Die Bedeutung der Brennweite in der Fotografie verstehen

Hier erfährst du alles über die Brennweite, den Unterschied zwischen Weitwinkel- und Teleobjektiven und wie du noch mehr Reichweite aus deinen Objektiven herausholst.

Welches Objektiv du verwenden solltest, ist definitiv die wichtigste Entscheidung für deine Fotoausstattung. Die optische Qualität des Objektivs und nicht die Auflösung der Kamera entscheidet darüber, wie scharf deine Bilder werden. Das Objektiv bestimmt, wie viel von deiner fotografierten Szene tatsächlich im Fokus ist, da die Blende des Objektivs hauptsächlich für die Schärfentiefe verantwortlich ist. Massgeblich ist es auch die Brennweite des Objektivs, die darüber entscheidet, ob du weite Ansichten oder eine Nahaufnahme eines entfernten Motivs aufnimmst.

Hier erklären wir, was die Brennweite ist und wie sie darüber bestimmt, welcher Teil der Szene von der Kamera eingefangen wird. Ausserdem erläutern wir Bezeichnungen wie Festbrennweite, Zoom und Tele.

Ein Schnittdiagramm eines Objektivs und einer Kamera beschreibt die Brennweite des Objektivs und den Bildwinkel. Ein grosser Baum repräsentiert ein Motiv, welches das Gesichtsfeld ausfüllt, und Linien führen davon bis zu dem Bild, das auf dem Sensor erscheint. Diese konvergieren im optischen Zentrum des Objektivs.

Die Brennweite eines Objektivs ist die Entfernung (D) zwischen der Sensorebene (C) und dem optischen Zentrum oder Knotenpunkt (B) des Objektivs. Dies bestimmt den Bildwinkel des Objektivs (A).

Was versteht man unter Brennweite?

Bei einem sehr einfachen Objektiv mit nur einem Element ist die Brennweite die Entfernung in Millimetern zwischen der Brennebene und der Mitte des Elements, wenn das Objektiv fest auf unendlich eingestellt ist. Bei einer Filmkamera ist die Brennebene der Film; bei einer digitalen Kompaktkamera ist es die lichtaufnehmende Oberfläche des Sensors.

Moderne Objektive sind weitaus komplexer als ein einzelnes Element, verfügen aber trotzdem über ein optisches Zentrum, das als Knotenpunkt bezeichnet wird. Das ist der Punkt, den alle Lichtstrahlen passieren und an dem sie auf ihrem Weg zum Sensor zu einem Punkt zusammenlaufen. Die Brennweite ist die Entfernung zwischen der Brennebene und dem Knotenpunkt des Objektivs.

Das erklärt teilweise, warum zwei Objektive unterschiedliche Abmessungen und trotzdem die gleiche Brennweite haben können: Auf das optische Zentrum kommt es an, nicht auf die physische Länge des Gehäuses. Auch die maximale Blende ist von Bedeutung. Das Canon RF 50mm F1.8 STM und das RF 50mm F1.2L USM beispielsweise haben die gleiche Brennweite, aber verschiedene Blenden. Ihre Länge beträgt 60,3 mm bzw. 115,1 mm (voll ausgefahren). Der maximale Durchmesser beträgt 69,2 mm bzw. 89,8 mm.

Ein mit einer Brennweite von 20 mm aufgenommenes Bild zeigt eine Wiese mit Lavendel; ein Hund ist aus der Entfernung zu sehen.
Ein mit einer Brennweite von 50 mm aufgenommenes Bild zeigt eine Wiese mit Lavendel; ein Hund ist aus der Entfernung zu sehen.
Ein mit einer Brennweite von 70 mm aufgenommenes Bild zeigt eine Wiese mit Lavendel; ein Hund ist aus der Entfernung zu sehen.
Ein mit einer Brennweite von 200 mm aufgenommenes Bild zeigt eine Wiese mit Lavendel; ein Hund ist in der Mitte der Aufnahme zu sehen.
Ein mit einer Brennweite von 300 mm aufgenommenes Bild zeigt einen Hund umgeben von Gras und Lavendel.
Ein mit einer Brennweite von 400 mm aufgenommenes Bild zeigt einen Hund umgeben von Gras und Lavendel.

Kurze Brennweite

Lange Brennweite

Die Brennweite ist von entscheidender Bedeutung, da sie das Gesichtsfeld des Objektivs bestimmt. Je länger die Brennweite ist, desto schmaler ist der vom Objektiv festgehaltene Bereich. Das bedeutet, dass ein Objektiv mit kurzer Brennweite wie das Canon RF 16mm F2.8 STM ein viel weiteres Bild einfängt als ein Teleobjektiv wie das RF 1200mm F8L IS USM.

