Als die Filmemacher des Londoner Livestreaming-Unternehmens Kinura damit beauftragt wurden, eine Reihe von Interview-Videos für das Climate Change Committee des Vereinigten Königreichs aufzunehmen, benötigten sie eine Kameralösung, die die wichtige Botschaft klar aufnehmen und vermitteln konnte.
Das Beratungsgremium zu Klimafragen, Climate Change Committee, berät das Vereinigte Königreich und verantwortliche Regierungseinheiten zu Emissionszielen. Sie benötigten eine Videopräsentation für ihren Fortschrittsbericht „2023 Progress Report to Parliament“. In dem vorab aufgezeichneten Event, der zu einem späteren Zeitpunkt gestreamt werden sollte, wird über den Fortschritt der britischen Regierung zur Erreichung ihrer Emissionsziele berichtet.
Der Kunde hatte bestimmte Anforderungen, erklärt der Kameramann von Kinura, Max Elgar. „Es würden drei verschiedene Personen sprechen, jede davon mindestens 10 Minuten lang, und wir sollten einen durchgehenden Take ohne Schnitte aufnehmen“, erzählt er. „Das Ergebnis sollte auf halbem Weg zwischen einer professionellen und einer fast kinoreifen Aufnahme liegen, daher entschieden wir uns für ein Setup mit einer 3-Punkt-Beleuchtung. Ausserdem sollte sie aussehen, als wäre sie in einem Studio aufgenommen worden, und eines der Gegenlichter in der Aufnahme zu sehen sein.“
Max kennt sich mit Canon Kameras aus, er hat schon zu Beginn seiner Karriere mit der Canon EOS 750D gearbeitet. Normalerweise nutzt er bei Kinura die robuste Canon XF605. „Ich liebe, wie es die Canon Kameras schaffen, Farbe einzufangen“, sagt er. „Die Aufnahmen haben eine wunderschöne Sättigung, welche vor allem auf der XF605 toll rüberkommt. Es ist eines der besten Farbsysteme bei allen Camcordern, die ich bisher benutzt habe.“
Max würde mit der XF605 als Hauptkamera die Sprecher von vorne filmen. Dann benötigte er noch eine B-Kamera für Wegschnitte. Eine Canon CR-N700 Broadcast PTZ-Kamera ausgestattet mit Auto Tracking- und Auto Loop-Anwendungen ermöglichte sowohl die gewünschte Bildqualität als auch eine mühelose Bedienung. „Die CR-N700 ist eine tolle Kamera, die nach der Einrichtung alleine arbeitet, ohne dass viele Änderungen vorgenommen werden müssen“, sagt er. „Sie erlaubt es mir, die XF605 zu bedienen, während die PTZ-Kamera ihren Teil der Arbeit macht.“
TECHNOLOGIE
Wie Canon PTZ-Kamera-Apps dabei geholfen haben, einen wichtigen Videodreh zu optimieren
Add-on-Apps für Canon PTZ-Kameras
Die Auto Tracking- und Auto Loop-Apps sind über das „Add-On Applications System“ von Canon für ferngesteuerte Kameras erhältlich. Diese verbesserten Apps wurde entwickelt, um Arbeitsabläufe zu vereinfachen, und bieten intelligente Automatisierungen für mehr Produktivität. Anwender können sich so bei einer Produktion mit mehreren Kameras auf Aufnahmen mit anderen Kameras konzentrieren.
Mit der neuen RA-AT001 Auto Tracking-App kann eine PTZ-Kamera so eingestellt werden, dass sie automatisch Personen folgt, während diese sich in einer Szene bewegen. Sie bietet einzigartige Funktionen zur Nachverfolgung von Ganzkörper- bis hin zu dichteren Aufnahmen von den Schultern aufwärts und verfügt über eine umfassende Auswahl von Anpassungseinstellungen, um die Reaktionsfähigkeit der Kamera anzupassen. Die Auto Tracking-App bietet somit mehr Freiheit beim Streamen von Vorträgen, Live-Veranstaltungen und Werbepräsentationen. Die leistungsstarken Schwenk-, Zoom- und Neigemechanismen ermöglichen ausserdem ein nahtloses Nachführen von langsamen und geringen Bewegungen bei hochwertigen Videoproduktionen.
