11 häufige Fehler beim Drucken und wie sie sich vermeiden lassen

Fotodrucke können bereichernd sein, aber schon kleine Fehler können das Ergebnis zunichte machen und Zeit und Geld kosten. Hier findest du einige häufige Probleme beim Drucken und die passenden Lösungen dazu.
Ein Benutzer steht neben einem Tisch mit einem Canon PIXMA PRO-200S Drucker und einem Computer-Monitor. An der Wand dahinter hängen verschiedene gerahmte Drucke.

Die Druckexperten Frederic Vaneesbeck, Jay Sinclair und Suhaib Hussain geben dir 11 Tipps, damit deine Fotodrucke genau deinen Erwartungen entsprechen.

Fotografen haben mitunter Sorge, dass das Drucken ihrer eigenen Fotos teuer und schwierig ist und sie es besser Experten überlassen sollten. Aber Profis, die ihre eigenen Fotos drucken, finden, dass sie damit ihre Kosten effektiver verwalten können, mehr kreative Kontrolle haben und dadurch sogar bessere Fotografen sind.

Es gibt einige Irrtümer über das Drucken von Fotos: dass es unpraktisch und zeitaufwändig ist oder dass es unmöglich ist, die Farben richtig darzustellen. Eine Annahme, die jedoch wirklich stimmt, ist, dass es teuer sein kann, viel auszuprobieren.

Das Drucken eigener Fotos zu Hause oder im Studio kann sich jedoch bewähren – wenn du es richtig machst. Doch selbst mit einem hochwertigen Canon Drucker können ein paar einfache Fehler zu einer schlechten Druckqualität, verschwendeter Tinte oder Farbabweichungen führen. Glücklicherweise ist es mit umfassenden Fotodrucklösungen von Canon ganz einfach, professionelle Ergebnisse von der Aufnahme bis zum finalen Druck zu erzeugen.

In diesem Guide erläutern die Canon Fotodruckexperten Frederic Vaneesbeck, Jay Sinclair und Suhaib Hussain die 11 häufigsten Fehler beim Drucken und wie sie sich vermeiden lassen. Lies weiter und erfahre Experten-Tipps, mit denen du Zeit sparen, Verschwendung reduzieren und leuchtende Fotodrucke in Galeriequalität erstellen kannst, die ein Leben lang halten.

Fehler 1: Grosse Drucke von Bildern mit zu geringer Auflösung

Fotos von Smartphones oder auf sozialen Medien geteilte Bilder werden in der Regel in ihrer Grösse reduziert und komprimiert. Das geschieht oft automatisch, wenn du sie auf sozialen Plattformen hochlädst. Dadurch kann die Auflösung für gute Drucke zu gering sein, besonders bei grossen Formaten.

„Wenn du hochwertige Fotodrucke anfertigen möchtest, ist 300 dpi (Dots per Inch) die perfekte Auflösung“, verrät Frederic. „Um die maximale Druckgrösse zu berechnen, kannst du einfach die Pixelmasse des Bildes durch 300 teilen. Das bedeutet, dass eine 45MP Kamera wie die Canon EOS R5 Mark II eine ausreichende Auflösung für Drucke mit einer Grösse von etwa 69 x 46 cm bietet, während bei einer 24MP Kamera wie der EOS R3, EOS R8 oder EOS R50 die maximale Grösse etwa 51 x 33 cm beträgt.

„Wenn du jedoch besonders grosse Drucke in Postergrösse anfertigen möchtest, solltest du bedenken, dass diese meist von etwas weiter weg aus betrachtet werden. Es ist also kein Problem, wenn du eine Auflösung von 150 dpi wählst. Du kannst das Bild dann doppelt so gross ausdrucken. Es muss jedoch von weiter weg aus betrachtet werden, damit es gut aussieht.

