Keine Angst vor Fachjargon: Ein alphabetischer Leitfaden für Videofilmer und Creator von hybridem Content

Kennst du deine VR aus dem UVC/UAC? In unserem Profi-Videoglossar erklären wir alle wichtigen Begriffe für deine Reise in der Kunst des Filmemachens, von Codecs über Canon Log bis Wide DR.
Kamerafrau Sarah Thomas Moffat hält die Canon EOS C400, um eine Frau im Raumanzug zu filmen, im Hintergrund ist ein Satellit zu sehen.

Die Kamerafrau und Regisseurin Sarah Thomas Moffat unterzog die Canon EOS C400 bei drei kreativen Aufgaben einem Stresstest: bei der Aufnahme eines intimen Interviews, in einer Live-Performance mit mehreren Kameras und in einer virtuellen Produktion. Hier erfährst du alles über den Dreh.

Immer mehr Fotografen nehmen zusätzlich Videos auf oder werden von ihren Kunden gebeten, Videoservices in ihr Repertoire aufzunehmen. Die gute Nachricht ist: Wenn du eine professionelle Kamera von Canon nutzt, hältst du bereits ein Videoproduktionssystem der Weltklasse in den Händen. Aber die richtige Ausrüstung ist nur der Anfang. Es gibt eine ganze Reihe spezieller Videobegriffe, die du dir aneignen musst, um dich in der Welt der hybriden Bilderzeugung zurechtzufinden.

Um dich dabei zu unterstützen, haben wir dieses praktische Glossar mit speziellen Videobegriffen zusammengestellt. Hier findest du Erklärungen zu 34 wichtigen Begriffen und Konzepten, die dir beim Fotografieren nicht begegnen oder die in der Welt der Videoproduktion eine andere Bedeutung oder spezielle Anwendung haben, von Codecs bis zu T-Stops, von Cinema RAW Light bis zu Wide DR. So kannst du Verwirrungen vorbeugen, damit auch du im Handumdrehen ein echter Meister des Videofachs wirst.

4K

Ein 4K-Bild weist horizontal ca. 4.000 Pixel auf. Diese Auflösung gilt als neuer Standard, aber es gibt einen Haken: 4K ist nicht gleich 4K. 4K UHD (Ultra High Definition) verfügt über eine Auflösung von 3.840 x 2.160, was einem Seitenverhältnis von 16:9 wie bei HDTV entspricht. Dies ist der gängigste 4K-Typ. 4K DCI, manchmal auch als Cinema 4K bezeichnet, hat hingegen ein Format von 17:9 mit einer Auflösung von 4.096 x 2.160. Es ist meist in professionellen Kinokameras zu finden, wie der Canon EOS C500 Mark II, der EOS C400 und der EOS C80. Zum Vergleich: 2K DCI hat ein Format von 17:9 mit 2.048 x 1.080, während 8K DCI einem Format mit 8.192 x 4.320, also doppelt so viel wie 4K DCI in jeder Dimension, entspricht.

8K-Workflow

Durch Ausnutzung der gesamten Breite ihrer Vollformatsensoren unterstützen die Canon EOS R5 Mark II und die EOS R5 C interne 8K-Videoaufnahmen. Mit der vierfachen Auflösung von 4K-Videos erfasst 8K ein hohes Datenvolumen, das kreative Möglichkeiten in der Postproduktion eröffnet. Die in 8K-Aufnahmen zusätzlich erfassten Informationen können für VFX Artists nützlich sein, die den zusätzlichen Raum und die Präzision auf Pixelebene brauchen. Mit einem 8K-Master bist du zudem ein Stück weit für die Zukunft gerüstet.

Die native Bearbeitung in 8K sorgt für einen geradlinigeren Workflow, stellt jedoch besondere Ansprüche an Computerhardware, Speicherplatz und Videobearbeitungssoftware. Ein 8K-Eingang bedeutet aber nicht zwingend auch eine 8K-Ausgabe. Die 8K-Videofunktionen der EOS R5 Mark II und EOS R5 C bieten auch in einem 4K-Workflow zahlreiche Vorteile. Dazu gehört die Möglichkeit, während der Bearbeitung (oder in der Kamera mit der digitalen Telekonverterfunktion der EOS R5 C) ein 4K-Bild aus dem 8K-Material schneiden zu können. Zudem können nachträglich per Software Zoom-, Schwenk- und Stabilisierungsvorgänge am 8K-Material durchgeführt werden. Darüber hinaus ermöglichen beide 8K-Kameras ein Oversampling des Videos von 8K, um ein 4K-Bild zu erhalten, das im Vergleich zu nativen 4K-Aufnahmen deutlich detailreicher ist.

Ein Videograf verwendet eine Canon EOS R5 C Videokamera, um einen Läufer mit der felsigen Küste und dunklen Wolken im Hintergrund auf einer Klippe zu filmen.

Die EOS R5 C ist eine echte Hybridkamera. Genau wie die EOS R5 Mark II kann sie Einzelbilder mit 45 MP aufnehmen und verfügt darüber hinaus über professionelle Videofunktionen, darunter Cinema RAW Light, Timecode und Dual Base ISO, um die Empfindlichkeit zu erhöhen und Rauschen zu minimieren.

Anamorph

Dies ist ein klassisches Format in der Filmbranche, bei dem das Bild in einem Film in Standardgrösse oder ein Sensorsignal absichtlich verzerrt wird, um ein Breitbild zu erreichen. Möglich wird dies mit einem anamorphotischen Objektiv an der Kamera. Das Bild wird dann horizontal mit einem Faktor von 2, 1,8, 1,5 oder 1,3 gestreckt. Zu den klassischen Merkmalen anamorphotischer Objektive gehören ein ovales Bokeh und lange, horizontale Lichtspiegelungen.