Mit der RA-AL001 Auto Loop-App können Kameraleute die Schwenk-, Zoom- und Neigebewegungen voreinstellen, ohne die Ausrichtung während der Aufnahme von Hand ändern zu müssen. Die PTZ-Kamera kann so eingerichtet werden, dass sie mit Hin- und Her- oder Loop-Bewegungen zwischen bestimmten Standorten wechseln kann. Das macht die Auto Loop-App zu einer vielseitigen Ergänzung für Live-Musikveranstaltungen, Sportwettkämpfe und Interviews.
Für diese erweiterten Funktionen wird keine zusätzliche Hardware benötigt. Die Auto Tracking- und Auto Loop-Apps können direkt über ein einfaches Firmware Update zu einer PTZ-Kamera hinzugefügt werden. Die kostenpflichtigen Apps wurden zunächst für die CR-N700 veröffentlicht, aber mittlerweile können sowohl die Canon CR-N500 als auch die CR-N300 die Auto Tracking-App über ein Firmware Update nutzen. Die Auto Loop-App ist für die CR-N500 und die CR-X300 verfügbar.
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PTZ-Kamera mit Auto Tracking
Sobald die Auto Tracking-App auf der Kamera installiert wurde, kann sie über eine einfache Schnittstelle auf dem Computer voreingestellt und live gesteuert werden. Die Kompositionsfunktion ermöglicht es Kameraleuten, die abgebildete Person mit einer ein- und ausschaltbaren Silhouettengrafik perfekt in Szene zu setzen. Grösse und Position des Displays können kann manuell angepasst werden, um jede Bewegung des Motivs zu berücksichtigen. „Ich habe den Motiven ein bisschen extra Spielraum nach oben gegeben, da sich der Kopf im Bild häufig nach oben oder unten bewegt“, erklärt Max. „Ausserdem konnte ich so die Aufnahme im Nachhinein noch zuschneiden.“
Mit einer automatischen Zoomsteuerung kann sichergestellt werden, dass die Grösse der Person im Bild während dem Auto Tracking gleich bleibt. Es ist ausserdem möglich, Teile der Szene so zu konfigurieren, dass sie vom Auto Tracking-Bereich der Kamera ausgeschlossen werden, und die Reaktion auf 10 verschiedene Stärken einzustellen, um sie an die Geschwindigkeit des Motivs anzupassen. Max beschreibt die Kompositions- und Nachverfolgungseinstellungen der Auto Tracking-App als „intuitiv“. „Dazu gehört vor allem das Anpassen [der Silhouette] per Drag-and-drop und das Anpassen ihrer Grösse, damit sie mehr oder weniger der Person entspricht, die du nachverfolgst.