„Du kannst auch Bearbeitungssoftware wie Adobe Photoshop nutzen, um Pixel zu interpolieren. Bei diesem Prozess können jedoch keine echten Details geschaffen werden und ausserdem wird die Datei möglicherweise viel grösser – wir sprechen von einer Vergrösserung im Gigabyte-Bereich.“

Alternativ kann das auf neuronalen Netzen basierende Upscaling-Tool von Canon Bilder um das Vierfache vergrössern – bei hervorragender Bildqualität. Im Gegensatz zu herkömmlicher Interpolation analysiert dessen Deep-Learning-Engine den Bildinhalt. Das Ergebnis sind weniger Artefakte und bessere Feindetails. Im Gegensatz zu anderen KI-Tools zum Hochskalieren nutzt es Kamera- und Objektivinformationen und beachtet das Bokeh, sodass die Hintergrundunschärfe erhalten bleibt und letzten Endes ein natürliches, lebensechtes Ergebnis vorliegt. Dieses Tool auf Abo-Basis (kostenlose Testversion erhältlich) wird lokal auf einem Mac oder PC ausgeführt, arbeitet mit JPEGs oder TIFFs und könnte eine ideale Lösung zum Erzeugen von wunderschönen grossen Foto-Drucken mit geringer Auflösung sein.

Ein Mann, der einen grossen Schwarzweissdruck aus dem Fach eines Canon imagePROGRAF PRO-1100 Druckers nimmt.

Du willst die Verschwendung von Tinte minimieren? Überraschenderweise hilft es, regelmässig zu drucken, da das dazu beiträgt, dass der Drucker reibungslos funktioniert und die Tinte nicht austrocknet. Ausserdem solltest du es vermeiden, den Drucker an- und auszuschalten, damit er keine unnötigen Selbstreinigungszyklen durchläuft, bei denen immer ein kleines bisschen Tinte verbraucht wird. Moderne Drucke verbrauchen im Standby-Modus sehr wenig Energie und die neuesten Modelle wie der imagePROGRAF PRO-1100 verfügen über Energieplanungsoptionen, um die Stromverschwendung zu minimieren. Erfahre noch mehr über Möglichkeiten, deinen Canon Drucker effizient zu nutzen und keine Tinte zu verschwenden.

Fehler 2: Dateiformate mit geringer Qualität oder schlecht optimierte Bilder

Selbst wenn du ein Foto druckst, das du mit deiner Canon Kamera aufgenommen hast, solltest du JPEGs mit der niedrigsten Qualität vermeiden, insbesondere, wenn du grosse Drucke anfertigen möchtest. „Durch die verlustbehaftete Komprimierung des JPEG-Dateiformats verlierst du mit zunehmenden Komprimierungseinstellungen immer mehr Bilddaten, was dazu führt, dass deine Drucke Bilddetails verlieren“, erklärt Frederic. Um die bestmögliche Qualität bei Drucken zu erzielen, empfiehlt er Folgendes: Du solltest im RAW-Format fotografieren, die RAW-Datei in der Software Digital Photo Professional (DPP) von Canon verarbeiten, um dem Bild das gewünschte Finish und den gewünschten Look zu verleihen, und das Bild anschliessend mit der kostenlosen Software Professional Print and Layout (PPL) von Canon drucken. Diese kannst du entweder als eigenständige Anwendung oder als Plug-in in deiner bevorzugten Bildverarbeitungssoftware nutzen.

Zum Speichern des Bildes empfiehlt Frederic das 16-Bit TIFF-Format. Dieses Format behält im Vergleich zu 8-Bit Formaten wie JPEG mehr Farb- und Tondetails bei. Sollte das Thema Speicherplatz ein Problem sein, dann empfiehlt er das Exportieren in JPEG. Dabei sollte jedoch unbedingt, die Qualitätseinstellung von 100 % genutzt werden, um das Risiko für nicht zufriedenstellende Drucke zu verringern.

Suhaib warnt ausserdem vor der exzessiven Nutzung von „Unscharf maskieren“ und anderen Schärfewerkzeugen. „Durch diese Werkzeuge können deine Bilder wirklich scharf auf dem Bildschirm wirken. Beim Druck gibt es jedoch eine viel höhere Auflösung und feine Details und Texturen kommen auch ohne aggressives Schärfen zum Vorschein. Wenn du deine Bilder zu sehr schärfst, kann sich das nachteilig auf die Bildqualität auswirken. Ausserdem kann es zu Halo-Effekten an Kanten und unerwünschtem Bildrauschen beispielsweise am Himmel, im Wasser oder auf glatten Oberflächen führen.“

Fehler 3: Farbmanagement vernachlässigen

Damit die Drucke genauso aussehen, wie du es dir vorstellst, musst du unbedingt deinen Monitor kalibrieren. Dadurch wird sichergestellt, dass Farben und Farbtöne präzise und einheitlich angezeigt werden, damit die erzeugten Drucke mit der Wiedergabe auf dem Bildschirm übereinstimmen. „Einige High-End-Monitore bieten eine Selbstkalibrierungsfunktion, aber die meisten müssen mit einem Monitorkalibrierungstool richtig eingestellt werden“, sagt Sinclair.