Farbtiefe

Dies bezeichnet die Anzahl der Bits digitaler Daten, die zur Speicherung der Tonwert- oder Farbinformationen eines Pixels genutzt werden. Je mehr Bits, desto mehr Farbstufen oder Tonabstufungen werden aufgezeichnet. Einige Kameras nehmen mit 8 Bit auf, was 256 Schattierungen für jeden Farbkanal entspricht. 10-Bit-Dateien bieten hingegen 1.024 Schattierungen pro Kanal, während 12 Bit 4.096 Schattierungen pro Kanal liefern. Cinema EOS Kameras wie die Canon EOS C400 können beispielsweise 6K in 12-Bit Cinema RAW aufnehmen. Eine höhere Farbtiefe bedeutet in der Regel mehr Farbtondetails, was weichere Bildabstufungen und genauere Anpassungen bei der Nachbearbeitung ermöglicht. Mit der Bitanzahl steigt jedoch auch die Dateigrösse.

BSI-Sensor

Die von Canon entwickelte innovative BSI-Technologie (Back-Side Illuminated) zeichnet sich durch eine verbesserte Sensorarchitektur aus, die Licht effizienter einfängt, indem die Schaltkreise unterhalb der Sensorebene angeordnet sind. Zudem erhöhen diese gestapelten Schaltkreise die Auslesegeschwindigkeit des Sensors. Die in die EOS C400, EOS C80, EOS R1, EOS R5 Mark II und EOS R3 eingebauten BSI-Sensoren sorgen für eine deutliche Verbesserung der Low-Light-, Rolling-Shutter- und Autofokus-Performance.

Canon 709

Dieses Bildprofil soll kinoreife Bilder direkt aus der Kamera heraus erzeugen und ist im Menü für benutzerdefinierte Bildeinstellungen der Cinema EOS, des EOS R Systems und von professionellen Videokameras wie der EOS C400, EOS R5 Mark II und XF605 verfügbar. Canon 709 sorgt kameraintern für ein leicht erhöhtes Kontrast- und Sättigungslevel sowie einen weichen Helligkeitsabfall und ist daher eine tolle Option für kinoreife Aufnahmen ohne Color Grading.

Canon Log

Fotografen nehmen oft im RAW-Format auf, um maximale Flexibilität bei der Nachbearbeitung zu erhalten. RAW-Videodateien können jedoch sehr gross und unhandlich sein. Die Lösung besteht darin, mit einer logarithmischen Gammakurve aufzunehmen, wie Canon Log. So können mehr Details in den Schatten eingefangen werden, ohne Informationen in den hellen Bereichen einzubüssen. Canon Log erweitert den Dynamikumfang des Bilds, erfordert jedoch ein Color Grading oder eine Lookup-Tabelle (LUT), um die natürliche Helligkeit und Farbe wiederherzustellen.

Ein Techniker mit weissen Handschuhen reinigt den Sensor einer Canon Kamera.

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Derzeit gibt es drei Canon Log-Gammakurven, die jeweils einen unterschiedlichen Grad der Dynamikumfangerweiterung bieten. Einige Kameras wie die EOS R5 C bieten nur Canon Log 3, andere Modelle hingegen wie die EOS C80 und die EOS C400 ermöglichen die Wahl zwischen Canon Log 2 und 3. Canon Log 3 bietet die günstigste Mischung aus Dynamikumfang und Farbkorrektur sowie eine ähnliche Schattendarstellung wie das ursprüngliche Canon Log, allerdings mit 14 Blendenstufen an Dynamikumfang. Canon Log 3 ist jetzt auch in auf die Bedürfnisse von Videofilmern zugeschnittenen spiegellosen Kameras wie der EOS R5 Mark II (neben Log 2) und der EOS R50 V sowie in der Kamera der kompakten V-Serie, der PowerShot V1, zu finden. Auf der Canon EOS C300 Mark III und der EOS C70, die mit Dual Gain Output-Sensoren (DGO) ausgestattet sind, liefert Canon Log 2 hingegen einen maximalen Dynamikumfang mit über 16 Blendenstufen.

Cinema RAW Light

Mit RAW-Videodateien profitieren Produktionen von maximaler Flexibilität bei der Nachbearbeitung, jedoch fallen die Datenraten von RAW deutlich höher als bei standardmässigen komprimierten Formaten aus. Das Cinema RAW Light-Format von Canon schafft Abhilfe durch eine erhebliche Reduzierung der Dateigrösse, ohne Abstriche bei der Bildqualität. Alle aktuellen Canon Cinema EOS Kameras unterstützen jetzt die interne Aufnahme mit 12-Bit Cinema RAW Light und bieten die höchstmögliche Bildqualität in einer Datei, die nur etwa ein Drittel bis ein Fünftel so gross ist wie das ursprüngliche Canon Cinema RAW-Format. Um noch mehr Flexibilität im Daten-Workflow zu bieten und gleichzeitig 12-Bit-Farbinformationen zu erhalten, wurden kürzlich drei Optionen für Cinema RAW Light eingeführt – Light (LT), Standard (ST) und High Quality (HQ).

Der Kameramann Ivan D‘Antonio filmt mit der Canon EOS R5 mit einem Filter auf dem Objektiv.

