerreicht. Hauttöne sind satt und ausgeglichen, und das Bild ist nicht zu scharf, wie es bei vielen anderen Digitalkameras der Fall ist.


Welchen Herausforderungen sind Sie begegnet, und wie haben Sie diese gemeistert?
Der gesamte Prozess war eine beschwerliche Reise und sehr emotional. Es war schwer, Personen zu Interviews zu überreden, Orte für die Aufnahmen zu finden und alle Schnittmaterialien zu sammeln, die wir zur Unterstreichung unserer visuellen Geschichte benötigten. Es war viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt, die Geschichten dieser Menschen zu erzählen.

Two interrogators question Calvin Alston about his alleged involvement in a murder.
Calvin Alstons aufgenommene Befragung führte zu seiner Verurteilung im Fall Fuller im Alter von 19 Jahren. Catherine Fuller, 49, wurde 1984 in Washington DC ermordet, angeblich von einer Bande junge Männer. Aus „The Confession Tapes“, Staffel 1, Episode 5: 8th and H. Aufgenommen mit einer Canon EOS C300 Mark II. © Meena Singh

Hat die Erfahrung Sie persönlich auf irgendeine Weise betroffen?
Sie hat mir definitiv die Augen dafür geöffnet, wie dringend unser Strafrechtssystem überarbeitet werden muss und wie schnell eine Person, die auf die falsche Seite des Systems gerät, vollständig davon verschluckt wird, wenn sie nicht über die entsprechenden finanziellen oder anderen Ressourcen verfügt, um da wieder herauszukommen. Ich bin froh, dass ich an diesem Projekt mitarbeiten durfte, da ich glaube, dass das Problem in unserer Gesellschaft angesprochen werden muss. 


Welchen Rat würden Sie unseren Lesern geben, die eine Karriere als Kameramann bzw. Kamerafrau verfolgen möchten?
Ziehen Sie los, und filmen Sie! Filmen Sie, so viel Sie können, denn nur in der Praxis können Sie dazulernen.


Weitere Informationen zur Canon EOS C300 Mark II finden Sie auf der Produktseite.

Verfasst von Jenny May Forsyth


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