„Wenn du einen Bildschirm kaufst, ist die Helligkeit in der Regel sehr hoch eingestellt. Häufig sind Bildschirme für Druckzwecke zu hell“, erklärt er. „Wenn du die Bildschirmhelligkeit reduzierst, wird die Helligkeit auf das richtige Niveau gebracht. Du musst allerdings auch noch den Bildschirm kalibrieren, um die Farben richtig einzustellen.“

„Es ist ausserdem wichtig, dass du im Rahmen deines Workflows einen konsistenten Farbraum nutzt“, fährt Frederic fort. „Für Drucke ziehe ich Adobe RBG sRGB vor, da es einen grösseren Farbraum bzw. ein grösseres Farbspektrum bietet. Die Bilder weisen folglich mehr Farbtreue auf.“ Der Canon imagePROGRAF PRO-1100 ist für diesen grösseren Farbraum optimiert. Das ist ein Grund, warum er eine erweiterte Farbpalette drucken kann. Entscheidend ist jedoch, den Farbraum nicht zu wechseln. Wenn du in sRGB aufgenommen hast und dann in deiner Bearbeitungssoftware zu einem anderen Farbraum wechselst, besteht die Gefahr, dass die Farben verzerren. Erfahre mehr darüber, wie du einen Farbmanagement-Workflow einrichten kannst.

Ein Techniker mit lilafarbenen Handschuhen arbeitet an einem Tisch an der Schaltung einer Canon Kamera.

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Ein Mann zeigt auf einen Computerbildschirm, auf dem ein Farbprofildiagramm zu sehen ist.

Um dafür zu sorgen, dass die Drucke mit den auf dem Bildschirm angezeigten Farben übereinstimmen, musst du zunächst überprüfen, ob die Farben auf dem Bildschirm selbst präzise anzeigt werden. Das wiederum bedeutet, dass der Bildschirm kalibriert werden muss. Das muss kein langwieriger oder komplizierter Vorgang sein. Investiere ein wenig Geld in ein ordentliches Kalibrierungstool für Monitore. Das Dienstprogramm des Tools führt dich dann problemlos durch alle notwendigen Schritte.

Fehler 4: Software-Konflikte beim Drucken

Um die bestmögliche Ausgabequalität auf den imagePROGRAF PRO Druckermodellen von Canon zu erzielen, empfiehlt Canon seine Software Professional Print and Layout (PPL). Wie bereits erwähnt, kannst du sie entweder als eigenständiges Programm oder als Plug-in in deiner bevorzugten Bildverarbeitungssoftware nutzen. „Diese Software wurde von Canon zur Vereinfachung des Druckvorgangs entwickelt“, sagt Jay. „Sie bietet die Tools für dein gesamtes Farbmanagement.

Das Drucken in Adobe Lightroom1 oder Adobe Photoshop kann zu Problemen führen. Das Problem entsteht dabei nicht durch diese Programme selbst, sondern dadurch, dass diese Programme beim Farbmanagement mit dem Druckertreiber konkurrieren. Beide Programme versuchen gleichzeitig, das Farbmanagement und die jeweils eigenen Funktionen zur Farbverarbeitung auszuführen. Da PPL von Canon für Drucker von Canon entwickelt wurde, musst du dir über dieses Problem keine Gedanken machen. Der ganze Prozess wird so vereinfacht.“

Ausserdem, fährt Suhaib fort, „ist es für eine optimale Qualität und Treue beim Drucken von einem Mac-Computer aus wichtig, dass du anstelle von Apple AirPrint die Druckertreiber von Canon nutzt, um die Druck- und Papiereigenschaften auszuwählen.“

Fehler 5: Bildzuschnitt nicht an Papierformat angepasst

Canon Kameras erzeugen standardmässig Fotos mit einem Seitenverhältnis von 3:2. Im Kameramenü sind jedoch auch andere Seitenverhältnisse verfügbar. Beim Drucken verwendest du jedoch vielleicht die Papierformate A4, A3 oder A3+, die ein anderes Seitenverhältnis haben. In diesem Fall empfiehlt Frederic, sich die Zeit zu nehmen, um das Bild vor dem Drucken auf das richtige Seitenverhältnis zuzuschneiden. „So kann sichergestellt werden, dass die Komposition bestmöglich aussieht und alle wichtigen Elemente auf dem Bild sind.“ Du solltest das auch tun, wenn du dich dafür entscheidest, dein Bild zu verkleinern, damit es auf das Papier passt. Er rät ausserdem dazu, mit Rand zu drucken. So kannst du sicherstellen, dass die Ränder an allen Seiten gleich breit sind.