Das wird oft als Bildwinkel eines Objektivs bezeichnet: der Winkel zwischen zwei Linien, die vom Knotenpunkt zum äusseren Rand des Objektiv-Gesichtsfelds verlaufen. Eine kürzere Brennweite, z. B. 24 mm, erzeugt einen weiteren Bildwinkel. Ein entferntes Motiv erscheint so im Bild kleiner als beim Blick durch ein Objektiv mit einem schmalen Bildwinkel (das heisst, einer längeren Brennweite).

Da Kamerasensor und Bildrahmen rechteckig sind, werden manchmal drei Masse für den Bildwinkel eines Objektivs angegeben: horizontal, vertikal und diagonal (von Ecke zu Ecke). Für das RF 16mm F2.8 STM betragen die Bildwinkel 98°, 74°10' und 108°10' (horizontal, vertikal und diagonal) und für das RF 1200mm F8L IS USM 1°45', 1°10' und 2°05'. Oft wird jedoch nur ein Bildwinkel angegeben, für gewöhnlich der diagonale.

Ein Diagramm zeigt die verschiedenen Gesichtsfelder von Objektiven mit unterschiedlichen Brennweiten, von 15 mm bis 400 mm. Je grösser die Brennweite, desto enger ist das Gesichtsfeld.

Eine Visualisierung des ungefähren Bildwinkels von Objektiven mit verschiedenen Brennweiten, von 15 mm (ultraweit) bis 400 mm (Supertele). (Auch die Sensorgrösse beeinflusst den maximal möglichen Bildwinkel. Der Einfachheit halber wird davon ausgegangen, dass die Objektive mit einer Vollformat-Kamera verwendet werden.) Je länger die Brennweite, desto enger ist der Bildwinkel.

Festbrennweiten und Zoomobjektive verstehen

Objektive können in zwei Arten unterteilt werden: Festbrennweiten und Zoomobjektive. Festbrennweiten sind Objektive mit fester Brennweite, wie das Canon RF 35mm F1.8 Macro IS STM, das RF 85mm F1.2L USM und das RF 100mm F2.8L Macro IS USM. Eine feste Brennweite bedeutet, dass die Perspektive des Bildes nur dann verändert werden kann, wenn sich die Kamera dem Motiv nähert oder weiter von ihm abrückt.

Zoomobjektive hingegen bieten variable Brennweiten. Das Canon RF 14-35mm F4L IS USM zum Beispiel ermöglicht jede Brennweite von 14 mm bis 35 mm, während das beliebte RF 24-105mm F4L IS USM Brennweiten von 24 mm bis hin zu 105 mm bietet. Dank dieses grossen Umfangs ist es eine perfekte Wahl für die tägliche Fotografie. Das RF 100-500mm F4.5-7.1L IS USM hingegen ist ein beliebtes Objektiv für Wildlife-Fotografie, bei der die Entfernung zwischen Kamera und Motiv erheblich variieren kann.

Diese Vielseitigkeit bedeutet, dass Zoomobjektive praktischer sind, da du nur ein Objektiv dabei haben musst, um auf eine Reihe an Aufnahmesituationen vorbereitet zu sein. Festbrennweiten bieten jedoch ebenfalls überzeugende Vorteile: Sie sind kleiner und leichter oder verfügen über eine bessere optische Qualität sowie grössere Blenden. Erfahre mehr über die Entscheidung zwischen Festbrennweiten und Zoomobjektiven.

Ein mit einer Brennweite von 24 mm aufgenommenes Foto zeigt einen Mann in einem Blazer mit Schal auf einem Floss am Flussufer des Arno in Florenz, mit der Ponte Vecchio im Hintergrund.

Kurze Brennweiten erfassen ein weiteres Bildfeld, wodurch sie ideal für ausladende Landschaftsaufnahmen oder Umgebungsporträts geeignet sind, bei denen es darauf ankommt, sowohl die Umgebung als auch das Motiv festzuhalten. Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon RF 24-105mm F2.8L IS USM Z Objektiv bei 24 mm, Verschlusszeit 1/1.000 Sek., Blende 1:3,5 und ISO 100.

Ein mit einem 800 mm Objektiv aufgenommenes Foto zeigt einen kleinen Seidenschwanz in hohem Gras.