Ivan D'Antonio gehörte zu den Ersten, die die innovative Vollformat-Systemkamera Canon EOS R5 ausprobieren konnten. Ihre interne RAW-Aufzeichnung mit 8K hat ihn nicht nur tief beeindruckt, sondern ermöglichte ihm auch, genau den gewünschten Look zu erzielen. Hier erfährst du mehr über den Dreh. © Ivan D'Antonio

CFexpress

CFexpress-Speicherkarten wurden speziell für Aufnahmen in 4K und höher für die Fernseh- und Kinobranche entwickelt. Sie zeichnen sich durch eine aussergewöhnlich hohe Lese- und Schreibgeschwindigkeit aus, was den Workflow bei der Postproduktion effizienter und die Erfassung in der Kamera so schnell wie möglich macht. CFexpress-Speichermedien können Datenspeicher im Terabyte-Bereich bereitstellen und ermöglichen Kameras wie der EOS R5 C die Aufnahme von 8K-RAW-Videos mit bis zu 60 fps. Zudem sind die kleinen, zuverlässigen Karten auch für extreme Bedingungen geeignet und funktionieren gut bei sehr hohen und niedrigen Temperaturen. Viele Canon Kameras, von der EOS C400 bis zur kompakten EOS R5 Mark II, nutzen CFexpress-Typ-B-Technologie.

Codec

Ein Codec ist eine Software zur Codierung und Decodierung von Videodateien bei der Aufnahme und Wiedergabe. Zu den beliebten Aufnahmeformaten gehören XF-AVC (MXF) und H.264/HEVC (MP4). Einige Codecs, wie der XF-AVC-Codec, der bei der Canon EOS C300 Mark III und dem Canon XF605 Camcorder verwendet wird, liefern herausragende Bildqualität mit einer angemessenen Dateigrösse. Andere, wie der High Efficiency Video Codec HEVC/H.265, bieten eine noch effizientere Datenkomprimierung. Kürzlich hat Canon XF-AVC S und XF-HEVC S in Kameras eingeführt, wie die EOS C400, EOS C80, EOS R1 und EOS R5 Mark II. Diese modernen Formate bieten professionelle Dateinamensstrukturen, erweiterte Kamera- und Objektiv-Metadaten und sind, da sie auf MP4 basieren, mit einer breiten Palette von Softwarelösungen zur Wiedergabe und Bearbeitung kompatibel.

Apple ProRes ist ein weiterer gängiger Codec, der für eine hochwertige, leistungsstarke Bearbeitung ausgelegt ist. Canon Cinema RAW Light kann mithilfe der Canon RAW Development Software auf einem Mac ganz einfach in ProRes transkodiert werden. Zudem unterstützen ausgewählte Kameras Apple ProRes RAW, darunter die EOS R5 C und die EOS R5, wenn ein kompatibler externer Recorder mit dem HDMI-Ausgang der Kamera verbunden wird. ProRes RAW vereint die geringe Dateigrösse und die Leistungsfähigkeit von ProRes mit der Flexibilität von RAW. Durch den Download des Canon Plug-ins 1.0 für ProRes RAW können kamerainterne Eigenschaften wie ISO, benutzerdefinierter Weissabgleich und Rauschunterdrückung dann in Final Cut Pro angepasst werden.

Colour Grading

Bei der Bearbeitung von Videos besteht der erste Schritt für naturnahe Farben darin, sie zu korrigieren. Dieser Vorgang stellt sicher, dass das Bildmaterial genauso aussieht, wie es das menschliche Auge wahrnimmt. Anschliessend folgt das Colour Grading, bei dem die Ästhetik des Films angepasst wird, um einen bestimmten Farbton bzw. eine bestimmte Stimmung zu erzielen. Wenn eine Produktion mit einer logarithmischen Kurve wie Canon Log oder 12-Bit-RAW aufgenommen wurde, können im kreativen Grading zusätzliche Helligkeits- und Farbinformationen genutzt werden. Canon bietet eine Reihe von LUTs zur Protokollkonvertierung, die sich hervorragend als Ausgangspunkt zur Farbkorrektur eignen, bevor im anschliessenden Grading eine stilisiertere, filmische Stimmung oder Atmosphäre erzeugt wird.

Eine Kamerafrau, Carolina Nunes, hält eine Canon EOS C80 in ihren Händen, um einen Tisch mit bunten Gegenständen zu filmen. Sie steht vor einer mit Papierschnipseln bedeckten blauen Wand.

Die aufstrebende Kamerafrau Carolina Nunes hat als eine der ersten Filmemacherinnen die Canon EOS C80 getestet. Ihre Herausforderung: ein Dokumentarfilm, ein Werbespot und ein Kurzfilm mit einem komplexen, speziell auf sie zugeschnittenen Set- und VFX-Workflow. Das Ergebnis: schau dir an, was die Cinema EOS Kamera geleistet hat.

DGO (Dual Gain Output)

Die EOS C300 Mark III und die EOS C70 verfügen über einen Super 35mm-Sensor mit DGO (Dual Gain Output), der jedes Pixel mit zwei unterschiedlichen Verstärkungsstufen ausliest: einer hohen und einer niedrigen. Diese beiden Stufen werden dann zu einem einzelnen Bild zusammengefügt. Die Auslesung mit höherer Verstärkung ist optimiert, sodass in dunklen Bereichen saubere Details erfasst werden können, während die Auslesung mit niedrigerer Verstärkung für die Erfassung von Details in helleren Bereichen optimiert ist. Durch Kombination der beiden werden die Details in den dunkleren und in den helleren Bereichen beibehalten und optimiert, sodass die Kamera einen beeindruckenden höheren Dynamikumfang mit über 16 Stufen erzielt.

Der Filmemacher Michael Zomer in einem Wald mit einer Canon Kamera, die er auf seiner Schulter balanciert.

9 Fehler beim Filmen – und wie man sie vermeidet

Die Filmemacher Roberto Palozzi, Michael Zomer und Juan Luis Cabellos sprechen über die Fehler, die sie zu Beginn ihrer Karriere gemacht haben, und erklären, wie du sie vermeiden kannst.