Das ist auch wichtig, wenn du randlose Drucke erstellst. „Bisher war randloses Drucken nur dann eine Option, wenn man glänzende oder seidenglänzende Fotopapiere genutzt hat“, erklärt Suhaib. „Einige der neuesten Drucker von Canon wie der PIXMA PRO-200S und der imagePROGRAF PRO-310 haben jedoch äusserst präzise Papiertransportsysteme, sodass randloses Drucken auch auf mattem Papier oder FineArt-Papier möglich ist und es nur weisse Ränder gibt, wenn diese gewünscht sind.“

Du kannst ein Bild für den Druck mit PPL zuschneiden. Dabei werden dir Hilfestellungen angezeigt, die dich bei der Verbesserung deiner Komposition nach der Drittel-Regel unterstützen. Wenn du dafür PPL verwendest, bearbeitest du nur das Druckergebnis und das Originalbild bleibt unverändert.

Ein Canon imagePROGRAF PRO-200S Drucker in einem modernen Büro druckt einen farbenfrohen randlosen Druck einer Wüstenlandschaft.

Das Papier muss gerade in den Drucker einzogen werden. Verzerrungen können die Druckqualität vermindern und bei randlosen Drucken deutlich sichtbar werden. Die Papierführungen am Papiereinzug sollten daher immer an den Rand des Papiers angepasst werden. Einige der neuesten Canon Drucker wie der PIXMA PRO-200S (abgebildet) und der imagePROGRAF PRO-310 haben ausserdem Anti-Schräglage-Mechanismen für eine erhöhte Präzision im Papiertransportsystem. Das ist einer der Gründe, warum sie randlose Drucke auf mattem Fotopapier und FineArt-Papier produzieren können.

Ein Paar Hände hält einen randlosen Druck eines in weisse Farbe getauchten Apfels neben zwei anderen Drucken desselben Bildes und einem Canon PIXMA Drucker.

Die Option „Randlos“ wird häufig für Fotodrucke in verschiedenen Grössen verwendet und ermöglicht das Drucken bis zum Rand des Papiers, sodass kein weisser Rand verbleibt.

Fehler 6: Achtloser Umgang mit Papier und Tinte

Natürliche Öle auf der Haut können die Oberfläche von Fotopapier und FineArt-Papier kontaminieren. Die bedruckbare Fläche sollte daher bei der Papierhandhabung vor dem Druck möglichst nicht berührt werden. Die Trockenzeit nach dem Druck ist laut Suhaib ebenfalls zu berücksichtigen. „Beim Fotodruck mit farbstoffbasierten Tinten auf Glanzpapier oder auf Papieren mit Glanzeffekt wird die Tinte schnell unterhalb einer äusseren Schutzschicht absorbiert und der Druck ist berührungstrocken, sobald er aus dem Drucker kommt. Dennoch sollte die Oberfläche eine Weile lang nicht berührt werden, sodass sie vollständig trocknen kann.

„Pigmentbasierte Tinten trocknen viel langsamer auf allen Arten von Fotopapier oder FineArt-Papier. Deshalb darf die Oberfläche eine ganze Zeit lang nicht berührt werden, um ein Verschmieren zu verhindern. Kommen die Fotodrucke in ein Album oder in einen Rahmen, sollten sie am besten zuvor über Nacht trocknen.“

Herstellerunabhängige Tinten scheinen eine gute Möglichkeit zu sein, um Geld zu sparen, aber Hussain rät davon ab. „Die Canon LUCIA PRO II Originaltinten werden nach höchsten Standards für eine korrekte und einheitliche Ton- und Farbwiedergabe zusammengesetzt und liefern ausgezeichnete Archivqualitäten, damit die Drucke ein Leben lang halten“, sagt er. „Ausserdem haben sie einen garantierten Reinheitsgrad, wodurch verstopfte Düsen im Druckkopf verhindert werden können. Diese Aspekte können bei Fremdtinten stark beeinträchtigt werden“.