„Anschliessend kannst du einstellen, was du nicht nachverfolgen möchtest und Bereiche festlegen, in die die Kamera Personen nicht nachverfolgen soll. Wenn die Person also die Bühne verlässt und du möchtest nicht, dass die Kamera der Person durch das Publikum oder in andere Bereiche des Studios folgt, die die Zuschauer nicht sehen sollen, dann kannst du diesen Bereich isolieren und verhindern, dass die Kamera das Motiv zu weit nachverfolgt.“
Da dieses Shooting einen ziemlich einfachen Winkel erforderte, musste sich Max keine Gedanken darum machen, ob die Kamera den Motiven in unerwünschte Bereiche folgen würde. Trotzdem hält er die Funktion der Auto Tracking-App, das Motiv jederzeit ihm Bild zu halten, für äusserst wertvoll. „Eine der Personen hat sich während dem Sprechen immer leicht hin- und herbewegt, da waren die Funktionen der B-Kamera äusserst hilfreich. Sie hat den Bildausschnitt automatisch so angepasst, dass die Person jederzeit in der Mitte des Bildes war.“
Es war sehr praktisch, dass die PTZ-Kamera einfach ihre Arbeit gemacht hat. „Sobald du eine gute Umgebung für den Sensor der Kamera geschaffen hast, geht sie einfach an die Arbeit“, erklärt Max. „Wenn also alles gut ausgeleuchtet ist und eine Abgrenzung geschaffen wurde, dann kann die Kamera ganz einfach die Person nachverfolgen.“
Auto Loop mit Canon PTZ-Kameras entdecken
Genau wie Auto Tracking bietet Auto Loop den Produktionsteams jede Menge zusätzlichen Freiraum, wenn sie Live-Veranstaltungen mit PTZ-Kameras aufnehmen. Die App ermöglicht es der Kamera, einem vorprogrammierten Bewegungsablauf zu folgen, entweder hin und her oder in einem kontinuierlichen Loop über eine Szene hinweg. Die Benutzeroberfläche bietet Zugriff auf alle Steuerelemente auf einem einzigen Bildschirm und ermöglicht die Voreintragung von bis zu fünf Bewegungsmustern über maximal vier Kamerapositionen hinweg.
Die Bewegungsparameter können genau angepasst werden, um sicherzustellen, dass die Aufnahmen der PTZ-Kamera sich perfekt in ein Setup mit mehreren Kameras einfügen. Sowohl die Bremszeit zwischen vorab eingetragenen Positionen als auch Beschleunigung und Verzögerung beim Starten und Stoppen der Kamerabewegungen können angepasst werden, um einen natürlichen Look zu erzielen.
Max erzählt, dass die Auto Loop-App trotz ihres professionellen Standards sehr leicht zu bedienen war. „Jeder, der schon einmal ein auch nur einigermassen komplexes Videospiel gespielt hat, wird mit der Steuerung keine Probleme haben.“
Max freut sich schon darauf, die Auto Loop-Funktion in Zukunft bei weniger statischen Jobs zu nutzen. „Bei komplizierteren Shootings oder jeglicher Art von Produktionen in einer Live-Umgebung ist eine Aufnahme sehr praktisch, die sich ständig mitbewegt und zu der man wechseln kann“, sagt er. „Du könntest beispielsweise eine PTZ-Kamera als eine zusätzliche Kamera bei einer Konferenz oder einer Unternehmensveranstaltung einsetzen und sie so einrichten, dass sie rückwärts und vorwärts in einem Loop über das Publikum schwenkt. Statt also einen Kameramann oder eine Kamerafrau bitten zu müssen, eine schnelle Schwenkaufnahme zu machen, ist jederzeit eine solche Aufnahme verfügbar.“
Zukunftssichere Workflows mit den PTZ-Kameras
Aus der Idee von Max ergibt sich natürlich eine interessante Frage: Welche Auswirkungen werden intelligente PTZ-Automatisierungen auf die Grösse von Produktionsteams haben?
„Ich denke sie kann so eingesetzt werden, dass Kameraleute dabei nicht ihren Job verlieren“, sagt Max. „Es ist immer praktisch, eine PTZ-Kamera als B-Kamera dabei zu haben, die Teil deines Setups ist, ohne dass du sie direkt selbst steuern musst. Sie optimiert die Arbeitsabläufe einzelner Kameraleute und erweitert ihre Möglichkeiten, ohne den Aspekt der kinoreifen Kamerabedienung in der Videoproduktion zu vernachlässigen.“
Die Canon PTZ-Apps eröffnen neue Möglichkeiten für die ferngesteuerte Kamerabedienung, was Arbeitsabläufe reduziert, Zeit spart und es Regisseuren und Kameraleuten ermöglicht, sich auf die kreativen Aspekte einer Aufnahme zu konzentrieren. Weitere Informationen dazu, was die Apps Regisseuren und Kameraleuten bieten können, findest du in dieser Einführung zu den PTZ Auto Tracking- und Auto Loop-Apps an sowie in diesem Blick hinter die Kulissen eines PTZ-Drehs mit Kameramann Mark Moreve.
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