Dual Pixel CMOS AF (und CMOS AF II)

Dieses sensorbasierte Autofokussystem ermöglicht eine schnelle Autofokuserfassung und eine fliessende, hochleistungsfähige Fokusnachführung für Filme. Es kommt in allen Canon Cinema EOS Kameras zum Einsatz und ist mit mehr als 100 Canon RF, RF-S, EF und EF-S Objektiven kompatibel. Diese von Canon entwickelte Technologie eignet sich ideal zum Erstellen von professionell aussehenden „Pull-Fokus“-Effekten und erlaubt sogar, ein auf die Kamera zukommendes Motiv vor einer attraktiven Hintergrundunschärfe im Fokus zu halten. Canon Cinema EOS Kameras besitzen eine Feinabstimmung der AF-Einstellungen wie Geschwindigkeit und Ansprechverhalten, was eine bessere Kontrolle der Fokusübergänge ermöglicht. Da er auf einer Phasenerkennung beruht, ist der Dual Pixel CMOS AF in der Regel schneller als ein Autofokus mit Kontrasterkennung, bei dem Lichtsensoren hinter dem Objektiv den höchsten Kontrast messen, was der maximalen Schärfe entspricht.

Dual Pixel CMOS AF II in der EOS C400 und der EOS C80 deckt den gesamten Sensorbereich ab und kann Tiere und Menschen erkennen.

Dual Pixel Fokus-Assistent

Selbst bei Verwendung von Objektiven mit manuellem Fokus oder AF-Objektiven im manuellen Modus können Kameras mit der Dual Pixel CMOS AF-Technologie visuell bestätigen, dass sich ein Motiv im Fokus befindet. Diese Technologie, die mit Objektiven mit EF und RF Bajonett genutzt werden kann, wurde erstmals bei Canon Cinema EOS Kameras eingeführt und blendet im Sucher ein Symbol ein, das dem Bediener zeigt, in welche Richtung er den Fokusring drehen muss, um einen genauen Fokus zu erzielen.

Externer Recorder

Da sie über extrem hohe Datenanforderungen verfügen, profitieren Videos oft von externen Videorecordern, d. h. separaten Geräten, die den Videostream anzeigen und aufzeichnen können. Die meisten Kameras, die ein unbearbeitetes Videosignal über ihren HDMI-Anschluss (oder SDI-Out-Anschluss, falls verfügbar) zur Aufnahme senden können, übertragen unkomprimierte Signale, sodass das auf dem externen Recorder aufgezeichnete Bildmaterial eine höhere Qualität als die in der Kamera gespeicherten Daten aufweist.

Eine draussen in einem Feld stehende Frau, Tania Freimuth, schaut auf das dreh- und schwenkbare Display ihrer Canon EOS R5 C Kamera.

„Einen Film zu machen ist immer schwer. Und wenn du einen Indie-Film machst, ist das eine persönliche Herausforderung.“ Tania Freimuth verrät Tipps zum Einstieg in die Independent-Filmbranche.

Gesichtserkennung

Nahezu alle Canon Cinema EOS und EOS R System Kameras können ein oder gleich mehrere menschliche Gesichter erkennen und als Fokuspunkte festlegen. Wenn sich mehrere Personen in einem Bild befinden, wird eine Person als Hauptmotiv gewählt. Du kannst aber jederzeit eine andere Person auswählen. Die Kamera führt das Hauptmotiv nach, selbst wenn es sich bewegt. Im Untermenü für den Gesichts-AF auf Cinema EOS und bestimmten fortschrittlicheren EOS R System Kameras sind weitere Optionen verfügbar, z. B. kannst du zwischen „Nur Gesicht“ und „Gesichts-Priorität“ wählen. Im Modus „Nur Gesicht“ wird der AF auf die Bereiche beschränkt, die als menschliches Gesicht erkannt wurden. Im Modus „Gesichts-Priorität“ hingegen wechselt die Kamera zum AF-Rahmen, wenn sich das Motiv aus dem Bild bewegt oder nicht erkannt wird, sodass der Autofokus trotzdem genutzt werden kann.

Die EOS C400, EOS C80, EOS C70 und EOS R5 C sind mit EOS iTR AF X von Canon ausgestattet, einem auf Deep-Learning-KI basierenden fortschrittlichen Tracking- and Erkennungssystem. Dieses System ist so clever, dass es nicht nur menschliche Gesichter erkennt, sondern auch Köpfe. So bleibt der Fokus auch dann erhalten, wenn sich das Motiv umdreht und von der Kamera weg bewegt.

Fokus Peaking

Hierbei handelt es sich um eine visuelle Hilfe im Sucher oder auf dem Monitor, die anzeigt, welche Bereiche des Bilds scharfgestellt sind. In der Theorie entspricht der fokussierte Bereich dem Bereich mit dem höchsten Kontrast, weshalb der Kontrast im Bild ausgewertet wird und die entsprechenden Bereiche hell auf dem Display hervorgehoben werden. Du kannst beobachten, wie sich die hervorgehobenen Bereiche der Szene ändern, während du den Fokus verschiebst. Canon Cinema EOS Kameras haben die Funktion, ebenso EOS R System Kameras wie die Canon EOS R5, die EOS R6 Mark II und die EOS R3.

Bildfrequenz

Dies ist die Frequenz, mit der Videobilder erfasst werden. Sie wird in Bildern pro Sekunde (Frames per Second bzw. fps) ausgedrückt. Zu den typischen Bildfrequenzen zählen 24 fps für Kinoaufnahmen, 25 oder 30 fps für Sendeaufnahmen (je nach Land bzw. Region) und 50 oder 60 fps für TV-Aufnahmen (je nach Land bzw. Region; 25/50 fps werden in PAL-Regionen verwendet, in NTSC-Regionen 30/60 fps). Bei der Bearbeitung mit einer Zeitleiste von 25 oder 30 Bildern kann mit 50/60 fps aufgenommenes Videomaterial auf eine Zeitlupe mit halber Geschwindigkeit verlangsamt werden. Einige Kameras bieten höhere Bildfrequenzen von 120 oder 180 fps, die für Super-Zeitlupenaufnahmen verlangsamt werden können. Kinokameras wie die Canon EOS C400, EOS C300 Mark III, EOS C80, EOS C70 und EOS R5 C können in 4K mit 120 fps ohne Bildzuschnitt filmen.