Der Canon imagePROGRAF PRO-1100 verwendet 12 LUCIA PRO II Pigmenttinten der nächsten Generation, von denen 11 ganz neu entwickelt wurden. Diese Tinten sind abriebfester, was besonders für jene Drucke wichtig ist, die viel angefasst werden, beispielsweise für Ausstellungen produzierte und transportierte Drucke. LUCIA PRO II Tinten sorgen ausserdem für robustere Drucke mit höherer Lichtbeständigkeit sowie für die verbesserte Langzeitkonservierung und Haltbarkeit.

Ein Mann hält ein Schwarz-Weiss-Foto in seiner Hand. Ein Canon Drucker und eine Kamera sind auf dem Schreibtisch neben ihm.

Sofern du keinen Schwarzweiss-Drucker verwendest, nutzt dein Drucker, egal ob es sich um einen Tintenstrahl- oder Laserdrucker handelt, verschiedene Farbtinten, um die Grautöne in einem Schwarz-Weiss-Foto wiederzugeben. Das ist an sich nicht schlecht, da der Drucker subtile Töne hinzufügen kann, um ein wärmeres oder kühleres Bild zu schaffen. Es bedeutet jedoch, dass die Grautöne wahrscheinlich Farbstiche aufweisen. High-End-Drucker von Canon wie der PIXMA PRO-200 und der imagePROGRAF PRO-300 haben mehrere Schwarz- und Grautintenpatronen, die die Farbtreue von einfarbigen Fotodrucken verbessert.

Eine Person hält einen Grossformatdruck, nachdem dieser aus dem Drucker von Canon herauskommt.

Pigmentbasierte Tinten benötigen im Vergleich zu farbstoffbasierten Tinten länger zum Trocknen. Du solltest die Drucke also am besten nach dem Drucken nicht sofort in die Hand nehmen, um ein Verschmieren zu verhindern. Pigmentbasierte Tinten verblassen jedoch nicht so leicht auf Grund von UV-Strahlung. Wenn du deine Drucke also an die Wand hängst und sie nicht in ein Album kommen, sind pigmentbasierte Tinten die bessere Wahl.

7. Auswahl des falschen Papierprofils

Wenn du deine Drucke mit PPL anfertigst, musst du unbedingt angeben, welches Papier du nutzt. Wähle dazu einfach das richtige Papier im Papiermenü in PPL sowie im Papiermenü auf dem Drucker aus. Je nachdem, welchen Drucker du nutzt, und von welchem Hersteller dein Papier stammt, kannst du möglicherweise ein ICC-Profil oder eine AM1X-Datei auswählen.

Ein ICC-Profil (International Color Consortium) enthält Informationen, die dem Drucker eine präzise Farbwiedergabe auf einem bestimmten Papier ermöglichen. „Wählst du das falsche ICC-Profil aus, kann das gedruckte Bild ganz anders aussehen“, verrät Jay. „Wenn du den Bildschirm richtig kalibrierst und auch alles andere richtig machst, aber das falsche Profil auswählst, wird das Bild trotzdem nicht so gedruckt, wie du es haben möchtest.“

Wenn du Papier von einer anderen Marke auf einem professionellen Fotodrucker von Canon nutzt, rät Frederic ebenfalls zur Nutzung von individuellen AM1X Medien-Konfigurationsdateien, sofern dies möglich ist. „Diese Dateien enthalten für bestimmte Medien die spezifischen Informationen zur Art der schwarzen Tinte, das ICC-Profil sowie zusätzliche Informationen in Bezug auf die ideale Farbdichte, die optimale Höhe der Druckköpfe, die Trockenzeit und alle Einschränkungen für randloses Drucken“, erklärt er.

Wenn du einen professionellen Fotodrucker von Canon nutzt, der diese Dateien unterstützt, kannst du die AM1X-Dateien ganz einfach von der Website des Papierherstellers herunterladen und sie mithilfe des kostenlosen Media Configuration Tools von Canon installieren. Du kannst dieses Tool installieren, wenn du die Druckertreiber-Software zum ersten Mal installiert. Ansonsten kannst du auf der Drucker-Support-Seite von Canon deinen Drucker auswählen und dann auf Software klicken. Dann sucht man das Media Configuration Tool in der Liste und installiert es nach Anleitung. Das Benutzerhandbuch des Druckers enthält einen Abschnitt, in dem die Nutzung der Software erklärt wird.