Beim Fotografieren von kleinen und entfernten Motiven ist eine lange Brennweite erforderlich, damit das Motiv das Bild auszufüllt. Das ist auch bei der Wildlife-Fotografie praktisch, da es Tiere aufschrecken kann, wenn man sich beim Fotografieren nähert. Aufgenommen mit einer Canon EOS R und einem Canon RF 800mm F11 IS STM Objektiv bei 1/40 Sek., F11 und ISO 1.600.

Wie der Crop-Faktor das Gesichtsfeld beeinflusst

Es gibt noch einen weiteren Faktor, der das Bildfeld beeinflusst: die Sensorgrösse der Kamera. APS-C-Sensoren sind physisch kleiner als Vollformatsensoren. Das bedeutet, dass der APS-C-Sensor nicht das gesamte Gesichtsfeld eines Vollformat-Objektivs nutzt. Stattdessen wird das Bild auf den kleineren aktiven Bereich des Bildes zugeschnitten. Der Effekt dieses reduzierten Gesichtsfelds ist der gleiche wie beim Hineinzoomen: Das Motiv erscheint im Bildausschnitt grösser. Diese Veränderung in der Komposition kann daher auf zwei Weisen beschrieben werden: Man kann sagen, dass der APS-C-Sensor einen Crop-Faktor oder einen Brennweiten-Umrechnungsfaktor bietet. Mit beidem ist das gleiche gemeint.

Bei Canon APS-C-Kameras beträgt der Brennweiten-Umrechnungsfaktor (oder Crop-Faktor) das 1,6-Fache. Das bedeutet, dass eine Canon APS-C-Kamera mit einem 50 mm Objektiv das gleiche Gesichtsfeld wie das eines 80 mm Objektivs an einer Vollformat-Kamera ermöglicht (50 x 1,6 = 80). Wenn du also beispielsweise das RF 50mm F1.8 STM Objektiv mit einer APS-C-Kamera wie der EOS R7 benutzt, hat das Objektiv eine effektive Brennweite von 80 mm. Die gleiche Formel gilt, wenn du ein Zoomobjektiv verwendest, aber natürlich beginnt die Berechnung mit der Brennweite, die du an dem Objektiv eingestellt hast.

Das gilt auch für RF-S Objektive. Diese Objektive sind auf den Einsatz mit APS-C-Kameras ausgelegt und projizieren daher einen kleineren Bildkreis als Vollformat-Objektive, aber die in ihren Bezeichnungen genannten Brennweiten beschreiben ihre optische Konstruktion, wie oben bereits erklärt. Wenn sie an APS-C-Kameras angebracht werden, ist die gleiche Berechnung zur Bestimmung der effektiven Brennweite erforderlich: Das Canon RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM Objektiv hat also beispielsweise in Kombination mit einer APS-C-Kamera eine effektive Brennweite von 28,8-72 mm.

Eine Hand hält ein Canon RF 28mm F2.8 STM Objektiv.

Festbrennweiten sind in der Regel kleiner und leichter als Zoomobjektive. Das Canon RF 28mm F2.8 STM zum Beispiel ist sehr leicht, kompakt und nur 24,7 mm lang, wodurch es ideal für Reise- und Strassenfotografie geeignet ist.

Ein geteiltes Bild zeigt ein Bison, das mit einem 500 mm Objektiv an einer Vollformat-Kamera und demselben Objektiv an einer APS-C-Kamera fotografiert wird, womit an das Tier herangezoomt wird.

Wenn ein Vollformat-Objektiv an einer APS-C-Kamera angebracht wird, beschneidet der kleinere Sensor das Bild, wodurch das Motiv grösser im Bild erscheint. Dadurch soll die Reichweite des Objektivs vergrössert werden, damit ein 500 mm Objektiv mit einer APS-C-Kamera das gleiche Gesichtsfeld wie ein 800 mm Objektiv an einer Vollformat-Kamera hat.

Welche Brennweite hat das menschliche Auge?

Fotografen und Videografen streben oft danach, eine „natürliche Perspektive“ einzufangen, die der des menschlichen Auges gleicht. Der Vergleich ist jedoch schwierig, zum einen, da die Netzhaut gebogen ist, und zum anderen, weil ein Mensch in der Regel mit zwei Augen sieht. Jedes unserer Augen hat ein Gesichtsfeld von 120-200°. Es handelt sich um ein Spektrum, da wir an den äusseren Rändern normalerweise nur Bewegungen wahrnehmen und keine Details. Es gibt etwa 130° Überlappung im Gesichtsfeld unserer Augen, aber unsere zentrale Sehschärfe nimmt etwa 40-60° ein. Es ist allgemein anerkannt, dass die Perspektive eines 50 mm Objektivs dem menschlichen Auge am nächsten kommt, auch wenn das Gesichtsfeld nicht genau gleich ist.