Kameramann Steve Holleran filmt mit seiner Canon EOS C300 Mark III auf dem Flügel eines Flugzeugs.

Kameramann Steve Holleran filmte als Erster mit der Canon EOS C300 Mark III und prüfte sie beim Dreh eines Kurzfilms auf einem Flugzeugfriedhof in der Mojave-Wüste unter rauen Bedingungen auf Herz und Nieren. Hier erfährst du alles über seinen Dreh. © Steve Holleran

Gain

Die meisten Fotografen denken in ISO-Werten, und Canon Cinema EOS Kameras bieten auch die Möglichkeit, ISO-Einstellungen zu verwenden. Doch einigen traditionellen Videofilmern und Broadcastern ist eher die Signalverstärkung (Gain) ein Begriff. Sie bezieht sich auf die Beziehung zwischen dem Eingangssignal und dem Ausgabesignal eines elektronischen Systems. Eine höhere Signalverstärkung verstärkt das Signal, was zu einer besseren Helligkeit und höheren Kontrasten führt. Eine geringere Signalverstärkung lässt das Bild dunkler wirken und verringern den Kontrast. Eine Anpassung der Signalverstärkung wirkt sich also auf die Lichtempfindlichkeit des Sensors aus, ganz wie bei ISO. Siehe auch DGO.

HD

Das grundlegende HD-Format, auch „720p“ genannt, verfügt über ein Seitenverhältnis von 16:9 mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln. 1080p wird als „Full HD“ bezeichnet und weist eine Auflösung von 1.920 Linien horizontal und 1.080 Linien vertikal auf, also ebenfalls 16:9. Das „p“ in 720p und 1080p steht für „Progressive“. Das bedeutet, dass die Daten in jedem Bild enthalten sind. Damit unterscheidet es sich vom „Interlaced“-Format (i), bei dem die Bilddaten in abwechselnden Linien zwischen zwei Bildern aufgeteilt werden. Interlaced-Videos benötigen weniger Speicherplatz als im „Progressive“-Format aufgenommene Videos.

HDMI

HDMI steht für „High-Definition Multimedia Interface“ und ist die gängigste Verbindungart für die Übertragung von HD-Video und digitalem Audio zwischen Geräten, z. B. zwischen einer Kamera und einem Recorder, oder zum Livestreamen. Die Canon EOS C300 Mark III und die EOS C70 verfügen beispielsweise über einen Typ A HDMI-Anschluss mit voller Grösse. Andere Kameras, wie die Canon EOS R5 und der Canon XA60 Camcorder, sind mit einem kompakteren Micro-HDMI-Anschluss ausgestattet.

Diagramm des Dual Pixel CMOS AF-Systems in EOS R System Kameras.

Dank der Canon Dual Pixel CMOS AF-Technologie kann jedes Pixel im Sensor sowohl für die Bildgebung als auch für den AF verwendet werden. So wird die Schärfe über das gesamte Bild hinweg gewährleistet und eine erstaunliche Anzahl wählbarer AF-Messfelder auf Kameras des Canon EOS R Systems angeboten. Hier findest du alles, was du schon immer über den Autofokus (AF) wissen wolltest.

High Dynamic Range

Die meisten Standard-Computerbildschirme und TV-Bildschirme können den vollständigen Helligkeitsumfang von den Schatten bis zu den Highlights, den ein Kamerasensor einfängt, nicht darstellen. Aus diesem Grund erfassen viele Kameras Bildmaterial mit einem standardmässigen Dynamikumfang, da die finale Ausgabe auf einem Monitor oder Fernseher mit einem Standard-Dynamikumfang im gängigen Rec.709- oder BT.709-8-Bit-Farbraum betrachtet wird. HDR-Bildschirme verfügen jedoch über eine grössere Farbtiefe (10 Bit oder 12 Bit) und können daher den grösseren Farb- und Helligkeitsumfang von Videokameras mit PQ- oder Hybrid Log Gamma-Einstellungen im BT.2020-Farbraum abbilden. Alle Canon Cinema EOS Kameras ermöglichen HDR-Aufnahmen.

Nicht alle Objektive können in dunklen und hellen Bereichen den Detailgrad erzielen, der für HDR-Produktionen erforderlich ist. Die Cinema Festbrennweiten und Flex Zoomobjektive von Canon sind jedoch genau darauf ausgelegt. Canon CN-R Objektive mit Festbrennweite sind beispielsweise sehr leistungsstark in puncto HDR und 8K und kombinieren herausragende Klarheit mit minimalem Fokus-Breathing sowie einer authentischen Wiedergabe von warmen Farben und Hauttönen. So lassen sich kinoreife Ergebnisse erzielen.

Bildstabilisator

Canon bietet inzwischen gleich drei Technologien zur Bildstabilisierung. Die erste ist ein objektivbasiertes System, das unerwünschte Bewegungen oder Verwacklungen ausgleicht. Dies geschieht, indem das System im Canon Objektiv die Bewegung anhand von Gyrosensoren analysiert und dann zu einer beweglichen optischen Linse im Objektiv wechselt, um die Bewegungen auszugleichen und den Lichtpfad zu korrigieren, damit das Bild auf dem Sensor statisch bleibt. Ob ein Canon Objektiv über einen Bildstabilisator verfügt, erkennst du an der Bezeichnung „IS“ in seinem Namen. Alle aktuellen Canon Cinema EOS Kameras sind mit einer integrierten elektronischen Bildstabilisierung (Electronic IS) ausgestattet, die eine 5-achsige Kompensation von Kamerawacklern bietet. Selbst bei Verwendung von Objektiven ohne elektronische Kommunikation zur Kamera, kann der Electronic IS durch manuelle Eingabe der Brennweite verwendet werden. Und schliesslich bietet eine Reihe von EOS R System Kameras wie die EOS R5 Mark II, EOS R6 Mark II und EOS R3 eine kamerainterne Bildstabilisierung (In-Body Image Stabilization, IBIS). Alle drei Technologien zur Bildstabilisierung können bei diesen Kameras gleichzeitig aktiviert werden, um eine Gimbal-ähnliche Stabilität zu erlangen.