Ein Screenshot der Professional Print and Layout Software von Canon, der zeigt, wie ein ICC-Profil ausgewählt wird.

Manche Fotopapiere haben einen leichten Gelbstich, andere wiederum wirken etwas bläulich, noch bevor Tinte auf das Papier trifft. Wenn du also die Professional Print and Layout Software von Canon verwendest, musst du unbedingt das richtige ICC-Profil für den verwendeten Drucker und das verwendete Papier auswählen. Dadurch werden die Druckeinstellungen so angepasst, dass sie auf die Farbcharakteristik von Papier eines Drittanbieters abgestimmt sind. Bei Papier von Canon kannst du die Option „Treiberanpassung“ auswählen.

Eine Auswahl an Canon Pro Fotopapieren, darunter Premium Matte, Pro Platinum und Fine Art Smooth.

Das Drucken auf verschiedenen Papiertypen erfordert unterschiedliche Mengen und sogar verschiedene Arten von Tinte. So wird auf dem Drucker Fotoschwarz-Tinte verwendet, wenn du Bilder auf glänzendem, seidenmattem oder auf einigen FineArt-Medien wie Baryta-Papier druckst. Auf FineArt-Papier aus Baumwolle und den meisten Papierarten mit matter Oberfläche, die ganz andere Absorptionseigenschaften aufweisen, wird jedoch Mattschwarz-Tinte benötigt.

Fehler 8: Auswahl einer ungeeigneten Renderpriorität

Drucker können nicht so viele Farben wiedergeben, wie du mit deiner Kamera aufnehmen kannst. Im Rahmen eines Farbmanagement-Workflows kannst du im Dialogfeld [Print] (Drucken) mit der Einstellung [Rendering Intent] (Renderpriorität) festlegen, wie der Drucker mit Farben verfahren soll, die ausserhalb des druckbaren Bereichs oder Farbraums liegen.

Die Einstellung „Perceptual“ (Perzeptuell) zielt darauf ab, den allgemeinen visuellen Eindruck von Farben in einem Bild zu bewahren. Dabei werden Farben, die ausserhalb des Farbraums liegen oder beschnitten sind, den druckbaren Farben zugeordnet, die am ehesten mit der Farbe übereinstimmen. Dann werden die anderen Farben so angepasst, dass die Beziehungen zwischen ihnen erhalten bleiben.

Mit der Einstellung „Relative Colorimetric“ (Relativ farbmetrisch) werden Farben, die sich ausserhalb des Farbraums befinden, den nächsten reproduzierbaren Farben des Druckers zugeordnet. Die innerhalb des Farbraums liegenden Farben werden jedoch nicht geändert. „Die Farben sind dabei möglicherweise etwas weniger gesättigt, aber die Helligkeitswerte fallen mit dieser Wiedergabepriorität am stabilsten aus“, meint Sinclair. „Damit ist diese Option die ideale Wahl für nahezu neutrale Bilder und Schwarz-Weiss-Bilder.“

Fehler 9: Druck für falsche Lichtverhältnisse

Wir vergessen oft die Umgebung, in der der Druck zu sehen sein wird. „Überlege, ob dein Druck im Tageslicht oder in künstlichem Licht zu sehen sein wird. Tageslicht weisst nämlich eine relativ kühle Farbtemperatur auf, wohingegen künstliches Licht wärmer wirkt“; erklärt Suhaib. „Wenn du Grossformatdrucke erstellst, könntest du zuerst kleine Hardproofs erstellen und in den entsprechenden Lichtverhältnissen prüfen, ob du mit den Ergebnissen zufrieden bist. Dies kann besonders wichtig sein, wenn die Farbgenauigkeit entscheidend ist, bei Genres wie Porträt-, Landschafts-, Wildlife- und Modefotografie.“

Wenn du Drucke für eine Ausstellung anfertigst, kannst du den Detailverlust von Fotodrucken in hellen Bildbereichen minimieren, indem du in PPL die Option zur Optimierung des Drucks für die Beleuchtung bei einer Ausstellung verwendest. Damit wird der Dynamikumfang der Drucke in der hellen Beleuchtung von Ausstellungen visuell erweitert. Wähle einfach die Einstellung aus, die den Bedingungen am ehesten entsprechen, unter denen deine Drucke ausgestellt werden, einschliesslich Spotlights (700 Lux) oder Spotlights mit hoher Intensität (1.400 Lux).