Verschiedene Objektive können in Kombination mit unterschiedlichen Kameras und sogar Objektiv-Extendern (siehe unten) ein weites Spektrum an effektiven Brennweiten ermöglichen, von denen einige der Perspektive des menschlichen Auges sehr nahe kommen.

Das Canon RF 5.2mm F2.8L DUAL FISHEYE Objektiv nutzt einen anderen Ansatz. Dieses Spezialobjektiv ist Teil des wegweisenden EOS VR SYSTEM von Canon und bietet zwei Fisheye-Objektive in einem. Um ein natürliches stereoskopisches Bilderlebnis zu bieten, haben die Mittelpunkte der beiden Linsen einen Abstand von ca. 60 mm. Das entspricht dem durchschnittlichen Abstand zwischen den Mittelpunkten der menschlichen Pupillen. Bei einer kompatiblem Vollformat-Kamera mit 8K-Videoaufnahmen wie der EOS R5 werden die Aufnahmen des linken und rechten Auges in einer 180° VR-Datei erfasst. Nach der Verarbeitung besteht das Ergebnis aus immersiven VR-Aufnahmen, bei denen der Betrachter mit einem kompatiblem Headset in einem kompletten 180°-Gesichtsfeld nach oben, unten, links und rechts schauen kann.

Ein Läufer, der beim Start mit einem 600 mm Teleobjektiv fotografiert wurde.

Tele- und Superteleobjektive sind eine grossartige Wahl für die Sportfotografie, weil man mit ihnen das Bild mit dem Motiv füllen kann, auch wenn man nicht nahe am Geschehen ist. Aufgenommen mit einer Canon EOS R und einem Canon RF 600mm F11 IS STM Objektiv bei einer Verschlusszeit von 1/1.600 Sek., Blende 1:11 und ISO 800.

Ein Geier, der im Flug mit einem Teleobjektiv bei einer Brennweite von 637 mm fotografiert wurde; der Hintergrund ist unscharf. Ein Foto von Guy Edwardes.

Vogelfotografie ist eine Spezialisierung, bei der es sehr hilfreich ist, ein Objektiv mit der grösstmöglichen Reichweite zu nutzen. Das RF 200-800mm F6.3-9 IS USM ist derzeit das Telezoom-Objektiv für das RF Bajonett mit der grössten Reichweite. Dank seiner sehr vielseitigen Brennweite in Kombination mit dem 5,5-stufigen optischen Bildstabilisator ist es perfekt für Fotografen, die ein All-in-one-Wildlife-Objektiv suchen. Der Naturfotograf Guy Edwardes erklärt ausserdem: „Je länger die Brennweite ist, desto schneller werden die Elemente im Hinter- und Vordergrund unscharf, während der Fokus auf deinem Motiv bleibt.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon RF 200-800mm F6.3-9 IS USM Objektiv bei 637 mm, Verschlusszeit 1/3.200 sec, Blende 1:9 und ISO 1250 © Guy Edwardes

Was sind Weitwinkel-, Standard- und Teleobjektive?

Objektive können je nach Brennweite in drei allgemeine Kategorien eingeteilt werden: Weitwinkel, Standard und Tele.

  • Weitwinkelobjektive können grob als Objektive mit weiterem Gesichtsfeld als dem des menschlichen Auges definiert werden und bieten eine Brennweite von bis zu 35 mm. Sie sind nützlich für Porträts von grossen Gruppen, für Architekturfotografie und für weitläufige Aufnahmen bei der Landschaftsfotografie. Sie sind auch bei Vloggern beliebt, die einen grossen Ausschnitt ihrer Umgebung erfassen möchten. Objektive mit Brennweiten unter 24 mm (äquivalent Vollformat) werden manchmal als „Ultraweitwinkel“ bezeichnet.
  • Standardobjektive sind Objektive mit einer Brennweite von etwa 50 mm oder, weiter gefasst, von etwa 35 mm bis 85 mm. Sie bilden wie bereits erwähnt für gewöhnlich eine „natürliche Perspektive“ ab, die der des menschlichen Auges gleicht, weswegen sie eine beliebte Wahl für Reise- und Porträtfotografie sind und auch als Allzweckobjektive dienen, wenn eine verzerrungsfreie Perspektive gewünscht ist.
  • Teleobjektive produzieren mit einer Brennweite von etwa 85 mm oder mehr einen engeren Bildausschnitt als das menschliche Auge, wodurch sie ideal sind, wenn du entfernte Motive fotografieren möchtest, ohne ihnen näher zu kommen. Dazu zählen auch Aufnahmen von Personen bei gesellschaftlichen Veranstaltungen sowie Outdoor-Porträts. Objektive über 300 mm werden oft als „Supertele-Objektive“ bezeichnet. Objektive wie das RF 600mm F4L IS USM und das RF 800mm F5.6L IS USM werden für Sportveranstaltungen und Wildlife-Fotografie sehr geschätzt, wenn es nicht möglich ist, nahe an das Motiv heranzugehen. Je länger das Objektiv ist, desto enger kann der Bildausschnitt gefasst werden oder desto weiter entfernt kann das Motiv sein.