Eine Skateboarderin springt im Naturkundemuseum von einer Rampe über das Skelett eines Dinosauriers. Zwei Kameramänner filmen den Sprung auf Canon Videokameras.

Was kommt raus, wenn man vier Profi-Skateboarderinnen nachts in das ikonische Natural History Museum in London lässt? Finde heraus, was bei den gemeinsamen Dreharbeiten von Canon und Red Bull an einem epischen Kurzfilm geschah.

Livestreaming

Livestreaming ist heutzutage ein wesentlicher Bestandteil moderner Videoproduktionen und kann verschiedenste Formen annehmen – von einfachen Vlogging-Setups mit Kameras wie der PowerShot V1 oder der EOS R50 V bis hin zu komplexeren Livestreams mit mehreren Kameras für Vorlesungen an Universitäten oder Gottesdienste. Zudem gibt es unterschiedliche Livestreaming-Workflows, die sich auch individuell anpassen lassen. Das grundlegende Setup erfordert jedoch immer eine Kamera, ein Mikrofon, einen Computer und einen Hardware- oder Software-Encoder, um das Video in ein streamingfähiges Format umzuwandeln. Zur Veröffentlichung bedarf es einer Streaming-Plattform, über die du dein Video übertragen darfst, und einer stabilen Internetverbindung. Für komplexere Setups kannst du mithilfe der Live Switcher App für Mobilgeräte von Canon direkt von deinem Mobilgerät aus nahtlos zwischen mehreren Kamerawinkeln wechseln.

Zum Livestreamen können alle Arten von Kameras verwendet werden, doch ein professioneller Camcorder bietet sich als flexible All-in-one-Lösung an. Er umfasst einen integrierten optischen Zooms, XLR-Anschlüsse für professionelles Audio, Netzstromversorgung und eine Reihe von Verbindungsoptionen. Camcorder wie der Canon XA75 und der XA70 verfügen nicht nur über einen HDMI-Ausgang, sondern auch über einen robusteren SDI-Out-Anschluss sowie einen USB-C-Anschluss, der UVC (USB Video Class) unterstützt. Dadurch funktioniert die Kamera mit der gängigsten Streamingsoftware, ohne dass zusätzliche Treiber gebraucht werden.

Kameras wie die Canon EOS C400 und EOS C80, der Camcorder Canon XF605 und die Canon CR-N500 PTZ Kamera verfügen zudem über einen integrierten Ethernet-Anschluss für IP-Streaming. Wenn die Kamera mit einem Local Area Network (lokalen Netzwerk, LAN) verbunden und eine IP-basierte Livestreaming-Softwarelösung verwendet wird, können hochwertige Videos effizienter und über grössere Entfernungen hinweg mithilfe von mehr Kameras und weniger Kabeln gestreamt werden. Letztlich bestimmt die Streaming-Bitrate die Qualität deines Livestreams. Sie wird für gewöhnlich in Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ausgedrückt und gibt an, wie viele Bits an Informationen pro Sekunde an die Streaming-Plattform gesendet werden. Die Videoauflösung, Bildfrequenz und Upload-Geschwindigkeit wirken sich auf die Bitrate aus. Verschiedene Streaming-Plattformen können ausserdem unterschiedliche Bitrate-Empfehlungen haben.

Zur Bereitstellung eines kodierten Livestreams gibt es verschiedene Methoden, darunter Real-Time Messaging Protocol (RTMP) und Secure Reliable Transport (SRT) Protocol. RTMP ist ein etabliertes Protokoll, das hochwertige Streams mit geringer Latenz ermöglicht. Die Latenz ist die Verzögerung zwischen dem Moment der Aufnahme und dem Moment, in dem das Publikum die Aufnahme im Stream sieht. Eine hohe Latenz kann zwar problematisch sein, wenn du mit den Zuschauern interagierst, aber eine geringe Latenz kann zu verstärktem Buffering bei der Wiedergabe führen. SRT ist ein beliebtes neues Streaming-Protokoll, das eine stabile, erstklassige Verbindung bereitstellt und gleichzeitig weniger Datenübertragungen als RTMP erfordert.

LUT

Eine LUT (Lookup-Tabelle) ist eine mathematische Formel, mit der sich die Farbe von Bildern oder Filmmaterial ändern lässt. LUTs können sowohl für technische als auch für kreative Zwecke eingesetzt werden, darunter zur Log-Umwandlung. Sie sind eine beliebte Methode für ein schnelles Grading von Videos nach der Farbkorrektur, um einen bestimmten Look zu erzielen. Es stehen verschiedene LUT zum Download zur Verfügung, die zahlreiche Kino-Looks in Produktionsumgebungen wie DaVinci Resolve, Final Cut Pro X und Adobe Premiere Pro CC erreichen können. Canon Cinema EOS Kameras verfügen nicht nur über Konvertierungs-LUTs, sondern bieten auch noch die Möglichkeit, eigene Bilder in die Kamera zu importieren. Einige Monitore unterstützen ebenfalls LUT, sodass du schon während dem Filmen sehen kannst, wie das finale Material aussehen wird, sobald die LUT angewendet wurde.