Erfahre mehr über die Beleuchtung deiner Drucke für Ausstellungen.

Ein Mann sieht sich zwei Versionen desselben Bildes auf dem Bildschirm als Teil des Softproofings an.

Beim Softproofing siehst du eine Bildschirmsimulation des Drucks, die du dann mit dem Original vergleichen und nach Bedarf anpassen kannst. Der Vorgang ist nicht komplett unfehlbar, denn die Farbe auf dem Bildschirm wird durch das Mischen von Licht verschiedener Farben erzeugt – eine additive Farbmischung (bei der die volle Intensität aller Farben Weiss erzeugt) –, während Farbe auf Papier durch das Mischen von Tinten in verschiedenen Farben erzeugt wird – eine subtraktive Farbmischung (die volle Intensität aller Farben erzeugt ein immer dichteres, tieferes Superschwarz). Mit einem kalibrierten Bildschirm und den richtigen Druckeinstellungen (einschliesslich Tinte und Papiertyp) erhältst du dank Softproofing jedoch eine nützliche Orientierungshilfe, und du kannst es vermeiden, wertvolle Tinte und teures Papier mit unzähligen Testdrucken zu verschwenden.

Eine Person begutachtet eine Reihe von Miniaturbildern, die mit der Option für den Musterdruck im Plug-in „Professional Print & Layout“ von Canon gedruckt wurden.

Hardproofing mithilfe der Option „Musterdruck“ in PPL erweist sich als äusserst effektiv, wenn du teure Tinte und Papier nicht verschwenden möchtest. Die Funktion nutzt das von dir ausgewählte Papier und erstellt einen Kontaktabzug mit Miniaturbildern von deinem Bild. Jedes der Miniaturbilder weist andere Kontrast- und Farbbalanceeinstellungen auf. So kannst du genau den Look auswählen, der dir gefällt. Gibt die entsprechenden Informationen in PPL ein und schon erhältst du einen Druck in voller Grösse mit den entsprechenden Einstellungen.

Fehler 10: Kein Proofing vor dem Drucken

Sofern du deinen Monitor farbkalibriert hast, kannst du mit dem kostenlosen Plug-in Professional Print & Layout (PPL) von Canon ein Softproofing deiner Bilder durchführen. Damit siehst du dir eine Simulation an, die zeigt, wie ein Bild aussehen wird, wenn es auf Papier gedruckt wird. „Ohne Softproofing besteht die Gefahr, dass die Bilder kontrastarm aussehen, wenn du sie auf FineArt-Papier und mattem Papier druckst“, so Sinclair.

„Ausserdem erhältst du eine Farbskala-Warnung von der Software, wenn der Drucker nicht in der Lage ist, eine von dir gewünschte Farbe zu reproduzieren. Im Grunde wird durch das Softproofing sichergestellt, dass das Papierprofil genau auf den Druck ausgelegt wird. Ausserdem siehst du, wie das Bild aussehen wird, bevor du es tatsächlich druckst.“

Neben Softproofing-Optionen empfiehlt Hussain auch Hardproofing mit der Option für Musterdrucke in PPL. „Damit kannst du verschiedene Miniaturansichten von deinem Bild auf dem Medium erstellen, das du für den endgültigen Druck verwenden wirst, wobei jede einen etwas anderen Tonwert und eine andere Farbwiedergabe hat. Dann kannst du ganz einfach deinen Favoriten für den endgültigen Druck auswählen. Damit kannst du vor allem genau den richtigen Look sowohl für Farbfotos mit sanften Tönen als auch für Schwarzweiss-Drucke mit hohem Kontrast erzielen, besonders mit FineArt-Papier.“

Ausserdem könnte Softproofing bei einigen Bildtypen nicht ausreichen. Computerbildschirme und andere Displays können wirklich tiefe Schwarztöne nicht genau darstellen. Drucker wie der Canon imagePROGRAF PRO-310 und imagePROGRAF PRO-1100 sind in dieser Hinsicht jedoch Spitzenreiter. „Das gilt vor allem für FineArt-Papiere wie Canon Fine Art Smooth und Fine Art Rough“, so Hussain. „Verlasse dich beim Druck von dramatischen Schwarz-Weiss-Bildern nicht auf Softproofing, sondern erstelle einige kleine Testdrucke auf deinem ausgewählten Medium, damit du dir das Endergebnis vorher ansehen kannst.“

Eine Hand wechselt den Druckkopf in einem Canon Drucker.