Einige Zoomobjektive decken mehrere dieser Kategorien ab. So bieten manche Objektive Brennweiten von Weitwinkel bis Tele, wie das vielseitige Canon RF 24-240mm F4-6.3 IS USM.

Supertele-Objektive waren in der Vergangenheit nur für engagierte Profis erschwinglich, die diese Investition rechtfertigen konnten. Durch Fortschritte bei der Entwicklung von Objektiven und Technologien sind RF Objektive mit Brennweiten über 400 mm mittlerweile jedoch für einen viel grösseren Benutzerkreis zugänglich. Das RF 600mm F11 IS STM beispielsweise ist dank seines kurzen Fokussierungsabstands perfekt für Tierporträts und Wildlife-Fotografie geeignet, selbst in deinem Garten. Es ist ausserdem wesentlich preiswerter als die 600 mm Profi-Alternativen. Dasselbe gilt für das RF 800mm F11 IS STM, das ideal für Reise- und Wildlife-Aufnahmen ist, darunter auch spezielle Interessen wie Vogel- und Flugfotografie.

Der Canon Extender RF 2x, Extender RF 1.4x, Extender EF 2x und Extender EF 1.4x.

Canon hat Objektiv-Extender im Angebot, die zu RF Objektiven (links) und EF Objektiven (rechts) passen. Durch sie kann die Reichweite eines kompatiblen Objektivs bis zum Doppelten erhöht werden. Sie können ein tolle Option sein, wenn du nur wenig Gepäck mitnehmen kannst, da sie sehr viel kompakter sind als ein zweites Objektiv.

Mehr Reichweite dank Objektiv-Extendern und Telekonvertern

Einige Objektive sind mit Objektiv-Extendern wie dem Extender RF 1.4x und Extender RF 2x kompatibel. Diese werden auch als Telekonverter bezeichnet und erhöhen die Brennweite eines kompatiblen Objektivs um den Faktor 1,4 beziehungsweise 2, sodass ein viel engerer Bildausschnitt möglich ist. Der Kompromiss besteht dabei in einer geringeren maximalen Blende (eine beziehungsweise zwei Stufen), aber das Objektiv bietet trotzdem seine Autofokusfunktion.

Extender sind viel kleiner, leichter und preiswerter als Teleobjektive und sind daher eine tolle Option, um die Reichweite zu erhöhen, ohne ein zusätzliches Objektiv transportieren zu müssen.

Manche Objektive verfügen über einen integrierten Extender. Der Canon EF 200-400mm f/4L IS USM Extender 1.4x bietet beispielsweise einen 1,4-fachen Telekonverter. Dieser erweitert seinen normalen Brennweitenbereich von 200-400 mm, der perfekt für viele Sportarten ist, auf 280-560 mm. Das ist sehr praktisch für weiter entfernte Motive, zum Beispiel wenn sich bei einem Fussball- oder Rugbyspiel das Geschehen am anderen Ende des Spielfelds abspielt.

Einige Kameras, u. a. die EOS R8, EOS R50 und PowerShot SX70 HS, sind mit einer digitalen Telekonverter-Funktion ausgestattet, die das Bildzentrum vergrössert. Bei der EOS R6 Mark II bietet diese Funktion die Wahl eines 2- oder 4-fachen Digitalzooms, der die Brennweite des verwendeten Objektivs effektiv verdoppelt oder vervierfacht. Bei der EOS R6 Mark II und EOS R8 kann dies sogar in Verbindung mit einer integrierten 1,6-fachen Zuschnittsfunktion verwendet werden, die das Gesichtsfeld eines APS-C-Sensors imitiert, um die Reichweite des Objektivs zu vergrössern.

Egal, was du fotografieren möchtest, ob fern oder nah: Canon RF Objektive bieten eine umfassende Auswahl an Brennweiten, von 5,2 mm bis hin zu 1.200 mm – und mit Extendern sogar bis zu 2.400 mm –, damit du dein perfektes Bild einfangen kannst.

Angela Nicholson and Alex Summersby

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