Oversampling

Viele Canon Kinokameras bieten Auflösungen jenseits von 4K, wie 6K oder sogar 8K. Um die zusätzlichen Details im Sensor nutzen zu können, musst du jedoch nicht mit dieser Auflösung aufnehmen. Dank der aussergewöhnlich schnellen DIGIC-Prozessoren in Canon Kameras ist jetzt Oversampling möglich. Oversampling ist ein Verfahren, bei dem hochauflösende Aufnahmen auf eine niedrigere Auflösung reduziert werden (z. B. von 8K auf 4K), während die zusätzlichen Informationen verarbeitet werden, um die Bildklarheit und -schärfe zu verbessern und Bildrauschen zu reduzieren.

Porträt eines Mannes, der hinter einem Holztisch sitzt, während die Sonnenstrahlen durch die Holzwand hinter ihm einfallen.

Nimmst du mit der gleichen Kamera unbewegte und bewegte Porträts auf? Finde heraus, wie die Hybridfunktionen der EOS R5 C dem Fotografen/Regisseur Tom Barnes alles geben, was er braucht.

Bildprofile

Auf Cinema EOS Kameras und bestimmten EOS R System Kameras stehen verschiedene Custom Picture Profile zur Verfügung. Diese vorab gespeicherten Konfigurationen können beispielsweise Canon Log 2 und 3, HDR und Wide DR umfassen, aber auch vom Benutzer angepasst werden. Darüber hinaus kannst du Farbräume wie BT.2020 oder Cinema Gamut auswählen und eine Feinabstimmung des Bilds durchführen, darunter im Hinblick auf Kontrast, Schärfe, Hautton und Rauschreduzierung. Dir steht auch eine Farbmatrix zur Verfügung, mit der du Aufnahmen, die mit unterschiedlichen Kameras entstanden sind, besser aufeinander abstimmen kannst. Siehe auch Canon 709.

Super 35mm

Super 35 ist seit Jahrzehnten das standardmässige Kinoformat. Es bietet einen grösseren Bildausschnitt als das herkömmliche 35mm-Filmmaterial, da der Bereich auf dem Filmstreifen genutzt wird, auf dem normalerweise die Tonspur liegt. Digitale Super 35-Kameras wie die EOS C70 und die EOS C300 Mark III verfügen über Sensoren, die etwa der Bildgrösse von Super 35 entsprechen. Sie sind etwas kleiner als die Vollformatsensoren in der EOS C400 und EOS C80, was in einem Crop-Faktor von ca. 1,5x im Vergleich zum Vollformat resultiert – ein 50mm Objektiv auf einer Super 35-Kamera erzeugt also ein ähnliches Bild wie ein 75mm Objektiv auf einer Vollformat-Kamera. Die Wahl zwischen Vollformat- und 35mm-Sensor hängt von der gewünschten Optik ab. Super 35 wird gern von Filmemachern verwendet, da sie ein gutes Gleichgewicht zwischen Bildqualität und Vielseitigkeit ermöglicht. Mit Super 35 lassen sich kompaktere Bilder aufnehmen, was nützlich ist, wenn du physisch nicht näher an ein Motiv herankommst. Die erhöhte Schärfentiefe, die sich durch Aufnahmen aus grösserer Entfernung oder mit weiteren Objektiven im Vergleich zum Vollformat ergibt, kann für bestimmte Projekte vorteilhaft sein. Vollformat-Kameras bieten Aufnahmen mit einem praktischen Super 35 Crop-Modus.

Verschlusswinkel

Für Fotografen ist es nichts Ungewöhnliches, die Belichtung zu steuern, indem sie die Verschlusszeit ändern. Traditionelle Filmkameras verfügen jedoch nicht über Verschlussvorhangmechanismen, sondern über einen Umlaufverschluss, sodass die Belichtungszeit basierend auf dem Verschlusswinkel bestimmt wird. Wenn der Film also mit einem Standardwert von 24 Bildern pro Sekunde vorwärts bewegt wird, belichtet eine Blendeneinstellung von 180 Grad (halbkreisförmig) jedes Bild mit der Hälfte der Zeit, also 1/48 Sek. So entsteht ein natürlicher Look. Daher gibt die sogenannte „180-Grad-Regel“ vor, dass die Verschlusszeit auf das Doppelte der Bildfrequenz eingestellt werden sollte. Eine Änderung des Verschlusswinkels verändert aber nicht nur die Belichtung, sondern auch die Ästhetik des Bildmaterials. Ein berühmtes Beispiel ist die Brückenkopf-Szene in „Der Soldat James Ryan“. Sie wurde mit einem schmaleren Verschlusswinkel aufgenommen, um einen Effekt von altem Nachrichtenmaterial zu erschaffen. Um also einen natürlichen Look zu erhalten, der nicht befremdlich wirkt, halten sich Kameraleute in der Regel an die 180-Grad-Regel und wählen eine Verschlusszeit, die dem Doppelten der Bildfrequenz entspricht.

Ein Kletterer hängt von der Steilklippe des El Capitan im Yosemite-Nationalpark und hält ein Sicherheitsseil, während ein anderer ungesichert über ihm klettert.

Die Kameras und Objektive von Canon wurden für alle fünf Dokumentationen verwendet, die bei der Oscar-Verleihung 2019 nominiert wurden, darunter auch für den Gewinner „Free Solo“. Erfahre, warum sich die Kameraleute für Canon Ausrüstung entschieden haben. © Jimmy Chin Productions

T-Stop

T-Stops oder Transmission-Stops kommen bei Cinema Objektiven zum Einsatz und ermöglichen eine genauere Bestimmung der Belichtung als F-Stops. Der T-Stop ist ein F-Stop, bei dem die Menge an Licht korrigiert wird, das die Sensorebene der Kamera erreicht. Der F-Stop ist also ein theoretischer Wert, während der T-Stop ein tatsächlicher getesteter Wert ist.