„Canon FINE Druckköpfe sind besonders resistent gegen Verstopfungen, da die Technologie automatisch blockierte Düsen erkennt und ggf. auf benachbarte Düsen ausweicht“, erklärt Hussain.

Eine Nahaufnahme des Displays auf einem Canon imagePROGRAF Drucker zeigt die Tintenstände an.

Es scheint offensichtlich, aber es lohnt sich zu überprüfen, ob der Füllstand der Druckertinte nicht zu niedrig ist. Du denkst vielleicht, dass eine bestimmte Farbe zum Drucken eines bestimmten Bilds nicht nötig ist, aber alle Druckfarben werden durch das Mischen verschiedenfarbiger Tinten auf dem Papier erzeugt, und die perfekte Farbgenauigkeit hängt möglicherweise von einer subtilen Nuance genau der Farbe ab, die bereits leer ist.

Fehler 11: Druckerwartung vernachlässigen und Druckerwarnungen ignorieren

Tintenstrahldruck ist eine äusserst genaue Wissenschaft und ein hochpräziser Prozess. Hussain empfiehlt das Druckertreiber-Hilfsprogramm zur Druckkopfausrichtung für höchste Präzision. „Du solltest das Programm verwenden, wenn du einen Drucker zum ersten Mal einrichtest und auch, wenn du ihn woanders hinstellst. Der Prozess sollte alle paar Monate wiederholt werden, auch wenn der Drucker nicht bewegt wird.“

Aufgrund ihres Designs verstopfen Canon Druckköpfe nicht, aber Suhaib empfiehlt die gelegentliche Verwendung der Düsentestfunktion des Druckertreibers, insbesondere vor dem Erzeugen von Grossformatdrucken, deren Produktion relativ teuer ist. „Wenn beim Testdruck für den Düsentest schwache Linien zu erkennen sind, solltest du das Reinigungs-Hilfsprogramm ausführen und danach den Düsentest wiederholen.“

Canon Drucker verfügen über integrierte Diagnosefunktionen, die sicherstellen, dass alles reibungslos funktioniert. Frederic zufolge ist es wichtig, den Druckerstatus im Auge zu behalten und Warnungen zu beachten. „Wenn nur noch wenig Tinte in den Tintenpatronen ist, erhältst du eine Benachrichtigung. Es sollte noch genug Tinte vorhanden sein, um den Drucker weiterhin nutzten zu können. Wenn du jedoch viele Fotos druckst, kann die restliche Tinte schnell zur Neige gehen. Du solltest also so schnell wie möglich Ersatzpatronen bestellen.“ Nutzt du beinahe leere Tintenpatronen weiter, erhältst du möglichweise verblasste oder ungleichmässige Drucke. „Einige Drucker verfügen auch über eine vom Benutzer austauschbare Wartungskassette. Sobald eine Warnung angezeigt wird, dass diese voll ist, solltest du sie unbedingt austauschen“, erklärt Frederic.

„Du erhältst keine Benachrichtigung, wenn ein aktualisierter Softwaretreiber für deinen Drucker verfügbar ist. Du solltest also unbedingt ab und an den Abschnitt „Support“ auf der Website von Canon überprüfen. Wenn du eine Benachrichtigung über eine Firmware-Aktualisierung für deinen Drucker erhältst, ist es immer besser, diese zuerst auf deinen Computer herunterzuladen, das Dienstprogramm der Drucker-Firmware herunterzuladen und anschliessend deinen Drucker über ein USB-Kabel mit deinem Computer zu verbinden, um die Aktualisierung anzuwenden.“


Deine eigenen Fotodrucke zu erstellen, kann eine sehr bereichernde und positive kreative Erfahrung sein. Berücksichtige diese Tipps, um jedes Mal tolle Drucke zu erzielen. Die neuesten Drucktechnologien findest du im Produktsortiment für professionelle Fotodrucker von Canon.

Matthew Richards and Alex Summersby
  1. Adobe, Lightroom und Photoshop sind entweder Marken oder eingetragene Marken von Adobe in den USA und/oder anderen Ländern.

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