Bei Dokumentarfilmen für das Fernsehen ist es oft unmöglich, einen verpassten Moment nachzudrehen. Aus diesem Grund empfiehlt Kameramann Daniel Bateman, alle technischen Möglichkeiten der Kamera auszuschöpfen. Er nutzt die Gesichtserkennung AF inzwischen häufiger, sagt er, „vor allem bei Interviews im Gehen, bei denen ich die Kamera auf der Schulter führe. Bei 1:2,8 ist es ziemlich schwierig, den Fokus manuell zu halten, wenn sich Menschen vor einem bewegen.“ © Jo Munnik
Die berufliche Laufbahn von Daniel Bateman ist ein Musterbeispiel für angehende Dokumentarfilmer. Schon als Teenager begeisterte sich Daniel für Fotografie und Fotojournalismus. Er studierte Filmproduktion an der Universität mit dem Schwerpunkt auf Dokumentarfilmen. Nach fünf Jahren Arbeit als Videoredakteur fand er Freunde, die sich auf das Filmen von Konflikten spezialisiert hatten, und damit startete seine Laufbahn durch.
Daniel dreht nun seit mehr als zehn Jahren Dokumentarfilme und führt Regie für HBO, VICE, die BBC und andere. Er hat mit seinen Kameras viele Länder der Welt bereist und gewann 2022 mit dem Team der VICE News-Dokumentation „Inside the Battle for Jerusalem“ zwei Emmys.
Daniel bringt seine Berufserfahrung aus der Postproduktion in seine TV-Dokus ein. „Beim Dreh stelle ich mir vor, dass ich für einen Zwischenschnitt filme, und arbeite mich durch eine gedankliche Checkliste von Aufnahmen“, sagt er.
„Häufig hat man bei Dokumentarfilmen nur begrenzten Zugang zu einem Ort, ganz gleich, aus welchem Grund. Wenn man insgesamt 20 Minuten zur Verfügung hat und davon 15 mit einem Mitwirkenden filmt, hat man am Ende fünf Minuten Zeit, sich am Drehort umzusehen und dem Redakteur so viel Material wie möglich zur Verfügung zu stellen, um die Sequenz zusammenzusetzen.“