Triple Base ISO

Der Basis-ISO-Wert einer Filmkamera ist der Verstärkungsgrad (ISO), mit dem das höchste Signal-Rausch-Verhältnis und damit das sauberste Bild mit dem grössten Dynamikbereich erzielt wird. Das Triple Base ISO System von Canon, mit dem die Kinokameras EOS C400 und EOS C80 ausgestattet sind, bietet drei Basis-ISO-Optionen: 800, 3200 oder 12800 (bei Aufnahmen mit Canon Log oder RAW). Dies verbessert deutlich die Low-Light-Eigenschaften der Kamera in Situationen ohne Kontrolle über die Beleuchtung, zum Beispiel in Dokumentarfilmen oder bei der Produktion von Live-Events, und sorgt gleichzeitig für aussergewöhnlich klare und professionelle Aufnahmen.

UVC/UAC

UVC/UAC (USB Video Class bzw. USB Audio Class) ist ein Standard, der es Kameras ermöglicht, Videos über USB zu übertragen, ohne dass zusätzliche Treiber oder Software benötigt werden. Das ist ideal für Videokonferenzen, Livestreaming, Onlineunterricht oder die Aufnahme von Tutorials. Canon Kameras, die UVC unterstützen, wie die PowerShot V1 und die EOS R5 Mark II, können über ein USB-Kabel an einen Computer angeschlossen werden. Sobald die Kamera angeschlossen ist, wird sie vom Computer als Webcam erkannt, sodass du sie für Videogespräche, Livestreaming oder Aufnahmen direkt auf deinem PC nutzen kannst. Diese Plug-and-Play-Funktionalität vereinfacht den Setup-Prozess und verbessert die Videoqualität im Vergleich zu Standard-Webcams. Der Einsatz einer Canon Kamera als UVC-Webcam ist eine unkomplizierte, einfache Methode zur Verbesserung der Videoqualität bei verschiedenen Online-Aktivitäten.

Zwei Männer stehen auf eisbedeckten Bergen und unterhalten sich. Einer von ihnen, Harrison Brown, hält eine Canon Kamera.

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Virtuelle Produktion

Diese Produktionsmethode kombiniert Live-Action-Filmaufnahmen mit digitalen Echtzeitelementen, um kamerainterne visuelle Effekte zu erzeugen. Modernste virtuelle Produktionen nutzen eine fotorealistische virtuelle Umgebung. Sie wird mithilfe einer 3D-Game-Engine erzeugt und dann in Echtzeit auf einer LED-Wand (oder über einen Greenscreen) hinter einem physischen Set dargestellt.

Ein Kamera-Trackingsystem nutzt die Positionsdaten der Kamera und die optischen Informationen des Objektivs, um sicherzustellen, dass das „Frustum“ – der Bereich im Hintergrund, den die Kamera erfasst – fehlerfrei gemäss der Kameraperspektive und aktuellen Brennweite des Objektivs wiedergegeben wird. Canon Flex Zoomobjektive sind perfekt für virtuelle Produktionen, da sie mit der Cooke /i Technology und ZEISS eXtended Data-Objektivkommunikationsprotokollen auf PL Bajonetten kompatibel sind und einen 4-poligen LEMO-Anschluss für zusätzliche Metadatenunterstützung bieten. Dank der Unterstützung des CV-Protokolls sind Canon Cinema EOS Kameras wie die EOS C400 und die EOS C80 ideal für virtuelle Produktionen. So kann die Kamera mit dem Canon Live Link Plugin Kamera- und Objektiv-Metadaten in Echtzeit direkt in die Unreal Engine übertragen und ermöglicht so eine nahtlose Integration zwischen realer und virtueller Welt.

Der Parallax-Effekt, der durch die Synchronisation der physischen und virtuellen Kamera entsteht, ist unglaublich mitreissend. Die LED-Panels im „äusseren Frustum“ – dem Bereich ausserhalb des Gesichtsfelds der Kamera – können eine dynamische Beleuchtung bereitstellen, was den Effekt weiter optimiert.

Virtual Reality

Virtual Reality ist ein topaktuelles, immersives Medium, das Betrachter mithilfe von stereoskopischen VR-Headsets in eine neue Welt versetzt. Canon hat branchenführende All-in-One-Lösungen zur Aufnahme von VR-Inhalten wie das innovative RF 5.2mm F2.8L DUAL FISHEYE Objektiv entwickelt. Dieses Objektiv ermöglicht immersive, stereoskopische 180-Grad-Aufnahmen, mit denen man in Kombination mit 8K-Kameras wie der Canon EOS R5 C eine 4K-Auflösung pro Auge erzeugen kann.

Waveforms

Während viele Fotografen Histogramme nutzen, um die Helligkeit von Bildern grafisch darzustellen, verwenden Filmemacher meist Waveforms. Im Gegensatz zu einem Histogramm erzeugt eine Waveform eine abstrakte Version des Bilds. Sie kann wie das Bild auch von links nach rechts gelesen werden, sodass sich die Helligkeit in bestimmten Bereichen des Bilds leicht ablesen lässt. Zudem verlassen sich Filmemacher auch auf Vektorskope, die sechs Farbziele anzeigen, anhand derer die Farben innerhalb des Films abgeglichen werden können.

Wide DR

Mit der Wide DR Gamma-Einstellung kann eine Kamera einen breiteren Dynamikumfang als bei herkömmlichen auf BT.709 basierenden Gammas erfassen. Dieses Profil liegt zwischen BT.709 und den deutlich flacheren Log-Profilen. Bei der Aufnahme mit einem Log-Profil ist im Anschluss ein Grading des Videomaterials erforderlich. Wide DR erfasst jedoch einen grösseren Dynamikumfang vom Sensor und kann daher ohne Grading genutzt werden. Die Cinema EOS Kameras von Canon bieten Wide DR.

Adam Duckworth, Marcus Hawkins and Canon Product Specialists

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